Postproduktion allgemein Forum



Fragen zur Handhabung der Spuren



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
Rolf-Werner
Beiträge: 57

Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Rolf-Werner »

Hallo Leute,

ich habe jetzt mal alle Testversionen - bis auf Edius - durchprobiert und bin überrascht, wie unterschiedlich die Programme das Handling der Spuren auslegen und wie die Audiospur sich nach den Übergangseffekten richtet.

Sorry, ich muss mal etwas weiter ausholen :-) Und ich sage gleich dazu, dass ich nicht genau weiß, wie ich die Frage dazu formulieren soll...

Ursprünglich hab ich mal mit Premiere gearbeitet, und da war das so, dass man einen Übergangseffekt auf eine Spur zwischen zwei Videospuren gesetzt hat. Es ist so lange her, dass ich mich nicht mehr erinnere, ob er dabei die Audiospur automatisch oder auf Aufruf anpassen konnte (Kreuzblende, eine raus, eine rein, meine ich damit...). Auf jeden Fall brauchte man dann 3 Spuren.

Dann habe ich lange Zeit mit dem MediaStudio gearbeitet, und da war das - wenn ich mich richtig erinnere - so, dass es das selbst erkannt hat, zumindest, wenn man auf einer Spur geblieben ist und die Schnipsel übereinander geschoben hat. Da brauchte man dann eher 1 - 2 Spuren.

Damals habe ich mich schon gewundert, wofür man die vielen Spuren braucht, wenn man sowieso nur auf einer arbeitet (für die Übergänge). Das geht mir jetzt nach den Tests genau so. Wenn man 5.1-Ton auf verschiedene Spuren verteilt (ich glaube, Magix kann das), dann braucht man ein paar Spuren mehr, aber nie 99+...

Jetzt habe ich gerade das Pinnacle-Teil im Test. Das besteht darauf, dass man zwei Spuren benutzt, wobei man die Länge des Übergangseffekts per Maus selber auf die richtige Position ziehen muss. Aber die Tonspuren werden dabei ums Verrecken nicht automatisch mit angepasst, also Ein- und Ausblenden. Das muss man durch Setzen eines Keyframes und Ziehen mit der Maus bei jeder Spur selber machen, was auch noch sehr ungenau ist.

Ich schreibe das hier, weil ich mich bei meinen Tests sehr darüber gewundert hab. Jetzt bin ich unsicher, welches Programm für mich sinnvoll ist, weil ich diese Unklarheiten in irgendeiner Form bei jedem der Programme gefunden habe. Man gewöhnt sich ja im Laufe der Zeit an alles, aber dass sich die Bedienung der heutigen Programme so sehr unterscheidet von den alten Schätzchen...

Also: Frage 1 wäre wohl "wozu die vielen Spuren" und Frage 2 "bei welchem Programm werden die Audiospuren beim Setzen von Effekten automatisch mit ein- und ausgeblendet".

Danke für Eure Geduld, sich das alles durchzulesen, und für Eure Hinweise

Rolf



Jörg
Beiträge: 10690

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Jörg »

Ursprünglich hab ich mal mit Premiere gearbeitet, und da war das so, dass man einen Übergangseffekt auf eine Spur zwischen zwei Videospuren gesetzt hat.
Das ist so nicht genau genug definiert.
Premiere hat Dir auch in den Vor Pro versionen, also bis zur 6.xx die option gegeben, im Einspur-oder Zweispurverfahren zu arbeiten.
Dabei bleibt das System immer gleich.
Ob man nun auf 2 Spuren überlappend arbeitet, oder in einer Spur die clips ineinander schiebt.Der dabei überlappende Anteil wird ineinander geblendet.
Das Einspurverfaqhren spart halt enorm viel Platz, damals bei 15 Zoll Monitoren durchaus ein Argument.
Sehr viele Nutzer taten sich beim wechsel auf APPro sehr schwer mit dem Umstand, dass zu einer Blende nun mal Material gehört.( oftmals als fleisch in den Foren benannt).
Wenn zwei ungetrimmte clips stummt aneinander liegen, werden halt für die Blendendauer nur die Frames wiederholt, das sieht natürlich mies aus.
Alles ein reines Gewöhnen.

