Audio: Software / Bearbeitung / Musikproduktion Forum



Mikrofon für "Sprachbox"



Hier geht es um die Tonspur -- Nachbearbeitung von Sound, Abmischen etc.
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Auf Achse
Beiträge: 4038

Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

Servus!

Ich möchte für die Kommentare meiner Videos eine "Sprachbox" bauen. Sie wird aus zwei Wänden bestehen die im 90° Winkel zueinander montiert und mit schallschluckendem Material ausgekleidet sind. Ich habe mehrere Mikrofone die für Sprachaufnahmen gut geeignet sind aber wie alle Sprachmikros lässt die Dynamik schon mit einigen Zentimetern Abstand deutlich nach. Wenn der Sprecher nicht permanent den Abstand exakt einhält gibt es grosse Dynamikschwankungen. Ich brauche also ein Mikro das auch bei 20-30cm Abstand und geringen Abstandsänderungen noch eine gute Dynamik bietet. Welches Mikro eignet sich für so einen Einsatz?

Danke und Grüsse,
Auf Achse



Pianist
Beiträge: 9000

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Pianist »

Du hast da doch ein wenig falsche Vorstellungen. 30 Zentimeter Besprechungsabstand kannst Du nur mit sehr guten Mikrofonen in einem sehr guten Raum machen. Bei Deiner Lösung musst Du viel dichter rangehen. Und was die Dynamik angeht: Um diese in einer für Kommentarton geeigneten Weise zu begrenzen, musst Du das Mikrofonsignal sowieso durch eine Kombination aus Kompressor und Limiter laufen lassen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

Servus!

Ich kenn mich mit Mikrofonen noch nicht so gut aus, aber warum sind 30cm Abstand zu gross? Ich denke das liegt an der Bauweise der Mikros, aber zB. für das Mikro einer Videokamera sind 30cm kein Thema! Ich benötige also ein Mikro mit solch einer Bauweise, deshalb meine Frage.
Danke für den Hinweis für die Nachbearbeitung mit Kompressor und Limiter!

Grüsse,
Auf Achse



Pianist
Beiträge: 9000

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Pianist »

Auf Achse hat geschrieben:Ich kenn mich mit Mikrofonen noch nicht so gut aus, aber warum sind 30cm Abstand zu gross?
30 cm sind normalerweise genau richtig, aber das funktioniert eben nur in sehr guten Studios mit hervorragender Akustik. Mit Deinen Minimalmaßnahmen wirst Du das aber nicht hinkriegen, so dass Du dichter ran musst. Schon die Reflexion einer Tischplatte oder eines Monitors kann da zum Problem werden. Das Blöde dabei: Ohne gute Abhöre in einem ebenfalls hervorragenden Raum kann man das nie so richtig beurteilen, über Kopfhörer ebenfalls nicht. Du könntest Dir, wenn Du nicht oft solche Aufnahmen zu machen hast, auch eine Stelle suchen, wo Du draußen mitten in der Nacht sowas machen kannst.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



newsart
Beiträge: 436

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von newsart »

Ich kann das Problem nicht nachvollziehen. Wer ein Video in einer eigens dafür vorgesehenen Sprecherecke vertont, wird sich doch als Sprecher soweit darauf konzentrieren können, dass er nicht dabei im Raum "umhertanzt" sondern ungefähr den Sprechabstand einhält und ins Mikro spricht. Hat er dann normalerweise noch einen Kopfhörer, hört er selbst, wenn er das Mikro nicht sauber anspricht. Wo ist das Problem?

Ich habe gier aus slashcam manchmal den eindruck, als wollten einige Usder ihre "mangelnde" Erfahrung mit technischen Lösungen ersetzen. "Ich kann die Kamera nicht ruhig halten, also ein Schwebestativ", "Ich will in dunkler Nacht filmen, also bessere Low-Light-Kamera".

