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Kommt das Ende der billigen Rechenpower für den Videoschnitt?
JEIN. ;-)dienstag_01 hat geschrieben:Ich hatte eigentlich genau das Gegenteil gehört: der Umstieg von Win 7 zu 8 kam erstmalig ohne höhere Hardwareanforderungen aus. Falsch?
Die Selbstmordrate unter Chinas Wanderarbeitern ist ein generelles Problem der chinesischen Gesellschaft und kein spezielles von Firmen wie Foxconn. Bei Foxconn, übrigens der Motherboardhersteller der Welt, lag diese Rate auch schon vor den vielen Berichten unter dem chinesischem Durchschnitt. Die Arbeitsbedingungen bei Foxconn sind aus unserer Sicht natürlich noch verbesserungsfähig, liegen aber deutlich über den chinesischem Durchschnitt. Ich habe mal die Arbeitsbedingungen aus einer kleinen Handyfabrik in Shenzen gesehen, die dann vom Staat geschlossen wurde, nach dem das Staatsfernsehen Bilder aus dieser Fabrik gezeigt hat Da haben die die Arbeiter (u.a. auch Kinder) 14 Stunden gearbeitet und anschließend in den Gängen der Fabrik ihre Reismatten zum Schlafen ausgelegt. Produziert wurden dort iphone-Clones, wie man sie auf einigen China-Plattformen wie z.B. Alibaba kaufen kann.Medianaut hat geschrieben:Das Problem liegt wohl eher in China, daß dort die Massenausbeutung von Arbeitskraft in eine dramatische Sackgasse geraten ist – ökonomisch und leider nicht wegen der vielen Selbstmorde.
Ich glaube, der Cloud-Boom wird in den nächsten Monaten einen starken Dämpfer erhalten. Wer will denn seine Firmendaten in eine Cloud stecken, wenn er fürchten muss, dass der Datenverkehr von Geheimdiensten "befreundeter Staaten" abgehört wird und keineswegs sicher ist, dass die daraus gewonnenen Erkenntnisse nur zu Terrorabwehr genutzt werden. Es gab schon in der Vergangenheit einige sehr prominente Fälle, wo deutsche Firmen wegen unverschlüsselter Faxe Aufträge an Wettbewerber verloren haben...Medianaut hat geschrieben: ... und selbst für alles, was in die Cloud verlegt wird, braucht's noch Hochleistungsserver für den dabei zunehmenden Datenverkehr.
Ja, das ist alles richtig, aber Massenausbeutung wird nicht besser, wenn sie ein bißchen humaner dekoriert wird, und der insbesondere für Europäer relevante Aspekt der Massenausbeutung sind sowieso nicht die Arbeitsbedingungen der Konzerne in China selbst, sondern daß die hiesige Industrie sich bereits abhängig gemacht hat von diesen billigen Komponenten, sowie mit Lohn-, Sozial- und auch Umwelt-Dumping hier reagiert, wobei Griechenland das europäische Versuchslabor ist – chinesische Arbeiter-Konzentrationslager und Schlecker mögen sich qualitativ noch unterschieden haben, aber sie sterben an letztlich denselben Mechanismen.holger_p hat geschrieben:Die Selbstmordrate unter Chinas Wanderarbeitern ist ein generelles Problem der chinesischen Gesellschaft und kein spezielles von Firmen wie Foxconn. Bei Foxconn, übrigens der Motherboardhersteller der Welt, lag diese Rate auch schon vor den vielen Berichten unter dem chinesischem Durchschnitt. Die Arbeitsbedingungen bei Foxconn sind aus unserer Sicht natürlich noch verbesserungsfähig, liegen aber deutlich über den chinesischem Durchschnitt. Ich habe mal die Arbeitsbedingungen aus einer kleinen Handyfabrik in Shenzen gesehen, die dann vom Staat geschlossen wurde, nach dem das Staatsfernsehen Bilder aus dieser Fabrik gezeigt hat Da haben die die Arbeiter (u.a. auch Kinder) 14 Stunden gearbeitet und anschließend in den Gängen der Fabrik ihre Reismatten zum Schlafen ausgelegt. Produziert wurden dort iphone-Clones, wie man sie auf einigen China-Plattformen wie z.B. Alibaba kaufen kann.Medianaut hat geschrieben:Das Problem liegt wohl eher in China, daß dort die Massenausbeutung von Arbeitskraft in eine dramatische Sackgasse geraten ist – ökonomisch und leider nicht wegen der vielen Selbstmorde.
Das es in China auch anders geht zeigt die Firma Behringer. Die haben mit Behringer City einen eigenen Stadtteil gegründet, neben Produktion und Entwicklung (die war früher lange in Deutschland) haben sie dort eigene Kindergärten, eine Schule und arbeiten mit einer örtlichen Uni zusammen, um qualifizierte Fachkräfte zu bekommen.
