roki100 hat geschrieben: ↑Sa 29 Jun, 2024 01:08
Ebenso konsistent kannst Du auf den verschiedenen Testwebsites nachlesen, dass APS C-Crop zu DR-Verlust führt.
CineD zeigt ja mit IMATEST dass das nicht so ist. Und ich dachte wir sind uns damit einig?
1. Der Unterschied von 0.3 (in UHD 0.4) stops DR zwischen APS-C und FF ergibt sich daraus, dass bei der int. Aufnahme von 5.9K auf 4K heruntergerechnet wird. Das ist auch laut Dir, laut CineD usw. auch korrekt.
Das Problem in Deiner ganzen Argumentation liegt nur in Deiner Logik, bzw. wie Du verschiedene Fakten (nicht) miteinander verbindest.
Also mal ganz langsam:
- Wir sind uns einig, dass durch Pixel-Binning von einer höheren in eine niedrigere Auflösung (z.B. von 6K Sensorpixel nach 4K-Ausgabebild) der DR erhöht wird; egal, ob nun um 0,3, 0,4 oder 0,6 Blenden.
- Um also wieder auf das Ausgangsbeispiel der S5ii zurückzukommen, wenn das Zielmedium 4K-Video ist, bietet die Aufnahme in 6K Full Frame immer um mindestens 0,3 Stops besseren DR als der APS-C-Crop bei 4K sensornativer Auflösung.
- Nach Deiner Argumentation, die ich mal so stehen lasse, ändert sich zwischen FF und APS-C-Crop nichts am DR, wenn man nicht binnt, also FF in 6K ausgibt und APS-C in 4K.
- Nur: im echten Leben gibt es keine Ausgabe in 6K. Egal ob USB-Stick für das Flatscreen-Smart TV, YouTube-Streaming oder DCP-Kinoprojektion, die Ausgabe ist praktisch immer UHD/4K (oft sogar noch geringer, 2K/FullHD; umgekehrt spielen höhere Auflösungen wie 8K in der Praxis keine Rolle).
- Angesichts der Tatsache, dass Du letztlich in 4K ausgibst, erzielst Du immer einen (wie auch immer leichten oder mittleren) DR-Vorteil dadurch, dass Du mit einer Kamera wie der S5ii in Full Frame und 6K-Oversampling statt in APS-C-Crop mit sensornativen 4K aufnimmst. Daneben hast Du durchs Oversampling auch noch weitere Vorteile wie z.B. weniger Debayering-Artefakte sowie geringeres Bildrauschen.
- Nun könntest Du argumentieren, dass es für optimalen DR noch besser wäre, wenn der Sensor der S5ii statt 6K native 4K hätte und dadurch nochmal deutlich größere Sensorpixel mit höherer Full-Well-Kapazität und höherem DR pro Sensorpixel. (Auch das lasse mich mal so stehen und bemühe das 6K-Oversampling/Binning-Argument nicht weiter.)
- Nur: wenn Du jetzt einen noch größeren Mittelformat-Sensor baust, dessen Pixel ebenso groß sind wie bei dem 4K-FF-Sensor, also z.B. Fuji GFX-Mittelformat mit dann 6K Sensorpixeln, und du binnst dann diese 6K zu 4K, bzw. skalierst das Mittelformat zu Vollformat runter, dann kriegst Du durch das Oversampling immer noch einen besseren DR (und weniger Rauschen, weniger Bayer-Artefakte) als bei dem 4K-Vollformatsensor.
- Daraus folgt, ergo (und mit einfachster Logik, bzw. dem logisch simpelsten Syllogismus): Der größere Sensor hat, bei auch bei gleichem Pixelpitch, den besseren DR als der kleinere Sensor.
Dein Denkfehler liegt darin, dass Du Sensorgröße mit Bildgröße korrelierst. Deine Annahme, dass sich der DR bei gleicher Pixelgröße unabhängig von der Sensorgröße nicht ändern, stimmt nur dann, wenn wir z.B. mit APS-C ein 4K-Bild aufnehmen und das 2m breit projizieren, mit FF ein 3m breites 6K-Bild, mit MFT ein 1,5m breites 3K-Bild und mit einem 1"-Sensor ein 1m breites 2K-Bild.
In der Praxis aber nehmen wir mit allen diesen verschiedenen Sensorgrößen dieselben Zielauflösungen auf (i.d.R. UHD oder FHD) und betrachten sie auf demselben Display (wie z.B. Deinem 55"-Wohnzimmer-Flatscreen).