Eine bessere Mikrofontechnik kann die Fehler eines unerfahrenen Sprechers nicht ausbügeln und wer eine zittrige Hand hat, wird auch durch Steady-Shot-Technik nicht zum begnadeten "Aus-Der-Hand-Filmer".
Zuletzt geändert von newsart am Fr 11 Jun, 2010 09:58, insgesamt 1-mal geändert.



Pianist
Beiträge: 9000

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Pianist »

newsart hat geschrieben:Ich kann das Problem nicht nachvollziehen. Wer ein Video in einer eigens dafür vorgesehenen Sprecherecke vertont, wird sich doch als Sprecher soweit darauf konzentrieren können, dass er nicht dabei im Raum "umhertanzt" sondern ungefähr den Sprechabstand einhält und ins Mikro spricht.
Darum geht es doch überhaupt nicht. Wenn nur eine "Ecke" akustisch behandelt ist, und der Rest nicht, wird man in diesem Raum niemals vernünftige Aufnahmen hinkriegen, außer wenn der Raum zufällig schon sehr plüschig eingerichtet ist oder an jeder Wand Bücherregale sind.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



newsart
Beiträge: 436

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von newsart »

...optimale Sprachaufnahmen kann man in vielen Schlafzimmern machen, da Kissen, Vorhänge usw. eine rückhallarme Atmosphäre schaffen. Ohren auf vor dem Zubehörkauf. Ich kenne einen Profisprecher, der in seinem Homestudio einen Top-Werbespot (Konzernkunden) nach dem anderen einspricht. Der spricht mit einem dynamischen Mikro in seinem Kleiderschrank - niemand hört's.



Dr. Walter Gesierich
Beiträge: 177

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Dr. Walter Gesierich »

Auf Achse hat geschrieben:.. Ich habe mehrere Mikrofone die für Sprachaufnahmen gut geeignet sind aber wie alle Sprachmikros lässt die Dynamik schon mit einigen Zentimetern Abstand deutlich nach. Wenn der Sprecher nicht permanent den Abstand exakt einhält gibt es grosse Dynamikschwankungen. Ich brauche also ein Mikro das auch bei 20-30cm Abstand und geringen Abstandsänderungen noch eine gute Dynamik bietet...
1. Welchen Level willst Du erreichen? Professionell, semi oder Urlaubsvideos kommentieren?
2. Was für genaue Mikrofone hast Du da?
3. Wie ist Dein weiterer technischer Weg für das Mikrofonsignal (Mischpult, Soundkarte, Programm zum Aufmotzen des Tons).
Oft ist es hier im Forum so, daß die Threadstarter nicht präzise genug Ist und Soll beschreiben, dann irren die Kommentare manchmal in die eigenartigsten Richtungen ab. Das hier könnte sowas ähnliches werden.