Warum so viele Spuren?:
es gibt unzählige Situationen in denen der cutter den Videoclip überlagern muss/möchte.
Das mögen simple Titel sein, Grafikelemente, BildinBild installationen und sehr viel mehr.
weiterhin sind mannigfaltige Möglichkeiten gegeben, die clips unter Zuhilfenahme andere clips zu beeinflussen. Das kann über Helligskeitswerte, Farbwerte etc gehen.
Dazu werden die Blendmodi bereit gestellt.
Maskierunger einzelner clips sind weitere Möglichkeiten.
Diese Arbeiten bedingen eine Überlagerung der clips auf diversen Spuren.

In aktuellen Programmen wird man dazu übergehen, diese teilweise Riesenspurengebirge zu minimieren.
Die Programme lassen eine Verschachtelung dieser Gebirge zu.
Das konnte in simpler Form zwar auch schon Premiere 5.xx in den neunziger Jahren, da hieß die Option "Virtueller clip" war recht nützlich, aber eher rudimentär in Relation der heutigen Optionen.

Beispiel, wozu die zig Spuren genutzt werden könnten...

Kleiner Gruß an kroky, falls er denn hier rein schauen sollte ;-)
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Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Reiner M »

Rolf-Werner hat geschrieben: Ursprünglich hab ich mal mit Premiere gearbeitet, und da war das so, dass man einen Übergangseffekt auf eine Spur zwischen zwei Videospuren gesetzt hat. Es ist so lange her, dass ich mich nicht mehr erinnere, ob er dabei die Audiospur automatisch oder auf Aufruf anpassen konnte (Kreuzblende, eine raus, eine rein, meine ich damit...). Auf jeden Fall brauchte man dann 3 Spuren.
Es genügen in Premiere Pro eine Video- und eine Audio-Spur vollkommen.

Wenn Du zwei Clips in der selben Spur aneinandersetzt, befindet sich zwischen ihnen in der Video- wie auch in der Audio-Spur ein harter Schnitt.

Nun wirst Du vielleicht eine Überblendung in die Video-Spur auf den Schnitt bringen. Die wirkt sich nur auf die Video-Spur aus. (Wie und wo das genau passiert, hängt davon ab, ob die Clips vor/hinter dem Schnitt noch Frames besitzen, die für die Überblendung herangezogen werden können, oder nicht.)

Unabhängig davon bleibt der harte Schnitt in der Audio-Spur an der korrekten Stelle bestehen, was sehr viel Sinn macht. Da legst Du bei Bedarf eine Audio-Blende drauf.

Fertig. Einfach, effektiv, schnell. Eine Video-, eine Audio-Spur.

Selbstverständlich können für komplexere Aufgabenstellungen beliebig Video- und Audio-Spuren gestapelt werden, wie Jörg es gezeigt hat. Das wäre dann eine inhaltliche Notwendigkeit.
Allein technisch besteht kein Zwang dazu.

Beste Grüße,
Reiner



Rolf-Werner
Beiträge: 57

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Rolf-Werner »

Vielen Dank für Eure langen Antworten!

@Jörg: Ja, das sind schon recht viele Spuren. Als ich mal einen größeren Effekt zusammenbasteln wollte (ich glaube, das war in MediaStudio), habe ich das schrittweise gemacht und immer wieder zusammengebaut. Ziel war, einige Szenen auf einem Würfel zu zeigen, der dann aus dem Bild hüpft. Dafür hab ich dann erst 2 halbe/halbe zusammen gezeigt (Wischblende, die per Keyframe in der Mitte festgehalten wurde, dadurch verzerrt das Bild). Dann nochmal 2 vertikal, damit wurden das 4 im Kreuz. Die resultierende Spur wurde dann einfach auf den Würfel gelegt. Sowas könnte man natürlich auch über mehrere Spuren verteilen.

Aus welchem Programm ist der Screenshot?

@Reiner: Ach so, dann arbeite ich also mit zwei Effekten, einem Video- und einem Audioeffekt? Das macht Sinn. Finde ich aber nicht in Pinnacle, nicht mal einen einfachen Überblender. Soweit ich sehe, geht das nur total manuell. Ich weiß aber aus den anderen Tests neulich, dass einige Programme sowas automatisch oder halbautomatisch anbieten. Ist einfach eine Frage des Workflows. Wenn man viele Überblendungen hat, ist es tierisch lästig, jedes Mal den Ton von Hand nachregeln zu müssen. Oder sehe ich das falsch?

