markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 00:39 Die Verwertungsmöglichkeiten von Kurzfilmen waren früher schlecht und sind es auch heute noch.
Kurzfilme haben überhaupt nicht den Zweck, "verwertet" zu werden (zumindest nicht in dem Sinn der dir vorschwebt), sondern stellen vaD eine Art Pitch dar, ähnlich wie bei Specs.

Nicht jeder Langfilm ist an der Kinokasse zwangsläufig erfolgreich, hat aber zuvor erfolgreich genug Leute überzeugt, produziert zu werden - und das kommt nicht aus dem Nichts. Kurzfilme sind Teil des Einstiegs in diesen Mechanismus. Halt nicht immer und nicht ausschließlich oder zwangsläufig. Aber auch.



7River
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von 7River »

iasi, Du musst am Ende natürlich selbst entscheiden. Aber Du findest immer wieder Gründe, oder beharrst darauf, etwas nicht zu tun: Erstmal mit dem Filmen anfangen, kleine Sachen, Kontakt zu anderen (Amateurfilm-) Filmern suchen.

Dass ist doch das gleiche Prinzip, wie wenn jemand, der einsam ist, und nur zuhause herumsitzt und darauf wartet, dass sich an seiner Situation was ändert. Er muss selber aktiv werden. Dazu muss er sein Haus erstmal verlassen. Niemand klingelt an seine Haustür und bietet sich als Kumpel an.

Oder jemand will und muss abnehmen. Das schaffe ich eh nicht. Das ist mir zu anstrengend. Dazu müsste ich mich ja bewegen. Dann könnte ich nicht mehr so schlemmen, wie bisher.
„Wissen Sie, Ryback, aussehen tut's köstlich. Aber riechen tut's wie Schweinefraß. Ich hab' Ihren Scheiß lang genug geduldet. Nur weil der Captain die Art liebt, wie Sie kochen. Aber dieses eine Mal ist er nicht hier und wird Ihnen nicht helfen können.“



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

markusG hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 07:08
iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 00:39 Die Verwertungsmöglichkeiten von Kurzfilmen waren früher schlecht und sind es auch heute noch.
Kurzfilme haben überhaupt nicht den Zweck, "verwertet" zu werden (zumindest nicht in dem Sinn der dir vorschwebt), sondern stellen vaD eine Art Pitch dar, ähnlich wie bei Specs.

Nicht jeder Langfilm ist an der Kinokasse zwangsläufig erfolgreich, hat aber zuvor erfolgreich genug Leute überzeugt, produziert zu werden - und das kommt nicht aus dem Nichts. Kurzfilme sind Teil des Einstiegs in diesen Mechanismus. Halt nicht immer und nicht ausschließlich oder zwangsläufig. Aber auch.
Kurzfilme macht jeder.
Eben weil sie verhältnismäßig leicht zu machen sind.

Wer einen Langfilm mit geringen Mitteln verwirklicht, zeigt hingegen doch nochmal ganz andere Fähigkeiten.
Ein Film, der inkl. investierter Gagen 300.000 Euro gekostet hat, muss kein Blockbuster werden, um die Kosten wieder hereinzuspielen und erfolgreich zu sein.
Findet der Film ein Publikum stehen einem Langfilm weit mehr Verwertungswege offen, um noch mehr Zuschauer zu erreichen, als einem Kurzfilm.
Ist der Film also gelungen, kann er für alle Beteiligten auch lukrativ werden, denn sie erhalten nicht nur ihre investierte Gagen etc. sondern auch einen Gewinnanteil. Anders als bei Rückstellungsverträgen bei Kurzfilmen sind die Chancen dabei nicht schlecht.



DKPost
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von DKPost »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 08:54
markusG hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 07:08
Kurzfilme haben überhaupt nicht den Zweck, "verwertet" zu werden (zumindest nicht in dem Sinn der dir vorschwebt), sondern stellen vaD eine Art Pitch dar, ähnlich wie bei Specs.

Nicht jeder Langfilm ist an der Kinokasse zwangsläufig erfolgreich, hat aber zuvor erfolgreich genug Leute überzeugt, produziert zu werden - und das kommt nicht aus dem Nichts. Kurzfilme sind Teil des Einstiegs in diesen Mechanismus. Halt nicht immer und nicht ausschließlich oder zwangsläufig. Aber auch.
Kurzfilme macht jeder.
Eben weil sie verhältnismäßig leicht zu machen sind.

