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Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik



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slashCAM
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Beiträge: 11279

Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von slashCAM »


Wer hätte das gedacht: die Produktion von analogem Filmmaterial ist wie es scheint wieder lukrativ genug, um neue Investitionen in deren Herstellung zu rechtfertigen. Weg...

Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

Euch kommt nicht in den Sinn, daß die Maschinen nach intensivem Gebrauch Kodak nur die Wahl lassen die in die Jahre gekommenen Anlagen zusehends unökonomischer zu betreiben oder ansonsten ganz aufhören zu müssen wenn keine Investitionen kommen? Klingt nach einer gewagten These, daß das etwas mit dem Wunsch nach mehr Authentizität wegen KI zu tun hat...
Besten Gruss,
R. S.



Darth Schneider
Beiträge: 22339

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von Darth Schneider »

Kodak würde besser endlich zu dem zurück wo sie einst sehr erfolgreich waren.
Nämlich zu guten, einfachen und bezahlbaren 35mm Kameras, aber digitale….
Jetzt wo alle grossen Hersteller auf Fullframe setzen wäre dafür wieder ein Markt vorhanden.
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am Mo 02 Dez, 2024 17:10, insgesamt 1-mal geändert.



ruessel
Beiträge: 10061

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von ruessel »

Ed Hurley, Generaldirektor für Film bei Eastman Kodak, beschrieb die enorme Produktionssteigerung in einem Kurzfilm, der für NBCs Left Field gemacht wurde:

Gruss vom Ruessel



123oliver
Beiträge: 83

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von 123oliver »

Verstehe nicht was an analog so toll sein soll. Ich bin froh, dass ich das los bin.



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

123oliver hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:28 Verstehe nicht was an analog so toll sein soll. Ich bin froh, dass ich das los bin.
Sicher werden es Typen wie Tarantino und Co. niemals zugeben, aber tief in ihnen wissen sie, daß es auch was mit Arroganz zu tun hat. "Ich bin was besseres und auch wenn es am Ende keinen Unterschied macht - ICH drehe auf Film - ihr nicht!"
Besten Gruss,
R. S.
Zuletzt geändert von macaw am Di 03 Dez, 2024 14:30, insgesamt 1-mal geändert.



Frank Glencairn
Beiträge: 25803

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von Frank Glencairn »

123oliver hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:28 Verstehe nicht was an analog so toll sein soll.
Ne Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung würde ich mal sagen.

Die Leute sind ganz offensichtlich unzufrieden mit den Bildern die sie machen, und verzweifelt weil sie es nicht besser hin bekommen.

Statt daran zu arbeiten besser zu werden (anstrengend/langwierig/dauert Jahre) suchen sie nach einem technischen Shortcut, den sie sofort mit Geld einfach kaufen können.

Und es wird alles mögliche gekauft - irgendwelche LUTs, Plugins, Grain, Lensflares, antike Optiken die es richten sollen etc. und am Ende bleibt nur noch die Hoffnung Film könne - auf irgendwie magische Weise - bessere Bilder für sie machen.

Macht er natürlich genauso wenig, wie eine Kamera Bilder für einen macht - aber die Hoffnung stirbt halt zuletzt.

Es gibt zwar ne kleine Gruppe von Leuten, die bereits mit jeder x-beliebigen Kamera - bis runter zu nem Handy, und einer Lochkanmmera aus Pappe - gute Bilder machen kann, aber ab und zu trotzdem analog arbeitet, einfach aus Spaß an der Sache. Aber von denen kann Kodak natürlich schon lange nicht mehr leben.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



123oliver
Beiträge: 83

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von 123oliver »

Sicher werden es Typen wie Tarantino und Co. niemals zugeben, aber tief ihnen wissen sie, daß es auch was mit Arroganz zu tun hat. "Ich bin was besseres und auch wenn es am Ende keinen Unterschied macht - ICH drehe auf Film - ihr nicht!"
Ich bin zwar schon Rentner, arbeite aber ab und an in einem Fotoladen.
Wir haben auch noch ein paar analog Kunden. Fotos werden mit der Minilab Noritsu QSS 3011 abgezogen. Mit dem alten Teil kommt auch schon mal Freude auf. Windows 2000 geht einem auch schon mal auf den Sack, wenn es meint sich nicht mit den anderen PC zu unterhalten.

Kann jetzt nicht sagen, dass die mir groß gefallen im Vergleich zu Digital. Spielraum für Lichter und Schatten ist auch bei weitem nicht so gut wie bei Digitalkameras.

Sind in der Regel Omis aber auch Junge die mal sehen wollen wie was geht. So sehen die meisten Fotos auch aus.
Wobei die Omis gerade umstellen und sich die fettesten Smartphones kaufen. Da wird es dann besonders lustig, wenn die aufschlagen.



Rick SSon
Beiträge: 1431

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von Rick SSon »

macaw hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:44
123oliver hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:28 Verstehe nicht was an analog so toll sein soll. Ich bin froh, dass ich das los bin.
Sicher werden es Typen wie Tarantino und Co. niemals zugeben, aber tief in ihnen wissen sie, daß es auch was mit Arroganz zu tun hat. "Ich bin was besseres und auch wenn es am Ende keinen Unterschied macht - ICH drehe auf Film - ihr nicht!"
Auf mich wirkt eher diese pauschale Unterstellung arrogant. Als Kameramann verstehe ich Tarantino und Co. absolut. Die langwierige Erklärung ist mir dein provokanter Beitrag aber leider nicht wert.



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

Rick SSon hat geschrieben: Mi 04 Dez, 2024 17:31
macaw hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:44

Sicher werden es Typen wie Tarantino und Co. niemals zugeben, aber tief in ihnen wissen sie, daß es auch was mit Arroganz zu tun hat. "Ich bin was besseres und auch wenn es am Ende keinen Unterschied macht - ICH drehe auf Film - ihr nicht!"
Auf mich wirkt eher diese pauschale Unterstellung arrogant. Als Kameramann verstehe ich Tarantino und Co. absolut. Die langwierige Erklärung ist mir dein provokanter Beitrag aber leider nicht wert.
Wieso bist Du persönlich getroffen? Oder bist Du das, Quentin??? :-D Bitte ein Autogramm!! Jackie Brown, Pulp Fiction, Django - Hammergeile Filme!!

Ich hab selbst mehrfach noch auf 16 und 35mm gedreht - als "Kameramann" bevor das Spielchen den Bach runterging und hab sogar noch ne Arri 16SR3 HS und eine 435 ES zuhause. Geile Technik, aber nein Danke, brauche ich nicht mehr!
Und auch ein Dank an Dich, aber ich habe nach Deiner Erklärung auch gar nicht gefragt.

Komische Tendenz hier im Forum, schon der zweite binnen zwei Tagen, der angeblich etwas erklären könnte aber es nicht tut - ungefragt! :-D

Und das noch: Tarantino kann drehen wie er will, tut er auch ohne meine Erlaubnis und auch trotz meiner Kritik. Aber was ich absolut lächerlich finde ist eine Aussage wie "Ein Film ist nur ein Film, wenn ein Film durch die Kamera lief" und dann Roger Deakins unterstellt er wäre zu faul für Film und würde digital drehen weil er sich nicht die Zeit nehmen will zusätzliches Licht aufzufahren. Er geht ja noch weiter und unterstellt das ALLEN, die digital drehen, also gilt das im Grunde für jeden hier im Forum. Also so einen Müll von sich zu geben und das nicht als Arroganz zu bezeichnen ist ne Leistung...
Besten Gruss,
R. S.



roki100
Beiträge: 17321

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von roki100 »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:50
123oliver hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:28 Verstehe nicht was an analog so toll sein soll.
Ne Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung würde ich mal sagen.

Die Leute sind ganz offensichtlich unzufrieden mit den Bildern die sie machen, und verzweifelt weil sie es nicht besser hin bekommen.

Statt daran zu arbeiten besser zu werden (anstrengend/langwierig/dauert Jahre) suchen sie nach einem technischen Shortcut, den sie sofort mit Geld einfach kaufen können.

Und es wird alles mögliche gekauft - irgendwelche LUTs, Plugins, Grain, Lensflares, antike Optiken die es richten sollen etc. und am Ende bleibt nur noch die Hoffnung Film könne - auf irgendwie magische Weise - bessere Bilder für sie machen.

