Wie macht ihr das? Typisches "Klinkenputzen"?Wechiii hat geschrieben:Denke auch - du musst einfach überzeugen können. Wenn du sagst du bist Profi-Kameramann, dann wirds von der Leistung her nicht so schwierig werden. :-)
Ich hätt mal gesagt, mann muss sich (wie du schon jetzt sagst du bist wieder "neuling") hocharbeiten. :-)
Liebe Grüße
Zunächst mal müsstest Du Dir überlegen, welche Rolle Du in dem von Dir zu gründenden Unternehmen einnehmen möchtest. Kennst Du Dich denn mit bestimmten Themen so gut aus, dass Du dort auch die inhaltliche Arbeit machen kannst und dass es Gründe gibt, genau an Dich einen Auftrag zu vergeben?ChristophF hat geschrieben:Seit etwa 3 Jahren arbeite ich beim Fernsehen als Kameramann. In letzter Zeit denke ich mir des öfteren, dass ich mich gerne selbstständig machen möchte, da ich eigentlich lieber inszenierte Firmenvideos/werbung drehe und mein Glück einmal in diese Richtung versuchen möchte.
Nun stellt sich mir allerdings die Frage, welche Preise sind hier die "Norm". Es ist mir schon klar, dass sich das nach der Kamera, Licht, Aufwand, usw. richtet, doch vielleicht kann mir ja hier jemand ein paar Tipps geben.
Quasi vom Profi zum Neuling.
Warum? Das kann man ganz leicht ausrechnen. Alles andere wäre unseriös. Er ist ein richtiger Kameramann, hat also bisher mit richtigen Kameras gearbeitet und möchte dann natürlich als Unternehmer nicht weniger. Es ist übrigens auch ganz egal, ob die Filme billig oder teuer sind, weil die Auftraggeber immer beste Qualität und besten Service haben möchten, egal wie viel oder wenig sie bezahlen. Und das alles natürlich immer sofort. Daher ist die Miet-Variante meist nicht praktikabel.HansMaulwurf hat geschrieben:@ Pianist: Das mit dem 100000 Euro Startkapital MINIMUM ist doch absoluter Mumpitz.
Du kennst ja meine Ecke nicht. Spontan fallen mir 3 Winzer in der Nähe ein, welche den Wein auch ins Ausland verkaufen und sehr gut davon leben.Jott hat geschrieben:Winzer um die Ecke? Das ist die Klientel für "490 Euro pauschal mit Profisprecher", kicher.
Freiberufler sind Architekten, Ärzte, Anwälte, Hebammen, Lotsen, Autoren, Reporter und so weiter. Ein Filmproduzent ist kein Freiberufler, sondern ein Gewerbetreibender. Aber das macht nichts, weil heutzutage der größte Teil der Gewerbesteuer direkt von der Einkommenssteuer abgezogen wird. Nur in Gemeinden mit sehr hohem Hebesatz ist der Nachteil etwas größer.Jott hat geschrieben:Aber auch ziemlich sicher keinen Gewerbeschein. Da geht's schon mal los. Auf dem Gewerbeamt erzählt dir natürlich keiner, was ein Freiberufler ist, da würde die Stadt ja Einnahmen verlieren. Unglaublich viele in dieser Branche zahlen brav Gewerbesteuer, obwohl sie es gar nicht müssten.
Das ist doch prima so. Wenn Du viele Veranstaltungen technisch betreut hast, dann weißt Du ja, was dort so für Filme laufen und wie die sein müssen, damit sie solch eine Veranstaltung bereichern. Und Du kannst darüber sogar Kontakte zu potentiellen Auftraggebern aufbauen und hast nebenbei noch ein geregeltes Einkommen. Klingt nach einer guten Strategie.musicmze hat geschrieben:ich muss ehrlich sein, darüber muss ich mich noch genau informieren. Im Moment ist es noch ein Nebengewerbe (früher Veranstaltungstechnik), da ich ja noch meinen normalen Job habe.