Wer einen Langfilm mit geringen Mitteln verwirklicht, zeigt hingegen doch nochmal ganz andere Fähigkeiten.
Ein Film, der inkl. investierter Gagen 300.000 Euro gekostet hat, muss kein Blockbuster werden, um die Kosten wieder hereinzuspielen und erfolgreich zu sein.
Findet der Film ein Publikum stehen einem Langfilm weit mehr Verwertungswege offen, um noch mehr Zuschauer zu erreichen, als einem Kurzfilm.
Ist der Film also gelungen, kann er für alle Beteiligten auch lukrativ werden, denn sie erhalten nicht nur ihre investierte Gagen etc. sondern auch einen Gewinnanteil. Anders als bei Rückstellungsverträgen bei Kurzfilmen sind die Chancen dabei nicht schlecht.
Selbst wenn da 20 Leute zusammen kommen müsste jeder mal eben 15.000€ übrig haben und zusätzlich auch noch mehrere Monate oder sogar noch länger umsonst arbeiten, bis da mal Gewinne ausgeschüttet werden.
Wie soll man in der Zeit bitte seine laufenden Kosten decken? Das ist doch völlig fernab der Lebensrealität der allermeisten Menschen.

Und was ich mich auch immer frage: Angenommen so eine Produktion kommt zustande. Was wäre denn dann deine Rolle in dem Team?



Alex
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Alex »

DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 09:16Und was ich mich auch immer frage: Angenommen so eine Produktion kommt zustande. Was wäre denn dann deine Rolle in dem Team?
rkunstmann hat geschrieben: Mi 12 Jun, 2024 20:29 iasi: CEO, CTO, Creative Director, Regisseur... Mitarbeiter: 0
Da Iasi möglichst wenig Erfahrung voraussetzt, ist das der perfekte Stab.



markusG
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von markusG »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 08:54 Kurzfilme macht jeder.
Eben weil sie verhältnismäßig leicht zu machen sind.
Es hat sich eben bewährt und als effizient erwiesen.

Und es ist ein Unterschied, ob man sein Geld gerade so reinbekommt - dein 300.000 Film muss die Summe erst mal reinbekommen, und dann gibt es keinen Puffer für den nächsten, zumal ein Film unabhängig vom Budget floppen kann (Minusgeschäft), und dann ist schnell aus die Maus.



stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

Alles, was du propagierst, ist wie zu sagen: ich mache ein Video und das geht dann viral.

Übrigens, Ben Burtt, auf den du als 'kein erfahrener Routinier' verweist als er mit Lucas an Star Wars arbeitete, hat schon als Kind mit dem Tonbandgerät seines Vaters experimentiert und während der Schulzeit Filme gemacht. Kurzfilme.

" Besonders Mühe gab ich mir immer mit den Geräuschen."

Er hat 7 Jahre vor Star Wars einen Preis beim Nationalen Studenten Filmfestival gewonnen - für einen Kurzfilm. Er hat für Spezialeffekte in einem anderen Film ein Stipendium bekommen und sein Studium als Master in Filmproduktion abgeschlossen. Er war nicht einfach ein unerfahrener Kumpel von Lucas.

Er hat, wie sprichwörtlich jeder erfolgreiche Filmemacher, DP, Set Designer, Regisseur, Ton-Mischer und alle anderen mit Kurzfilmen angefangen. Weil man da ungestraft Fehler machen kann und lernt, um später dann ordentliche Filme machen zu können.

Man lernt zB auch, in einem (Film-) Team zusammenzuarbeiten. Etwas, von dem ich mir nicht ganz sicher bin, ob du da schon Erfahrung am Set gesammelt hast, denn das ist essentiell für den Erfolg den du so gezielt anstrebst.
Zuletzt geändert von stip am Do 13 Jun, 2024 10:29, insgesamt 2-mal geändert.



stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 09:16
Und was ich mich auch immer frage: Angenommen so eine Produktion kommt zustande. Was wäre denn dann deine Rolle in dem Team?

Gute Frage.



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 09:16
iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 08:54

Kurzfilme macht jeder.
Eben weil sie verhältnismäßig leicht zu machen sind.

Wer einen Langfilm mit geringen Mitteln verwirklicht, zeigt hingegen doch nochmal ganz andere Fähigkeiten.
Ein Film, der inkl. investierter Gagen 300.000 Euro gekostet hat, muss kein Blockbuster werden, um die Kosten wieder hereinzuspielen und erfolgreich zu sein.
Findet der Film ein Publikum stehen einem Langfilm weit mehr Verwertungswege offen, um noch mehr Zuschauer zu erreichen, als einem Kurzfilm.
Ist der Film also gelungen, kann er für alle Beteiligten auch lukrativ werden, denn sie erhalten nicht nur ihre investierte Gagen etc. sondern auch einen Gewinnanteil. Anders als bei Rückstellungsverträgen bei Kurzfilmen sind die Chancen dabei nicht schlecht.
Selbst wenn da 20 Leute zusammen kommen müsste jeder mal eben 15.000€ übrig haben und zusätzlich auch noch mehrere Monate oder sogar noch länger umsonst arbeiten, bis da mal Gewinne ausgeschüttet werden.
Wie soll man in der Zeit bitte seine laufenden Kosten decken? Das ist doch völlig fernab der Lebensrealität der allermeisten Menschen.