Ich nehme jetzt mal folgendes an: Du hast Sprachmikrofone (mehrere!), also hast Du irgendwie mit Live-Übertragungen oder Live-Interviews zu tun. Live-Übertragung und Studio-Kommentar sind aber 2 recht verschiedene Stiefel.
Und zwar weil "Live" heißt "Leben unterdrücken", das Leben drumrum nämlich. Sprach- und Gesangsmikrofone sind daher so gebaut, daß sie von der Schallrichtung her einen möglichst engen Aufnahmebereich haben (Nierencharakteristik, Supercardioide..), und möglichst rückkopplungssicher sind, d.h. auch der Sprecher/Sänger muß nah an das Mikrofon können, damit er lauter ist wie die Lautsprecher, aus denen dann seine Stimme erschallt. Ein Mikrofon mit enger Niere hebt aber aus physikalischen Gründen die Bässe sehr an, je näher man an das Mikrofon kommt (Nahbesprechungseffekt). Also haben diese Sprachmikrofone eine Baßabsenkung drin.
Und deswegen klingt ein Sprach-/Gesangsmikro bei einer größeren Aufnahmeentfernung dünn und leise.
Ziel des Kommentars ist es aber eine möglichst natürliche Stimme mit gleichmäßiger Lautstärke zu haben.
Wege dorthin (sortiert von billig nach teuer):
1. Gedämpften Aufnahmeraum suchen (wenig Fenster und glatte Wandflächen, viel Plüsch). Ein völlig toter Raum ist gar nicht das Ziel, denn in einem absolut schalltoten Meß-Raum bedeutet diese tote Raumakustik psychologischen Stress für den Sprecher. Auch professionele Sprecherräume sind nicht völlig schalltot (nicht mal der lustige Kleiderschrank s.o.).
2. Sprechabstand: 50 cm und mehr. Das bringt automatisch eine gleichmäßigere Aufnahmelautstärke und einen natürlichen Klang.
Selbst da ist bei anfälligen Mikrofonen ein Poppschutz (rundes Netz) zwischen Mikrofon und Sprecher sinnvoll.
3. Mikrofon-Auswahl: Amateur = einfach die Kamera nehmen. Diese eingebauten Mikrofone sind meist besser für Kommentare geeignet, wie "Handmikrofone" für 29,99.
Semi = Ein Instrumentalmikrofon mit Kugel- oder leichter Nierencharakteristik, jedenfalls k e i n Gesangsmikrofon oder Mikrofon für Interviews. Kondensatormoikrofone klingen meist noch klarer. Auch Stereo-Aufsteckmikrofone für Videokameras (RODE u.ä.) sind sehr gut geeignet.
Profi = Studio-Kondensatormikrofone
4. Mikrofonvorverstärker/Mischpult. Mit einem (leisen) dynamischen Mikrofon direkt mit einem Adapter auf kleine Klinke in eine Onboard-Soundkarte im Computer zu gehen ist tödlich. Rauschen, Brummen digitales Zirpen versauen alles.
5. Kompressor
Ein Kommentar ist normalerweise das lauteste Audio-Signal, noch vor O-Ton und Musikuntermalung. Da aber die menschliche Sprache eine sehr dynamische Angelegenheit ist, sollte dieses Signal durch einen Kompressor laufen, um die Lautstärkeunterschiede einzuebnen. Ideal gleich bei der Aufnahme (im Mischpult eingebaut oder mit einem externen Kompressor), oder eben erst hinterher mit Software. Beides geht.
Na denn viel Glück wünscht Walter



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

newsart hat geschrieben:
Ich habe gier aus slashcam manchmal den eindruck, als wollten einige Usder ihre "mangelnde" Erfahrung mit technischen Lösungen ersetzen. "Ich kann die Kamera nicht ruhig halten, also ein Schwebestativ", "Ich will in dunkler Nacht filmen, also bessere Low-Light-Kamera".

Eine bessere Mikrofontechnik kann die Fehler eines unerfahrenen Sprechers nicht ausbügeln und wer eine zittrige Hand hat, wird auch durch Steady-Shot-Technik nicht zum begnadeten "Aus-Der-Hand-Filmer".

@newsart ...mein Gott, bist du wohl ein toller Hecht! Ich lass mir gerne erklären wie die Dinge funktionieren und bin auch offen für jede Kritik, deswegen frag ich ja. Aber dein Eintrag war völlig unnötig und ohne jeden praktischen Wert! Anstatt deine "ach ihr seid so blöd" Triaden abzulassen könntest du doch erklären warum das so nicht / schon funktioniert wie ich mir das vorstelle und mithelfen meine Fragen zu beantworten.
Ich finde das slashcam forum sehr gut und bin froh dass es solche Typen wie dich hier nur sehr selten gibt.

Mit besten Grüssen und grossen Dank an all jene die bisher meine Fragen beantwortet haben,
Auf Achse

--> Nachtrag: Ich bin überwältigt vom Eintrag von Walter! Vielen Dank, da ist alles gesagt, mehr kann man sich nicht wünschen! Ich strebe die "Semi" - Lösung an und möchte noch gerne wissen welches Mikrofon (Marke / Type) du dafür empfehlen kannst.

