Dieser Film gehört mindestens unter die zehn unverstandendsten Filme aller Zeiten (auch, wenn Bildungsbürger ahnen, dass sie ihn besser gut finden). Schweine, die in's Uhrwerk linsen ...AmateurFilmer hat geschrieben:Noch was: Wie findet ihr Stanley Kubrick und "Eyes Wide Shut"? Man darf ja gerne mal Off-Topic gehen..
Da ist bestimmt etwas dran - besonders am zweiten Teil des Satzes. ;)Axel hat geschrieben:Dieser Film gehört mindestens unter die zehn unverstandendsten Filme aller Zeiten (auch, wenn Bildungsbürger ahnen, dass sie ihn besser gut finden).
Dass es sich um einen Japaner und einen Chinesen handeln soll, war mir neu. Wenn es stimmt, kann man sicher sein, dass Kubrick das nicht aus Gründen multikultureller Gesinnung gemacht hat, sondern um eine weitere Ebene paranoider Spekulationen seinem Film hinzuzufügen. Die einen meinen nun, aus diesen Spuren riesige logische Gebäude errichten zu können, die anderen finden das müßig und Kubrick doof.AmateurFilmer hat geschrieben:... frage ich mich schon, ob da nicht ein wenig zu viel hineininterpretiert wird, nur weil der Film das Etikett "Kubrick" trägt...
Zufall ist es nicht, es ist Irreführung. Shining handelt wie praktisch alle Kubrick-Filme von einem (Verzeihung für die Plattheit) undurchschaubaren System, dem der "Held" gegenübersteht. Wie bei der Geheimgesellschaft in EWS fragt man sich, was es bezweckt, denn die paranoide Geheimniskrämerei muss ja etwas Großes schützen.AmateurFilmer hat geschrieben:Wer sich mal die Interpretationen von "The Shining" ansieht, fällt förmlich aus dem Stuhl, wenn da u.A. plötzlich die Anzahl von Buchstaben auf einem Schildchen am Bildrand mit der Apollo 11-Mission assoziiert werden. Wobei man beim Sehen dieser Videos schon zwischenzeitlich am Zufall zweifelt.
Wenn alle Triebfedern in diesem Uhrwerk mit S*x und Macht zu tun haben, und Bill (von dem Wunsch, zu verstehen, von dem Wunsch, ein erotisches Abenteuer zu erleben und von dem Wunsch, die erträumte Untreue seiner Frau zu rächen, getrieben) offenbar nichts verstehen kann, ist seine Unsicherheit sicher grenzenlos. Ziegler (der Eingeweihte der Macht, der Strippenzieher im Hintergrund) "erklärt" ihm an dem roten Billardtisch "alles", aber es klingt nur auf einer sehr idiotischen Ebene schlüssig. Wahrscheinlich ähnlich, als würde uns ein NSA-Chef PRISM erklären (Sicherheit vor terroristischen Anschlägen, aber ja. Und bestimmt auch vor der Fluoridation des Wassers!).AmateurFilmer hat geschrieben:In "Eyes Wide Shut" spielt, wie mir aufgefallen ist, der Zufall eine große Rolle.
Bill wird mitten auf der Straße von einer Prostituierten angesprochen. Ausgerechnet nach dem Gespräch mit seiner Frau. Anschließend wird er von einer Gruppe Pöbelnder angerempelt. Er versteht nicht, warum ausgerechnet er es sein musste. Schon wieder der Zufall. Aber Kubrick nutzt den Zufall nicht als billiges Mittel, um einen Wendepunkt im Verlauf der Geschichte einzubauen, sondern als dramaturgisches Mittel. Denn Bill scheint dadurch sehr verunsichert zu werden.
Die weit geschlossenen Augen. Wir sind so konditioniert, das Verhüllte, das eigentlich Vorenthaltene, nicht zu sehen. Die nackten Körper bedeuten nichts. Die Masken schon.AmateurFilmer hat geschrieben:Die kritisierte Nacktheit empfinde ich persönlich eher als Authentizitäts-Steigerung. Man ist kein Zuschauer, dem Dinge vorenthalten werden.
Ich kann mich täuschen, aber ich hab dunkel in Erinnerung, dass mich das auch bei Polanskis "Rosemaries Baby" schon so fasziniert hat. Muss ich mir unbedingt mal wieder anschauen.AmateurFilmer hat geschrieben:...
Die Szene kurz vor'm Schluss, wo Bill die Maske auf dem Bett entdeckt, enthält - wie bei der Szene bei Milich - sehr viel Potential für mehr. Ich finde es klasse, dass Kubrick keine Erklärung für den Grund des Befunds liefert! Für mich ist DAS Grusel und nicht jegliches, was sich "Gruselfilm" nennt und mit optischen Konfrontationen daher kommt...
Allgemein: Interessanter Thread mit lauter lesenswerten Beiträgen!!AmateurFilmer hat geschrieben:,,, Bisher hat es nur Stanley Kubrick geschafft, mich bis ins Innerste zu begeistern! ...