Und was ich mich auch immer frage: Angenommen so eine Produktion kommt zustande. Was wäre denn dann deine Rolle in dem Team?
Allein wenn der DP seine Gage investiert kommt man bei 10 Wochen schon auf über 30.000€, also 1/10.
Das Drehbuch kann man mit 15-20.000 € veranschlagen.

Selbst eine kleine Crew würde auf 300.000€ Gagen kommen.
Wenn dann die Technik von den Crew-Mitgleidern z.T. zur Verfügung gestellt wird, kommt eine weitere Summe zusammen.
Es ist zudem auch gar nicht notwendig, dass alle die gleichen Investitionen einbringt - die Firmenanteile werden entsprechend aufgeteilt.

Üblicherweise ist derjenige, der die Produktion organisiert der Produzent.
Die Rolle definiert sich dann über die Tätigkeit, die übernommen wird - und die Investition dann u.a. an der entsprechenden Gage.

Und ja - wenn z.B. eine gesamte Investition von 300.000€ zusammen kommt, müssen 300.000€ an Einnahmen erzielt werden.



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 12:46

Und ja - wenn z.B. eine gesamte Investition von 300.000€ zusammen kommt, müssen 300.000€ an Einnahmen erzielt werden.
Was es dann zu einen Hobbyprojekt macht, aber nicht zu dem Film der Gewinne generiert, von dem du immer faselst.

Von den 300.000 für verkaufte Tickets, gehen dann erst mal 200.000 für Kinobesitzer und Vertrieb weg, plus nochmal 300.000 für Marketing, damit bist du dann bereits 200.000 in den roten Zahlen.

Allerdings ist es äußerst fraglich ob der Film jemals ein Kino sieht - das selbe gilt für Streamer.
Bleibt dir also nur übrig Blurays pressen zu lassen, und dann einen Vertrieb zu bezahlen, um sie in die Geschäfte zu bringen.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



DKPost
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von DKPost »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 12:46
DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 09:16

Selbst wenn da 20 Leute zusammen kommen müsste jeder mal eben 15.000€ übrig haben und zusätzlich auch noch mehrere Monate oder sogar noch länger umsonst arbeiten, bis da mal Gewinne ausgeschüttet werden.
Wie soll man in der Zeit bitte seine laufenden Kosten decken? Das ist doch völlig fernab der Lebensrealität der allermeisten Menschen.

Und was ich mich auch immer frage: Angenommen so eine Produktion kommt zustande. Was wäre denn dann deine Rolle in dem Team?
Allein wenn der DP seine Gage investiert kommt man bei 10 Wochen schon auf über 30.000€, also 1/10.
Das Drehbuch kann man mit 15-20.000 € veranschlagen.

Selbst eine kleine Crew würde auf 300.000€ Gagen kommen.
Wenn dann die Technik von den Crew-Mitgleidern z.T. zur Verfügung gestellt wird, kommt eine weitere Summe zusammen.
Es ist zudem auch gar nicht notwendig, dass alle die gleichen Investitionen einbringt - die Firmenanteile werden entsprechend aufgeteilt.

Üblicherweise ist derjenige, der die Produktion organisiert der Produzent.
Die Rolle definiert sich dann über die Tätigkeit, die übernommen wird - und die Investition dann u.a. an der entsprechenden Gage.

Und ja - wenn z.B. eine gesamte Investition von 300.000€ zusammen kommt, müssen 300.000€ an Einnahmen erzielt werden.
Und wovon Leben die Leute 10 Wochen lang, wenn sie ihre Gage "investieren"?



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 13:32
Und wovon Leben die Leute 10 Wochen lang, wenn sie ihre Gage "investieren"?
Und Pre/Postproduction dabei natürlich wieder völlig vergessen. Da kommen mindestens nochmal 10 weitere Wochen dazu.
Sapere aude - de omnibus dubitandum



stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

Iasi fordert von allen Beteiligten Unternehmerrisiko ein.

Sämtliche Beteiligte wären ironischerweise aber schlechte Unternehmer, dem zu folgen. Für Selbstständige macht es unternehmerisch ungleich mehr Sinn, sich die Zeit/Arbeit direkt bezahlen zu lassen statt darauf zu hoffen, dass das Resultat der Arbeit, Monate später, und auch nur eventuell, Geld einbringt - damit man überhaupt entlohnt wird.

Was Iasi's Forderung tatsächlich macht ist das Unternehmerrisiko, das er für seinen eigenen Traum selbst zu tragen hätte, auf alle anderen zu verteilen.



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

stip hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 14:01 Iasi fordert von allen Beteiligten Unternehmerrisiko ein.
Ausgerechnet derjenige der die ganze Zeit von "an seinen Film glauben und voll ins Risiko gehen" labert, will in Wirklichkeit nicht nur das Risiko und die Investitionen auf die gesamte Crew abwälzten, sondern die sollen auch noch 10-20 Wochen umsonst arbeiten, und gefälligst ihr Equipment kostenlos stellen, sowie ihr eigenes Geld mit bringen um den Blödsinn zu finanzieren.

