Frage von jeantier:so, ich soll mich also in puncto Definition und Philosophie
also hier austoben. Ok, dann mache ich das jetzt mal.
Ich ziTIER mal einige Passagen aus verschiedenen Rubriken
und lass Sie unkommentiert stehen, freue mich dann auf jeweilige Deutungen und Sichtweisen zum Thema, was bedeutet heutzutage eigentlich Filmlook...
Der Film soll auch auf Festivals laufen und ein bißchen nach "Film" aussehen...
JULES
Komische Situation z.Zt.: Wenn man nen HDTV Film gedreht hat, ist er erstmal bis auf weiteres auf der Festplatte gefangen...
Was willst du damit sagen?
JUELS/POWERMAC
Wenn ich Sätze lese wie "Der Film soll auch auf Festivals laufen und ein bißchen nach "Film" aussehen ..." schüttelt es mich.
SPIELVERDERBER
Bleibt nicht letztendlich offen was Filmlook bedeuten soll. Die Einen wollen Ihre Körnung, die anderen Ihren Farbraum, andere eher surrealistisches Timbre (meist die Regisseure der Dramatik zugunsten), wieder andere wollen keinen Deut an der Klarheit verlieren zugunsten der Originalität ihrer Bilder (meist die Kameraleute). ...
Ist Filmlook nicht Weite, Tiefe, Detail, Material, Engagement und Können aller zusammen.?
Oder ist Film bewegte Bilder in unendlichen Szenarien digitaler Verfremdung. ...
jeanTIER
Moin,
toll! Und was soll die FX1 scharf stellen, wenn zwischen jedem Halbbild 20cm und mehr liegen? Und selbst wenn, wie sähe das denn aus?
Ich höre sie schon schreien: wo ist der Filmlook, ist ja alles scharf.
Ulrich
"Buena Vista Social Club" ist bestimmt der beste Film von Wenders (sorry, "Paris, Texas" Fans) und ein Beweis für Ephraims These.
AXEL
Wenn Du die Filme auf Video (DVD) besorgst, siehst Du halt normale Videofilme. Um die Qualität mit Kinofilmen zu vergleichen, mußt Du sie schon im Kino als 35-mm-FAZ anschauen.
beiti
Wohl eines der wichtigsten Bücher, zumindest für mich, ist
Kino spüren, Strategie der emotionalen Filmgestaltung
Ephraim
Das ist, gelinde gesagt, Blödsinn (verzeih den rüden Ausdruck), denn die Wahl der Technik hängt immer von der Absicht ab, die damit verwirklicht werden soll.
beiti
Ja leck mich am Arsch! Das so viele Antworten ankommen würden hätte ich nicht gedacht!
majuz
Doch eine gute Geschichte erzählt sich auch mit einem Daumenkino.
jeanTIER
Dieses Forum polarisiert, wo man denkt zu Wissen entpuppt sich vieles als Nichtswissen, wo man glaubte nichts zu wissen, weiss man mehr als man sich zutraute.
Aber welche Motive auch immer die Fragenden anregt, es wird ein Thema daraus.
nochma jeanTIER
für welches Problem bietest Du hier eine Lösung an? Doch nicht etwa für das Problem des Fragenden?
Jörg
Wäre eine gute Idee, um Labertaschen wie mich aus dem technischen Teil des Forums ("Am offenen Window mit Niwix gecaptured - scheiss Quali") zu verbannen.
Axel
Antwort von jeantier:
PS. natürlich ist es nicht korrekt die Zitate aus Ihren Zusamenhängen zu reißen und dann auch noch zu verschachteln, aber ich fand"s so assoziativ spannend. Und ein bißchen Müßiggang, sich genauer zu informieren, sollte schon dabei sein.
Für mich bedeutet im übrigen Filmlook seine Geschichte so erzählen zu können, wie man sie empfindet.
Antwort von Jules Winnfield:
Mit meinem Zitat, vonwegen "HD auf Festplatte gefangen" meinte ich, dass man es nicht mit einem vertretbaren Aufwand ausspielen kann, da die HD-DVD beispielsweise fehlt. Bleibt entweder HDV, also eher mäßig und trotzdem wenig verbreitet. Oder ein sündhaft teures Bandformat.
Und Ausbelichten hat mit "sparen" auch nicht viel zu tun...
Antwort von jeantier:
Ist doch auch ein Argument für den Filmlook - Qualität - oder nicht?
Antwort von Ivy:
Hi!
Also da hast du dir soviel Mühe gemacht, aber letztlich bleibt dann doch noch die Frage, was manche der obenstehenden Zitate mit dem Begriff des "filmlooks" zu tun haben... ;-)
Ungeachtet dessen finde ich das Thema recht spannend und will mich nicht lumpen lassen, meinen Beitrag hierzu kundzutun. Wie der ein oder andere von euch vielleicht weiß, komme ich vom Theater zum Film, die Frage des Looks ist somit für mich keine technische (dazu hab ich viel zu wenig Ahnung), sondern eine atmosphärische. Im Folgenden will ich einige Aspekte aufzählen, die mir beim Look meiner Filme wichtig sind, und auch begründen, warum. Es bleibt zu bemerken, dass es meine persönliche Einschätzung ist, anhand derer ich meine Vorstellung von dem Begriff "filmlook" deutlich machen will.
1.) Ich hasse Firlefanz. Blinkende Schriften, bewegte Titel, animierte Objekte, farbige Szenenscreens - es ist mir zutiefst zuwieder, lenkt es doch vom eigentlichen Film ab. Dieser muss meiner Meinung nach schlicht, ja oft, spartanisch gehalten sein, um Konzentration auf filmimmanente Bestandteile wie Schauspieler, Atmosohäre, Beziehungen und Handlung zu lenken.