Beste Grüsse,
Auf Achse



Dr. Walter Gesierich
Beiträge: 177

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Dr. Walter Gesierich »

Auf Achse hat geschrieben:..Ich strebe die "Semi" - Lösung an und möchte noch gerne wissen welches Mikrofon (Marke / Type) du dafür empfehlen kannst...
Schwierig, Du willst 'ne Kaufempfehlung für semiprofessionell und ich hab' das Glück (weil Musiker) lauter prof. Mikrofone zu haben.
Kommentare habe ich schon mit folgenden Mikrofonen aufgenommen:
NEUMANN TLM 103 Großmembran-Studiomikrofon
Absolut sendereif, klarer, völlig natürlicher Klang. Sehr empfindlich, daher unbedingt Poppschutz und auch Spinne gegen Trittschall.
30 Jahre altes Pearl Kleinmembran-Kondensatormikrofon, sehr ähnlich dem NEUMANN KM 184
Ebenfalls sendereif, absolut klar, etwas weniger Bässe, was bei Kommentar sogar erwünscht ist.
Beim genauen Nachschauen zum NEUMANN KM 184 hab ich grade diesen Link bei Thomann entdeckt, das scheint ja wohl der Tipp des Tages zu sein: ein BEHRINGER B5.
http://www.thomann.de/de/neumann_km184mt_stereoset.htm

Sennheiser ME 64
Elektretmikrofon, Nierencharakteristik. Deutlich höhenbetont, Kommentar setzt sich also auch bei lautem Hintergrund super durch. Das nehme ich auch als Kameramikrofon auf der SONY PD 150, wenn ich engere Richtwirkung brauche, dann schraube ich die ME 66 - Kapsel auf das K1-Basisteil drauf. Sehr guter Wirkungsgrad, d.h. auch elektrisch sehr unempfindlich bei nicht so guten Folgekomponenten.

Beyer M88
Sehr teures dynamisches Instrumentenmikrofon. Kann trotzdem mit den o.g. Mikrofonen in der feinen Klarheit nicht mithalten. Braucht wegen geringerer Ausgangsspannung einen sehr guten Mikrofonvorverstärker/Mischpult.

RODE Stereo Video Mic (Vergleichstest mit Videoclubkollegen gemacht)
Erstaunlich guter, klarer, lauter Klang, eigentlich zum auf den Zubehörschuh schnallen gedacht, aber am Stativ ausgezeichnet als Kommentarmikrofon geeignet. Und das für 159,00 Euro für doppelten Verwendungszweck.

Billigeres Zeug unter 100 Euro kenne ich nur vom Weghören.

Nach allen Mikrofonen, wie sie auch immer heißen, habe ich einen großen Fortschritt mit Kompressoren erzielt. Sogar der billige von Behringer war da o.k., aber auch der im Adobe Premiere Schnittprogramm integrierte.
Einstellung bewußt für Sprache: Nicht hart und schnell, sondern weich einsetzend und längeres Delay, dann bemerkt man den Einsatz von dem Hilfsmittel beim Zuhören gar nicht.
Also denn Glück auf grüßt Walter



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

Servus Walter!

Vielen Dank für deine Empfehlungen mit den ausführlichen Beschreibungen! Und auch die Preisklasse hab ich mir so vorgestellt!
Ich werd mich in den nächsten Tagen eingehender mit den Modellen beschäftigen.
Ich hab noch eine weitere Frage: Ich hab mich in den letzten Tagen schon mit einem Mikro mit Vorverstärker herumgespielt. Dazu gehe ich nicht mehr wie mit meinem bisherigen Mikro beim Mikrofoneingang in den Computer sondern beim Line Eingang (klar, weil das Signal eine höhere Spannung hat). Ich habe meine Soundkarte entsprechend eingestellt und konnte dann meinen gesprochenen Text über den Verstärker und die Boxen hören. Ich konnte aber das Mikrofonsignal nicht ins Adobe CS4 bekommen. Adobe nimmt wohl automatisch den Mikroeingang, aber mein Signal kommt jetzt vom Line - IN. Ich konnte im Adobe keine Möglichkeit finden um das umzustellen. Ich weiss, das gehört schon ins Software Forum, aber vielleicht kann mir auch hier jemand helfen....