Und dann auch noch eigenes Essen mitbringen - wer würde da nicht sofort mitmachen wollen :D
Sapere aude - de omnibus dubitandum



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 13:17
iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 12:46

Und ja - wenn z.B. eine gesamte Investition von 300.000€ zusammen kommt, müssen 300.000€ an Einnahmen erzielt werden.
Was es dann zu einen Hobbyprojekt macht, aber nicht zu dem Film der Gewinne generiert, von dem du immer faselst.

Von den 300.000 für verkaufte Tickets, gehen dann erst mal 200.000 für Kinobesitzer und Vertrieb weg, plus nochmal 300.000 für Marketing, damit bist du dann bereits 200.000 in den roten Zahlen.

Allerdings ist es äußerst fraglich ob der Film jemals ein Kino sieht - das selbe gilt für Streamer.
Bleibt dir also nur übrig Blurays pressen zu lassen, und dann einen Vertrieb zu bezahlen, um sie in die Geschäfte zu bringen.
Üblicherweise rechnet man mit den Einnahmen der Produktionsfirma und nicht mit Kinokasseneinnahmen.
Wer diesen Unterschied nicht kennt, bewegt sich wirklich auf Hobby-Ebene.

Wer glaubt, dass seinem Film keinerlei Verwertungskanäle offen steht, betreibt sowieso ein Hobbyprojekt.

Nicht das Budget macht ein Projekt professionell, sondern die professionelle Verwendung des Budget im Hinblick auf eine Verwertung.

Auch wenn für einen Film 3 Mio.€ ausgegeben wurden, bleibt es ein Hobby-Projekt, wenn er keine Zuschauer und auch Einnahmen generieren kann.
Im Steuerrecht wird bei fehlender Gewinnabsicht von Liebhaberei gesprochen.

Wenn du zudem denkst, dass du mit 300.000€ keinen Spielfilm drehen kannst, steckst du derart in deinen Routinen fest, dass du dir Handlungen gar nicht mehr vorstellen kannst, die keinen großen Aufwand erfordern.

Zudem:
Um ein Budget von 3 Mio.€ wieder einzuspielen, benötigst du 6 Mio.€ Kinokasseneinnahmen - also 600.000 Kinobesucher. Diese Zahl haben in diesem Jahr bisher gerade mal 2 deutsche Filme erreicht.

Auch 60.000 verkaufte Kinokarten, um 300.000€ zu erzielen, sind viel. Das bedeutet 600 Kinovorführungen mit jeweils 100 Besuchern.

Deine Vorstellung von Marketingkosten, die so hoch sind wie das Produktionsbudget, entspringt auch den Vorstellungen
von Hollywood-Blockbustern.


Streaming, TV, DVD/BD, ... es gibt noch weitere Verwertungsmöglichkeiten für einen Spielfilm.


Bedenken sollte man auch:
Bin ich Teilhaber einer GmbH, die einen Film produziert hat, bin ich auch Anteilseigner an den Rechten an diesem Film.



berlin123
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von berlin123 »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:24

Bedenken sollte man auch:
Bin ich Teilhaber einer GmbH, die einen Film produziert hat, bin ich auch Anteilseigner an den Rechten an diesem Film.
Sofern der Gesellschaftsvertrag so etwas nicht explizit definiert ist man als Gesellschafter nicht Inhaber an Rechten die der Gesellschaft gehören.



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:24

Wenn du zudem denkst, dass du mit 300.000€ keinen Spielfilm drehen kannst, steckst du derart in deinen Routinen fest, dass du dir Handlungen gar nicht mehr vorstellen kannst, die keinen großen Aufwand erfordern.
Mach dich nicht lächerlich, ich hab schon Kinofilme für deutlich weniger gedreht - wenn du wissen willst wie man sowas wirklich macht, kannst du ja nen Workshop bei mir buchen :D

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:24
Streaming, TV, DVD/BD, ... es gibt noch weitere Verwertungsmöglichkeiten für einen Spielfilm.
Träumereien von jemandem der noch nie in seinem Leben was an einen Streamer verkauft hat, geschweige denn ans Fernsehen.
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stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

Das bringt dir alles nichts wenn niemand mitmacht weil du erwartest, dass sie das Unternehmerrisiko für deinen Traum auf ihre Schultern laden.
iasi hat geschrieben: Mi 12 Jun, 2024 08:24
7River hat geschrieben: Mi 12 Jun, 2024 05:53

Entschuldigung, aber dann wundert es mich, dass Du noch keinen Film auf die Beine gestellt hast?
Das Problem ist nun einmal Leute zu finden, die nicht nur nach Equipment, Assistenten und Gage fragen.



Alex
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Alex »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:24Wer glaubt, dass seinem Film keinerlei Verwertungskanäle offen steht, betreibt sowieso ein Hobbyprojekt.

