Jott hat geschrieben: ↑Di 07 Aug, 2018 06:40Ich staune. Wieso fcp x, wenn man sich nicht richtig damit beschäftigt, sondern - offensichtlich - nach Hörensagen agiert? Schade drum. Aber hat ja auch so geklappt.
Ich entnehme der Schilderung zwischen den Zeilen, dass hier etwas geschah, das ich von meinem Premiere-Kumpel kenne:
Die ersten Drehs wurden noch mit Premiere gesichtet und teils schon organisiert. Dann wechselten wir nach viel Ausprobieren zu FCPX.
...
Gerade die Materialorganisation ist in FCPX ja ein völlig eigener Schuh, der den Einstieg in das Programm wirklich unnötig schwer macht.
Aber nur, wirklich nur, wenn man von Premiere kommt und praktisch auf der Autobahn die Fahrzeuge wechselt.
Dann haben wir gemerkt, das FCPX die Codecs zwar astrein abspielen kann, aber leider die Sony Ordner-Struktur nicht mag. FCPX generierte immer eigene Proxies und verdoppelte so den Speicherbedarf, ganz egal was wir anstellten.
Keine
Proxies (jedenfalls nicht, wenn man nicht Proxies ausdrücklich beim Import ankreuzt), sondern gewrappte Kopien. Man kann AVCHD mit intakter Ordnerstruktur nicht "am ursprünglichen Ort belassen". FCP X tut das, was ihr hier für EditReady beschreibt:
Das originale Material wurde dann anstatt nur zu kopieren mittels EditReady vernünftig benannt¹ und aus der Ordnerstruktur in Einzelclips geschrieben² ohne neu zu kodieren („rewrap“).
... bis auf das tatsächliche, permanente Umbenennen*¹ der Originalclips. Letzteres tut man, wenn man mal eine Weile unvoreingenommen darüber nachdenkt, nur um des eigenen Seelenfriedens willen. Man möchte, als Mensch aus Fleisch und Blut, auch ohne FCP in der Lage sein, einen Clip zu finden. Aber Namen sind Schall und Rauch, und aussagekräftige Namen für Tausende Clips zu finden ein Krampf. Ähnlich wie das Sortieren in "Ordnern". In Ordnern heftet man eher etwas
weg anstatt es leichter auffindbar zu machen. Stimmt das nicht? Schlagwörter kennzeichnen einen Clip
gleichzeitig nach mehreren Kriterien, und Metadaten wie Kartenherkunft, Aufnahmedatum, Dauer, Framerate etcpp kommen gratis mit.
Will man außerhalb FCP X einen Clip mit gleicher Leichtigkeit finden, wäre FindrCat (21,99 €, Appstore) mMn die bessere Investition gegenüber EditReady (und ich selbst habe das teurere Kyno, das praktisch dasselbe macht wie EditReady, ein nettes, aber nicht nötiges Spielzeug). Nur wenige kennen und nutzen die
Intelligenten Ordner innerhalb MacOS, die mithilfe von FindrCat die in FCP vergebenen Tags zum Finden nutzen. Einen getaggten Clip aus 40 Stunden Material finden? Drei, vier Sekunden! Das ist, wie gesagt, wenn man
überhaupt außerhalb von FCP Clips finden muss. Wäre interessant zu erfahren, warum.
*² Das
sind doch Kopien ("verdoppelte so den Speicherbedarf"). Dadurch verdoppelt ihr das Footage genauso.
Also musste ein Hilfsprogramm her, dass die Clips aus den AVCHD-Strukturen rausholt, vernünftig benennt, sowie einen konsistenten Timecode vergibt, ohne neu zu komprimieren. Wir wollten ja gerade keine größeren Datenmengen, aber auch unter keinen Umständen eine schlechtere Bildqualität. EditReady konnte all das und war dann immer am Schnittplatz der erste Schritt.
Der nicht-konsistente Timecode kann eine Folge von orphanisierten Clips sein, die aus dem Wunsch aus ihren AVCHD-Überordnern gerissen werden (ohne zu wrappen), den Speicherbedarf bei einem so hohen Drehverhältnis zu reduzieren. Ich sage nicht, dass ihr es so gemacht habt, aber weit und breit ist das die einzige logische Erklärung. Wenn ihr beschreibt, wie ihr stundenlang die Kamera habt mitlaufen lassen, um ein interessantes Ereignis nicht zu verpassen, dann ist der Importdialog von FCP X geradezu die ideale Lösung. Ihr könnt aus einem Clip mehrere Teilauswahlen treffen (shift cmd i und shift cmd o wären dann die multiplen In- und Out-points) und nur diese importieren (=verlustfrei wrappen). Konsolidieren bereits beim Import. Smartrendern. Das hätte den Speicherbedarf wirklich massiv reduziert.
Rob hat geschrieben:persönlich habe ich nicht viel mit AVCHD zu tun gehabt aber wenn ich mich umschaue, sehe ich doch recht viele, deren Probleme (- vermutlich aus ganz unterschiedlichen Gründen) durch Rewrapping gelöst wurden.
z.B. hier:
https://forums.creativecow.net/thread/344/43139
In diesem Thread wird zugleich der Fehler beschrieben wie auch die Lösung:
It's only spanned files that aren't Red that I do this for. Otherwise I just drag and drop.
Drag & Drop tut dasselbe, als würde man in einem AVCHD-Ordner wühlen und die mts-Clips herauszerren. Sie haben keinen konsistenten Timecode mehr, sie sind keine nativen AVCHD-Clips mehr. Drag & Drop und Orphanisierung sind die einzigen - dämlichen - Tricks, mit denen man FCP X zwingen kann, diesen Dateityp "am ursprünglichen Ort" zu belassen, d.h. nicht zu kopieren.
I edit AVCHD from my Sony camera without any problems on my Mid 2012 MacBook Pro, 2.3Ghz Intel Core i7, 16GB Memory, GeForce GT 350M, all the time. My source libraries are usually on an external USB 3.0 drive and I never create optimized media or proxies. I just edit the native AVCHD files as smooth as butter.
I always create Camera Archives from my camera cards and import from the archives. Never had any problems.
So ist es.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...