2.) Bitte ohne Symbolismus. Symbolismus ist die zweite Komponente, die mir immer zuviel ist. Wenn in Filmen (Sat.1-Weltpremieren z.B.) versucht wird, über ein Symbol den Zuschauer einer inhaltlichen Deutung vorzuführen, dann hat der Film bei mir versagt. Dieser intellektuelle Umweg erweckt bei mir stets den Eindruck, dass das Filmteam nicht fähig sind, das zu Verdeutlichende anhand der Schauspieler und Handlung zu verdeutlichen, oder ich denke, man hielte mich für bescheurt. Beispiel: Um die Seelenverwandtschaft zweier Menschen vorzuführen, fahren sie unabhängig das gleiche Auto. Dieser Fakt hat für den Film keine Bedeutung, wird nur gezeigt, um dem Zuschauer oben Gennantes zu verdeutlichen. Da steigt es mir würgend die Kehle hoch. Entweder ich kapiere die Seelenverwandtschaft (dann brauch ich die Autos nicht) oder ich versteh sie nicht (dann helfen die Autos auch wenig, dann müsste man am Storyboard arbeiten).
3.) Eine subversive Kameraführung halte ich für unbedingt notwendig, soll heißen, dass sich Kameraeinstellungen, -fahrten, -positionen nur unbewusst einen Weg in die Abgründe des Hirns eines Zuschauers bahnen und nicht möglichst spektakulär, möglichst explosiv, möglichst schön da stehen, damit der Kameramann sich die Eier schaukeln kann. Die Kamera dientfür mich dem Film, nicht der Film der Kamera. Grund hierfür ist wie bei 1., dass die Konzentration nicht durch filmische Rahmenbedingungen vom eigentlichen Film abgelenkt werden. Ausnahmen für diese Regeln bilden Filme, in denen die Kamera selbst als Instrument behandelt wird ("Man bites dog", "Truman Show" u.a.).
4.) Ich liebe schmutzige Filme. Nein, nich das, was ihr denkt. Ich meine damit, dass ich es mag, wenn ein Film ruckelt, mal unscharf ist, mal zunah am Schauspieler, mal zu weit von ihm weg, mal der Ton überschlägt, mal ganz genau zugehört werden muss. Die Betonung liegt hier auch auf mal. Immer würde es nerven und auch bei einer solch sparsamen Verwendung darf nie die Verständlichkeit gefährdet sein. Man bewegt sich damit auf dem schmalen Grad, dem Zuschauer auf der einen Seite keine perfekte Scheinwelt a la Hollywoodblockbuster vozugaukeln, auf der anderen Seite aber auch nicht zu riskieren, dass dieser sich nicht die ganze Zeit fragt, was für einen Amateurunsinn er da schaut, denn letzteres wie ersteres lenken wieder nur ab.
5.) Für mich muss ein Film assoziativ und löchrig sein. Soll heißen, dass ich es nicht mag, eine von A bis Z durchkonstruierte Geschichte, in der jeder Handlungsstrang bis zu seinem Ende erzählt wird, mit schönen Bildern bebildert, zu sehen. Ich will Löcher und eine assoziative Szenenfolge sehen. Der Schnitt darf meiner Meinung nach nicht allzu logisch und klar sein, er muss in einem Moment Denkpausen lassen, ohne den Zuschauer in ein Loch fallen zu lassen (daher lieber Weiß- als Schwarzblenden), und im nächsten Moment muss er eine Szene wieder unvermittelt an die nächste anschließen lassen. Nur dadurch verkauft man den Zuschauer nicht für doof, sondern nimmt ihn in seiner Intelligenz ernst.
6.) Jeder Film braucht einen spezifischen und einheitlichen Look. Wenn zwei Filme in ihrer Darstellungsweise austauschbar sind, dann verschwimmen und verschwinden sie in der Erinnerung. Wenn mitten im Film der Look intentionslos gebrochen wird, führt das zu allzu großer, ablenkender Verwirrung. Ich glaube, dass man im Bezug auf diesen Punkt viel mit Farbgebung machen kann. Gibt man einem Film einen Rostich erscheint er anders als ein Film mit einem Grün- oder Blaustich. Auch wenn dieses kaum merkbar ist - subversiv wirkt es sicher.
Das waren nur einige wesentliche Punkte, im Großen und Ganzen will ich sagen:
"Filmen ist gelenktes Schaffen. Nur, dass der Schaffende nichts vom Lenkenden merken darf."
Lg,
Ivy
Antwort von Anonymous:
"Filmen ist gelenktes Schaffen. Nur, dass der Schaffende nichts vom Lenkenden merken darf."
den muss ich mir unbeding merken
Antwort von steveb:
jetzt brauch ich erstmal ne halbe Stunde "Nietsche"....sonst beiss ich noch auf meine Zigarre...und wenn mir dann noch die Asche in den 51er Chateau du pape gefallen ist....bringe ich morgen die Leiterin meiner Selbsthilfegruppe um...
Antwort von jeantier:
Danke Ivy,
das ist doch schon mal ein intensiver Eindruck.
Firlefanz ist oft ein Wirkungs-Mittel von der Unfähigkeit kein Talent zu haben - abzulenken.
Symbolismus. Denke ich, wird von dem Augenblick an problematisch, wenn er auffält. Aber es ist eines der wichtigsten Stilelemente zur stillen Kritik an Umständen/Sachverhalten/Ideologien. Eigentlich kann er auch gnadenlos schön sein und einen ewig vor einen Film bannen, den man zwar nicht versteht, aber hingucken muss. Nur darüber auf Parties Pseudo-Intellektuelle Deutungen anzuhören, untalentierten Kritikern oder Doktoranten ohne Leidenschaft stundenlang zuhören zu müssen, finde ich ätzend. Wenn er bei allen ein subjektives aber wrikungsvolles Fragezeichen hinterläßt - ist das schon eher mein Ding.