Nicht das Budget macht ein Projekt professionell, sondern die professionelle Verwendung des Budget im Hinblick auf eine Verwertung.
Wenn du an deinen Film glaubst und die "professionelle Verwendung des Budget im Hinblick auf eine Verwertung" so gut im Griff hast, was spricht dann dagegen, dass du mit deinem Geld (oder dem das du dir besorgst) diesen Film produzierst? Warum willst du der ganzen Crew ein finanzielles Risiko auferlegen?



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Frank Glencairn hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 14:11
stip hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 14:01 Iasi fordert von allen Beteiligten Unternehmerrisiko ein.
Ausgerechnet derjenige der die ganze Zeit von "an seinen Film glauben und voll ins Risiko gehen" labert, will in Wirklichkeit nicht nur das Risiko und die Investitionen auf die gesamte Crew abwälzten, sondern die sollen auch noch 10-20 Wochen umsonst arbeiten, und gefälligst ihr Equipment kostenlos stellen, sowie ihr eigenes Geld mit bringen um den Blödsinn zu finanzieren.

Und dann auch noch eigenes Essen mitbringen - wer würde da nicht sofort mitmachen wollen :D
Du verstehst offensichtlich nicht, was man unter Investitionen versteht.
Dieses ständige Gerede über umsonst und kostenlos zeugt nicht gerade von unternehmerischem Verständnis.

Weißt du eigentlich wie die 25.000€ Grundkapital einer GmbH erbracht werden kann?

Verstehst du, wie dies hier im FFG zu verstehen ist:
Eigenleistungen sind Leistungen, die der Hersteller als kreative Produzentin oder
kreativer Produzent, als Herstellungsleitung, als Regisseurin oder Regisseur, als Person
in einer Hauptrolle oder als Kamerafrau oder Kameramann zur Herstellung des Films
erbringt. Als Eigenleistung gelten auch Rechte des Herstellers an eigenen Werken wie
Roman, Drehbuch oder Filmmusik, die er zur Herstellung des Films benutzt.
Wenn jemand ein Drehbuch einbringt, dann kann man dies als Investition beziffern.
Wenn jemand als Kameramann 10-20 Wochen an der Herstellung des Films beteiligt ist und dies in die gemeinsame Firma mit einbringt, dann ist dies eine Investition.

Du hingegen willst, dass andere das Geld dafür aufbringen, um dich zu bezahlen und dir zu großem Ruhm als DP zu verhelfen.
Damit bist du in der Branche nicht allein, denn es wird erwartet, dass der Steuer- und Gebührenzahler diese Geld aufbringt.
Eigenes unternehmerisches Risiko? Oh nein! Pfui! ;)

Dann warte mal schön ab, bis dich jemand als DP bei einer High-Budget-Produktion erwählt, bei der du deine professionellen Hollywood-Drehbedingungen geboten bekommst.

Dann kannst du mit satten 11 Mio.€ denen in Hollywood mal zeigen, dass man in D auch eine Fantasie-Kracher drehen kann:



DKPost
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von DKPost »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:24
Frank Glencairn hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 13:17

Was es dann zu einen Hobbyprojekt macht, aber nicht zu dem Film der Gewinne generiert, von dem du immer faselst.

Von den 300.000 für verkaufte Tickets, gehen dann erst mal 200.000 für Kinobesitzer und Vertrieb weg, plus nochmal 300.000 für Marketing, damit bist du dann bereits 200.000 in den roten Zahlen.

Allerdings ist es äußerst fraglich ob der Film jemals ein Kino sieht - das selbe gilt für Streamer.
Bleibt dir also nur übrig Blurays pressen zu lassen, und dann einen Vertrieb zu bezahlen, um sie in die Geschäfte zu bringen.
Üblicherweise rechnet man mit den Einnahmen der Produktionsfirma und nicht mit Kinokasseneinnahmen.
Wer diesen Unterschied nicht kennt, bewegt sich wirklich auf Hobby-Ebene.

Wer glaubt, dass seinem Film keinerlei Verwertungskanäle offen steht, betreibt sowieso ein Hobbyprojekt.

Nicht das Budget macht ein Projekt professionell, sondern die professionelle Verwendung des Budget im Hinblick auf eine Verwertung.

Auch wenn für einen Film 3 Mio.€ ausgegeben wurden, bleibt es ein Hobby-Projekt, wenn er keine Zuschauer und auch Einnahmen generieren kann.
Im Steuerrecht wird bei fehlender Gewinnabsicht von Liebhaberei gesprochen.

Wenn du zudem denkst, dass du mit 300.000€ keinen Spielfilm drehen kannst, steckst du derart in deinen Routinen fest, dass du dir Handlungen gar nicht mehr vorstellen kannst, die keinen großen Aufwand erfordern.

Zudem:
Um ein Budget von 3 Mio.€ wieder einzuspielen, benötigst du 6 Mio.€ Kinokasseneinnahmen - also 600.000 Kinobesucher. Diese Zahl haben in diesem Jahr bisher gerade mal 2 deutsche Filme erreicht.