Macht er natürlich genauso wenig, wie eine Kamera Bilder für einen macht - aber die Hoffnung stirbt halt zuletzt.

Es gibt zwar ne kleine Gruppe von Leuten, die bereits mit jeder x-beliebigen Kamera - bis runter zu nem Handy, und einer Lochkanmmera aus Pappe - gute Bilder machen kann, aber ab und zu trotzdem analog arbeitet, einfach aus Spaß an der Sache. Aber von denen kann Kodak natürlich schon lange nicht mehr leben.
Warum Verzweiflung? Vielleicht möchte man sich das Leben einfach nicht schwerer machen. Wenn es Werkzeuge gibt, die einem helfen, warum sollte man sie dann nicht nutzen? Ich bin Froh dass es so was wie FilmConvert gibt, ohne würde ich es nicht besser hinbekommen.

"Deine Zeit ist begrenzt. Verschwende sie nicht damit, das Leben eines Anderen zu leben"
(Steve Jobs)



CineMika
Beiträge: 180

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von CineMika »

Frank Glencairn hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:50
123oliver hat geschrieben: Di 03 Dez, 2024 08:28 Verstehe nicht was an analog so toll sein soll.
Ne Mischung aus Verzweiflung und Hoffnung würde ich mal sagen.

Die Leute sind ganz offensichtlich unzufrieden mit den Bildern die sie machen, und verzweifelt weil sie es nicht besser hin bekommen.

Statt daran zu arbeiten besser zu werden (anstrengend/langwierig/dauert Jahre) suchen sie nach einem technischen Shortcut, den sie sofort mit Geld einfach kaufen können.

Und es wird alles mögliche gekauft - irgendwelche LUTs, Plugins, Grain, Lensflares, antike Optiken die es richten sollen etc. und am Ende bleibt nur noch die Hoffnung Film könne - auf irgendwie magische Weise - bessere Bilder für sie machen.

Macht er natürlich genauso wenig, wie eine Kamera Bilder für einen macht - aber die Hoffnung stirbt halt zuletzt.

Es gibt zwar ne kleine Gruppe von Leuten, die bereits mit jeder x-beliebigen Kamera - bis runter zu nem Handy, und einer Lochkanmmera aus Pappe - gute Bilder machen kann, aber ab und zu trotzdem analog arbeitet, einfach aus Spaß an der Sache. Aber von denen kann Kodak natürlich schon lange nicht mehr leben.
Teil-richtig, immerhin produziert "die kleine Gruppe" echte Erinnerungen, die später ganz erheblich mehr Wert haben werden als das 117856te Smartphone jpeg, auch wenn das hier gleich wieder negiert werden wird.

Es ist interessant zu lesen und sehen, wie verkümmert, entwurzelt, verblendet und illusioniert die Kultur visueller Medien in der Bevölkerung (stark durch gleich mehrere wirtschaftliche Faktoren getrieben) verkommen ist. "Ich verstehe nicht was daran toll sein soll", als Musterbeispiel. Die Auswüchse sieht man auch hier im Forum sehr deutlich. Ich erinnere mich an den Nikon Z8 Wettbewerb, wo selbstüberzeugte Creatoren demonstriert haben, daß die modernsten Farbbearbeitungsmöglichkeiten zu 90% in wirren, seltsamen und fragwürdigen Ergebnissen enden (zum lustigerweise großem Unverständnis). Digital hat eben keinen, Charakter, keine Linie, keine Natur, keine physikalische Formel, keinen Bezug. Gepaart mit den "freien" Möglichkeiten digitaler Farb-Verpfuschung kommen Ideen zum Vorschein daß ich mich fragte, was haben sich sich die Leute für Pillen eingeworfen!? (Glückwusch an den verdienten Gewinner, alles richtig gemacht)

Wie Frank richtig sagte, es ist Verzweiflung, der moderne Trieb ein Handwerk mit einem Klick erledigen zu können, nicht lernen zu wollen, eine Abkürzung zu nehmen zu wollen. In den meisten Fällen um leichter und schneller Geld zu verdienen (Wirtschaft, in der geringster Aufwand ökonomisch ist).
Zig Milliarden (oder noch mehr) wurden und werden kontinuierlich verdient, Geräte und Software auf exessiveste Art und Weise mit der Prämisse zu verkaufen, Analogen Film in seinem Erbebnis ersetzen zu können, ständig, immer und immer wieder "get the analog look" "get the ciematic look" get the filmic look" usw. Was haben die Leute für ein Vermögen ausgegeben um von analog weg zu kommen, Futter für jedes erdenkliche Marketing auf ewig. Am Ende hat der digitale Wahn für die meisten mehr gekostet als analoge Fotografie, und nebenbei eine bedeutensten Errungenschaften der Menscheit vernichtet. Leider ein Massenphänomen, früher waren das laufende, sehr niedriege Kosten, so normal wie der Gang zum Bäcker, Film, Entwicklungm echte Abzüge, für jedermann erschwinglich, echte Filmfotos.

Heute, bitte erstmal 2000-3000€ für einen Body einplanen, zzgl. 2-3 Objektive a 600-3000€. Ergebnis: Kamera bleibt meißt zu Hause, da zu groß, zu "teuer" für casual, dann mit Smartphone alles als überschäften Pixeldreck festhalten, Bilder verschwinden im Nirvana auf Datenträgern. Kamera kaufen ist out und für viele zu teuer. Früher, eine 35mm Knispe für unter 100DM gekauft, Filme für wenige Taler. Ergebnis: echte Erinnerungen auf schönsten Film, besser als jedes iPhone Pro cumputational-Bullshit-Bild.
Was habt uns die grandiose Digitalfotografie gebracht? Die zerstört sich gerade selbst, erst den milliardenschweren Feldzug gegen Film, Fotografie zu entwerten (vielschichtig), fotografisches Grundwissen zu degenerien, und zur Krönung: sich selbst abzuschaffen. Schaut doch mal in einen Kameraladen, und zwar nicht als Technik-Nerd sondern als Normalo, dort herrscht bereits der Kamera-Tod. Zu guter letzt, KI Fotografie, was nichts mehr mit dem eigentlichen Sinn zu tun hat und selbst Smartphone-Bildermachen kanibalisiert. Die Masse würde eben blindlings alles zerstören bis sie es merken, dumm nur daß es in der Industrie dann schon zu spät ist.

Um die Kurve zu kriegen, bei Bewegtbild ist das ein anders Thema. Hier verkörpert Digital-Video, vor allem mit den weitreichenden Entwicklungen der letzten 10-15 Jahre in der Tat eine Errungenschaft für alle.
Für Consumer, ambitionierte oder zwingend kosteneffektive Erstellung von Bewegtbild eröffnet das Tore die früher nicht erreichbar waren.
Im Premium und Hollywood Bereich sehe ich das allderdings ganz anders. Dort wo das Geld ist trotzdem auf Video zu drehen schadet dem Erlebnis. Visuel, für die meisten subjektiv, sind die Unterschiede groß. Film erzeugt visuell eine Illusion, eine Parallelwelt, mit teils stark limitierten, selektivem, situativ deutlich abweichenden Helligkeitsverhalten, Körnung und Farbverhalten, vor allem sehr charakteristisch bei Bewegtbild. Es ist zwar möglich eine Filmszene mit Digital Video mit Raw und co. nahezu identisch nachzubearbeiten /nachzuahmen (Yedlin), doch die Realität zeigt es deutlich, daß dieser Aufwand in Spielfilmlänge so gut wie NICHT gemacht wird. Denn dazu müsste JEDE Szene auch im Luminanzverhalten streng Film nachgeahmt werden etc. U.a. deswegen gibt es nur ganz ganz wenige Werke, die tatsächlich Film zum verwechslen ähnlich sind. Für den restlichen 98% Content heißt das, real wirkendes Digital Video mit hoher Dynamik, Frabpalette drüber und fertig ist der moderne Digital Müll, wo alles gleich wertlos aussieht. Teilweise vollkommen verräterisches Schattenverhalten, welches inzwischen sogar wie CGI aussieht, obwohl es echt aber nur Digital aufgenommen worden ist. MI7 und MI8 sind sehr gute Beispiele dafür. Nichts in diesem Leben wird authentischer vom Menschen wahrgenommen, als etwas tatsächlich abfotografiertes. Siehe MI4, alle Nolan Filme etc. Das menschliche Auge lässt sich bis Dato nicht täuschen. Nicht weil Film "echt" wirkt, sondern weil Film genau das Bild und den Moment der "Illusion" einer alternativen Welt als Erzählmittel erschaffen hat, und das in den Köpfen syphomatisch -jedes Mal aufs neue- so wahrgenommen wird.