Das glaube ich hingegen nicht. Adobe wird vielleicht den Videoschnitt nicht in die Cloud verlegen, weil das Datenverkehrsvolumen zu groß ist, aber beim Softwarevertrieb werden die nicht umdrehen, und die Vernetzung von Daten mit mobilen Geräten ist einfach zu attraktiv, als daß es dabei ein Zurück gäbe. Es wird auch kein Umdenken bei der Überwachung geben sondern lediglich kosmetische Änderungen. Es gibt ja noch nicht einmal ein Umdenken bei den Anwendern, denn mein PublicKey liegt seit Juni 2005 auf Öffentlichen Schlüsselservern, und obwohl www.GnuPG.org unter Linux regelmäßig vorinstalliert, www.Gpg4win.org seit langem etabliert und selbst für Mac-User die Installation der www.GPGtools.org inzwischen kinderleicht geworden ist, kann ich überhaupt keinen Trend zu mehr Selbstschutz bemerken, und andere können das auch nicht: www.heise.de/tp/artikel/39/39466/1.html – zum Lohn-, Sozial- und Umweltdumping kommt dann noch kostenintensive Überwachung hinzu, immerhin aber auch als Nachfrager nach Rechenpower.holger_p hat geschrieben:Ich glaube, der Cloud-Boom wird in den nächsten Monaten einen starken Dämpfer erhalten. Wer will denn seine Firmendaten in eine Cloud stecken, wenn er fürchten muss, dass der Datenverkehr von Geheimdiensten "befreundeter Staaten" abgehört wird und keineswegs sicher ist, dass die daraus gewonnenen Erkenntnisse nur zu Terrorabwehr genutzt werden. Es gab schon in der Vergangenheit einige sehr prominente Fälle, wo deutsche Firmen wegen unverschlüsselter Faxe Aufträge an Wettbewerber verloren haben...Medianaut hat geschrieben: ... und selbst für alles, was in die Cloud verlegt wird, braucht's noch Hochleistungsserver für den dabei zunehmenden Datenverkehr.
Spätestens mit der Aufdeckung, wie tief auch Microsoft in dem System drin steckt, wird ein Umdenken stattfinden.
Das stimmt so nicht. Du könntest z.B. ein Motherboard von Fujitsu kaufen, das in Deutschland gefertigt wird. Es gibt diese Dinge durchaus, aber da ist kaum Nachfrage.Medianaut hat geschrieben: Ja, das ist alles richtig, aber Massenausbeutung wird nicht besser, wenn sie ein bißchen humaner dekoriert wird, und der insbesondere für Europäer relevante Aspekt der Massenausbeutung sind sowieso nicht die Arbeitsbedingungen der Konzerne in China selbst, sondern daß die hiesige Industrie sich bereits abhängig gemacht hat von diesen billigen Komponenten...
Ich meinte nicht den Softwarevertrieb oder das Schneiden von Videos. Solange wir Nutzer ohnehin alle Videos und Fotos zu Youtube, Flickr nd Facebook hochladen, kann es egal sein, ob irgendein Geheimdienst die Leitung beim Hochladen anzapft oder das Material erst zu Gesicht bekommt, wenn der Upload abgeschlossen wurde. Es geht um Firmenanwendungen in der Cloud - da ein Umdenken stattfinden. Wem ist denn eigentlich bewußt, dass er schon beim Nutzen des Kalenders von Google oder Apple-Clound einen Verstoß gegen das deutschen Datenschutzrecht begeht, wenn er dort Kontaktdaten eines GEschäftspartners einträgt? US-Firmen können nicht dem Safe-Harbour Abkommen mit der EU beitreten und spätestens seit PRISM weiß auch der letzte Depp, dass dies keine Theorie ist, sondern millionenfacher Verstoß gegen EU-Recht.Medianaut hat geschrieben:
Adobe wird vielleicht den Videoschnitt nicht in die Cloud verlegen, weil das Datenverkehrsvolumen zu groß ist, aber beim Softwarevertrieb werden die nicht umdrehen, und die Vernetzung von Daten mit mobilen Geräten ist einfach zu attraktiv, als daß es dabei ein Zurück gäbe.
Doch, denn das enthielte dann auch noch genug Komponenten, die mit chinesischem Lohn-, Sozial- und Umweltdumping produziert wurden, mal abgesehen daß es dergleichen sowieso auch zunehmend in Europa gibt. Aber wir werden auf slashCAM nicht dreißig Jahre vergeigte europäische Integration nachholen, nicht die Vereinigungsfreiheit und andere Bürgerrechte in China einführen, sowie deren Demontage in Deutschland rückgängig machen. Daher: Rechenpower im Verhältnis zum Einkommen wird teurer.holger_p hat geschrieben:Das stimmt so nicht. Du könntest z.B. ein Motherboard von Fujitsu kaufen, das in Deutschland gefertigt wird. Es gibt diese Dinge durchaus, aber da ist kaum Nachfrage.Medianaut hat geschrieben: Ja, das ist alles richtig, aber Massenausbeutung wird nicht besser, wenn sie ein bißchen humaner dekoriert wird, und der insbesondere für Europäer relevante Aspekt der Massenausbeutung sind sowieso nicht die Arbeitsbedingungen der Konzerne in China selbst, sondern daß die hiesige Industrie sich bereits abhängig gemacht hat von diesen billigen Komponenten...