Auch 60.000 verkaufte Kinokarten, um 300.000€ zu erzielen, sind viel. Das bedeutet 600 Kinovorführungen mit jeweils 100 Besuchern.

Deine Vorstellung von Marketingkosten, die so hoch sind wie das Produktionsbudget, entspringt auch den Vorstellungen
von Hollywood-Blockbustern.


Streaming, TV, DVD/BD, ... es gibt noch weitere Verwertungsmöglichkeiten für einen Spielfilm.


Bedenken sollte man auch:
Bin ich Teilhaber einer GmbH, die einen Film produziert hat, bin ich auch Anteilseigner an den Rechten an diesem Film.
Das ändert aber alles nichts daran, dass sich dein Modell die meisten Menschen schlicht und ergreifend nicht leisten können, selbst wenn sie wollten. Wer hat denn 15.000€ rumliegen UND verzichtet auch noch 3 Monate auf Einkommen, während die eigenen Kosten weiterlaufen.
Und ich würde mal schwer schätzen wer sowas durchziehen kann macht es nicht für irgendein No-Name Projekt in einer neu gegründeten GmbH.



Frank Glencairn
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Frank Glencairn »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:52

Du verstehst offensichtlich nicht, was man unter Investitionen versteht.
Natürlich versteh ich das, aber warum sollte irgendjemand so blöd sein und 20 Wochen Arbeit sowie ne riesen Menge eigenes Geld ausgerechnet in Hochrisiko-Projekt von jemandem stecken der überhaupt nicht weiß was er tut, keine Ahnung von nix hat, keine Erfahrung, keine Ausbildung, keine Referenzen, kein Netzwerk in die Branche oder Verleih, und noch nie auf dem Gebiet professionell gearbeitet hat?
Sapere aude - de omnibus dubitandum



dienstag_01
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von dienstag_01 »

DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:52 Das ändert aber alles nichts daran, dass sich dein Modell die meisten Menschen schlicht und ergreifend nicht leisten können, selbst wenn sie wollten. Wer hat denn 15.000€ rumliegen UND verzichtet auch noch 3 Monate auf Einkommen, während die eigenen Kosten weiterlaufen.
Und ich würde mal schwer schätzen wer sowas durchziehen kann macht es nicht für irgendein No-Name Projekt in einer neu gegründeten GmbH.
Ich kenne das von Filmschulenabsolventen eigentlich nur so, irgendwelche Drehs/Jobs zum Geld verdienen/Überleben, den Rest der Zeit wird in eigene Projekte* investiert.
*eigen ist hier sehr weit gefasst, mit Freunden, Kommilitonen, allem, was so filmisch interessiert



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Alex hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:51
iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:24Wer glaubt, dass seinem Film keinerlei Verwertungskanäle offen steht, betreibt sowieso ein Hobbyprojekt.

Nicht das Budget macht ein Projekt professionell, sondern die professionelle Verwendung des Budget im Hinblick auf eine Verwertung.
Wenn du an deinen Film glaubst und die "professionelle Verwendung des Budget im Hinblick auf eine Verwertung" so gut im Griff hast, was spricht dann dagegen, dass du mit deinem Geld (oder dem das du dir besorgst) diesen Film produzierst? Warum willst du der ganzen Crew ein finanzielles Risiko auferlegen?
Weil ich keine Crew möchte, die sich bezahlen lässt, aber nicht an das Projekt glaubt.

Woran denken alle bei "Rückstellungsvertrag"? Umsonst arbeiten.
Denn niemand rechnet mit Einnahmen.

Und wenn ich eine Filmproduktion mit meinem Geld finanzieren würde, wäre das sicherlich nicht in D - und auch nicht mit einer deutschen Crew. Unrentabel.
Nur mit dem Geld von Steuer- und Gebührenzahlern wird überhaupt noch in D produziert. Und dieses Geld genügt nicht für ein internationales Niveau.
Bei internationalen Produktionen werden einige Szenen in D gedreht, um Fördergelder abgreifen zu können - aber auch nur so viele wie sich dann rechnen. Nur rechnet sich das immer weniger.

Somit bleibt "der ganzen Crew" dann eben bei einer geförderten deutschen Filmproduktion engagiert zu werden.

Immerhin sind 7 deutsche Filme - darunter eine DOKU - unter den 100 erfolgreichsten Filmen in D:
https://www.insidekino.com/DJahr/D2024.htm
Es braucht also kein finanzielles Risiko für die Crew, um den Durchbruch zu schaffen - allein 7 DPs waren mindestens an der Produktion dieser deutschen Filme beteiligt. ;)



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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von berlin123 »

Machen wir uns Nix vor: Ob DP, Regisseur oder Set Runner, Erfahrung am Filmset hat heute jeder.

In heutiger Zeit ist die Anzahl der geschriebenen Beiträge in Fachforen wie Slashcam viel aussagekräftiger.

Darum wäre ich hier auf jeden Fall dabei. Für 15 Wochen selbstbezahlter Arbeit habe ich genug Rücklagen aufgebaut. Essen kann gerne meine Freundin machen. Sie müsste in ihrem Job lediglich von Voll- auf Teilzeit umstellen.