Da bist du aber schwer auf dem Holzweg. Ich bin selbständiger Filmproduzent mit hohen sechsstelligen Umsätzen im Jahr, habe noch nie einen Euro Gewerbesteuer bezahlt und besitze auch keinen Gewerbeschein. Man braucht fachliche Hilfe dafür, als Freiberufler anerkannt zu werden, klar. Es gab natürlich auch schon Betriebsprüfungen mit dem Versuch, den Freiberuflerstatus abzuerkennen - ohne Ergebnis.Pianist hat geschrieben:Ein Filmproduzent ist kein Freiberufler, sondern ein Gewerbetreibender.
Dann achtest Du aber konsequent darauf, nichts zu tun, was Deinen Freiberuflerstatus gefährdet, oder? Das würde bedeuten: Du darfst keinen Groß- oder Einzelhandel mit DVDs betreiben. Kopieren sich Deine Auftraggeber ihre DVDs selbst? Du dürftest dann auch keine Wiedergabetechnik für den Einsatz auf Veranstaltungen vermieten, keine Leistungen erbringen, wo die technische Dienstleistung im Vordergrund steht, also Aufzeichnung von Grußworten, Podcasts, Tonstudioleistungen und so weiter... Mich würde das zu sehr einschränken. Da zahle ich doch lieber ein wenig Gewerbesteuer.Jott hat geschrieben:Ich bin selbständiger Filmproduzent mit hohen sechsstelligen Umsätzen im Jahr, habe noch nie einen Euro Gewerbesteuer bezahlt und besitze auch keinen Gewerbeschein. Man braucht fachliche Hilfe dafür, als Freiberufler anerkannt zu werden, klar. Es gab natürlich auch schon Betriebsprüfungen mit dem Versuch, den Freiberuflerstatus abzuerkennen - ohne Ergebnis.
Kann ich mir nicht vorstellen, aber wenn das ausgiebig geprüft wurde, wird es wohl so sein. Allerdings sind andere Finanzämter daran natürlich nicht gebunden, es kann also bei anderen Leuten auch anders entschieden werden. Glaube kaum, dass es dazu ein BFH-Urteil gibt...Jott hat geschrieben:Auch andere Einschränkungen haben wir nicht, auch nicht bei technischen Dienstleistungen, das stimmt nicht, was du schreibst.
Und das soll günstiger sein als ein paar Euro Gewerbesteuer?Jott hat geschrieben:Die wiederkehrenden Diskussionen mit dem Finanzamt führe nicht ich, sondern mein Steuer- und Rechtsberater... und dafür bezahle ich ihn, ...
Alles richtig. Und dann wird die Einkommenssteuer um das 3,8fache des Gewerbesteuermessbetrages ermäßigt, allerdings ist die Gewerbesteuer nun (anders als früher) keine Betriebsausgabe mehr.sebherrmann hat geschrieben:Du irrst, auch als Freiberufler bist Du ab 17,5 Teuro Gewinn umsatzsteuerpflichtig und umgekehrt auch vorsteuerabzugsberechtigt.
Bei der Gewerbesteuer ist es so, das Du einen Freibetrag von etwa 25 Teuro Gewinn hast.
Es ist ausgesprochen unschön, wenn man aus einer Doppelten Buchhaltung eine EÜR machen soll. Das sollte man besser vermeiden. Ich finde übrigens, dass man als guter Unternehmer seine Zahlen immer selbst im Griff haben sollte. Man muss doch anschließend sowieso alles kontrollieren, warum also nicht gleich selbermachen? Finde ich stressfreier.sebherrmann hat geschrieben:Da stimme ich teilweise zu. Mein Steuerberater macht auch doppelte Buchführung, weil DATEV. Aber aus den Daten muss man nicht zwangsläufig eine Bilanz erstellen, sondern kann auch eine EÜR generieren. Wenn man durch Umsatz und Gewinn in Bereiche kommt, wo man bilanzieren muss, kann man sich auch problemlos Steuer-und Rechtsberatung leisten.