cantsin hat geschrieben: ↑Sa 01 Jun, 2024 18:30
iasi hat geschrieben: ↑Sa 01 Jun, 2024 18:22
Du bekommst nicht mehr DR. Du unterbelichtest bei Erhöhung des ISO-Wertes und überbelichtest bei Absenkung, wenn du den veränderten ISO-Wert als Basis für deine Belichtung nutzt.
Du verstehst nicht, was ich schreibe. Es gibt da keinen Gegensatz.
Wenn Du - nach konventionellen Maßstäben bzw. bezogen auf Mittelgrau - unterbelichtest, hast Du mehr DR und weicheren Roll-Off in den Highlights, weil sich die Spitzlichter auf mehr f-stops verteilen, statt sich nur ins letzte Bit zu zwängen.
Wenn Du überbelichtest, hast mehr Dynamik in den Schatten, weil die Schatten stärker belichtet sind und daher auch in den untersten Stufen noch Zeichnung haben, wo sie bei geringerer Belichtung bereits abgesoffen bzw. verrauscht sind.
Genau das zeigt auch Blackmagics Chart.
Mehr DR gewinnst du dadurch nicht. Du nutzt nur den DR der Kamera besser aus.
Du gewinnst eine bessere Tonwertabstufung in den Lichtern, wenn du unterbelichtest.
Du erhältst einen höheren Signal-Rauschabstand in den Schatten, wenn du überbelichtest.
Letzteres ist ja dann auch der Grund für ETTR.
Aber einen höheren DR des Sensors erzielst du nicht.
Natürlich "gewinnt" man im Bild Zeichnung, wenn man die Schatten stärker belichtet, aber ich würde nicht von DR sprechen.
"ISO" ist jedenfalls eine Quelle der Verwirrung und sollte besser gar nicht genutzt werden.
Bei Dual-ISO-Sensoren wäre es auch besser, wenn man nur zwischen hoher und niedriger Empfindlichkeit wechseln würde.
Wie du ja oben auch geschrieben hast, ist ISO ansonsten nur eine Signalverstärkung, die sich nur auf das Vorschaubild auswirkt - und dummerweise auch oft aufs Histogramm.
Belichtung bezogen auf Mittelgrau ist ebenso verwirrend. Eigentlich sollte man vom Full-Well ausgehen - also vom Clippunkt. ETTR.
Überbelichten bedeutet dann, Lichter clippen zu lassen.
Die Ampeln sind hier auch sehr hilfreich, um dies zu vermeiden.
Oder False-Color auf 95%.
Aber das weißt du ja selbst.