Ich liebe C"est ne pas un pipe"
3. teile ich, solange es themenförderlich ist
5. kannst Du bei 5 ein paar Beispiele geben
6. teile ich, empfinde dies aber als traurig, da es eine sehr eingeengte Sichtweise beinhaltet. - Ohne ZWeifel ein wichtiges Verkaufsargument ist um z.B. Serien zu etablieren.
@steveb Du hast schon wieder den smiley vergessen :-), aber hier was für Dich
... Die Gewalt der moralischen Vorurteile ist tief in die geistige, in die anscheinend kaelteste und voraussetzungsloseste Welt gedrungen - und, wie es sich von selbst versteht, schaedigend, hemmend, belendend, verdrehend..."
(Nietzsche)
und wenn eine Zigarre, eine Zigarre, eine Zigarre ist und der Raucher dafür (wenn wir den gleichen meinen) einen jahrelang schmerzhaften Krebs und letztendlich Tod in Kauf nahem, dann ist die entweder Integrität oder pure Dummheit ... (nein nicht Marx Brothers)
Nebenbei intressante Musik steveb.
Antwort von Schleichmichel:
Hey, Ivy! Klasse Posting!!
Und den Symbolismus, den Du meinst (mit diesem Auto-Beispiel)...da bin ich mit Dir absolut einer Meinung. Das ist albern, stümperhaft und gehört in Kategorie "Firlefanz". Diese Art von Symbolismus wird für Produktionen leichterer Kost eingesetzt, und das kann das Verständniss der Zuschauer für Bildsprache verzerren. Das Fatale DARAN ist, dass man leichter auf Werbeclips hereinfallen kann, denn die Werbefilmer BEHERRSCHEN (in der Regel) die Bildsprache.
Aber Symbolismus (um wieder darauf zu komen) wird ja auch angemessen eingesetzt, wie Jeantier angemerkt hat. Stell Dir mal Tarkowski ohne Symbolik vor. Wie würde 'Opfer' oder 'Stalker' aussehen? Oder die Filme von Kubrick, Pasolini, Bergman oder Fellini (u.s.w.)?
Zum Thema Filmlook. Hmm. Wurde da nicht schon alles richtige und falsche gesagt? Ich weiss nur, dass viele diesem Begriff hinterherlaufen. Ich hab' auch den Eindruck, dass sich dabei viele verzetteln. Man meint vielleicht, die eigenen Produktionen wirken deshalb so schlecht, weil es nicht filmisch aussieht. (Ich bemühe mich jetzt gerade sehr, NICHT zu generalisieren! Also bitte gleich keine Ohrfeigen.) Daran liegt es aber nicht unbedingt, und die meisten von denen würden auf 16/35 und auch auf 65mm nicht wirklich bessere Resultate hinbekommen. Es liegt selten an der Kamera. Ein professioneller (!) Kameramann würde euch mit einer 350€ MiniDV fantastische Bilder zaubern können.
Andererseits, die Wirkung des Bildes IST unterschiedlich. Allerdings auch je nachdem, womit das Material gezeigt wird. Ein Video-FAZ wirkt in der Projektion ganz anders, wie auf einem Bildschirm. Film wirkt auf Bildschirmen anders, als in der Projektion. Interlace wirkt für viele billig. Andererseits sollte man bei Gelegenheit berühmte Schauspieler mal auf Interlace sich zu Gemühte führen. Daran wird man erkennen, dass einige ganz schön schlecht Schauspielern.
Interlace-Video ist in der Zeitlichen Auflösung durch seine höhere Bildfrequenz sozusagen 'ehrlicher'. Man sieht mehr Gesichtsbewegungen und Mimik (in SD allerdings nicht so scharf), und entlarvt schneller schlechtes Schauspiel. Film 'verschmiert' sozusagen die Bewegungen. Gute Schauspieler funktionieren auch auf dem Schiefen i.
Man kann dazu Bücher schreiben...Ich arbeite gerade für ein Seminar über "Film und Videokunst" an einer DVD, welche die Unterschiede zwischen Video und Film in Form einer 'Dokumentation' zeigen soll. Ein Lehrvideo sozusagen. Wenn ich es (jemals) fertigstelle, werde ich das als Download zur Verfügung stellen, wenn es jemanden Interessiert.
Antwort von jeantier:
Hey ebenfalls klasse posting, danke schleichmichel
Zum Thema Filmlook. Hmm. Wurde da nicht schon alles richtige und falsche gesagt?
Genau draum geht es mir hier. Leider wird bei der Normierung und hinter dem Fachsimpeln sehr oft eine Unfähigkeit zur Materie deutlich. Goleman hat es so schön in IQ ausgedrückt. "Mann kann extrem intelligent und doch ein emotionaler Krüppel sein"
Ein professioneller (!) Kameramann würde euch mit einer 350€ MiniDV fantastische Bilder zaubern können.
Profession/Beruf kommt ja bekanntermaßen von Berufung, ohne Talent nützt eben jede Theorie nichts.... Und das sieht man ja so schön daran, wie bei Symbolismus sich die Spreu vom Weizen trennt. Alles andere ist Prostitution die gerne als professionell bezeichnet wird. Oft ist es nur dar Wunsch nach mehr ohne die Konsequenz seine eigene Grenzen einschätzen zu können. (schwafel schwafel)
Ohne klassizistisch zu wirken, aber manchmal macht trotzdem eine Art Einigung auf wesentliche Charakteristika eine Kommunikation einfacher was man will oder worum es geht.
Ansonsten bin ich tierisch gespannt auf Deine DVD.
Ich selbst hardere noch mit mir rum, ob ich ein Buch über die Herangehens- und Denkweise der digitalen Produktion auf dem internationalen Markt schreibe.*
Aber ich schweife ab.
lieben, lieben Dank ein erfrischendes Posting, das mir aus der Seele sprach.