Rolf



motor-tv
Beiträge: 456

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von motor-tv »

Bei Edius genügt bei Übergängen (wenn man "Fleisch" lässt) eine einzige Videospur, die gleichzeitig auch die Audiospur ist. Bei diesem Übergang wird automatisch auch die Audiospur Ein- bzw Ausgefadet. Erst wenn man Video und Audio trennt, kann man auch extra faden.

Aktuell benötige ich bei nicht ganz simplen Projekten 3 VA (Video+Audio) Spuren, zusätzlich 2-3 V (nur Video) Spuren für Logos, Titel etc, sowie extern für Musik z.B. eine Audiospur die aber unten extra angeordnet ist.

Bei meinem Steinzeit NLE Programm, 15 Jahre alt, hatte ich zuweilen 42 (!!) Videospuren, da es keine Überlappungen gab. Jeder Übergang hatte eine extra Spur benötigt. War echt mühsam. Nicht zuletzt aber da ich viele "Effekte" einfach selbst gebastelt habe und keine Presets.



Reiner M
Beiträge: 1282

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Reiner M »

Rolf-Werner hat geschrieben:Wenn man viele Überblendungen hat, ist es tierisch lästig, jedes Mal den Ton von Hand nachregeln zu müssen. Oder sehe ich das falsch?
Nun, es kommt doch sehr darauf an, was man erreichen will und wie die Quellen aussehen.

Mich würde es sehr stören, wenn die Tonspur automatisch ein-/ausgeblendet wird, sobald ich eine Video-Blende anwende. Und wie würde so etwas eigentlich an echten Übergängen passieren? Crossfade? Hört man zeitgleich zwei Sounds überlappt? Linear? Logarithmisch? Oder Fade-out am ersten bis auf Minus-unendlich-db und dann fade-in am zweiten Clip bis auf Null-db? Immer in der Länge der Videoblende?
Solche Dinge will ich besser selbst entscheiden können.

Beispiele:
- Ein Video wird am Beginn weich eingeblendet. Die Tonspur beginnt akkustisch mit einem Paukenschlag. Der muss einfach sitzen, sonst verpufft die Wirkung.
- Ein Schnitt im Interview. Kurze Blende (womöglich Übergang zu Schwarz), weil die Kopfpositionen des Interviewten nicht indentisch sind. So wird die neue Bildposition nicht als "Zucken" der Person empfunden. Der Ton bleibt dabei hart geschnitten, ohne Blende, weil niemand plötzlich leiser/lauter spricht, nur weil der Satz zu Ende ist bzw. beginnt.
- Das Musikstück endet mit einem echten Ende, nicht mit einer Ausblendung. Mein Videobild wird weich abgeblendet. Da sollte kein künstlicher Fade-out auf die Audiospur gesetzt werden.
-usw.

Mit anderen Worten: Die Gestaltung der Audiospur unterliegt anderen Regeln, als es die Aufbereitung der Videospur verlangt. Die Trennung der Blend-Optionen ist mir deshalb sehr wichtig. Gleichzeitig soll es schon einfach zu lösen sein.

Das, was Premiere mir da bietet, ist völlig okay, einfach in einen effizienten Workflow einzubauen, leicht anzuwenden und auf viele Anforderungen anpassbar, ohne verkrampfte Tricks nutzen zu müssen. Bin sehr zufrieden damit.

Beste Grüße,
Reiner



domain
Beiträge: 11062

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von domain »