In der Digitalen Kamerawelt versteht das Fujifilm am allerbesten. Bildästhetik, höchste Farbtreue zu Film, soweit das möglich ist. Komisch, schon wieder ist aktuell in 2024 "das" in der Visuellen Medien Welt am interessantesten und am meisten gehyped (X100VI etc.) Doch selbst das "verstehen" bereits sehr viele Digitalos nicht, die sich mit den artifiziellen frei erfundenen Digital-Farb-Interpretationen von Canon, Nikon, Panasonic und co. zu Hause fühlen, die an der Stelle bereits mit Fotografie NICHTS mehr zu tun hat.
Für meine aktuellen Standbild-Belange habe ich aber schon seit einem Jahr den ultimativen Shit nach Fuji-Film-Simualtionen endeckt.
Einfach wieder echten Film zu benutzen, in 35mm und auch Mittelformat. Zugegeben braucht man da erst mal Wissen und Erfahrungen bis zu einem geschlossenen bewährten Kreilauf zur Abwicklung. Doch das macht richtig Spaß. Komme mir vor wie aus einem 20 jährigen digital-Tiefschlaf zu erwachen. Bei Film nutzt man die Erkenntnis aus über 100 Jahren Farbmischverfeinerung, bei jedem Bild. Die Ergebnisse haben ein ganz anderen Impact, Bedeutung, Schönheit, Erinnerungswert. Mit etwas Geschick in der Anwendung ist Film sowas wie die ultimative DNA der Colorscience, fertig in jedem Bild eingebaut. Idiotensicher. Desahlb auch die Aussagen, das die Nutzung von Motion Picture Film zwar mechanisch aufwenidig ist, allerding hinten hinaus es wesentlich einfacher ist, perfekte Ergebnisse zu erzielen. Mein Interesse am digitale Bilder aufnehmen hat sich inzwischen vollständig erübrigt. Bei Dias ist das nochmal ein ganz anders Thema, da hat man heutzutage mit einer anständigen Lupe am Leuchttisch das Erlebnis einer Zeitreise (was kein digitales Bild schafft), quasi kinowinkelfüllend ein Dia in HDR (wegen des starken Lichts von hinten) da kann man regelrecht dreidimensional ins Bild schauen, bei teils 40 Jahre alten Bildern. Bei Mittelformat Dias hat man den Eindruck wieder vor Ort zu sein. Alles in schönster Film Look Ästhetik, muss man selber gesehen haben. Dieses Handwerk, die einzigen echten Fotos erstellen zu können, echte physische malerische Abdrücke der Realtät zu erschafen muss und wird erhalten bleiben. Paar Menschen sollten aus ihrem digital Koma aufwachen.

Digital Visuelles hat sein Vorteile, Produktfotos, Industrie, erschwingliches Bewegtbild. Doch was hat es in der Masse gebracht? Vollmüllen von Datenträgern, 50 Bilder von einem Motiv -eins wird schon gut sein -keins hat die Verbindung zum Moment, erbärmliche Heuchelei und jagt nach "anlaogem" Look ohne Wertschätzung, kaum jemand kann mehr eine Kamera bedienen, Erinnerungen sind Datenbrei mit artifiziellen Kunstfarben -über Generationen voll daneben (Sony im ganz großen Stil), manche haben sich in diesem Wald vollkommen verlaufen. Analog Film ist und bleibt und wird wieder ein Handwerk, welches bis heute ins Gänze nie ersetzt werden konnte, das gilt vor allem für Kinofilme.
Jeder kann nutzen was er will, alles hat seine Berechtigung. Doch das Absprechen der Bedeutung und Relevanz von Film zeugt von großer Geistlosigkeit, beziehe mich da selbst für die letzten Jahre mit ein. Film hat es mehr als verdient unterstützt zu werden, zumindest als gefällige DNA der Visuellen Medien respektiert zu werden, vor allem von ALLEN Freunden Digitaler Erzeugnisse, die bei der exessiven Bearbeitung und Zielsetzung Anlogen Film anhimmeln, nachempfinden, quasi anbeten.

Danke fürs Lesen



CineMika
Beiträge: 180

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von CineMika »

macaw hat geschrieben: Mi 04 Dez, 2024 18:02
Rick SSon hat geschrieben: Mi 04 Dez, 2024 17:31

Auf mich wirkt eher diese pauschale Unterstellung arrogant. Als Kameramann verstehe ich Tarantino und Co. absolut. Die langwierige Erklärung ist mir dein provokanter Beitrag aber leider nicht wert.
Wieso bist Du persönlich getroffen? Oder bist Du das, Quentin??? :-D Bitte ein Autogramm!! Jackie Brown, Pulp Fiction, Django - Hammergeile Filme!!

Ich hab selbst mehrfach noch auf 16 und 35mm gedreht - als "Kameramann" bevor das Spielchen den Bach runterging und hab sogar noch ne Arri 16SR3 HS und eine 435 ES zuhause. Geile Technik, aber nein Danke, brauche ich nicht mehr!
Und auch ein Dank an Dich, aber ich habe nach Deiner Erklärung auch gar nicht gefragt.

Komische Tendenz hier im Forum, schon der zweite binnen zwei Tagen, der angeblich etwas erklären könnte aber es nicht tut - ungefragt! :-D

Und das noch: Tarantino kann drehen wie er will, tut er auch ohne meine Erlaubnis und auch trotz meiner Kritik. Aber was ich absolut lächerlich finde ist eine Aussage wie "Ein Film ist nur ein Film, wenn ein Film durch die Kamera lief" und dann Roger Deakins unterstellt er wäre zu faul für Film und würde digital drehen weil er sich nicht die Zeit nehmen will zusätzliches Licht aufzufahren. Er geht ja noch weiter und unterstellt das ALLEN, die digital drehen, also gilt das im Grunde für jeden hier im Forum. Also so einen Müll von sich zu geben und das nicht als Arroganz zu bezeichnen ist ne Leistung...
Das sehe ich inzwischen ähnlich scharf. Diese eledige Gleichsetzung und Verblödung. Die digitale Medienwelt hat es eben großteils versäumt eigene Begriffe zu verwenden, was in der Natur liegt, von Anfang analoge Technik zu imitieren / zu kopieren ohne eine eigene Interpretation. Eigentlich alles kein Problem..., wenn da nicht die krankhafte Gesellschaft wäre, die immer EINE polarisiernde Lösung haben möchte und keine Co-existenten Lösungen geistig erdulden kann, aber oft genau das Gegenteil behauptet.. Am Beispiel hier, es ging eben nicht nur darum Digitale Hardware zu verkaufen, es ging auch darum Film in seiner Existenz dem Erdboden gleich zu machen. Warum kann nicht respektvoll beides einfach sein.. Genau das war auch die Antwort am runden Tisch der Hollywood Regisseure (siehe YouTube) als der Moderator die dämliche Frage gestellt hat was denn nun "besser" sei, wobei schmuntzelt auch Hoyte van Hoytema (15/70mm DOP) am gleichen Tisch saß, als auch Deakins (bei dem die bequemen Vorteile überwiegen).

Nach dem jahrzehntelangen anhaltenden Kanibalisierungsversuchen am Film, ist eine richtige Ausdrucksweise das mindeste. Diese ist der Sprache nach Wort und Begriff auch vollkommen zweifellos und eindeutig, wer der Sprache mächtig ist. Du kannst ja mal einem Branchenfremden genauer erklären, wie du in deiner digitalen Videokamera innen drin einen "Film drehst". Wer wird da vom anderen den Eindruck haben das nicht ganz sauber ist.. Was auch immer Tarantino alles gesagt, es gibt einfach keinen "digitalen Film" oder "wir machen eine digitale Filmproduktion", oder "lerne wie du mit deiner Digitalkamera besser filmen kannst". Was für ein Quatsch. Das ist wie Essen mit Trinken gleichzustellen (für manchen vllt).
In der digitalen Welt werden eben DATEN PAKETE erstellt, das geht aus den Begriffen hervor. Man "produziert gerade ein Video", eine digitale Aufnahme ist IMMER eine Videoproduktion, auch im Cine Bereich. Man "-grafiert"(zeichnen) auch digital nichts. "Digitale Fotografie" ist auch schon falsch genaugenommen, Lichtwellen werden nicht ins Medium gezeichnet, sondern in Daten gewandelt.

