Peppermintpost hat geschrieben: ↑Mi 14 Jun, 2017 21:20
klar kann ich in der post einen unendlichen wertebereich abbilden, aber am ende sende ich das material doch nicht per elektronischem implantat auf die hirnrinde sondern schaue es auf einem monitor oder im kino.
Aber genau da liegt doch das Problem, weil das Kino z.B. P3-Farbraum hat und der Monitor RGB bzw. der Fernseher Rec709. Und in der Zukunft gibt's - dank neuer Displaytechniken - auf Endgeräten vielleicht Farbräume, die heute noch gar nicht definiert sind.
Der beste Master ist doch der, in dem der Farbraum so großzügig dimensioniert bzw. flexibel ist, dass in der Post möglichst nichts beschnitten wird und man in die kleineren Farbräume 'runterkonvertieren kann, statt Material von einem kleineren Farbraum in einen anderen kleineren Farbraum (z.B. mit LUTs) verlustbehaftet zu übersetzen.
EDIT: In diesem Sinne ist ACES in Bezug auf Farbräume/Farbverarbeitung exzellent vergleichbar mit Unicode/UTF-8 bei Schriften bzw. Schriftcodierungen. Vor Unicode musste man Texte noch von ASCII nach Latin1 etc. konvertieren (genauso, wie LUTs das heute mit Farbräumen machen) bzw. für außereuropäische Sprachen Spezialfonts verwenden, was regelmäßig zu Darstellungsfehlern auf Computern führte, die diese Fonts nicht hatten. Seit Unicode muss man sich glücklicherweise um diesen Kram nicht mehr kümmern.