Also ich glaube an den Film. Wobei völlig klar ist, dass wir erst erfahren dürfen worum es da überhaupt geht, wenn die Einlagen geleistet sind. Sonst klaut jemand die Idee.

Ps: ich würde gerne 2nd Unit DP Assi machen. Kamera kann ich kaufen. Muss nur wissen ob Nikon oder Red.



dienstag_01
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von dienstag_01 »

berlin123 hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 17:42 Machen wir uns Nix vor: Ob DP, Regisseur oder Set Runner, Erfahrung am Filmset hat heute jeder.

In heutiger Zeit ist die Anzahl der geschriebenen Beiträge in Fachforen wie Slashcam viel aussagekräftiger.

Darum wäre ich hier auf jeden Fall dabei. Für 15 Wochen selbstbezahlter Arbeit habe ich genug Rücklagen aufgebaut. Essen kann gerne meine Freundin machen. Sie müsste in ihrem Job lediglich von Voll- auf Teilzeit umstellen.

Also ich glaube an den Film. Wobei völlig klar ist, dass wir erst erfahren dürfen worum es da überhaupt geht, wenn die Einlagen geleistet sind. Sonst klaut jemand die Idee.

Ps: ich würde gerne 2nd Unit DP Assi machen. Kamera kann ich kaufen. Muss nur wissen ob Nikon oder Red.
Freundchen!!!
Du hast doch schon mir zugesagt.



stip
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 17:26
Es braucht also kein finanzielles Risiko für die Crew, um den Durchbruch zu schaffen - allein 7 DPs waren mindestens an der Produktion dieser deutschen Filme beteiligt. ;)
Also wenn du davon sprichst dass wir den "Durchbruch" schaffen, dann meinst du eigentlich deinen Durchbruch?

Bin dabei!



iasi
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

dienstag_01 hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 17:01
DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:52 Das ändert aber alles nichts daran, dass sich dein Modell die meisten Menschen schlicht und ergreifend nicht leisten können, selbst wenn sie wollten. Wer hat denn 15.000€ rumliegen UND verzichtet auch noch 3 Monate auf Einkommen, während die eigenen Kosten weiterlaufen.
Und ich würde mal schwer schätzen wer sowas durchziehen kann macht es nicht für irgendein No-Name Projekt in einer neu gegründeten GmbH.
Ich kenne das von Filmschulenabsolventen eigentlich nur so, irgendwelche Drehs/Jobs zum Geld verdienen/Überleben, den Rest der Zeit wird in eigene Projekte* investiert.
*eigen ist hier sehr weit gefasst, mit Freunden, Kommilitonen, allem, was so filmisch interessiert
Dies zu professionallisieren wäre der richtige Schritt.

Und eben nicht diese typische Denkweise eines Angestellten, der das Riskio scheut, wie der Teufel das Weihwasser.

Nehmen wir mal ein grobes Beispiel:
Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Herstellungsleiter, Kameramann, Tonmann und 2 Hauptdarsteller erbringen Eigenleistungen zur Herstellung des Films.
Jeweils 12 Wochengagen entsprechen dann zusammen etwa 250.000€ und das Drehbuch weiteren 20.000€.
Somit wäre man schon bei 270.000€ Eigenleistungen.
Wird eigenes Equipment mit eingebacht, kann man die üblichen Mietkosten hinzurechnen.
usw.

Und schon wäre übrigens eine Projektfilmförderung möglich.


Zuvor wäre eine Firmengründung notwendig.

Die Gründung einer GmbH erfordert ein Grundkapital von 25.000€.
Und selbst diese 25.000€ sind nicht vollständig als Barmittel aufzubringen.

Selbst wenn die im Beispiel dann 8 Gesellschafter Barmittel in die GmbH einbringen, wären dies bei gleichen Anteilen jeweils etwas über 3.000€.



Bluboy
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Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von Bluboy »

Kevin Costner hat zehn Morgen seines Strandgrundstücks in Kalifornien verpfändet, weil er IASIs vorschläge nicht kennt ;-(



iasi
Beiträge: 28478

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

berlin123 hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 17:42 Machen wir uns Nix vor: Ob DP, Regisseur oder Set Runner, Erfahrung am Filmset hat heute jeder.

In heutiger Zeit ist die Anzahl der geschriebenen Beiträge in Fachforen wie Slashcam viel aussagekräftiger.

Darum wäre ich hier auf jeden Fall dabei. Für 15 Wochen selbstbezahlter Arbeit habe ich genug Rücklagen aufgebaut. Essen kann gerne meine Freundin machen. Sie müsste in ihrem Job lediglich von Voll- auf Teilzeit umstellen.

Also ich glaube an den Film. Wobei völlig klar ist, dass wir erst erfahren dürfen worum es da überhaupt geht, wenn die Einlagen geleistet sind. Sonst klaut jemand die Idee.