*keine Sorge, das tippe ich dann rechtschreibgebundener :-)
Antwort von PowerMac:
Ein professioneller (!) Kameramann würde euch mit einer 350€ MiniDV fantastische Bilder zaubern können.
Wer sagt denn sowas? Das ist Quatsch.
Filmlook ist ziemlich einfach zu erklären.
1. Erhöhter Aufwand, eine sehr feine und ausdifferenzierte Beleuchtung mit vielen Lampen aller Art.
2. Ein bestimmter Bewegungsablauf des Filmmaterials, an den wir habituiert wurden. Das kommt von den 24fps des Films mit (meistens) 1/50 Shutter Shutter und der Doppelprojektion im Kino. Eine gewisse Bewegungsunschärfe geht hier mit ein. Bewegungen wirken teilweise ruckelig, wir sind aber daran gewöhnt und empfinden es als "richtig" für Kino. Ob das jetzt Konitionierung oder Habiutation ist…
3. Der erhöhte Dynamikbereich/Kontrastumfang des Filmmaterials. Es wirkt nicht alles so schnell weiß ausgefressen, sondern helle Teile haben noch Zeichnung. Im Schwarzen kann man noch Details erfassen. Die Dynamik wirkt gestreckt gegenüber DV. Feine Nuancen. Im englischen auch latitude genannt. Guter Film hat 11, 12, 13 Blenden Kontrastumfang.
4. Verlaufsfilter. Die Verwendung von Verlaufsfilter kann helfen, beispielsweise Himmel oder überstrahlende Fenster partitiell abzudunklen (ND). So sieht der Himmel nicht mehr ausgefressen aus. Wird selten bei DV verwendet.
5. Korn. An ein leichtes Grieseln sind wir gewöhnt. Es gehört einfach dazu. Teilweise grobkörnig. Charakteristisch für Film.
6. Tiefenunschärfe. 35mm und 16mm haben einen kleinen Schärfentiefebereich. Es ist nicht alles von vorne bis hinten scharf. So kann man als gestalterisches Mittel nur bestimmte Dinge hervorheben. Gewisse Stilmittel sind damit möglich, z. B. Vertigo oder Schärfenverlagerung u. w. Der unscharfe Bereich wirkt bei Film (unterstützt durch chemische Eigenschaften des Films) angenehmer und teilweise "flächig" oder mosaikartig. Daran sind wir auch gewohnt. Durch den unscharfen Hintergrund wirkt der "scharfe" Vordergrund immer scharf, auch wenn es gar nicht so richtig ist. Aber man konzentriert sich nur drauf.
7. Gammakurve. Kurz: Photonen (viele=hell; wenige=dunkel) verschiedener Wellenlänge (= unterschiedliche Farben) fliegen durch die Optik auf Position gebracht auf das Filmmaterial. Film besteht aus mehreren licht- (und farb-) empfindlichen Schichten. Ein "schwarzes Photon" geht eine Schicht tiefer als ein grünes. Nur ist manches Filmmaterial z. B. empfindlicher auf grün als auf rot. Das Material hat dann einen Stich zu grün. Wie Farben und Helligkeiten letztendlich abgebildet werden, zeigt die Gammakurve. Die ist leider nicht linear. Z. B. dunkle und grüne Töne wirken sehr fein abgestuft oder werden stärker abgebildet als es auf den Menschen wirkt. Das Material ist dann eben selektiv empfindlich auf bestimmte Farb oder Helligkeitsbereiche. Ergo: Farben wirken schöner, angenehmer, natürlicher oder auch völlig künstlich. Es sieht meist besser als in Wirklichkeit für die Augen aus. Das sind eigentlich chemische Unzulänglichkeiten des Materials, die aber einen gewissen Look ausmachen. Video, wie DV ist steriler und zeigt die Welt oft so wie sie ist. Hart, kalt und realistisch. Die Farben wirken "ekelhaftig" und echt. Das wirkt aber paradoxerweise unnatürlich auf uns. Wir wollen nicht die Realität sehen, sondern wir sehnen uns im Film nach einer "künstlichen Realität".
8. Farbumfang. Filmmaterial wird oft mit 12 Bit pro Farbkanal (RGB) abgetastet. Ergo: Farben sind nicht auf den 8 Bit Farbraum rediziert. Farben sind differenzierter und feiner. Übergänge zwischen Farben sind weicher und wir sehen einfach mehr unterschiedliche und genau Farben. Technisch näher an der Realität mit vielen Farben.
9. Keine Kompression. Video wird meistens nur in 4:2:2 aufgenommen. So spart man Bandbreite. Das Auge sieht den Unterschied nicht wirklich. Film ist aber unkomprimiert und kann wenn genau gearbeitet wird viel mehr Informationen aufnehmen als digitales Video. Das Bild ist natürlicher und unverfälscht von Kompressionsartefakten.
10. Aspect ratio. Seitenverhältnis des Bildes. Film ist oft 16:9 oder 1:2,39 ('Scope). (Aber: 1:2.35 gibt es nicht mehr.) Wir habe uns an die breite Auflösung gewöhnt. 16:9 entspricht eher dem natürlichen Sichtfeld des Auges. Wir assoziieren bei breiten Bildern sofort (epischen) szenischen Film. Wir sind schlicht daran gewöhnt. 1:2,39 ist eher umstritten, da es ziemlich breit ist und schon schwierig zu überschauen ist. Man muss im Kino u. U. den Kopf drehen. So wird man vom Bild fast erschlagen. Wahrnehmungspychologisch wird Kino so zum gewaltigen, eindrücklichen "Erlebnis".
11. Kinoprojektion. Die Leinwand im Kino ist riesig. Man geht in einen nach unten gebauten, dunklen Raum. Bequeme Sessel laden zum Hinsetzen ein. Viele, gespannte Menschen warten schon und schüren eine gewisse Erwartungshaltung. Paradoxerweise aktzeptiert man im Kino vieles mehr als vorm Fernseher. Dadurch dass es zum Erlebnis wird. Was im Kino kommt, ist eben "Kino".