Was in der Moderne aus Faulheit und Interessenslosigkeit gleich gesetzt wird, ist in Wahrheit eine Beleidung an den Berufen der Film-Schaffenden, die das gesamte Handwerk rund um die Filmkamera, die Handhabung von Film am Set mit allem Wissen was dort die Unterschiede macht beherrschen. Ein Videomensch hat in der Regel keine Ahnung von echter Arbeit mit einem Film.

Einen Film drehen hatte eben etwas besonderes, weil es einen gewissen Aufwand verdeutlichte. Hört sich natürlich besser an als, Videodatenpakete erstellen. Wurde halt einfach versäumt ein neues modisches Wort zu erfinden. Vllt. wird sich bspw. ein Wort wie "Capturen" ("Käpschtern") im unsäglichen dänglisch hierzulande etablieren, traue ich der Jungend zu. Nur ist "ein Film drehen" mit einem Smartphone auf Speicherchips, unstrittigerweise wörtlich absoluter Schwachsinn.
Sich nach der Masse zu richten, oder weil früher, oder weil alle, sind keine Argumente, das ändert nichts daran das es falsch ist



pillepalle
Beiträge: 9740

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von pillepalle »

CineMika hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 02:37 Einfach wieder echten Film zu benutzen, in 35mm und auch Mittelformat. Zugegeben braucht man da erst mal Wissen und Erfahrungen bis zu einem geschlossenen bewährten Kreilauf zur Abwicklung. Doch das macht richtig Spaß. Komme mir vor wie aus einem 20 jährigen digital-Tiefschlaf zu erwachen.
Schönes Hobby! :) Deine Gedanken dazu sind allerdings eher wirr. Niemand ist aus 'Faulheit' auf digital umgestiegen. Kaum ein Fotograf war damals 'begeistert' von der digitalen Fotografie. Die meisten (dazu gehörte auch ich) haben viel in analoges Equipment investiert, hatten etablierte und gute Workflows, beherrschten das Handwerkliche und die meisten hatten ihren eigenen Stil und Techniken mit dem sie sich absetzen konnten. Man hat so lange analog fotografiert wie es irgendwie ging.

Es war ab einem gewissen Punkt einfach nicht mehr wirtschaftlich. Die Ergebnisse sollten schnell geliefert werden und niemand wollte den Mehraufwand (entwickeln, scannen) bezahlen. Denn schon damals war die Publishing und Druckindustrie (ja, sowas gab es auch mal) bereits digital. Für den Massenmarkt gab es zwei wesentliche Argumente. Einmal den Wegfall der Film-/Entwicklungskosten und zum anderen der Umweltgedanke. Miliarden Fotos wurden jährlich entwickelt und gedruckt. So starb nicht nur der Massenmarkt, sondern auch der Professionelle langsam aus. Genauso wie die dazugehörigen Unternehmen. Heute arbeiten im Wesentlichen nur noch einige Künstler analog. Und die Stars der Szene, die Kunden haben die soetwas auch haben wollen und bezahlen möchten. Man findet das schick.

Auch wenn das bei Bewegtbild sicher etwas anders war als bei Foto, denn Filmen war tatsächlich ein noch viel teureres Hobby als fotografieren, hat man sicher nicht digital gefilmt weil die Qualität der damaligen Kameras so toll war. Es war einfach eine Kostenfrage. Von ein paar Freaks, die sich für neue Technik begeisterten, mal abgesehen.

Man kann jetzt in Nostalgie schwelgen wie schön damals alles war (was natürlich auch nicht wirklich stimmt), oder mit der Zeit gehen. Das Medium ändert sich, die handwerklichen Hürden sind andere als früher, es gibt eine noch endlosere Bilderflut (die aus ökologischer Sicht vermutlich nicht weniger schädlich ist als die Panscherei mit Chemie... Stichwort Datenmüll auf Servern), aber im Wesentlich geht es immer noch um das Eine. Ein gutes Bild zu machen.

VG
Bescheidenheit ist die höchste Form der Arroganz.



Frank Glencairn
Beiträge: 25803

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von Frank Glencairn »

CineMika hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 02:37
..immerhin produziert "die kleine Gruppe" echte Erinnerungen, die später ganz erheblich mehr Wert haben werden als das 117856te Smartphone jpeg, auch wenn das hier gleich wieder negiert werden wird.

Da hast du nen guten Punkt.

Die aktuelle Zoomer Generation und die Millennials (teilweise), werden wohl die ersten sein, die von visueller Demenz betroffen sein werden.

All die unzähligen Photos die jeden Tag digital gemacht werden - was ist davon in 100 Jahren noch übrig?
Wahrscheinlich so gut wie nix. Die Erinnerungen dieser Generationen werden komplett ausgelöscht sein, als ob es sie nie gegeben hätte - während man analoges Material das 100 Jahre vor ihrer Geburt gemacht wurde immer noch anschauen kann.

Let's face it - wenn's wirklich drauf ankommt, ist die Digitalisierung halt in den meisten Bereichen problematisch.

Und um zum Thema Film zurück zu kommen:

Ich versuche erst gar nicht irgendwelche Film-Stocks zu simulieren - schon allein deshalb, weil ich das langweilig finde - sondern entwickle für jedes Projekt einen eigenen Look. Ich meine, wir haben heutzutage so viele Möglichkeiten ein Bild zu bearbeiten, da soll ich mich damit begnügen irgend ne "Film LUT" drauf zu klatschen?

Wo bleiben da Kreativität und Gestaltungswille?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



pillepalle
Beiträge: 9740

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von pillepalle »

Wobei der Erinnerungsaspekt dabei der uninteressanteste von Allen ist. Meine Tante macht Fotos zur Erinnerung. Ein Profi, oder Künstler, nicht. Das klingt für die eher nach einer Beleidigung für die eigene Arbeit. Eine nette Erinnerung hast du da gedreht *g*

Die Qualität, Haptik und Haltbarkeit sind allerdings schon Aspekte. Auch die Direktheit des Mediums. Ich brauche nur etwas Licht, um ein analogen Print, oder ein Dia, zu betrachten. Beim digitalen Bild muss ich erstmal den Rechner hochfahren, bevor ich überhaupt etwas sehe. Ein Monitor muss immer erst bespielt werden. Wer etwas von seinen Bildern hält, der druckt sich die auch heute noch aus.

Das andere ist die Demokratisierung des Mediums. Dadurch ensteht natürlich auch mehr Schrott als früher, weil eben jeder Hans und Franz (meist ohne Nachzudenken) Bilder macht. Früher war der Umgang damit bewußter, auch bei Laien. Es kostete ja was den Auslöser zu drücken und die Ergebnisse sah man meist erst nach Tagen/Wochen.

Ich z.B. hätte zu Analogzeiten nie angefangen zu Filmen. Das war einfach super teuer und aufwendig, erst recht wenn es mehr als 8mm sein sollten. Ist das nun gut oder schlecht? Ich finde es prinzipiell schon gut, auch wenn es nicht nur positive Effekte dadurch gibt.

VG
Bescheidenheit ist die höchste Form der Arroganz.



cantsin
Beiträge: 15458

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von cantsin »

pillepalle hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 06:50 Ich z.B. hätte zu Analogzeiten nie angefangen zu Filmen. Das war einfach super teuer und aufwendig, erst recht wenn es mehr als 8mm sein sollten. Ist das nun gut oder schlecht? Ich finde es prinzipiell schon gut, auch wenn es nicht nur positive Effekte dadurch gibt.
Wenn ich mir die mittlere Qualität von Social Media-Amateurfotografie z.B. auf Instagram ansehe und das z.B. mit einem durchschnittlichen Fotoalbum aus den 70er oder 80er Jahren vergleiche, versteige ich mich zur These, dass die Amateurfotografie einen bildgestalterischen Qualitätssprung gemacht hat - und sowieso viel kreativer geworden ist.

