ich galube, man sollte das ganze nicht voreilig mit AF in verbindung bringen! -- den braucht nämlich im professionellen umfeld wirklich kaum jemand beim filmen.
möglichst präzise und perfekt kontrollierbare manuelle/ergonomische einstellungsmöglichkeiten dagegen -- durchaus auch in formen, die sich im voraus programmieren bzw. automatisieren lassen --, machen dagegen weit mehr sinn, wo werkzeug von leuten genutzt wird, die ihr handwerk verstehen.
genauso wie im falle der relativ langen einstellungswegen derartiger objektive, der verzögerungsfreien wirkung mechanischer system, u.ä., geht's hier eher darum, ein paar aspekte zu optimieren bzw. weiter zu perfektionieren, die zwar für freizeit- und hobbyfilmer nicht besonders bedeutsam erscheinen mögen, aber eben im anderen anwendungszenarien völlig unverzichtbar sind.
gerade im tatsächlichen high-end bereich ist der einsatz von elektronik in den objektiven längst eine selbstverständlichkeit -- siehe z.b.
ZEISS eXtended Data. dabei geht's zum teil "nur" um eine mitloggen von einstellungsdaten parallel zur kamera, aber eben auch um komplizierte motorische justierungs- und synchronisationsaufgaben, die heute oft nicht mehr immer nur von hand live abgewickelt, sondern eben durchaus auch automationsunterstützt bzw. tlw. vorprogrammiert abgewickelt werden -- wenn auch kaum in jener zweifelhaften weise, wie wir sie von vorgeblich "idiotensicheren" AF-lösungen aus dem consumer-umfeld kennen.
wenn man derartiges noch immer mit externem krempel und martialisch wirkenden zahnrädern abwickelt, ist das wirklich nur diversen kompromissen und zugeständnssen an unveränderbare äußere vorgaben geschuldet. wirklich ideal dürfte es aus technischer sicht kaum sein.
in dem bereich, wo wir uns mit unseren produktionsmitteln bewegen, spielt das aber ohnehin kaum eine rolle. hier geht's meist eher darum, welches einsparungspotential elektro-mechanische umsetzungen für die hersteller bieten. fast immer ist das mit abstrichen der bedienungsmöglichkeiten und freiheiten auf seiten der benutzer verbunden. das gegenteil also von dem, was man im professionellen rahmen anstrebt.
es muss aber nicht immer zu unserem nachteil ausfallen. es gibt durchaus eine ganze menge probleme der objektivkonsruktion, die sich weder optisch noch mechnisch ausreichend einfach und sauber lösen lassen, aber mit ein bisserl mathematik und steuerungstechnik verdammt gut optimieren bzw. in den griff bekommen lassen. so etwas wie das parafokale nachjustieren in zoom-objektiven lässt sich auf diesem weg bspw. ausgesprochen einfach umsetzten, während es bekanntlich in rein mechanischer weise nur mit völlig unverhältnismäßigem aufwand realisiert werden konnte. ähnliches gilt auch für div. optische abbildungsfehler, die man heute mit mitteln der elektr. bildverabeitung oft noch perfekter bzw. kompromissloser als mit glas korrigieren kann.
längerfristig geh ich also schon davon aus, dass zumindest ein teil dieser möglichkeiten und zugänge auch irgendwann bis in unserer gefielde durchdringt. allerdings fürchte ich, dass es nicht unbedingt jene hersteller sind, die sich mehr auf die möglichst günstige massenhafte fertigung bestehender lösungen verstehen, die solche innovationen vorantreiben, sondern vielmehr immer ein paar wenige aussenseiter, die immer an der grenze des finaziellen ruins dahin balancieren. das hat ja in meinen augen auch das besondere von veydra ausgemacht, wie es nun bei meike eben leider nicht mehr im gleichen maß gegeben ist.