Danke und Grüsse,
Auf Achse



Dr. Walter Gesierich
Beiträge: 177

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Dr. Walter Gesierich »

Zu dem Softwareproblem kenne ich mich nicht aus, weil ich den Kommentar mit einem vorhandenen Musikerprogramm aufnehme und dann erst in einer uralten Adobe-Premiere-Version importiere.
Wenn Du aber ohne jeden Vorverstärker vor der OnBoard-Soundkarte weitermachen willst, und das Mikrofon nur für den Computer willst (und keine Konzerte aufnehmen o.ä.) dann probier wirklich mal die neuen USB-fähigen Mikrofone aus, denn die OnBoardsoundkarten ruinieren vor allem am Mikrofoneingang jedes noch so edel erstellte Signal.
Lieber mal ein paar Euronen in eine externe USB-Soundkarte investieren (ich hab z.B. die Edirol 25 UA-X, da gibt's aber deutlich billigere gute), die kann man dann auch an weiteren Computern verwenden.
Alsdann grüßt Walter



newsart
Beiträge: 436

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von newsart »

@auf Achse

Wollte Dir nicht zu nahe treten, fürchte ich habe mich nicht deutlich ausgedrückt. Meine Ausführungen waren in der Tat als konstruktive Tips gedacht.

Vielleicht werde ich mich noch daran gewöhnen, dass hier häufig Threads geführt werden, wo es den Anschein hat, als ob es um Technikdiskussionen um deren Selbstzweck geht.

In Deiner Ausgangsdfragestellung ging es um das Problem, dass Deine Sprecher durch verändern des Abstands zum Mikro Lautstärkeschwankungen verursachen. Ich habe nur gewagt anzumerken, dass dieses physikalische Gesetz (mehr Mikroabstand, leiserer Pegel) auch nicht durch eine andere Mikrofonie geändert werden kann und dass ein Sprecher (in der Vertonungssituation in einer Kabine oder am Sprecherplatz) durchaus in der Lage sein sollte ein Mikrofon konstant anzusprechen. Anstatt über Voice-Processing und Richtcharakteristiken zu diskutieren wäre dies m.E. der pragmatischste, günstigste und professionellste Ansatz, das Problem zu lösen. Das sollte keine destruktive Kritik sein.

Ich werdem ich nun aber hierzu besser nicht mehr äußern...

Grüße



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

@ newsart: Entschuldigung angenommen! Ich muss aber doch folgendes feststellen: Natürlich hast du recht, dass mit steigendem Abstand der Geäuschpegel sinkt. Aber es liegt sehr stark am verwendeten Mikrofon wie stark sich diese Abstandsänderung auswirkt! Und deswegen wollte ich wissen, welches Mikrofon für mein Vorhaben am besten beeignet ist.

Grüsse,
Auf Achse



deti
Beiträge: 3974

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von deti »

Günstig und Gut:

- Rode NT1a http://www.thomann.de/de/rode_nt1_a_com ... ording.htm
- T.Bone SC400 http://www.thomann.de/de/the_tbone_sc400popkiller.htm
Alternativ ist dieses Mikro auch als USB-Variante zu bekommen, so dass man keinen "Phantomspeisemikrofonvorverstärker" benötigt. Allerdings kann man dann auch keinen Kopfhörer anschließen!

Deti



Klappe
Beiträge: 85

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Klappe »

Mmmhhh...hab leider nicht alles gelesen.