Dabei spielt natürlich auch gestiegene "visual literacy" dank überall verfügbarer, globalisierter Bildmedien eine Rolle. In den 70er oder 80er Jahren hatte ja ein durchschnittlicher Amateurfotograf nur die Tageszeitung, Plakatwerbung und den Quelle-Katalog als visuelle Referenzen...

Am wichtigsten dürfte aber sein, dass Amateurfotografie heute - im Gegensatz zu damals - keine spiessige Angelegenheit mehr ist, sondern eine Lifestyle-Praxis vor allem junger Leute.



dienstag_01
Beiträge: 14124

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von dienstag_01 »

Ich stelle mal die These auf, dass heute das Vorbild für ein Bild ein Bild ist - und nicht mehr die Realität (auch wenn Bilder natürlich dazu gehören).
Das gibt es noch nicht so lang.



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 05:52 All die unzähligen Photos die jeden Tag digital gemacht werden - was ist davon in 100 Jahren noch übrig?
Wahrscheinlich so gut wie nix. Die Erinnerungen dieser Generationen werden komplett ausgelöscht sein, als ob es sie nie gegeben hätte - während man analoges Material das 100 Jahre vor ihrer Geburt gemacht wurde immer noch anschauen kann.
Ich glaube in dieser Hinsicht nehmen sich Film und Digital nicht sehr viel. Bereits ich, der als Kind noch Super8 und 35mm KB Negativ / Dia miterlebt hab, hätte meine liebe Not damit irgendein Gerät aufzutreiben mit dem ich mir die Sachen einfach mal angucken könnte. Da führt i.d.R. kein Weg vorbei am Scan - wo wir dann in einer ähnlichen Situation wie bei digitalen Fotos wären, nur halt in einem kleineren Volumen. Die Kosten für 1000 Dias liegen bei 200 Euro oder 10x36er KB Filme bei 60 Euro, für mich kein Thema, für viele aber uninteressant oder "zu mühsam" - es ist ein trauriger Fakt aber: Jeden Tag gehen mit verstorbenen Menschen unendliche Mengen an Fotos unwiderbringlich verloren, weil die Angehörigen einfach alles entsorgen lassen.

Noch bekloppter fand ich ja, daß manche Scan-Dienstleister ja direkt neben ihr Angebot schreiben, daß die physischen Bildträger nach dem Scan ja entsorgt werden können - man hat ja alles digital...
Frank Glencairn hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 05:52 Ich versuche erst gar nicht irgendwelche Film-Stocks zu simulieren - schon allein deshalb, weil ich das langweilig finde - sondern entwickle für jedes Projekt einen eigenen Look. Ich meine, wir haben heutzutage so viele Möglichkeiten ein Bild zu bearbeiten, da soll ich mich damit begnügen irgend ne "Film LUT" drauf zu klatschen?

Wo bleiben da Kreativität und Gestaltungswille?
Absolut. Dieses Geklammere an irgendwas, was man schon kennt oder das neue ablehnt, weil es einen nicht an das Alte erinnert - einfach grotesk und eine Beschneidung der kreativen Möglichkeiten. Ich beiße mich da etwas an Tarantino fest: Der Mann lebt ja von der Vergangenheit. Alte Plots, vergessene Stars, alte Musik, alte Filmtechnik. Was er davon hat als sehr erfolgreicher Regisseur auf andere zu pissen bleibt mir ein Rätsel. Er sagte ja auch, daß Fincher ein großartiger Regisseur ist, aber es viel einfacher als er hat, weil Fincher nicht seine Drehbücher selbst schreibt...
Besten Gruss,
R. S.



cantsin
Beiträge: 15458

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von cantsin »

dienstag_01 hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 12:42 Ich stelle mal die These auf, dass heute das Vorbild für ein Bild ein Bild ist - und nicht mehr die Realität (auch wenn Bilder natürlich dazu gehören).
Das gibt es noch nicht so lang.
Genau das hatte der Medientheoretiker Jean Baudrillard schon in den 80er Jahren (mit Begriffen wie "Simulakrum" und "Hyperrealität") beschrieben. Heute aber ist es wirklich Alltagskultur in dem Sinne, dass nicht nur professionelle Bildgestalter (damals in den 80er Jahren: MTV, "The Face", "Tempo", "Vogue" & Co.) so arbeiten, sondern auch alle Amateure/Normaluser.



CineMika
Beiträge: 180

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von CineMika »

macaw hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 15:20 ..
Absolut. Dieses Geklammere an irgendwas, was man schon kennt oder das neue ablehnt, weil es einen nicht an das Alte erinnert - einfach grotesk und eine Beschneidung der kreativen Möglichkeiten. Ich beiße mich da etwas an Tarantino fest: Der Mann lebt ja von der Vergangenheit. Alte Plots, vergessene Stars, alte Musik, alte Filmtechnik. Was er davon hat als sehr erfolgreicher Regisseur auf andere zu pissen bleibt mir ein Rätsel. Er sagte ja auch, daß Fincher ein großartiger Regisseur ist, aber es viel einfacher als er hat, weil Fincher nicht seine Drehbücher selbst schreibt...
Nein, das ist nicht der Punkt. Es ging nicht um eine Debatte wie "kreativ" man ein Bild farbinterpretiert, sondern um die Bedeutung von Film, von dessen DNA sich die gesamte Digitalimaging-Industrie bedient und lebt. Das "neues" aus Gewohnheit ablehnt wird oder jemand in der Vergangenheit leben will (jeder hätte das Recht dazu) - das halte ich für sehr flaches Gerede. Sicherlich niemand will sich an etwas klammern, was ohnehin erheblich mehr Aufwand erzeugt. Man macht das aus Leidenschaft, Hingabe und Überzeugung. Bei Digital steht zweifellos rein die Bequemlichkeit im Vordergrund. Kosten ist in Hollywood ist die nächste Lüge, Stichwort digitale 200-300Mio. Flops ohne Ende. Ich stimme Tarantino in manchen Dingen zu 100% zu, u.a. das "tote Bild" auf der Leinwand bei kompletter digitaler Handhabung. Da ist keine Illusion, Standpixel, am besten sieht man noch einen Screendoor-Effekt und fertig ist die Katastrophe der Neuzeit. Es ist übrigens kein Muss immer mit dem neuesten der Zeit zu gehen (Beispiel aktuelle Autos), man darf auch Techniken unterstützen die gefälliger sind und sie toll finden. Gehe auch davon aus, daß ein Tarantino lange vorher zuerst angepisst worden ist, warum er nicht digital produzieren will (x1000) wenn er sich so gereizt äußert. Auf Film gedrehte Features sind deswegen nicht automatisch besser, jedoch geben sich alle auf einmal mehr Mühe, was dem Ergebnis heutzutage sehr dienlich ist.

Das Interesse an artifizieller künstliche Farbbearbeitung ist mir generell ein Rätsel. Ich wollte nie ein Bild komisch "kreativ" verfärben, sondern das es authentisch und gut aussieht. Ging eher darum Farbstiche RAUS zubekommen. Wobei wir sofort beim großen Nadelöhr im Digitalen sind, der unsägliche Weißabgleich, welcher der häufigste Grund für vergeigte Digital-Farben und nervige Color-Shifts im Allgemeinen ist, ausgenommen bei Graukarten-Abgleichen. Ich behaupte das JEDER gefällige Farblook, der da in Eigenregie "kreativ" gebastelt wird, ursprünglich inspirativ aus einem physisch verankerten Analogfilm Look Gedächtnis entstammt, auch wenn sich manche dessen nicht aktiv bewusst sind. An der Stelle weise ich gerne nochmal auf die (uneinsichtigen) pseudo Farb-Verfehlungen des Nikon Z8 Wettbewerbs hin.
Am Ende redet man gegen eine Wand, in der Masse ist Fotografie Dank Digital verkommen, klar maßgeblich durch die Wirtschaft bedingt und teils eingefordert.
Die Rede hier ist vom kulturellen Aspekt und Unterhaltung, wo Kommerz-Argumente nur heiße Luft sind und auf Dauer keinen Wert haben.
Und da muss ich leider feststellen, das Digital-Imaging uns weder bessere Spielfilme (10x mal soviele, 90% Müll), weder bessere Serien, noch bessere Erinnerungen, noch bessere Allgemeinbildung für Fotografie, noch die Fotoindustrie oben hält (schafft sich wie gesagt komplett selbst ab) und zum krassen Verfall eines Kunsthandwerks maßgeblich durch Ignoranz, fehlender Wertschätzung und mißbilligender Haltung beigetragen hat (wie auch hier zu lesen).

