scrooge hat geschrieben: ↑Fr 15 Sep, 2023 10:27
Da ja ein großer Teil der filmischen Ästhetik VOR der Kamera entseht (Licht, Location, Perspektive) müsste es doch eigentlich möglich sein, dass man iPhone Filmszenen allenfalls noch an der hohen Schärfentiefe erkennt.
Trotzdem habe ich bisher noch keinen iPhone Film gesehen, bei dem die Innenaufnahmen eine "filmische Anmutung" haben - auch nicht die beiden Soderbergh-Filme.
Ich meine (von der reduzierten Schärfentiefe abgesehen) z.B. so einen Look wie in diesen Szenen
fincher.jpg
lioness.jpg
Oder gibt es Beispiele die mich/uns eines besseren belehren?
Die Soderbergh-Filme waren von einem iPhone 4 oder 5, das ist Schnee von vorgestern.
Seit zwei Jahren gibt es den Kinomodus. Ein Lidar-Scanner erfasst die Tiefenstaffelung, gespeichert wird das als Sidecar-File.
Beim Dreh tippst du an, wo die Schärfe liegen soll, der Rest wird auf Basis der Lidar-Daten errechnet. Voila, geringe Schärfentiefe. Dass im Kinomodus auch die Nachschärfung deutlich reduziert ist, tut sein Übriges.
Und in fcp wird's dann richtig spannend: bei Kinomodus-Aufnahmen kann direkt in der Timeline der Schärfepunkt nachträglich anders gesetzt werden. Und die "Blende", also die Tiefenschärfe, lässt sich beliebig steuern. Alles auch via Keyframes animierbar. Also zum Beispiel eine Dialogszene, in der die Schärfe zwischen den Darstellern hin und her wandert, wenn man so was mag. Voll kontrolliert, wie man's gern hätte.
Wir gesagt, gibt's seit zwei Jahren, und gefühlt hat's so gut wie niemand mitbekommen vor lauter "Igitt, Smartphone".
Demofilme im Kinomodus (Cine Mode) gibt's genug.