Ps: ich würde gerne 2nd Unit DP Assi machen. Kamera kann ich kaufen. Muss nur wissen ob Nikon oder Red.
Dann los.
Starte du doch ein Filmprojekt.
Du musst doch nicht auf andere warten, bis sie dich rufen.
Aber dies würde ja den Erfahrungen widersprechen, die so viele hier gesammelt haben.
Deshalb wohl auch nur der DP Assi-Job.

So denkst du dir das also:
Es soll jemand mit seinem Filmprojekt kommen, dich bitten mitzumachen, das Projekt leiten ... und dir am Ende noch sagen, welche Kamera du kaufen sollst. ;) :)

Aber eigentlich willst du ja nicht ausgebeutet werden und umsonst arbeiten. Also soll diese Person dich - und auch die Kamera - gefälligst bezahlen. Schließlich ist er ja zu dir gekommen und hat dich gebeten mitzumachen. :)



iasi
Beiträge: 28478

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von iasi »

Bluboy hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 18:19 Kevin Costner hat zehn Morgen seines Strandgrundstücks in Kalifornien verpfändet, weil er IASIs vorschläge nicht kennt ;-(
Costner kennt diese Vorschläge sehr gut, weil er schon lange selbst darauf gekommen ist und Filme produziert, bei denen Bluboy so gerne mitmachen würde - nur dumm, dass Costner Bluboys Kurzfilme noch nicht gesehen hat. :)

All die Vorbilder von Bluboy hatten eigene Produktionsfirmen gegründet, was Bluboy wahrscheinlich bisher entgangen war, aber nun wird er ihnen nacheifern und seinen Schrebergarten verpfänden. ;)



DKPost
Beiträge: 1087

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von DKPost »

dienstag_01 hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 17:01
DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 16:52 Das ändert aber alles nichts daran, dass sich dein Modell die meisten Menschen schlicht und ergreifend nicht leisten können, selbst wenn sie wollten. Wer hat denn 15.000€ rumliegen UND verzichtet auch noch 3 Monate auf Einkommen, während die eigenen Kosten weiterlaufen.
Und ich würde mal schwer schätzen wer sowas durchziehen kann macht es nicht für irgendein No-Name Projekt in einer neu gegründeten GmbH.
Ich kenne das von Filmschulenabsolventen eigentlich nur so, irgendwelche Drehs/Jobs zum Geld verdienen/Überleben, den Rest der Zeit wird in eigene Projekte* investiert.
*eigen ist hier sehr weit gefasst, mit Freunden, Kommilitonen, allem, was so filmisch interessiert
Ja aber Studenten haben in der Regel auch niedrigere Lebenshaltungskosten und bekommen evtl. noch Bafög als Einkommen.
Außerdem werden da solche Späße wie Versicherungen einfach weggelassen, und Krankenversicherung ist günstig.



dienstag_01
Beiträge: 14450

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von dienstag_01 »

DKPost hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 19:15
dienstag_01 hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 17:01
Ich kenne das von Filmschulenabsolventen eigentlich nur so, irgendwelche Drehs/Jobs zum Geld verdienen/Überleben, den Rest der Zeit wird in eigene Projekte* investiert.
*eigen ist hier sehr weit gefasst, mit Freunden, Kommilitonen, allem, was so filmisch interessiert
Ja aber Studenten haben in der Regel auch niedrigere Lebenshaltungskosten und bekommen evtl. noch Bafög als Einkommen.
Außerdem werden da solche Späße wie Versicherungen einfach weggelassen, und Krankenversicherung ist günstig.
Niedrigere Lebenshaltungskosten?! Muss man halt verzichten, für seine Träume.



pillepalle
Beiträge: 10505

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von pillepalle »

Hab' ich wieder mal alles verpasst... worum geht's jetzt? An Filmprojekte und Leute zu glauben die man nicht kennt?

VG
Es geht doch nichts über ein solides Halbwissen.



stip
Beiträge: 1254

Re: Eckpunkte einer neuen Filmförderung: mehr Kreativität, weniger Bürokratie?

Beitrag von stip »

iasi hat geschrieben: Do 13 Jun, 2024 18:18
Nehmen wir mal ein grobes Beispiel:
Regisseur, Drehbuchautor, Produzent, Herstellungsleiter, Kameramann, Tonmann und 2 Hauptdarsteller erbringen Eigenleistungen zur Herstellung des Films.
Jeweils 12 Wochengagen entsprechen dann zusammen etwa 250.000€ und das Drehbuch weiteren 20.000€.
Somit wäre man schon bei 270.000€ Eigenleistungen.
Wird eigenes Equipment mit eingebacht, kann man die üblichen Mietkosten hinzurechnen.
usw.
Ah, jetzt verstehe ich.

Die sollen also alle nicht nur dein Unternehmerrisiko tragen plus deinen Traum finanzieren...die sollen das auch noch auf Basis eines popeligen 20K € Drehbuchs !



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