Da ich selbst inzwischen schnelles Scannen mit den gewünschten Ergebnissen auf der Kette habe muss ich gesamt feststellen, daß das digitale Zeug bis heute niemals gekonnte Analog Fotografie ersetzen konnte, die Digi-Cam wird nur noch zum scannen und zu sachlichen Doku-Zwecken genutzt. Alles andere ist auf einmal wieder ein spannendes Fest für Film. Wir haben HEUTE bessere Möglichkeiten fürs analoge als je zuvor, einfach Filme, gebrauchten Filmapparat kaufen und austoben. z.b auch echtem Kodak 65mm Vision 3 selber schießen etc.

Zum besseren Verständnis, in der heutigen volldigitalen Zeit ist es besonders und entscheidend, an EINEM Punkt in der Kette den physischen analogen Faktor zu implementieren. (Spielfilm) auf Film drehen, auf DLP projizieren, Klasse Sache, u.a. weil DLP für jeden erschwinglich ist. Auf NegativFilm fotografieren, hochauflösend mit unseren modernen Abspielgeräten anschauen. Ausgenommen Dias, das wird noch lange unerreichbar bleiben.

Als Zukunftsausbilck, vllt. gibt es eines Tages bezahlbare EVFs in 4K mit OLED und starkem HDR in Verbindung mit HDR-HEIV Bilddateien (keine Ahnung woher, schrottige iPhone Bilder sind damit nicht gemeint), zum Durchschauen, das wäre ähnlich, oder ein 4000€ VR Headset mit den besten Panels aller Zeiten. und und und..theoretisch.
Doch das macht eben auch ein echtes Dia in originaler unerreichter Film Ästhetik und ein 20€ Leuchttisch mit Lupe... gedacht für die Masse ohne Tausende Euro an Technik-Armada.

Am meisten profitieren wir von digital im Videobereich und deshalb passend hier auf slashCam. Eine kompakte VideoCam die mit intensiver Nachbearbeitung gute Film-Looks erzeugen kann, für die, die sich 16mm oder 35mm nicht leisen können. Im Fotosektor bin digital raus, solange es Film geben wird, aus nem 20 jährigen Digi-Traum erwacht, und es geht vielen so..



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

Wow. Du brauchst ganz schön viele Worte um am Ende voll daran vorbeizurauschen, was ich schrieb - übrigens war das eine Antwort auf Frank`s Kommentar, daher müsste er schon selbst sagen (sofern er das überhaupt will) ob das nicht der Punkt war.

Und daß Tarantino selbst zuvor viel Flak abbekommen haben wird wegen dem Dreh auf Film ist doch völliger Unsinn. Der geht auf alle möglichen Leute los wegen allen möglichen Sachen: Technische, handwerkliche wie inhaltliche. Die Ablehnung von digital aus Gewohnheit ist etwas, was Du in eine Worte interpretiert hast. Ich sagte "weil es einen nicht an das Alte erinnert" und meinte damit, daß man in den Bildern Dinge sieht, die defacto nicht da sind - ist auch eine alte Kamelle, es gab side-by-side tests quasi direkt als es mit digital losging und schon dort kaum erkennbar war, was aus welcher Kamera kam, also der Arri D-21 oder der 435.

Bei Deinem langen Vortrag hast Du als einzige vermeintliche pro-digital Argumente Bequemlichkeit und Ökonomie genannt. Ich sehe da noch eine Reihe weiterer, neuer Möglichkeiten, die mit Film völlig ausgeschlossen sind: Der Dreh sehr, sehr langer Takes (extremstes Beispiel: Russian Ark, 45 Minuten am Stück auf Steadicam), Platzierung der Kamera, wo keine 35mm Kamera(s) hinpassen (extremstes Beispiel: Kampfjet Cockpit in Top Gun 2 mit mehreren Kameras) oder wesentlich höhere Lichtempfindlichkeit (extremstes Beispiel: Collateral). Ganz abgesehen von diesen doch speziellen Anwendungen kommt ein Faktor dazu, den Roger Deakins besonders hervorhob: Die Möglichkeit der sofortigen Kontrolle und damit Sicherheit. Ich konnte kaum fassen, daß auch er abends im Hotel noch grübelt ob die Aufnahmen korrekt belichtet wurden...das war, was auch mir damals schlaflose Nächte bereitet hat bis das Material aus dem Kopierwerk kam. Der SuperGAU von Operation Walküre mit den versauten Aufnahmen und daraus folgenden 300.000 Euro monetären Schaden und einem kaum zu beziffernden Image Schade für Arri München sind mir noch immer im Gedächtnis.
Besten Gruss,
R. S.



CineMika
Beiträge: 180

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von CineMika »

@macaw
Naja bei Tarantino waren wir beide nicht dabei und werden es wohl nie erfahren. Erlaube doch der Welt einen Film-Ritter wie ihn, im Vergleich zu hunderten Digital Rittern auf der anderen Seite. Ich stimme ihm in den ästhetischen Punkten voll und ganz zu, das auf Film und eine Filmvorführung ein zu wahrendes kulturelles Gut darstellt. Modernere 5/70mm und ganz zu schweigen 15/70mm Vorstellungen übertreffen bis heute jegliche Digitalvideo Vorstellung.

Genau Einer geht her und gleicht 5min Material an Film an, demonstriert das das möglich ist und schon hat sich Thema gegessen? Wird nur eben nicht ansatzweise bei gefühlt 95% der Spielfilme gemacht, oder halbherzig was die Illusion bricht. Wie bekannt, ist der Aufwand in der Post, für jede Szene, sehr hoch. Es wird einfach nicht gemacht. Ich will mich nicht wiederholen, sonst brauche ich wieder so viele Worte;) aber Film hat ein ganz spezielles limitiertes Verhalten und Textur, mit ganz eigenem Helligkeitsverhalten. Das kannst du nicht so leicht faken, Grain drüber etc. reicht dazu nicht.

Also ich sehe keinen Sinn in 45min Takes;) als Low Budget Indie Projekt ist sowas natürlich lustig. Das Top Gun 1 der wesentlich bessere, kultigere und originellere Film ist, steht hoffentlich außer Frage, da TG2 nur ein schwaches Remake für Dummies als auch Fans war. Es gab auch früher schon sehr sehr kleine Filmkameras, wenn auch nicht in TG1, was vermutlich eher andere Gründe hatte. Der Einsatz der kompakten Venice sehe ich als nettes Gimmick, so interessant war es auch nicht unbedingt das Botoxgesicht von T.Cruise zu sehen, auch in Gran Tourismo hat das Nichts dem Ergebnis zugebracht, trotz tam tam. Der Look von Collateral war doch scheiße, sowas muss ich jetzt nicht wieder sehen..

Sofortige Bildkontrolle ist natürlich heutzutage nicht wegzudenken;) hat aber im Kinobereich wirklich Nichts besser gemacht, außer tieferen Schlaf vllt.. Ich behaupte, daß bis auf (Avatar, technisch bedingt) jedes Meisterwerk ohne "sofortige Bildkontrolle" gedreht worden ist, und dies vermutlich auch besser so ist/war. Was bei Arri damals passiert ist wird wohl nie an die Öffentlichkeit kommen. Sehe da aber keinen Grund oder Verbindung, der Kodakfilm an sich war in Ordnung.
Ganz im Gegenteil, es gibt auch einige Szenarien unter extremeren Bedingungen zb. Wasser, wo eine Digitale + Materiel Totalschaden hätte, Film jedoch überlebt, zb. Dunkirk, Flugzeug und Imax Kamera im Wasser versenkt, der Cut ist in der Kinofassung



Frank Glencairn
Beiträge: 25803

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von Frank Glencairn »

CineMika hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 21:50
Das Interesse an artifizieller künstliche Farbbearbeitung ist mir generell ein Rätsel. Ich wollte nie ein Bild komisch "kreativ" verfärben, sondern das es authentisch und gut aussieht.
Gestaltungswille.

Was soll ich mit einem Bild anfangen, das "real" aussieht? Das ist so ziemlich das letzte was ich will.
Wenn ich Realität will, mach ich das Fenster auf und schau raus.