Reiner M hat geschrieben: Mit anderen Worten: Die Gestaltung der Audiospur unterliegt anderen Regeln, als es die Aufbereitung der Videospur verlangt. Die Trennung der Blend-Optionen ist mir deshalb sehr wichtig. Gleichzeitig soll es schon einfach zu lösen sein.
Das kann ich nur unterstreichen, wobei Liquid vermutlich genauso wie der Avid MC einen vom Bild völlig unabhängigen Sound-Schnitt ermöglicht. Und damit auch ein Audio-Default-Crossfade als Balken über beide Clips und über eine Sekunde erbringt.
Funktioniert aber nur, wenn schon beim framegenauen Schnitt im Clip-Browser etwas "Fleisch" gelassen wurde, was meistens der Fall ist.
Ansonsten wird der Standard-Balken der Überblendung teilweise als rot und illegal abgebildet.
Interessant ist dann die versuchsweise Verlängerung des Balkens mittels Maus entweder vom nachfolgenden Clip-Sound in den vorhergehenden oder aber umgekehrt.
Diese Überblendungen können viele Sekunden andauern, wenn es einem gefällt und spielen sich alle noch in einer Spur ab.
Es gibt diesbezüglich aber meiner Meinung nach zwei Grundempfehlungen zu beachten:

1. der O-Ton darf nicht bei jedem optisch erkennbaren Schnitt umspringen, sondern man muss versuchen, eine länger anhaltende Soundkulisse von anderen langen Clips zu erreichen, die dann eben in die vorhergehenden oder nachfolgenden Cips hineinreichen, oder von überhaupt einer anderen Soundquelle stammen.

2. Dieser auf ca. -10 DB bis 0 DB gepegelte O-Ton stellt die Grundlage auch für ein nachträgliches Darüberspielen von Musik dar.
Jedenfalls handhabe ich das in dieser Art, was aber natürlich kein Dogma ist.



Rolf-Werner
Beiträge: 57

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Rolf-Werner »

Hallo Reiner,
Reiner M hat geschrieben:Mich würde es sehr stören, wenn die Tonspur automatisch ein-/ausgeblendet wird, sobald ich eine Video-Blende anwende. Und wie würde so etwas eigentlich an echten Übergängen passieren? Crossfade? Hört man zeitgleich zwei Sounds überlappt? Linear? Logarithmisch? Oder Fade-out am ersten bis auf Minus-unendlich-db und dann fade-in am zweiten Clip bis auf Null-db? Immer in der Länge der Videoblende?
Solche Dinge will ich besser selbst entscheiden können.
Was meinst du mit "echen Übergängen"? Wenn ich im Bild einen Crossfade setze, muss in 99 % der Fälle auch im Ton einer kommen, meine ich. Ob linear oder logarithmisch ist im Amateurbereich eigentlich doch egal - einfach sanft raus und gleichzeitig sanft rein. Wenn man dann z. B. von einer lauten in eine leise Sequenz überblendet, kann man das Ausblenden anschließend per Hand noch etwas vorziehen, dann wirkt das besser. Aber von meinen Zuschauern (Familie) würde das vermutlich nur unser Sohn positiv quittieren, denn er hat ein Tonstudio und das Ohr dafür :-)
Beispiele:
- Ein Video wird am Beginn weich eingeblendet. Die Tonspur beginnt akkustisch mit einem Paukenschlag. Der muss einfach sitzen, sonst verpufft die Wirkung.
- Ein Schnitt im Interview. Kurze Blende (womöglich Übergang zu Schwarz), weil die Kopfpositionen des Interviewten nicht indentisch sind. So wird die neue Bildposition nicht als "Zucken" der Person empfunden. Der Ton bleibt dabei hart geschnitten, ohne Blende, weil niemand plötzlich leiser/lauter spricht, nur weil der Satz zu Ende ist bzw. beginnt.
- Das Musikstück endet mit einem echten Ende, nicht mit einer Ausblendung. Mein Videobild wird weich abgeblendet. Da sollte kein künstlicher Fade-out auf die Audiospur gesetzt werden.
-usw.
Natürlich muss man per Hand nacharbeiten können oder die Automatik ausstellen können. Woran ich jetzt dachte, war folgendes:

- Ein Urlaubsfilm, normalerweise nur Blenden zwischen den Kapiteln. Jetzt kommt aber eine Sequenz mit sanfter Musik im Hintergrund, man will aber den O-Ton behalten. Statt harter Schnitte jedes Mal ein Crossfade. Dann fände ich es lästig, 10, 20, 25 Mal jede Audioblende von Hand setzen zu müssen.
Mit anderen Worten: Die Gestaltung der Audiospur unterliegt anderen Regeln, als es die Aufbereitung der Videospur verlangt. Die Trennung der Blend-Optionen ist mir deshalb sehr wichtig. Gleichzeitig soll es schon einfach zu lösen sein.
Auf jeden Fall, das sehe ich ein, nein, das weiß ich auch. Es kommt natürlich auf den gestalterischen Anspruch an, den man hat. Ich lege solche Maßstäbe bei DTP an. Zwar habe ich kein InDesign, sondern "nur" Scribus, aber ich würde auch ungern mit einem Publisher oder einer Textverarbeitung arbeiten.