Das driftet jetzt etwas vom Thema ab, aber als jemand, der seit 1996 im Internet ist, haben mich insbesondere facebook und diese sozialen Netzwerke so wenig gereizt, daß ich vor Jahren entschieden habe, meine private Web-Site auch in diesem Jahrtausend im Web-1.0-Look zu belassen und auf 3.0 zu warten, wohinter übrigens sehr viel mehr Konsequenz steckt, als diese Formulierung bei den meisten erahnen läßt, weil ich mir schon im alten Jahrtausend meine Maßstäbe zu Informationeller Selbstbestimmung als Bürgerrecht erarbeitet habe. Vielmehr als PRISM, dessen tatsächliches Kosten-Nutzen-Verhältnis ähnlich bescheiden sein dürfte wie bei der Stasi, finde ich diese deutsch-nationale Empörung hier so lächerlich, als wären Vorratsdatenspeicherung und das angeblich kontrollierte Screening des Internet-Traffics durch deutsche Geheimdienste irgendetwas anderes – das ist so wie CDU-Politiker, die auf einmal die Schwulen-Verfolgung in der Türkei angeprangert hatten, weil sie nach nichts anderem grabschen konnten, um zu begründen, die Türkei sei in Sachen Menschenrechte nicht reif für eine EU-Beitritt. Für tatsächliche Bürgerrechts-Standards steht da keiner, nicht die Bundesregierung, nicht die Opposition, auch nicht die Piraten und nicht die EU, außer vielleicht Edward Snowden mit seiner Feststellung, daß sein Gewissen ihm doch Grenzen setzt, in dessen Rolle ich aber gar nicht erst geraten wäre, so wie ich mich auch nie bei facebook angemeldet habe.holger_p hat geschrieben:Ich meinte nicht den Softwarevertrieb oder das Schneiden von Videos. Solange wir Nutzer ohnehin alle Videos und Fotos zu Youtube, Flickr nd Facebook hochladen, kann es egal sein, ob irgendein Geheimdienst die Leitung beim Hochladen anzapft oder das Material erst zu Gesicht bekommt, wenn der Upload abgeschlossen wurde. Es geht um Firmenanwendungen in der Cloud - da ein Umdenken stattfinden. Wem ist denn eigentlich bewußt, dass er schon beim Nutzen des Kalenders von Google oder Apple-Clound einen Verstoß gegen das deutschen Datenschutzrecht begeht, wenn er dort Kontaktdaten eines GEschäftspartners einträgt? US-Firmen können nicht dem Safe-Harbour Abkommen mit der EU beitreten und spätestens seit PRISM weiß auch der letzte Depp, dass dies keine Theorie ist, sondern millionenfacher Verstoß gegen EU-Recht.Medianaut hat geschrieben:Adobe wird vielleicht den Videoschnitt nicht in die Cloud verlegen, weil das Datenverkehrsvolumen zu groß ist, aber beim Softwarevertrieb werden die nicht umdrehen, und die Vernetzung von Daten mit mobilen Geräten ist einfach zu attraktiv, als daß es dabei ein Zurück gäbe.
Selbst unter dieser gewagten Annahme muss man feststellen, dass die Strukturgröße erstmal nix mit der Rechenleistung zu tun hat. Erst wenn einem was sinnvolles einfällt, wie man mit all den vielen schönen Transistoren Schaltungen aufbauen kann, die schneller rechnen, hilft Moores Gesetz etwas. Derzeit werden die Transistoren von intel aber verwendet, um AMD und NVidia Konkurrenz zu machen, indem integrierte GPUs immer weiter aufgerüstet werden, und ebenfalls in Konkurrenz zumindest zu den GPGPU-Funktionen der GPUs stehende SIMD-Einheiten aufgemotzt werden.le.sas hat geschrieben:Das fängt sich wieder, das moorsche' Gesetz greift die nächsten 20 Jahre noch, es wird wohl eher auf Software Seite teurer werden über kurz oder lang.
Die frage ist was kommt wenn die Transistoren auf annähernd atomgrösse geschrumpft sind und es nicht kleiner geht.
Also das können viele aktuelle Programme inzwischen sehr gut. Edius Pro z.B. kann beim Rendern den i7 voll ausreizen. Wahlweise mit QuickSync (dann laufen die normalen Kerne natürlich auf Vollast) oder via Software und dann sind wirklich alle Kerne dauerhaft zu mindestens 90% ausgelastet.Darthharry hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist die Hardware auch nicht das Problem, es ist die Software. Welches Programm nutzt schon alle acht (incl Hyperthreading) Kerne eines normalen i7.