Das ist aber nicht der Punkt wenn man mit Film eine Geschichte erzählen will, da ist so genannte "Realität" nichts als ein Sack Getriebesand. Farbe ist eines der vielen Tools, das uns hilft besser unsere Geschichten zu erzählen, warum sollte ich das nicht nutzen?
CineMika hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 21:50
Ging eher darum Farbstiche RAUS zubekommen. Wobei wir sofort beim großen Nadelöhr im Digitalen sind, der unsägliche Weißabgleich, welcher der häufigste Grund für vergeigte Digital-Farben und nervige Color-Shifts im Allgemeinen ist, ausgenommen bei Graukarten-Abgleichen.
Abgesehen davon, daß diese Graukartennummer meistens völlig falsch verstanden und benutzt wird, sind irgendwelche Farbstiche heutzutage nun wirklich kein Problem mehr.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



cantsin
Beiträge: 15458

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von cantsin »

CineMika hat geschrieben: Do 05 Dez, 2024 21:50 Wobei wir sofort beim großen Nadelöhr im Digitalen sind, der unsägliche Weißabgleich, welcher der häufigste Grund für vergeigte Digital-Farben und nervige Color-Shifts im Allgemeinen ist, ausgenommen bei Graukarten-Abgleichen.
Ähem, bei Analogfilm hast Du nur einen fest gesetzten Weißabgleich (bzw. eine feste Kelvin-Kalibrierung) des Filmmaterials, und kannst Lichttemperatur-bedingte Farbstiche im Motiv nur durch Farbfilter vor der Kamera ausgleichen.

Was Du beschreibst, ist doch gerade ein Vorteil von Digitalkameras. Wenn Du hier Film-äquivalentes Verhalten willst, kannst Du ja den Weißabgleich der Kamera fix auf 5600K setzen....

Mal abgesehen davon, dass Du in der Kamera gar keinen Weißabgleich mehr setzen musst, sobald Du raw filmst oder fotografierst.

Und was Du da über Graukarten schreibst, kommt direkt aus der Onkel-Heinz-Videoamateurschule. Wer stur Weißabgleich auf Graukarte macht, kriegt z.B. ein braunstichiges Bild, wenn er in einem Park unter Bäumen und auf einer grünen Wiese filmt.



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

CineMika hat geschrieben: Fr 06 Dez, 2024 02:19 @macaw
Naja bei Tarantino waren wir beide nicht dabei und werden es wohl nie erfahren.
Oh doch, es ist eindeutig. Man sieht an Deinen Antworten, daß Du gerne einfach das Thema wechselst um aus Deiner Sicht Dein Argument zu verteidigen aber Tarantino hat öffentliche Anschuldigungen und/oder Kritik i.d.R. sogar noch lauter beantwortet, gerne auch beleidigend.
Sei es die Verwendung des Wortes "N*gger", die exzessive Gewalt in seinen Filmen, Revisionsmus in seinen Filmen, die Nutzung von Schußwaffen ohne digitales Mündungsfeuer usw. usf. Kein Wort dazu, daß ihn irgendwer für die Nutzung von Filmmaterial angegriffen hätte. Er greift ja selbst gerne Kollegen einfach ohne direkten Anlaß an, wenn die nicht seinem Weltbild entsprechen, wie gesagt Fincher weil er kein Autoren-Regisseur sei, Denis Villeneuve weil er ja Remakes gemacht haben soll mit Dune und Blade Runner 2049 und Remakes seien ja überflüssig, Roger Deakins weil er faul sein - es gibt eine sehr lange Liste von Leuten, die er mit Scheiße beworfen hat, darunter auch Hitchcock, Welles und sogar Kubrick.

Und Deine restlichen Punkte...ich bitte Dich. Lange Takes, Kompaktheit und Lichtempfindlichkeit sind alles Unfug weil Du die genannten Filme nicht magst? Was für ein kindisches Argument soll das denn bitte sein? :-D Dann schusterst Du Dir die Welt auch nach belieben zurecht. Denn wo genau setzt Du denn dann in der Historie des Filmmaterials den Referenzpunkt? Ist es Kodak 5279 oder 5218? Oder sind beide nicht völliger Humbug und man müsste zurück zu Technicolor? Und auch da, ist dann das fünfte Verfahren ab 1955 oder doch tatsächlich das allererste von 1917?

Bereits im ersten Posting in diesem Thread geht es mit völlig verquasten Ideen los: "Videokameras" als Begriff für digitale Kameras zu nutzen, obwohl "Video" (von lateinisch "ich sehe") aus der fast schon antiken, analogen, bandbasierten Fernsehtechnik mit Röhrenkameras stammt, die nichts mit CMOS basierten digitalen Kameras ohne jede magnetische Aufzeichnung gemein haben.

Oder dieser Satz: "Du kannst ja mal einem Branchenfremden genauer erklären, wie du in deiner digitalen Videokamera innen drin einen "Film drehst"" - völliger Humbug. Schon 1891 hatte die "Kinetograph" einen elektrischen Motor und seit 100 Jahren dürfte die Kurbelei ein Relikt der Vergangenheit gewesen sein, denn auf das Kurbeln bezieht sich das Drehen in "Filme drehen". Heute dreht auch Tarantino keinen Film auf Film.

Mir ist es schnurz, wie ein Film entsteht, solange es ein großartiger Film ist. Solange es großartige Kunst ist, die auf dem Bildschirm/auf der Leinwand erscheint! Das Gesülze um Worte und Technik bringt uns keinen Pfurz voran, der Film, ganz besonders in Deutschland, steckt in einer beispiellosen Krise, die nichts mit der Technologie zu tun hat. Sonst wäre es ja easy: Dreh einfach auf Film und BAMM, Blockbuster garantiert.
Besten Gruss,
R. S.
Zuletzt geändert von macaw am Fr 06 Dez, 2024 11:04, insgesamt 1-mal geändert.



teichomad
Beiträge: 425

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von teichomad »

Leben und leben lassen muss man hier manch schrägem Mitglied noch erlären, falls das überhaupt was bringt.



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

teichomad hat geschrieben: Fr 06 Dez, 2024 10:14 Leben und leben lassen muss man hier manch schrägem Mitglied noch erlären, falls das überhaupt was bringt.
Auch wenn ich evtl. damit gemeint sein sollte, man kann und sollte immer "reflektieren" und gehe daher mit der Aussage mit...
Besten Gruss,
R. S.
Zuletzt geändert von macaw am Fr 06 Dez, 2024 18:27, insgesamt 1-mal geändert.



teichomad
Beiträge: 425

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von teichomad »

macaw hat geschrieben: Fr 06 Dez, 2024 14:06
teichomad hat geschrieben: Fr 06 Dez, 2024 10:14 Leben und leben lassen muss man hier manch schrägem Mitglied noch erlären, falls das überhaupt was bringt.
Auch wenn ich evtl. damit gemeint sein sollte, man kann und sollte immer "reflektieren" und daher gehe mit der Aussage mit...
War eher allgemein gedacht. Die gleichen Diskussionen gibt's bei Vinyl und CD. Letztendlich arbeitet jeder mit dem was zusagt und was sich bewehrt hat, auch wenn es "bessere" Mittel und Wege gibt. Das Produkt muss stimmig sein.



rush
Beiträge: 14456

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von rush »

macaw hat geschrieben: Fr 06 Dez, 2024 09:37
Mir ist es schnurz, wie ein Film entsteht, solange es ein großartiger Film ist. Solange es großartige Kunst ist, die auf dem Bildschirm/auf der Leinwand erscheint! Das Gesülze um Worte und Technik bringt uns keinen Pfurz voran, der Film, ganz besonders in Deutschland, steckt in einer beispiellosen Krise, die nichts mit der Technologie zu tun hat. Sonst wäre es ja easy: Dreh einfach auf Film und BAMM, Blockbuster garantiert.
Schön gesagt... Oft werden sich viel zu viele Gedanken um die äußere Verpackung gemacht anstatt sich eher auf den Inhalt zu konzentrieren. Übrigens nicht nur im Bereich Film, auch in anderen Bereichen/Formaten.

Grading ist genauso subjektiv wie der musikalische Geschmack - was dem einem taugt ist dennoch nicht per se ein Allheilmittel. Der angesprochene Nikon Wettbewerb zeigte doch hervorragend das hier ein extrem breites Spektrum an der Vorstellung vom idealen Grading auseinander klafft und es keine wirklich klar erkennbare Ideallinie gab.