12. Auflösung. Man kann Film mit 4k abtasten. 3656x2664. Das ist sehr viel. Wenn man das auf PAL herunterrechnet kommt ein perfektes Bild heraus. Auch bei der Kinoprojektion wirkt das Bild perfekt. DV hat in PAL dagegen fast nichts.
13. Technische Unzulänglichkeiten von Film. Da oft in 'Scope augenommen wird, kommen Anamorphoten zum Einsatz. Das Bild wirkt dadurch aber leicht verzeichnet. Wir sind das aber gewohnt; es unterstützt das Erlebnis "Kino". Auch zuhause vorm TV nehmen wir die Verzeichnung unbewusst als ideal war. Da Film bewegt ist, gibt es immer eine gewisse Vibration beim Durchlauf des Materials im Projektor und Kamera. Das Bild wackelt dadurch ganz leicht auf und ab. Wenn man darauf achtet, fällt es auf. Wieder ist man daran gewöhnt und es unterstützt die gespannte und angenehme Athmosphäre im Kino. Durch die Regelmäßigkeit gewöhnt man sich erst recht daran.
14. Die Optiken sind besser. Von extremen Weitwinkeln, die uns beeindruckene Einstellungen zeigen bis hin zu extremen Teleobjektiven, die uns weit entfernte Ausschnitte zeigen. Meistens -im Gegensatz zu DV- bleibt die Welt auch gerade.
15. Kameraarbeit. Materialauswahl, Kadrage der Szenen, Vorarbeit und künstlerische Fertigkeit führen zu ungewöhnlichen Sichtweisen oder einer unauffälligen Kamera. Ob episch wie in Herr der Ringe oder dokumentarsch. Erfahrung, Intuition und künstlerische Begabung oder ein solides Konzept helfen stark.
16. Fahrten, Steadicam, Kran, Unterwasserkamera… Hoher Aufwand und er erwarten unbewusst und bewusst im Kino eine gewisse Technikprotzerei. Je subtiler, desto besser. Bei einem Action-Film sieht es anders aus…
17. Kinodispositiv. Film wird durch Presse, Vermarktung, die Filmwirtschaft erst zu Film. Die o. g. Produktionsfaktoren sind ohne ebenbürtige Rezeptionsbedingungen nichts. Also das Kino als Freizeitbeschäftigung. Mit Freunden einen Film ansehen. Popcorn, die Erwartungshaltung… Dadurch nimmt man alles, was im Kino projiziert wird auch als "Film" wahr. Ein guter Produzent oder Schauspieler tut seinen Film dazu, dass irgendein Streifen auch zum Film wird.
18. Mise en scéne. Regiearbeit.Szenische Auflösung und szenische Gestaltung.
19. Enorme Arbeitsteiligkeit. Umso mehr mitmachen, desto besser. Vom Dop zum vierten Kameraassistenten bis hin zum Kopierwerktechniker.
20. Kopierwerk und Lichtbestimmung. Im Kopierwerk kann man schon eine primäre Farbkorrektur vornehmen. Je nachdem wie der Film entwickelt wird, hat man starken Einfluss auf den visuellen Stil.
21. Editing und Mastering. Größerer Aufwand. Bessere Hardware. Leute, die Ahnung von Schnitt haben. Also nicht nur auf Bewegung schneiden, sondern das Material montieren. Gewisse Einstellungen kann man nicht nur an sich einzeln vom "Stil" betrachten. Man muss sie im Zwischenspiel mit anderen gegen geschnittenen Einstellungen betrachten. Dr Look einer Einstellung zählt nicht. Der Look vieler miteinander kausal in Verbindung stehender Einstellungen eines ganzen Filmes zählt. Film wirkt durch den Schnitt.
So jetzt habe ich keinen Bock mehr. Ziemlich wirr leider… Werde es später ordnen.
Antwort von jeantier:
Danke Powermac,
ich hatte von Deiner Seite nichts anders erwartet und denke, wenn es geordnet ist, wird es zu einem Standard hier, für das, was man als genormtes Produzieren von Filmen / als Definitions- und Gedankengrundlage bezeichnen kann - inklusive dem Zusammenspiel aller.
Enorme Arbeitsteiligkeit. Umso mehr mitmachen, desto besser. Vom Dop zum vierten Kameraassistenten bis hin zum Kopierwerktechniker.
Teamwork, Verantwortung, Business, Publikum, Big Thinking ... hurry hurry :-) ... alles drin ...
Aber wie stehst Du persönlich zum Filmlook. Was favorisierst Du. Was kannst Du genießen und bei welchem Film einfach nur zurücklehnen, vergessen,entspannen, träumen und vielleicht sogar ideale finden?
PS. Bei allem, was ich von Dir gelesen habe, würd"ich gerne mal was sehen von Dir. Gerade, wenn Du des öfteren für BBC arbeitest - könnte ich schnell Fan werden.
PPS. Wirft eben wieder die Frage auf ob berechtigte, angemerkte Standards wie bei Powermac oder Profession wie bei schleichmichel
das gleiche sind. Geht es um eine Normierung des Geschichtenerzählens? Oh Captain mein Captain - ich weiß es nicht. Oder die stetig weiter ausgreizten Sehbedürfnisse der Zuschauer. Wenn das der Fall ist, warum scheiterte King Kong, die WETA produziert nun wirklich Championsleague und warum boomt Youtube? Nur Profilierung oder Plattform against establishing?
Ist der Preis der Maschinerie Vermarktung und Vermarktungsstandards und dazu gehört eben auch der Filmlook, den ich hier jetzt mal als Qualität verzerre, nicht bereits zu hoch, nur weil das Publikum mehr und mehr umerzogen wurde?