Und bei mir kommt noch etwas anderes dazu: Oft filme ich heute - auch teils unbewusst - noch so, als hätte ich eine S8-Kamera und müsste Material und Schnitte sparen. Manchmal lassen sich die Szenen direkt ohne Trimmung einfach so hintereinander übernehmen, weil sie so schon "fertig" sind. Dadurch fehlt dann z. B. oft einfach die Länge, um den O-Ton über mehrere Inserts hinweg durchlaufen zu lassen usw.
Das, was Premiere mir da bietet, ist völlig okay, einfach in einen effizienten Workflow einzubauen, leicht anzuwenden und auf viele Anforderungen anpassbar, ohne verkrampfte Tricks nutzen zu müssen. Bin sehr zufrieden damit.
Premiere habe ich hier auch gehabt zum Testen. War zum Teil wie das Wiedersehen mit einem alten Bekannten, richtig was auszusetzen hatte ich nicht, aber es hat mich auch nicht so sehr vom Hocker gehauen. Na, mal sehen, was ich mache.

Vielen Dank für deine Tipps!

Rolf



Jörg
Beiträge: 10690

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Jörg »

Dann fände ich es lästig, 10, 20, 25 Mal jede Audioblende von Hand setzen zu müssen.
dann schau Dir den alten Bekannten Premiere doch genauer an, für Deine ehemals2 5 manuellen Blenden, reicht heute ein einfacher shortcut.



Rolf-Werner
Beiträge: 57

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Rolf-Werner »

Moin,
domain hat geschrieben:
Reiner M hat geschrieben: Mit anderen Worten: Die Gestaltung der Audiospur unterliegt anderen Regeln, als es die Aufbereitung der Videospur verlangt. Die Trennung der Blend-Optionen ist mir deshalb sehr wichtig. Gleichzeitig soll es schon einfach zu lösen sein.
Das kann ich nur unterstreichen, wobei Liquid vermutlich genauso wie der Avid MC einen vom Bild völlig unabhängigen Sound-Schnitt ermöglicht. Und damit auch ein Audio-Default-Crossfade als Balken über beide Clips und über eine Sekunde erbringt.
Das Avid-Teil von Pinnacle habe ich jetzt gerade auf dem Rechner, und das macht es nicht automatisch, jedenfalls hab ich die Möglichkeit noch nicht gefunden.
Funktioniert aber nur, wenn schon beim framegenauen Schnitt im Clip-Browser etwas "Fleisch" gelassen wurde, was meistens der Fall ist.
Ansonsten wird der Standard-Balken der Überblendung teilweise als rot und illegal abgebildet.
Also, hm. Jetzt komme ich ins Grübeln :-) Ich schiebe also 2 Takes übereinander, der erste auf AV1, der andere auf AV2, Überlappung so 2 Sekunden. Dann ziehe ich am Ende von AV1 den Ausblendebalken mit der Maus auf den Anfang von Take 2 und bestimme die Videoblende bzw. ziehe bei Take 2 den Einblende-Effekt auf (beides gleichzeitig wäre natürlich Unsinn).

Bei mir bleibt dann aber bei beiden Takes der Ton konstant. Jetzt muss ich bei Take 1 ungefähr an der Stelle, wo Take 2 beginnt, einen Keyframe in der Tonspur setzen und kann dann am Ende auf lautlos runterregeln. Dann bei Take 2 das gleiche am Anfang. Ich fände es einfach praktischer, wenn man solche Standardblenden irgendwie etwas automatisieren könnte (z. B. rechter Mausklick, "Standardblende", fertig). Entscheidet man sich später für einen harten Schnitt, müsste man genauso einfach beide Tonblenden wieder löschen können.
Interessant ist dann die versuchsweise Verlängerung des Balkens mittels Maus entweder vom nachfolgenden Clip-Sound in den vorhergehenden oder aber umgekehrt.
Wir sprechen aber vom selben Programm, oder?
Diese Überblendungen können viele Sekunden andauern, wenn es einem gefällt und spielen sich alle noch in einer Spur ab.
Also, das Ding, das ich jetzt gerade hier teste, kann Überblendungen nur über zwei Spuren machen. Einspurverfahren geht z. B. bei Magix.
Es gibt diesbezüglich aber meiner Meinung nach zwei Grundempfehlungen zu beachten:

1. der O-Ton darf nicht bei jedem optisch erkennbaren Schnitt umspringen, sondern man muss versuchen, eine länger anhaltende Soundkulisse von anderen langen Clips zu erreichen, die dann eben in die vorhergehenden oder nachfolgenden Cips hineinreichen, oder von überhaupt einer anderen Soundquelle stammen.
Oh ja, das ist natürlich professioneller. Meine Takes geben das aber oft nicht her, und manchmal war mir das in der Vergangenheit auch einfach zu mühsam. Aber ich sollte mich da wohl weiterentwickeln :-)
2. Dieser auf ca. -10 DB bis 0 DB gepegelte O-Ton stellt die Grundlage auch für ein nachträgliches Darüberspielen von Musik dar.
Jedenfalls handhabe ich das in dieser Art, was aber natürlich kein Dogma ist.
Dogma ist sowieso nix, Ausnahmen bestätigen die Regel, und überhaupt kann manchmal das Gegenteil auch angebracht sein. Schon klar. Aber dass du das geschrieben hast, war grundsätzlich schon richtig. Es zeigt mir, dass ich mit meiner bisherigen Arbeitsweise eher abseits von dem liege, was man bei wirklich gutem Schnitt eigentlich will. Ich bin ja lernfähig ;-)

Und es geht mir ja darum, zu erfahren, wie die Programme benutzt werden, weil mir der Workflow einfach noch nicht so klar ist.

Rolf



Rolf-Werner
Beiträge: 57

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Rolf-Werner »

Jörg hat geschrieben:
Dann fände ich es lästig, 10, 20, 25 Mal jede Audioblende von Hand setzen zu müssen.
dann schau Dir den alten Bekannten Premiere doch genauer an, für Deine ehemals2 5 manuellen Blenden, reicht heute ein einfacher shortcut.
Meinst du, den krieg ich nochmal installiert? Schließlich hab ich den ja schon wieder gelöscht, um die anderen zu testen. Aber in der Testzeit bin ich noch drin... Mal ausprobieren.

Und wenn es klappt: Welcher Shortcut? :-)

Rolf



nicecam
Beiträge: 2162

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von nicecam »

domain hat geschrieben:1. der O-Ton darf nicht bei jedem optisch erkennbaren Schnitt umspringen, sondern man muss versuchen, eine länger anhaltende Soundkulisse von anderen langen Clips zu erreichen, die dann eben in die vorhergehenden oder nachfolgenden Cips hineinreichen, oder von überhaupt einer anderen Soundquelle stammen.
"Gefühlt" würde ich sagen, zu 95% in die vorhergehenden Clips hineinreichend.
Gruß Johannes



domain
Beiträge: 11062

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von domain »

Rolf-Werner hat geschrieben: Wir sprechen aber vom selben Programm, oder?
Vermutlich nicht.
Avid-Liquid gibt es schon länger nicht mehr.
Falls du aber wider Erwarten doch Liquid auf dem PC hast, spreche ich nur von der Funktion Audio-Crossfade, die in einer Tonspur das Beschriebene ermöglicht.



domain
Beiträge: 11062

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von domain »

nicecam hat geschrieben: "Gefühlt" würde ich sagen, zu 95% in die vorhergehenden Clips hineinreichend.
Nein durchaus nicht.
Wenn der vorhergehende Clip einen guten Ton hat, aber nur kurz im Bild ist, kann die Tonkulisse trotzdem und meist sogar vollständig für den folgenden Clip ausreichen. Es darf nur keinen eindeutig erkennbaren Zusammenhang zwischen Bild und Ton geben, muss also mehr einer Atmo entsprechen.