@domain. Ist auch eine Frage des Alters - wenn ich da z.B. an die düsteren (Alp)Traumgemälde aus Deiner Jugend denke (Link im Augenblick 'off-reach') ...domain hat geschrieben:Ich glaube fast, du willst ernsthafte und die Menschen verunsichernde und noch unglücklicher machende Filme schaffen.
·)domain hat geschrieben:Sieh dir mal Filme vom genialen Regisseur Russ Meyer an, die heitern auf, der wusste genau worauf es ankommt (-;
Jein .. :)domain hat geschrieben:Und das ist auch mein Rat: denkt euch eure Filmkarrieren im Kopf aus und versucht auch sie zu realisieren, aber verlasst nie existenziell wichtige Ausbildungen, außer ihr seid Genies wie Sgywalker ....................
Spannender Beitrag :-)AmateurFilmer hat geschrieben:...die Ideen meinen Film-Freunden erzählen...
Wer oder was treibt dich denn dermaßen an? Du hast jede Menge Zeit alles in Ruhe reifen zu lassen, du bist doch noch jung.AmateurFilmer hat geschrieben: ... muss mich vor lehrern rechtfertigen, wenn ich ne HA (hausaufgabe) nicht habe.. aber ich kann schlichtweg nicht JEdeS fach berücksichtigen, weil es mein eigener lehrplan nicht zulässt. (und dann gibt es auch noch dinge wie sport, familie, freizeit-aktivitäten) > hab schon mit nem kumpel überlegt für folgende projekte die schule sausen zu lassen, damit wir zeit zum drehen haben.
muss sogar aufpassen, dass ich keienn hörsturz kriege weil ich z.t. durchblutungsstörungen im ohr habe wg. überarbeitung.
Ich selber.domain hat geschrieben:Wer oder was treibt dich denn dermaßen an?
Meine Meinung: Man kann gar nicht genug Lernen. Umso mehr Informationen ich habe, desto besser und sicherer stehe ich auf den Füßen, mir stehen mehr Fakten zum Beurteilen zur Verfügung, ich kann kompliziertere Ideen umsetzen und Arbeitgeber beeindrucken (da hat schon Grundwissen über Tontechnik gereicht, dass mir ein Job angeboten wurde).domain hat geschrieben:Du hast jede Menge Zeit alles in Ruhe reifen zu lassen, du bist doch noch jung.
Müsste ich mal in der Schule als Fach/neues Thema vorschlagen. ;)Gandalf der Weisse hat geschrieben:Zitat Joda: "U have to unlearn!"
Welche Freizeitaktivitäten betreibst du denn so? Ich dachte in deiner Freizeit beschäftigst du dich mit der Filmerei.AmateurFilmer hat geschrieben: ...und dann gibt es auch noch dinge wie sport, familie, freizeit-aktivitäten
Warum sind Eltern heutzutage nur stolz, wenn die Daten auf den Papieren stimmen?! Weil sie nur das beste für ihre Kinder wollen... evident - aber nicht immer können sie einschätzen, was "das beste" wirklich bedeutet. Meiner Meinung nach wird in der heutigen Zeit viel zu viel Druck von der Schule gemacht. Erschreckend, wenn jemand durch Bestleistungen in Sport eine Freikarte zu einem gefragten Chemie-Studium erhält. Angeblich geht die Schule besonders auf Individualität ein, aber wenn sich jemand so sehr in der Freizeit mit (intellektuellen) Themen auseinandersetzt, dass er keine Zeit für andere Dinge hat, wird das nicht berücksichtigt. Durch den Zwang, einen perfekten Avatar auf dem Zeugnispapier zu besitzen, erhöht sich auch der Druck von der Elternseite. Die wollen immer nur das beste für ihr Kind, was auch wirklich lobenswert ist; vergleicht man mal die Situation in DE mit Russland: ("Sie sagen, ich sei ein Idiot." .........)Das bist du allein schon deinen Eltern schuldig
Bei allem gebotenen Respekt, Domain, merkst Du überhaupt noch, was Du da schreibst?! Noch alle beisammen? Willst Du ihn noch zu irgendwas ermutigen, oder was? Amateurfilmer ist ein Schüler! Erst das mit dem Waidloch und dem Tipp wie man sich … und das dies eine saubere Lösung sei …domain hat geschrieben:Man sollte nie vergessen, dass fast alle Künstler im Grunde Süchtler waren. Von Goethe angefangen (ein Fässchen Rotwein in zwei Wochen, penibel aufgezeichnet durch seine Frau Christianae Vulpius) über Mozart (der Unmengen von Geld in Wiener Beiseln versoff und verspielte) über Beethoven (Bleivergiftung, Jähzorn und Taubheit durch unmäßigen Absynthkonsum) über Edgar Allan Poe und Huxley und unzähligen anderen, wie auch Sgywalker.
Besonders den sogenannten Rauschdrogen (Haschisch, Marihuana, LSD und Psylocibin) wird eine kreativitätsfördernde Wirkung nachgesagt. Nachdem Aldous Huxley unter dem Einfluss von Meskalin, beim Anblick eines Blumenstraußes in nie gekannte Verzückung geriet, war für ihn klar, dass es einen Zusammenhang zwischen „drug input“ und „creative output“ geben muss.
Das sollte dir zu denken geben.