Was macht eine Doku aus? Was fesselt an einem Film, warum bannen die stets gleichen Geschichten Millionen in Serien vor den Fernseher. Ok Ok hier schweife ich ab, aber Look ist eben so wundervoll zweideutig.
Kameraleute sind eben nicht nur Handwerker und Regisseure können durchaus visuelle Trottel sein. Cutter können"s retten, oder versauen und ohne Ton, wie wirken die Bilder ohne den Ton. Und das bei einer Diskussion über "...look"
... sondern das Material montieren. Gewisse Einstellungen kann man nicht nur an sich einzeln vom "Stil" betrachten. Man muss sie im Zwischenspiel mit anderen gegen geschnittenen Einstellungen betrachten. Dr Look einer Einstellung zählt nicht. Der Look vieler miteinander kausal in Verbindung stehender Einstellungen eines ganzen Filmes zählt. Film wirkt durch den Schnitt...
Schnitt kann hilflos sein ohne Geschichte oder Struktur. Also das Ei das sich selbst legt?
Liegt es am Budget? Liegt es an der Art sich oder Projekt gschickter verkaufen zu können? Ist der erfolgreiche einfach nur zur rechten Zeit am rechten Ort.
Wie war das noch mit dem dt. Kamerapreis für den Nachwuchs- ich glaube letztes Jahr. Er hatte noch nie eine Kamera in der Hand davor - mich haben seine Bilder (und ich meine nicht die virtuellen) gefesselt, ich habe mich zwar die ganze Zeit gefragt, was er mir erzählen will, aber, ich war gebannt. Sicher würden die "Profis" etliche Kritikpunkte haben und vielleicht gehört der Geschichtenerdenker an die Schreibmaschine, der Regisseur auf den Regiestuhl und Luc Besson würde gar nicht erst bei Zunftdenken Filme machen - oder doch....
Ist es nur das Engagement eines Besson sich das "professionelle" know how anzueignen (was in der Tat wichtig ist) und ist Profssion und know how zusammen zu nennen?
Gibt nur der Erfolg (in Form der Bestätigung durch Budget, Applaus) einem Kreativen recht. Wie würde es ohne Querdenker eine Fortschritt geben. Gäbe es einen Tarentino? Wäre die Geschichte der Warchowskis als MAtrix überhaupt verstanden worden, als Low Budget - hätte es genügend erreicht. Warum, trotz bescheidener Geschichte war BWP ein Erfolg? Ist Psycho nicht auf ganz unterstem Level produziert worden?"
Verstecken sich nicht viele auch hinter dem Dogma was Standard ist? Weil sie mit den kommenden Jahren nicht mehr so bereit für Neues sind oder vielleicht es nie waren? **
"Das was Menschen mehr als Nahrung brauchen, sind Geschichten"
frei zititiert nach Sherezade
Ein barbarisches YAWP !
** das war (schlimm) veralgmeinert gemeint.
Antwort von jeantier:
Ach ja Meinungen, Meinungen, Polarisierungen, Argumente, Ideen ...
danke lagsam wird"doch ne Diskussion ums Thema draus....
Antwort von Schleichmichel:
Schleichmichel hat folgendes geschrieben:
Ein professioneller (!) Kameramann würde euch mit einer 350€ MiniDV fantastische Bilder zaubern können.
Wer sagt denn sowas? Das ist Quatsch.
Eine Kamera ist so schöpferisch, wie ein Klumpen Ton. Ich korrigiere also:
Ein professioneller Kameramann, der die Regeln der Bildsprache beherrscht, wird aus einem Camcorder von 350€ mit aller warscheinlichkeit interessantere Bilder liefern können, als einer, der noch nicht so viel Erfahrung mit diesen Aspekten hat. In dieser Formulierung nehme ich auf jeden Fall das euch zurück.
Nun zu Deiner Definition von Filmlook:
Filmlook ist ziemlich einfach zu erklären.
Ja, das seh ich... :)
1. Erhöhter Aufwand, eine sehr feine und ausdifferenzierte Beleuchtung mit vielen Lampen aller Art.
Das ist eine Frage der Produktion, nicht des Mediums. Auch auf Video muss eigentlich fein und mit vielen Lampen ausgeleuchtet werden. Frag mal Anthony Dot Mantle. Das Video eine andere, flachere Ausleuchtung erfordert (je nachdem, wohin mit dem Video), erschliesst sich in Punkt 3.
4. Verlaufsfilter (...) Wird selten bei DV verwendet.
Merkt jemand etwas? Kann man das so stehen lassen? Ich glaube nein.
10. Aspect ratio
Ich glaube, Filmlook definiert sich nicht mal anteilig durch das Seitenverhältnis. Demnach wäre ja 'Eyes Wide Shut' (eigentlich alle, ausser zwei, Kubricks) weniger cineastisch, als 2001.
15. Kameraarbeit.
Wird diese besagte Arbeit nicht bei DV geleistet und besitzt man keinerlei künstlerische Fertigkeiten, muss man sich nicht über schlechtere Ergebnisse oder eine 'auffällige Kamera' wundern.
18. Mise en scéne. Regiearbeit.
Mir platzt gleich Blase und Kragen...
Antwort von jeantier:
JA JA JA ;-) MEHR MEHR MEHR... ENDLICH MEINUNGEN UND
INTENSIVES LESEN.
Antwort von jeantier:
Die ich gerne nochmal hervorheben möchte...
Eine Kamera ist so schöpferisch, wie ein Klumpen Ton.
... Wird diese besagte Arbeit nicht bei DV geleistet und besitzt man keinerlei künstlerische Fertigkeiten...
...Verstecken sich nicht viele auch hinter dem Dogma was Standard ist?
...und Luc Besson würde gar nicht erst bei Zunftdenken Filme machen - oder doch....
