Frage von shipoffools:Hallo,
ich habe da mal 'ne Frage zum manuellen Weißabgleich.
Ich bin am Überlegen, ob ich mir zum Weißabgleich
ein Graukarten-Set (so ca. 20 Euro, Größe ca. 20 x 25 cm, graue Seite (17,8%) für Tageslicht, weiße Seite (92,0%) für Dämmerlicht)
oder einen speziellen Weißabgleich-Objektivdeckel, der ja schon um 10 Euro angeboten wird, für meinen Camcorder (Canon HV30) kaufen soll.
Wenn das mit dieser Weißabgleich-Objektiv-Kappe wirklich gut funktionieren sollte, wäre das ja eine feine Sache. Einfach Deckel mit passendem Gewinde aufs Objektiv aufschrauben oder nur davorhalten, Kamera in Aufnahmerichtung, manuellen Weißabgleich durchführen, fertig...
Ich habe über diese Thema hier zwar schon mal etwas gelesen, was aber letztlich nicht wirklich aufschlussreich war und meine Frage nur unbefriedigend beantwortet hat.
Daher nochmal die Frage:
Hat jemand mit diesen Objektivdeckeln Erfahrungen gesammelt? Taugen die was und ist mit ihnen ein gleichwertiges Ergebnis wie mit einer Graukarte zu erzielen? Oder sollte man davon lieber die Finger lassen? Oder gibt's da evtl. auch (gravierende) Qualitätsunterschiede?
Für euere Antwort danke ich schon mal im Voraus.
Gruß
shipoffools
PS: Bitte empfehlt mir nicht die "weißes-Blatt-Papier-Methode" ums Geld zu sparen... Danke! - Alles klar? ;o)
Antwort von domain:
Zunächst mal muss man wissen, was ein Weißabgleich noch vor der eigentlichen Aufnahme im Camcorder bedeutet.
Keinesfalls wird dadurch die Empfindlichkeit der Sensoren an sich verändert. Jeder Camcorder nimmt im RAW-Format auf und zwar völlig unbeeindruckt von einem ev. Weißabgleich. Nur wird dann sinnvollerweise noch vor der eigentlichen Aufzeichnung aus der 12-14 Bit A/D-Wandlung primär jener Werte-Bereich in das 8-Bitschema übernommen, der insgesamt einen annähernd befriedigenden Grauwert für das Auge und das NLE ergibt.
In der RAW-Aufzeichnung ist ein Weißabgleich also vollkommen sinnlos.
Aus diesem Grund halte ich auch 2-4 vorgebene Presets, die annähernd der Farbtemperatur des Lichtes entsprechen und zwar ohne langwierigen Abgleich mittels Grautafeln etc. für vollkommen ausreichend.
Der Rest wird halt im NLE erledigt.
Antwort von Jogi:
Einen wirklich perfekten Weißabgleich macht keine Cam immer zuverlässig. Eine Nachbearbeitung in der Post ist unumgänglich.
Antwort von sas_hh:
ich bezweifel dass du ein einigermaßen gutes graukarten set für nur 20 euro bekommst.
und dran denken den weißabgleichobjektivdeckel(absoluter schwachsinn) nicht auf der linse zu lassen beim weißabgleich, dann bringt er nämlich gar nichts.
Antwort von domain:
So ein Weißabgleichobjektivdeckel würde nur dann etwas bringen, wenn alle gefilmten Objekte auch selbst, integral gesehen, einheitlich grau wären und keine Farbdominanten hätten. Dann könnte man diesen Diffuservorsatz tatsächlich in die Lichtquelle halten und abstimmen lassen.
Nachdem solche Situationen aber nicht garantiert sind, ist eine nicht objektbezogene Abstimmung eine ganz unsichere Methode für den Weißabgleich.
Antwort von shipoffools:
Hallo,
erst mal danke für die Antworten.
Ich werde mir das mit dem Deckel dann doch nochmal durch den Kopf gehen lassen... und das mit den Karten auch. ...auch wenn's mich reizt das Ding (Objetivdeckel) mal auszuprobieren. Der finazielle Verlust wäre ja nicht allzu groß, wenn man bedenkt was da bei den Banken abgeht... ;o)
Beste Grüße
shipoffools