raketenforscher hat geschrieben:Also ist es gleich besser, bei DSLR die vielleicht einen cleanen HDMI haben, doch intern stinknormal in 8bit 420 mit H.264 aufzunehmen? Statt auf einen externen Recorder der ein ProRes 422 hinwurstet. Ein Qualitätsgewinn ist nicht zu erwarten bzw. ein einfacherer Workflow? ...
WoWu hat geschrieben:Das ist ganz ohne Frage die qualitativ beste Art der Verarbeitung.
Lässt das NLE eine Bearbeitung im nativen Codec zu und das Endprodukt ist H.264, ist durch kein anderes Verfahren eine bessere Qualität zu erzielen. ...
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Für mich persönlich hat ProRes klare Vorteile.
Was daran liegt, dass mein älterer iMac (ohne Intel Core i-Prozessor) nicht schnell genug für nativen H.264-Schnitt ist.
Das ist bei vielen, aktuellen Computer-Zusammenstellungen (ob als Win-Individuallösung oder fixfertig als Mac) allerdings gar kein Problem.
Also bevorzuge ich (für mein bereits wieder veraltetes Computer-Setup) - ganz grundsätzlich - eine "All-i"-Codierung, d.h., Einzelbild(intra)-codiert, weil schnittfreundlicher, obwohl sie bei vergleichbarer Qualität deutlich mehr Speicherplatz beansprucht, als die übliche inter-Kompression (mit Stützbildern und berechneten Zwischenbildern, also z.B. AVCHD mit max. 28 Mbps).
Ob das nun das ältere ProRes mit DCT-Algorithmus (vergleichbar mit JPEG für Fotos) oder das neuere H.264 (mit deutlich kleineren Kompressions-Makroblöcken 4x4) in der All-i-Variante ist, spielt dabei vielleicht nicht mal eine Rolle. Ich müsste mal testen ob mein iMac z.B. das Panasonic All-i H.264 4:2:0, 1920x1080 mit 200 Mbps in einer GH4 (ich habe leider (noch) keine) evtl. noch verkraften könnte.
Die Datenrate liegt dann etwa gleichauf mit ProRes für den Ninja Star, das in der 30p/60i-4:2:2-HQ-Version als 1920x1080 ja 220 Mbps hat, in der PAL-Version mit 25p/50i theoretisch nur 5/6 davon, also rund 183 Mbps (bei meinem Ninja 2 zeigt MediaInfo jeweils etwas weniger an).
Und ich habe den Link mit dem Test von jeweils Full HD (1.) ProRes 220 Mbps (intra-codiert) versus (2.) AVCHD mit 24 Mbps (inter-codiert) ja zuvor auf Seite 1 bereits eingestellt:
Man sieht mit 400% Vergrösserung bei den im Wind flatternden Blättern tatsächlich einen Qualitäts-Unterschied, der wohl eher am höheren Kompressionsfaktor als an der minderen Codec-Qualität von H.264 liegt.
Wem diese nur im Detail sichtbare Differenz egal ist, der kann sich ja darüber freuen, dass bei normaler 100% Video-Ansicht praktisch kein Unterschied erkennbar ist und somit die Qualität der etwa 9x stärker komprimierten AVCHD-Aufnahme optisch vergleichbar ist - das ist doch ziemlich erstaunlich!
Nochmals: Mit einer GH4 ist nun der Vergleich zwischen ProRes HQ 4:2:2, 10 bit (oder Pseudo-10 bit mit einer Kamera mit nur 8 bit am HDMI Out) auf einem externen Ninja (z.B. 'Star' oder '2') und 4:2:0, 8 bit All-intra H.264 mit vergleichbarer Datenraterate von um die 200 Mbit/Sek. (entspricht ca. 25 MByte/Sek.) im Prinzip möglich, es müsste ihn einfach mal jemand mit geeigneten (kritischen) Motiven anstellen, der Zeit , Lust und Interesse dazu hat - dann wüssten wir mehr.