Wir sind das aber gewohnt; es unterstützt das Erlebnis "Kino". Auch zuhause vorm TV nehmen wir die Verzeichnung unbewusst als ideal war.
.... dass sich Kameraeinstellungen, -fahrten, -positionen nur unbewusst einen Weg in die Abgründe des Hirns eines Zuschauers bahnen und nicht möglichst spektakulär, möglichst explosiv, möglichst schön da stehen, damit der Kameramann sich die Eier schaukeln kann....
@steveb Du hast schon wieder den smiley vergessen :-), aber hier was für Dich
... Die Gewalt der moralischen Vorurteile ist tief in die geistige, in die anscheinend kaelteste und voraussetzungsloseste Welt gedrungen - und, wie es sich von selbst versteht, schaedigend, hemmend, belendend, verdrehend..."
(Nietzsche)
Antwort von Anonymous:
Ich denke, Filmlook definiert sich nicht allein durch das visuelle.
Am wichtigsten für einen Film ist erstmal die Handlung, der Erzählfluss, die Schauspielerische leistung.
Denn stellt euch mal vor, amateure hätten jetzt die gelegenheit, den perfekten filmlook (wie ihr ihn auch beschrieben habt und wie wir ihn alle kennen) zu bekommen, aber ansonsten ist der film typisch amateur (klischeehaft):
schlechte einstellungen
kein fluss
schlechte schauspieler
keine guten locations
und, und, und...
Und dieser Film käme dann ins Kino.
Was wäre den das...?
Für den Look eines Films ist also nicht nur der Filmlook wichtig, eigentlich sogar weiter hinten.
Das wichtigste für Amateure ist erstmal, die w i r k l i c h wichtigen Sachen zu beherrschen, die da wären: gute Kameraführung, Schauspielerei, Schnitt usw.
Allein damit kann man schon einen sehr schönen Film machen, auch wenn (ich gebs zu) die Tiefenschärfe ein wenig stört, aber das ist kein Weltuntergang, denn selbst da kann man mit miniDV verschiedene Sachen machen.
Durch vergrößerung der Blende erhöht man die Tiefenunschärfe, dann kann man außerdem mit einem Fokusring die Schärfe verlagern.
In einem aktuellen Projekt haben wir das gemacht, und es sieht sehr gut aus, wirklich sehr unscharf, und das ohne Zoom!
Wichtig ist in der Postpro eine Farbkorektur. Das ist viel wichtiger als Tiefenunschärfe.
Was ich sagen will: Filmlook ist gar nicht das große Ding, zu das es immer gemacht wird.
Antwort von jabone:
Hab vergessen mich anzumelden
Antwort von jeantier:
lol, dann mach ma jabone
Antwort von jeantier:
stellt euch mal vor, amateure hätten jetzt die gelegenheit, den perfekten filmlook (wie ihr ihn auch beschrieben habt und wie wir ihn alle kennen) zu bekommen, aber ansonsten ist der film typisch amateur (klischeehaft)
Dafür gibt es gleich zwei tragische Extrem-Beispiele
nur eben nicht Laiendarsteller sondern hochkarätige Darsteller geführt von Fans,
Dungeons & Dragons
und Bloodrayne (der so schecht ist, das nicht einmal eine verschimmelte Himbeere ausreichen würde, dagegen ist die Bockwurst noch Kunst)
Öhm, den habe ich jetzt nicht verstanden, wiederspricht sich das nicht
Für den Look eines Films ist also nicht nur der Filmlook wichtig, eigentlich sogar weiter hinten.
Das wichtigste für Amateure ist erstmal, die w i r k l i c h wichtigen Sachen zu beherrschen, die da wären: gute Kameraführung, Schauspielerei, Schnitt usw.
mit
Am wichtigsten für einen Film ist erstmal die Handlung, der Erzählfluss, die Schauspielerische leistung.
Ich denke, das eben gerade deswegen viele Amatauere nach einem Filmlook brüllen, und Amateure finde ich eine eigentlich hakende Bezeichnung, eher Untalentierte, in manchen Fällen auch möchtegerns
Trotzdem lieben Dankl
Jabone
Antwort von jabone:
Da hab ich mich wohl ein bisschen missverständlich ausgedrückt.
Ich meinte einfach, das Filmlook (Tiefenunschärfe, Format, Farbkorrektur) zwar wichtig ist, aber das für einen guten Film an erster Steller Schauspieler, Regier, Kameraführung und Schnitt stehen.
Jetzt klar ;-) ?
Antwort von jeantier:
klar:-)
Antwort von tfp:
Also, um hier mal aus der Reihe zu tanzen, widerspreche ich mal den ganzen Vorrednern...
Ich bin der Ansicht, dass "der Filmlook" nicht beschrieben werden kann, weil der Look individuuel zum Film gehört (zumindest sollte) und folglich diesen vervollständigt.
Natürlich hat sich der Stil den Hollywood irgendwann einmal zu Standart stillisiert hat (siehe alte Stummfilme, bei denen z.B. noch z.T. eine hohe Tiefenschärfe gewünscht war, oder alte Samurei- und Kunfufilme, die fast schon dv-artig harte Bilder hatten) auf nahezu alle Filme in der ganzen Welt übertragen, weil wir das gewohn sind und wir das als normal empfinden, womit wir wir dann zwar doch wieder bei PowerMacs aufzählung wären. Aber trotzdem bin ich der Ansicht, "Filmlook" ist der Look, den ein Film hat, der kann schlecht sein, der kann gut sein, der kann was auch immer sein aber jeder Film hat einen Filmlook (irgendwie, wie der menschlich Charakter).
Ist Psycho nicht auf ganz unterstem Level produziert worden?"
