Wurzelkaries hat geschrieben: ↑So 10 Dez, 2017 21:25
Das Drehbuch ist fertig. Der Film wird geschätzte 100.000 Euro kosten. Und dann? Und falls das mit Crowdfunding und Filmförderung was werden würde? Was Dann? Das ist die Frage, die mich beschäftigt. Das Drehbuch, falls Interesse gerne als PN. :-)
Hier mal mein Senf (ungefragt), aber vielleicht ist das ja interessant für Dich: Du bist jetzt an der Schwelle, zu der viele hinwollen: Du hast ein Drehbuch. Viele Filmhochschulabgänger haben keines, dafür eine langanhaltende Schreibblockade.
Ein Langfilm kostet Geld, so ist das. Aber aufhören, weil man Filme machen will und mit den Kosten konfrontiert wird? Ich denke, Du bist auf dem richtigen Weg: Der Equipmentverkauf ist gut, denn besser Du würdest ab sofort wie ein Profi handeln und die Heimwerkermentalität, alles selber machen zu wollen, schleunigst über Bord werfen.
Das bedeutet: Mach die Regie und überlass den Produktionskram anderen.
Wenn das Drehbuch gut ist (das Hauptverkaufsargument), dann gibt es folgende Möglichkeiten:
1. (Surreale Lösung) Du reichst es bei der Filmförderung und bei Sendern ein. Die werden von Filmhochschülern und der ganzen Branche geflutet, vielleicht sticht ein filmender Zahnarzt ja positiv aus der Masse heraus ;-). Damit kommst Du auf 100K. Aber lass es vorher lieber noch mal von einem Profi kalkulieren. Wenn es ein Langfilm ist, wird es teuerer, jede Wette. Ausserdem ist das ein Fulltimejob. Nicht umsonst gibt es hauptberufliche Produzenten.
2. (Reale Lösung) Du gehst an eine Produktionsfirma und lässt von denen die Einreichung machen. Und die Produktion. Und die Verwertung.
Es gibt etliche Filmproduktionsfirmen, die erst ein, zwei Spielfilme produziert haben, jung und hungrig sind und von einer renommierten Filmhochschule kommen (aber drunter solltest Du es nicht machen. Ein, zwei produzierte Spielfilme sind Pflicht. Nicht-Filmhochschulabgänger als Produzenten zählen nicht, weil die keine Chance bei Förderungen haben).
Wenn es Dir gelingt, eine Produktionsfirma von Deinem Filmvorhaben zu überzeugen, kannst Du Dich nach hinten lehnen bzw. wieder den Bohrer schwingen. Es werden etliche Monate ins Land gehen, bevor es Feedback der Sender und Förderungen gibt. Eine gute Produktionsfirma wird für den Film ein Package schnüren, mit Dir Cast und Crew zsammenstellen, dabei für ein richtiges Filmteam sorgen, eine Drehplanung machen und alles auf die Beine stellen, damit drehen kannst. Und Dir natürlich vorher die Rechte abknöpfen, aber das ist die Eintrittskarte - neben dem guten Drehbuch, das unbedingt vorhanden sein muß.
Und falls dein Buch noch nicht überzeugt: Schreib ein Neues. Filmemachen beginnt im Kopf. Und wenn Du gute Geschichten und ausreichend finanziellen Atem hast, wird es früher oder später zu einer Verfilmung kommen - Du hast den langen Atem dank Deines Zahnarztjobs und damit einen klaren Vorteil gegenüber den vielen Filmern, die allenfalls ein paar Jahre durchhalten können und danach die Branche wechseln müssen...