Blackbox hat geschrieben: ↑So 28 Dez, 2025 01:52
Sorry,
wollte hier keinesfalls eine politische 'wer hat an was Schuld' Debatte oder so was anzetteln, was sowieso nur in Streit und Stress münden würde, sondern einfach nur kurz feststellen, dass es sich bei Drohnen, ähnlich wie bei Handfeuerwaffen, etc. mittlerweile immer auch um Kriegsgerät bzw. dual-use-Technik handelt.
Logisch, dass dann alle jeweils verfeindeten 'Blöcke' bestrebt sind Autarkie mit dem Ziel gesicherter eigener, also unabhängiger 'Kriegstüchtigkeit' zu erreichen, was ja im Moment allseits wieder sehr hoch im Kurs steht.
In Zeiten von wirtschaftlicher und ggf. militärischer Konfrontation und Hochrüstungsspirale (-> Sicherheitsdilemma usw.) werden selbstverständlich innerhalb der Blöcke von anderen Blöcken unabhängige Lieferketten für die gesamte Wertschöpfungskette aufgebaut. Da aus Kostengründen Skaleneffekte benötigt werden, machen dann Abschottungen durch Verbot oder hohe Zölle zur Beschleunigung und Stückkostenreduktion eigener Entwicklungen und zur Schwächung 'der jeweils 'feindlichen' Produktionen Sinn.
Fragt sich ob sich der europäische Teil der NATO den US-Regelungen anschließt, oder ob hier chinesische Drohnen weiterhin erhältlich bleiben.
Bei 5G-Technik ist die EU jedenfalls recht flott auf US-Linie (Abschottung und Umstieg auf die teurere Technik des NATO-Blocks) eingeschwenkt. Die USA haben ja erwiesenermaßen die Bereitschaft ihr großes und ggf. sehr wirksames Repressions-/Sanktionspotential einzusetzen, falls auch für die EU das Verbot chinesischer Drohnen durchgesetzt werden soll. Alternativen gibt es dann ggf. aus den USA und der Ukraine.
Mag auch sein, dass sich, unabhängig vom Kaufoptionen, der zivile Betrieb von Drohnen künftig aufgrund militärischer Belange komplizierter gestaltet, ist aber gegenwärtig wohl eher Kaffeesatzleserei.
Schaumermal.
Die Wirtschaftsleistung eines Landes war und ist immer ein zentraler Faktor geopolitischer Macht- Konflikte, weil sie direkt den Wohlstand und damit die Stabilität einer Gesellschaft beeinflusst. Entsprechend wird wirtschaftlicher Druck seit jeher als Machtinstrument genutzt von Sanktionen über Handelsbeschränkungen bis hin zu technologischen Abhängigkeiten. (und auch Fakenews, destabiliserung, wirtschaftlicher Ruf- Schaden etc. Deutschland bzw ganz Europa ist da seit Jahren voll unter Attacke! auch von Innen btw...)
Im Fall des DJI-Verbots in den USA gibt es bislang keine öffentlich belegten technischen Beweise, dass DJI-Drohnen systematisch relevante Spionagedaten an chinesische Server oder staatliche Stellen der KP übermitteln. Bekannt ist dass sich Hard- und Software sogar so konfigurieren lassen, dass alle Daten lokal bleiben (siehe Ukraine die selbst auch viel Dji Produkte nutzen).
Vor diesem Hintergrund wirkt das Vorgehen weniger wie eine konkrete Sicherheitsmaßnahme, sondern eher wie Teil einer industrie- und machtpolitischen Strategie: Marktabschottung, Reduktion von Abhängigkeiten und Neuordnung von Marktanteilen. Ähnliche Dynamiken sehen wir auch bei Fahrzeugen (byd), Ki (deepseek etc), Medien (TikTok) und Cloud-Infrastrukturen unterschiedlichster Hersteller.
Kurz gesagt: Ich vermute eher hier wird Wirtschaftlichkeit als geopolitische Verhandlungswaffe der "USA" eingesetzt, weniger aus belegter akuter spionage Gefahr, sondern im Kontext globaler Markt- und Machtverschiebungen die erstmal nicht nur etwas mit der "Nato" zu tun haben. Wir sind und waren ua auch lange verhandlungspartner Chinas. So festgefahren ist auch Brics noch nicht, da gibt es auch viel internes Misstrauen u.a. Indien wo man auch nur sehr schlecht an Dji Produkte kommt etc. Ich glaube das ist auch alles sehr viel weniger einfach wie sich das so manch Youtuber und co so ausmalen moechten.