domain hat geschrieben:Es kommt ja noch hinzu, dass die Eichen auf Kleinwüchsigkeit bei gleichzeitig hohen Erträgen gezüchtet werden müssten.
Bei uns sind z.B. die großflächig angelegten Apfelkulturen (200 000 Tonnen in der Steiermark) ja kaum höher als 3 m, damit sie leicht zu bearbeiten sind.
Die Züchtung auf Kleinwüchsigkeit ist zum Glück nicht ganz so schwierig wie angenommen. Es muss nicht jede Sorte klein gezüchtet werden.
Bei Äpfeln läuft das so:
Ein Apfelbaum besteht idR aus zwei bis drei Pflanzen(-teilen):
Einer Unterlage (Wurzeln), einem Stammbildner (kann teils einfallen) und der Fruchtsorte.
Gaanz vereinfacht: Es wird eine Fruchtsorte (also Elstar, Jonagold, auch ganz alte Sorten wie Boskop, etc.) auf eine Wurzelsorte 'geklebt'.
Das praktische hierbei ist, dass idR. alle Fruchtsorten auf alle Wurzelunterlagen passen.
Und allein die Wurzelunterlage bestimmt die Wuchskraft.
D.h. will man einen z.B. Elstar-Apfel der richtig groß wird, nimmt man eine wüchsigere Wurzelunterlage. Will man Sorte Elstar klein halten, nimmt man eine schwachwüchsige Unterlage. (Das ist in der Regel die Sorte M9, teils M27).
Das hat zur Folge, dass (jetzt im Fall der Eicheln) nur einmal eine schwachwüchsige Unterlage gefunden werden muss und jede Sorte kann dann darauf 'geklebt' werden und wächst schwach.
Übrigens ist dieses 'Ankleben' (Veredeln) absolut normal. Im Erwerbsgartenbau werden z.B. Auberginen/Melanzane auf Tomaten/Paradeiser veredelt, da die Wurzeln dieser Pflanze wüchsiger sind und weniger anfällig für Krankheiten als die echten Auberginenwurzeln.