Nur mal so als Tipp. Wie wäre es mit einem guten Headset. Gleichbleibender Mikroabstand, vor allem kurzer Abstand. Wer zu Hause, meinetwegen mit zwei Brettern inklusiv Bettvorleger druff genagelt, ein Großmembran hinstellen möchte um es dann aus 50 cm Abstand zu bespucken, begibt sich auf dünnes Eis und darf sich gerne darüber wundern, was man sonst alles überhört hat. Ich halte das für keinen guten Plan.
Es gibt durchaus Mikros für 100 Euro die nicht wirklich schlecht sind. Da darf man sich gerne mal die bekannten Teile von Studio Projects oder Audio Technica angucken.
Ach so, wenn Premiere, keine Ahnung, den Line-In nicht abgreift, dann nimm doch irgendein Programm zum aufnehmen und importiere die Dateien hinterher.
Ich sach it mal so, also wir hier beim Radio haben gaaanz teure Mikros im einsatz und auch Headsets, Beyer und noch kein Hörer hat sich gemeldet und die Qualitätsunterschiede zwischen Headset Nutzern und Gaaanz- Teuer-Mikro-Nutzer bemängelt.
Legoland ist abgebrannt.



Pianist
Beiträge: 9000

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Pianist »

Klappe hat geschrieben:Ich sach it mal so, also wir hier beim Radio haben gaaanz teure Mikros im einsatz und auch Headsets, Beyer und noch kein Hörer hat sich gemeldet und die Qualitätsunterschiede zwischen Headset Nutzern und Gaaanz- Teuer-Mikro-Nutzer bemängelt.
Es gibt tatsächlich ziemlich gute Headsets, aber ich höre da schon einen deutlichen Unterschied, sogar (oder gerade) im Auto. Sehr dichte Besprechungsabstände ohne jeden Raumanteil klingen nicht so richtig angenehm, also als wenn Dir jemand direkt ins Ohr redet. So schlimm, dass ich mich aber deshalb bei einem Sender beschweren würde, ist es nun auch nicht. Ich würde immer erst versuchen, irgendwie den Raum in den Griff zu bekommen, bevor ich mit ganz geringen Besprechungsabständen arbeite.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Klappe
Beiträge: 85

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Klappe »

Ach so, vergessen, das Alter. Eventuell macht es Sinn 200 Euro in einen Channelstrip zu stecken. 19 Zoll Kasten mit Preamp, EQ, Kompressor, Limiter, Deesser... Gibt es durchaus auch schon brauchbare Teile für das Geld. Und...Attack so kurz wie nötig und Release so lang wie möglich. Nur weil hier jemand von langsam reinschleichen und man bemerkt ihn denn gar nicht. Wenn man ihn nicht merkt, lass ihn weg. Nein, schnell und hart und ordentlich Schub, gerade wenn er sich gegen dynamische Atmo durchsetzen muss.
Legoland ist abgebrannt.



domain
Beiträge: 11062

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von domain »

Der Tontechniker vom ORF-Steiermark, der mich damals in den völlig schalltoten Studioraum führte bemerkte, dass Musiker, die in diesem Raum spielen mussten beinahe verzweifeten, weil sie ihr Instrument kaum wiedererkannten, durch die fehlenden Reflexionen und den Hall eines normalen Raumes. Solche schalltoten, dick gepolsterten Räume wurden früher für Hörspiele benutzt. Darin gab es auch ein Treppe und eine quietschende Türe, sowie schallreflektierende bzw. -absorbierende Paravents. Werden heute nicht mehr benutzt. Der sterile, völlig trockene Ton ist nicht mehr gefragt.
Dass man in letzter Zeit vermehrt Ohrbügelmikros im TV sieht ist aber schon bemerkenswert. Dürfte verschiedene Gründe haben, aber einer ist sicher das nicht vorhandene Popproblem und der andere das Abnehmenkönnen auch der höchsten aber gleichzeitig niederenergetischsten Frequenzen der Zischlaute beim Sprechen.
Dazu mal eine Frage an die Experten: bekannt ist ja, dass Bässe über Kilometer tragen ganz im Gegensatz zu den Höhen. Nach welchen physikalischen Gesetzmäßigkeiten geschieht das eigentlich?
Mir ist eigentlich nur bekannt, dass Schallwellen allgemein mit dem Quadrat der Entfernung in ihrer Lautstärke abnehmen. Aber wie verhält sich das speziell bei hochfrequenten Tönen, die ja mit der Entfernung für unser Ohr noch viel dramatischer abnehmen?



deti
Beiträge: 3974

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von deti »