Ich fotografiere privat gelegentlich auch noch gern Analog - erfreue mich aber mindestens genauso an der technologischen Evolution der Digitaltechnik mit all ihren Vor,- aber auch möglichen Nachteilen...

An der analogen Kamera bin ich bspw. auf einen Film mit 36 Bildern beschränkt - kann aber theoretisch danach eine weiteren und noch einen weiteren einlegen... Das Argument hier anders, womöglich intensiver zu arbeiten ist für mich nicht wirklich haltbar. Genauso kann ich mir digital eine Grenze setzen und eine Geschichte in 10, 24 oder 36 Bildern erzählen - und dabei ist es dann völlig egal ob hier ein chemischer oder digitaler Prozess zum Einsatz kommt.

Rein visuell sind wir aktuell sowieso an einem Punkt wo man Analog nicht unbedingt von Digital unterscheiden kann. Was ist besser? Was sinnvoller? Keine Ahnung - und ich möchte das auch niemandem vorschreiben.

Der digitale Wandel hat vieles auch überhaupt erst möglich gemacht - das darf man bei aller Nostalgia und der Liebe zur Filmrolle nicht gänzlich vergessen.

Themen wie Reizüberflutung im Zeitalter der Digital Natives sind sicherlich ein Problem und die Möglichkeit ständig Bildnisse zu erzeugen macht so manches kaputt - allerdings ist die Verrohung durch (soziale) Medien in meinen Augen häufig ein viel realeres Problem als das zwanzigste Selfie eines Teens.

Geschichte wiederholt sich ja bekanntermaßen - ergo ist der vermeintliche Trend hin zum Analogen ja vielleicht auch ein innerer Aufschrei der Jugend an sich, getreu dem Motto hin und wieder einen Gang zurückzuschalten um in dieser gefühlt wahnsinnig schnelllebigen Zeit doch mal etwas Luft zum Durchatmen zu bekommen und sich auf das Wesentliche zu besinnen.
keep ya head up



macaw
Beiträge: 1941

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von macaw »

rush hat geschrieben: Fr 06 Dez, 2024 21:15
Schön gesagt... Oft werden sich viel zu viele Gedanken um die äußere Verpackung gemacht anstatt sich eher auf den Inhalt zu konzentrieren. Übrigens nicht nur im Bereich Film, auch in anderen Bereichen/Formaten.
Danke.
Besten Gruss,
R. S.



pillepalle
Beiträge: 9740

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von pillepalle »

rush hat geschrieben: Fr 06 Dez, 2024 21:15 An der analogen Kamera bin ich bspw. auf einen Film mit 36 Bildern beschränkt - kann aber theoretisch danach eine weiteren und noch einen weiteren einlegen... Das Argument hier anders, womöglich intensiver zu arbeiten ist für mich nicht wirklich haltbar. Genauso kann ich mir digital eine Grenze setzen und eine Geschichte in 10, 24 oder 36 Bildern erzählen - und dabei ist es dann völlig egal ob hier ein chemischer oder digitaler Prozess zum Einsatz kommt.
Das macht aber praktisch niemand. Sich auf z.B 36 Bilder zu beschränken. Ich habe ja beides kennengelernt in ganz unterschiedlichen Formaten und Bereichen. Und auch bei Film. Wenn man irgendwie eine Filmrolle mit ein paar Minuten Film hatte, dann hat man sich gut überlegt wofür man die verballert und keine 10 Takes von irgendwas gemacht. Je wertvoller das Material, desto planvoller arbeitet man. Früher war man ohnehin gezwungen sauberer zu Arbeiten, weil man gar nicht die technischen Möglichkeiten hatte Dinge in der Post zu korrigieren, oder es viel zu aufwendig/teuer war. Aber dadurch hat man auch gelernt genau hinzuschauen. Denn jeder Fehler wurde gnadenlos bestraft. Heute läßt man bei der Aufnahme oft 5 gerade sein und macht die Dinge später am Rechner. Dadurch ist man natürlich auch schneller in der Produktion und verlagert die Arbeit an den Rechner. Man kann sich ja mal spaßeshalber selbst auferlegen nichts in der Post zu korrigieren und die Digitalaufnahmen nur so zu entwickeln wie sie sind. Also wirklich den Puristen zu machen.

Zu Filmzeiten haben größere Formate das Arbeiten deutlich entschleunigt. Man machte nur ein paar Belichtungen aus gut überlegten Sichten. Und auch digital entschleunigt z.B. eine Mittelformatkamera schon rein aus technischer Sicht. Man rennt mit einer technsischen Kamera nicht irgendwo lang und hält drauf. Aus der Hand kann man damit praktisch gar nicht arbeiten, noch nicht mal richtig fokussieren. Man braucht bei jedem Bild eine Extrabelichtung, eine Korrektur um Bildfehler der Optik vor allem bei Verstellungen zu korrigieren, usw... da arbeitet man automatisch überlegter. Jedes Foto braucht Minuten.

Es geht auch nicht darum, dass das eine besser ist als das andere. Aber es ist einfach eine ganz andere Herrangehensweise, ganz unabhängig von Qualitäts- und Materialfragen. Und das erleben eben viele junge Leute, wenn sie das erste Mal eine analoge Kamera in die Hand nehmen. Es ist ein ganz anderer Prozess und diszipliniert auf eine gewisse Art.

VG
Bescheidenheit ist die höchste Form der Arroganz.



rush
Beiträge: 14456

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von rush »

pillepalle hat geschrieben: Sa 07 Dez, 2024 05:01
Das macht aber praktisch niemand. Sich auf z.B 36 Bilder zu beschränken.
An jeder halbwegs seriösen Filmschule werden genau solche Dinge vermittelt und entsprechende Aufgaben gestellt.

Ich kenne einige Anwender die insbesondere mit Fuji Kameras ausschließlich in jpg unterwegs sind und die Filmsimulationen nutzen - das ist dann gar nicht mehr so weit weg von der Arbeit mit einem 135er Film.

Was man mit vorhandener Technik macht und was sie eigentlich kann sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.

Nochmals: ich finde es gut wenn sich auch junge Menschen durchaus für Analoges interessieren und damit in Berührung kommen - aber dabei kann man es denn auch belassen und muss dem Analogen meiner Meinung nach nicht in voller Breitseite nachtrauern, dafür bieten die modernen Mittel eben durchaus auch hervorragende Alternativen.

Wenn du zudem einen guten Regisseur/Autoren/Redakteur an der Hand hast - kann man auch im Digitalen auch heute noch mit sehr wenig "Filmmaterial" auskommen.

Beschränkungen sind sicherlich hier und da förderlich im den kreativen Prozess anzustoßen - auf der anderen Seite sind Beschränkungen aber ab einem gewissen Punkt auch problematisch, das sage ich als jemand der im Osten geboren ist.
keep ya head up



Frank Glencairn
Beiträge: 25803

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von Frank Glencairn »

rush hat geschrieben: Sa 07 Dez, 2024 08:03
pillepalle hat geschrieben: Sa 07 Dez, 2024 05:01
Das macht aber praktisch niemand. Sich auf z.B 36 Bilder zu beschränken.
An jeder halbwegs seriösen Filmschule werden genau solche Dinge vermittelt und entsprechende Aufgaben gestellt.
Ja, ich kann mich auch an Aufgabenstellungen erinnern, wo wir genau EIN Bild machen durften.
Vor allem wenn es um Großformat ging.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



pillepalle
Beiträge: 9740

Re: Eastman Kodak investiert in seine Filmmaterial-Fabrik

Beitrag von pillepalle »

@ rush

Ich trauere dem Analogen ja auch nicht nach. Ich sage nur das es einen Unterschied macht und eben nicht 'egal' ist/war womit man arbeitet. Und es macht natürlich auch einen Unterschied, ob man sich privat, oder an einer Filmschule spielerisch eine gewisse Hürde auferlegt, oder ob man diese dann auch bei seiner praktischen Arbeit auferlegt. Letzteres macht kaum jemand. Die Arbeitsweise hat sich in den letzten 25 Jahren total geändert und heute braucht man ganz andere Skills als früher. Auch wenn es am Ende allen um ein gutes Bild/Film geht.

VG
Bescheidenheit ist die höchste Form der Arroganz.



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