pillepalle hat geschrieben: ↑Sa 09 Nov, 2024 05:33
iasi hat geschrieben: ↑Fr 08 Nov, 2024 20:26
Realitäten sind ziemlich tückisch und Zusammenhänge schwer zu überschauen. ;)
Da sagst du was... :) Dein Erfolgsrezept, am Equipment und an der Manpower zu sparen, um zu besseren Ergebnissen zu kommen hat ja auch wenig mit der Realität zu tun. Bei dir soll es die Technik richten. Da reicht ein AF, hohe ISO und eine kleine Kamera um die Crew zu halbieren. Essen und Bezahlung gibt's für die faulen Säcke sowieso nicht. Das ist nur was für unkreative Beamte ohne Motivation. Und wenn man durch die geringen Produktionskosten nur lange genug drehen kann, dann laufen auch die Schauspieler irgendwann auch zu Höchstform auf. Da weiß jemand genau wovon er redet...
VG
Wenn die Realität so aussieht, dass nichts Konkurrenzfähiges herauskommt und alle letztlich von Subventionen leben, muss man nun einmal etwas ändern.
Natürlich finden es die "erfahrenen Profis" toll, wenn sie Bezahlung und Essen bekommen, ohne sich von den gewohnten und bequemen Routinen verabschieden zu müssen. Es ist natürlich auch mühsam, sich darüber Gedanken zu machen, wie man effektiver produzieren könnte.
Es genügt ja auch, wenn Filmförderung und Koproduktion mit den ÖRR geklärt werden, um Gagen, Spielzeug - äh Equipment - und Catering bezahlen zu können. Wenn´s niemand sehen will, was man da produziert, schadet es ja niemandem. Auch besonders anspruchsvoll muss man beim Ergebnis nicht sein - hauptsache die Ansprüche an die Produktion werden erfüllt.
Wenn dann doch jemand mal anspricht, dass der deutsche Filme international nicht konkurrenzfähig ist, findet jeder sofort die Schuldigen. Schauspieler und Autoren nennen dann die Leute, die mit dem verfügbaren Budget nur deutsche Bilder auf die Leinwand bringen.
Witzig ist ja, dass gerade diese Leute, die von Förder- und Gebührengeldern leben, vehement die Abschaffung der Gebühren fordern. :)
Ebenfalls zum Lachen sind diejenigen, die darauf hinweisen, dass die meisten OSCAR-Gewinner mit Alexas gedreht wurden und glauben, der Weg zu ihrem Oscar würde nur über eine Alexa führen.
Was sie völlig ausblenden, ist die Anzahl der Drehtage, die diese Oscar-Gewinner sich an Zeit nahmen.
Wenn man beim deutschen Kassenhit 2023 liest:
Die Dreharbeiten fanden zwischen 1. März und dem 26. April 2023 im Hyperbowl Virtual Studio Penzing in Bayern und in Prag statt.
Hingegen findet man zu einem Film wie
Poor Things:
Principal photography took place in Hungary, beginning in August 2021 at Origo Studios in Budapest and wrapping that December.
Für
Days of Heaven nahm sich Terrence Malick 72 Drehtage Zeit - und nochmal 2 Jahre für den Schnitt.
Und so träumen diejenigen, die den erfahrenen Profis nacheifern wollen, von einem Alexa-Ersatz für 3000€, der ihnen endlich ermöglicht professionell zu drehen. Jeder Filmstudent im 2.Semester ist natürlich dennoch überzeugt, dass er den DR eine Alexa braucht, um seine ersten Kurzfilme zu drehen - schließlich will er den Profis nacheifern, die er schon beim Praktikum erleben durfte. :)