Jörg
Beiträge: 10690

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von Jörg »

Und wenn es klappt: Welcher Shortcut? :-)
mit den auf/ab Pfeilen zum cut springen, dort die ausgewählte Standardblende mit Strg Umsch D anwenden.(soundspur muss durch Klick auf Spurkopf markiert sein)
Die Standardblende kann definiert werden usw.
Damit hast Du in Windeseile auch ein paar Dutzend cuts geblendet, wenns denn sein soll.
Ich würde dafür sorgen, dass nach Domains Vorschlag genügen Soundmaterial
für durchgehenden sound bei gleichartigem Material ( Wind, Wellen, Vögel, je nach Motiv) vorhanden ist.
Normalerweise sollte erneutes testen bis zur 30 tagen Frist möglich sein, Voraussetzung ist die vorherige, saubere deinstall mittels Adobe cleanscript

http://www.adobe.com/support/contact/cscleanertool.html



vs
Beiträge: 130

Re: Fragen zur Handhabung der Spuren

Beitrag von vs »

Im Grunde genommen sind doch alle Programme ähnlich, bis auf gewisse Spezialitäten, die sich jeder Hersteller vorbehält.

Das alte System, was du beschreibst, aus den alten Premiere, Media Studio, ... ist A/B Roll, also zwei Spuren mit einer Effektspur dazwischen. So hat das damals jeder gemacht. Auch bei der guten alten Video Machine war das so, Spur A mit einem Live-Eingang oder DPR-Videoclip, Spur B mit einem zweiten Live-Eingang oder DPR-Videoclip, Frame Syncrhonizer und Mischer (Effektspur = Aufgabe für den Mischer) dazwischen und ab dafür. Da war das letztlich technisch so bedingt, aber die reinen Software-Lösungen machten es genauso.

Das heutige System ist eigentlich angenehmer, da du die Clips in den Spuren einfach übereinander schiebst und in der Überlappung der Übergang entsteht.

Sony Vegas hat für die Oldschool-Leute noch ein kleines Schmankerl an Bord: Du kannst jede Spur auf A/B-Roll Ansicht erweitern. Ich zitiere mal auf englisch drei Möglichkeiten, in diese Ansicht reinzukommen:
Choose Edit > Select > Enter Expanded Edit Mode.
Press 5 on the numeric keypad.
Double-click the event edge.
Das ist aber letztlich nichts anderes, als der normale Einspurbetrieb, in dem du die Clips ineinander schiebst, nur dass diese abwechselnd in einer Spur A und B übereinander liegen mit der Effektspur (wo du dann deinen Übergangseffekt reinziehen kannst, falls du was anderes als Crossfade haben willst). Das genialste ist, du hast (in der Pro-Version mit unlimitierter Spuranzahl) unendlich viele A/B-Spuren zur Verfügung, also nicht nur wie z.B. in Mediastudio Pro bis Version 7 eine A/B und viele Overlay-Spuren ohne Transition, sondern viele, auch für Bild in Bild und Co nutzbare, A/B-Spuren. Die Geschwindigkeit und den Verlauf des Übergangs kannst du durch einen Transition Envelope (Übergang entweder im Einspurbetrieb die überlappende Stelle oder im Expanded Mode den Effekt in der Effektspur rechtsklicken und einen Transition Envelope einfügen) steuern. In der Heimversion Moviestudio bist du auf ein paar vorgefertigte Envelopes festgenagelt, in der Pro-Version kannst du framegenau Keyframes setzen wie der Übergang verlaufen soll.

Letztlich ist das aber Spielerei. Ich habe z.B. auch bei Media Studio Pro in meinem jugendlichen Leichtsinn einige "schmutzige" A/B-Übergänge angewendet (z.B. einen 5-minütigen Clip in Spur A laufen lassen und bei 2 Minuten einen Clip in Spur B gepackt und mit zwei Übergängen hin und her geblendet - das kannst du SO mit Vegas nicht machen in der A/B-Ansicht, aber in dem Moment, wo du mit der Tate S Schnittmarken im Clip positionierst, geht es auch da wieder. Die Ansicht soll zwar den alten Hasen den Übergang in die moderne Welt erleichtern, ich hab aber beim Umstieg von Media Studio Pro auf Vegas direkt in der einspurigen Ansicht gearbeitet, das ging auch.



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