Irgendwie müsst ihr doch aus allem eine Wissenschaft machen. Der Threadstarter wollte eigentlich doch nur eine "Sprachbox" haben und kein ganzes Tonstudio. Er produziert keine Premiumbeiträge und deshalb sollte man die Kirche beim Dorf lassen. Ich denke 350€ für Mikro, Spinne, Popschutz, Stativ, und Kopfhörer sind für's Erste genug. Beispiel:

http://www.thomann.de/de/rode_podcaster.htm
http://www.thomann.de/de/t-bone_ms180.htm
http://www.thomann.de/de/rode_psm1.htm
http://www.thomann.de/de/millenium_ma20 ... fonarm.htm
http://www.thomann.de/de/sennheiser_eh_350.htm

Macht €341,80 ... und wenn dazu noch Kissen von Nöten sind, dann sieht man diese im späteren Ergebnis auch nicht!

Deti



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

deti hat geschrieben:Irgendwie müsst ihr doch aus allem eine Wissenschaft machen. Der Threadstarter wollte eigentlich doch nur eine "Sprachbox" haben und kein ganzes Tonstudio.

Servus!

..... nein, nein, passt schon....ich find das sehr interessant was es alles an Infos zu dem Thema gibt! Ich tendiere mittlerweile zur Ansicht dass geringerer Abstand mit dem passenden Mikro wegen der Unempfindlichkeit gegenüber Störgeräuschen vielleicht doch besser ist. Ganz besonders interessant finde ich die Headset Lösung. Das löst nämlich das ursprüngliche Problem mit variierendem Sprechabstand ....mal sehen was noch kommt!

Danke und Grüsse,
Auf Achse



srone
Beiträge: 10474

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von srone »

domain hat geschrieben:Dazu mal eine Frage an die Experten: bekannt ist ja, dass Bässe über Kilometer tragen ganz im Gegensatz zu den Höhen. Nach welchen physikalischen Gesetzmäßigkeiten geschieht das eigentlich?
Mir ist eigentlich nur bekannt, dass Schallwellen allgemein mit dem Quadrat der Entfernung in ihrer Lautstärke abnehmen. Aber wie verhält sich das speziell bei hochfrequenten Tönen, die ja mit der Entfernung für unser Ohr noch viel dramatischer abnehmen?
die umgesetzte verstärker-energie eines lautsprechers lässt sich ungefähr wie folgt aufschlüsseln:
70% bass
20% mitten
10% höhen

erklärbar damit. daß im bass bereich die grösste luftmenge (siehe auch membrangrösse) bewegt werden muss, um gleichlaut mit mitten und höhen zu sein, diese grössere energiemenge (sowohl elektrisch als auch dann akustisch), sorgt für die grössere reichweite, da die reibungsverluste der luftmolküle sehr viel später relevant in erscheinung treten.

lg

srone
ten thousand posts later...



nicecam
Beiträge: 2164

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von nicecam »

@ Auf Achse,
schau auch noch mal in diesen Thread von mir. Da gings um eine ähnliche Fragestellung.

Ich glaube übirgens, dass du newsart ein wenig Unrecht tatest. In meinem grad angeführten Thread gab er an dieser Stelle einen Tipp, den ich beherzigte. Ich hab von ihm das dynamische Sennheiser MD421 erworben und bin damit sehr zufrieden.

Nebenbei gesagt: Wieder äußerst interessanter und lehrreicher Thread, den ich sofort unter Favoriten abgespeichert hab.
Gruß Johannes



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

Servus nicecam!

Ja, es ist erstaunlich wie viele Aussagen, unterschiedliche Ansichten und Lösungen es dazu gibt! Das Interesse an diesem Thema ist (trotz wiederkehrender Fragestellungen) auch enorm.....
Natürlich ist ein anständiges Tonstudio die BESTE Lösung, aber das ist noch nicht mein Ziel. Sondern meine aktuelle Situation einen vernünftigen Schritt zu verbessern. Und bei der Fülle an Infos ist wirklich genug dabei das mir bei meiner Entscheidung hilft, wahrscheinlich ist es sogar genug für den nächsten und übernächsten Schritt!
Danke für deinen link, ich hab deinen thread mitverfolgt.
Ich hoffe dass newsart sein Kriegsbeil auch wieder eingegraben hat ... ;-)

Grüsse,
Auf Achse



bgk
Beiträge: 163

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von bgk »

Auf Achse hat geschrieben:Servus nicecam!
Ja, es ist erstaunlich wie viele Aussagen, unterschiedliche Ansichten und Lösungen es dazu gibt!
Stimmt, es gibt unzählige Wege, gute Aufnahmen zu machen - wenn man nur einige Grundregeln und Kniffe kennt.

Es wundert mich fast ein wenig, dass Dir dieser Allrounder noch nicht ans Herz gelegt wurde (Kondensatormikro, wahlweise mit Batterie oder Phantomspeisung betreibbar, damit mit oder ohne Mischer oder Preamp - oder auch an der Kamera - verwendbar, etc.).

Na, dann mach' ich das hiermit mal... :-)

Hdh,
BGK



Auf Achse
Beiträge: 4038

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von Auf Achse »

Servus!

So mein Sprecher war vor ein paar Tagen bei mir und ich möchte gerne berichten wie ich die Sache gelöst habe.
Ich hab mir das Sennheiser ME64 gekauft, weil ich es auch auf der Kamera verwenden möchte. Mein Büro hab ich mit Decken reflexionsarm gemacht, hab alle harten grossen Flächen zugehängt und einen Teppich reingelegt. Auf die Tischfläche hab ich eine Decke gelegt und zur Entkoppelung den Mikroständer draufgestellt. Hab einen Popschutz vors Mikro montiert und der (sehr leise) Computer musste hinter 10cm Styrodur + dicker Decke verschwinden (Kühlung blieb gewährleistet!)
Das Sennheiser hab ich durchs Tascam vorverstärkt in die Soundkarte geschliffen, mit gekapseltem Kopfhörer hab ich meinen Sprecher abgehört.
Ergebnis: Der mit Abstand beste Sprecherklang den ich jemals hatte! Der Popschutz ist super (mein Sprecher neigt zum "Poppen")! Ich musste im Adobe nur die Höhen ("S-Laute") ein wenig zurücknehmen, Kompressor und Limiter drüber und fertig! Insgesamt ca. 35min Sprechzeit und nur wenig Arbeit damit weil ich bis auf ein paar Ausnahmen dieselben Einstellungen für alle Textschnipsel verwenden konnte -->copy-paste! Und ja, mein Sprecher hat den ca. 30cm Abstand zum Mikro super eingehalten und hat ausser seinen Lippen nichts bewegt sobald wir auf Record waren!
Die Arbeit und die Investition hat sich gelohnt und ich bin happy!

Grüsse,
Auf Achse



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von B.DeKid »

Portable SoundBox ist dir ein begriff?

Ist im endeffekt ne Box die innen mit Dreiecksschaumstoff ausgeklept ist

Dann ein kleines Loch wos Kabel durchpasst ... du sitzt dann vor der Box und voila fertig ist die mini sprachbox.

Was brauchst Du

- Ne Bananen Kiste aka Karton
- Schaumstoffplatten
- Doppelseitiges Klebe Band

Mehr nicht funktioniert echt gut.

MfG
B.DeKid



B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von B.DeKid »

http://www.google.ca/images?hl=de&q=Por ... 95&bih=830

Google Picture Search > Portable Soundbooth



CedricRotherwood
Beiträge: 394

Re: Mikrofon für "Sprachbox"

Beitrag von CedricRotherwood »

was ist denn von diesem Grossmembran Mikro zu halten? http://www.thomann.de/de/samson_g_track_bundle.htm

hat durchwegs gute Bewertungen
ist wesentlich günstiger als als Rode Podcaster
und schneidet in der Bestenliste von Videoaktv sogar besser ab als das gelobte Rode

Hat das jemand hier schon mal getestet?



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