Ja, nur mit einer TV-Crew und mit recht billigen Kulissen, aber die Besetzung war Namenhaft und der Regisseur war immerhin Alfred Hitchcook, daher wird der Werbeaufwand wohl trotzdem Riesig gewesen sein. Und zudem war der Film echt gut
Gäbe es einen Tarentino Ich denke schon, er wurde wahrscheinlich ohne großen Werbeaufwand und ohne viel Budget gezeugt und geboren...
aber ohne den riesigen Werbeaufwand und die Präsents eine Quentin Tarrentino, sowie sogar wissenschaftlicher Arbeiten über Pulp Fiction, die an das Oscarkometee verteilt wurden, bezweifle ich, dass es so ein Kultfilm geworden wäre und er so eine Karriere gemacht hätte.
Antwort von jeantier:
Auch hierfür lieben Dank.
Psycho und Tarentino waren genau aus diesem Grund bewusst gewählt und soviel ich weiss, war zu diesem Zeitpunkt Hitchcock der Einzige namhafte an diesem Projekt.
Die Diskussion um den Filmlook (was ein durchaus nicht eindeutig gewählter Begriff ist), geht weniger um die einzigartige visuelle Präsenz/Prägnanz eines Filmes, sondern um das, was für Filme an sich gelten könnte.
Bin gespannt auf mehr.
Antwort von tfp:
soviel ich weiss, war zu diesem Zeitpunkt Hitchcock der Einzige namhafte an diesem Projekt.
Janet Leight, war soweit ich mich noch an die Lektüre von "Wie haben Sie das gemacht, Mr. Hitschcook" erninnere ein Star und stirbt im ersten Drittel um die Erwartungen des Puplikum zu Überwerfen, aber ist jetzt auch schon ein bisschen her das ich das Buch gelesen hab...
Die Diskussion um den Filmlook (was ein durchaus nicht eindeutig gewählter Begriff ist), geht weniger um die einzigartige visuelle Präsenz/Prägnanz eines Filmes, sondern um das, was für Filme an sich gelten könnte.
Also willst Du eine Art Standard für Film entwickel bzw. aufstellen? (Soll kein Sarkasmus sein ich mein die Frage ernst)
Antwort von jeantier:
Nein, ich kleiner ultrachaot und standard,
ein verständnis für wesentliches, triffts eher.
Ist halt wie bei Club der Toten Dichter oder
SuD, Klassik, Romantik.... Wo läuft"s hin, was denkt man so, was will man so, was habe ich in meinen überlegungen übersehen, was dazugelernt, was zum nachdenken gebracht - ich denke das ist am ehesten der punkt, was hat mich zum nachdenken angeregt
Lieben Dank für Janet Leigh, die ist tatsächlich so schnell weg,
das man sie ignoriert:-) Aber das "ie haben sie das gemacht... " ist von Truffaut, soviel ich mich erinnere - klasse Buch und ebenso klasse regie.
Antwort von tfp:
Nein, ich kleiner ultrachaot und standard,
Warum nicht? Dann hätte das Chaos doch wenigstens mal Methode...
Wo läuft"s hin, was denkt man so, was will man so, was habe ich in meinen überlegungen übersehen, was dazugelernt, was zum nachdenken gebracht
Das klingt tatsächlich nach Club der toten Dichter, sehr phlosophisch, ich hab mal versucht daraus ein Gedicht zu machen, aber besonders der Schluss ist nicht so gelungen...
Was denkt man so, wo läuft es hin?
Wo liegt der Sinn?
Was will man so?
Was macht den Filmmacher Froh?
was habe ich in meinen Überlegungen übersehen?
Zu was soll ich nun Übergehen?
Was habe ich dazugelernt?
War es was über Bernd?
Wieviele zum Nachdenken gebracht?
Waren es gar mehr als Acht?
Antwort von jeantier:
GRÖHL ....
danke tfp
aber da Philosophie ja als Rubrik hier nicht akzeptiert wird, muss ich es eben über filmemachen machen.
Eigentlich ein Jammer ist nicht ein Hilfe/Forum auf der Suche nach Antworten aufgebaut ?
Ist es nicht ebenso bei der Philosophie ?
Dein Gedicht klingt übrigens eher nach einem Rap Song aus Finnland... halleluja ;-)
Antwort von Acer:
Lordi?
Antwort von steveb:
irgendwie klingt das wie eine Verniedlichung eines "Adeligen"....
Antwort von jeantier:
Mensch Acer ;-) lordi behauptet doch von
sich selbst metal zu sein .... :-) ;-) ;-)
HEY UND COOL SCHON DIE ZWEITE SEITE IN DIESEM THREAD
Antwort von Axel:
"Brevity is the soul of wit."
Prima Thread, "n bißchen ermüdend.
Ich fasse zusammen:
God is a slashcamer. Am Anfang war die Dunkelheit. SEIN Wille brachte das Licht in die Dunkelheit. Da ward aus Licht und Dunkel der FILMLOOK. Und ER sah, daß es gut war.
Love is the key!
"Und wenn ihr mit Proficams filmtet und mit Terahertz schnittet, und hättet doch die Liebe zum Medium nicht, so wäre alles nichts ..."
Es wurde gesagt (in diesem Thread), daß wir an die Charakteristika von Kinoprojektion gewöhnt sind. Wir igeln uns ein in zynische filmsprachliche Redewendungen, um der tristen Wirklichkeit zu entkommen.
Schlamperei!
Video hat einen eigenen Look. Wenn wir Video nicht lieben und auf Hollywood schielen, werden wir unsere Filme nicht lieben. Wir werden lieblos Stunde um Stunde Band durch die Kamera schleifen - kostet ja nichts. Wir werden keine Sorgfalt investieren. Videolook hat mit der Technik nicht zu tun. Wir meinen: Lieblosigkeit, Schlamperei, mangelnde Sorgfalt.
"Either you care - or you don"t."*
(*auf Nicole Kidmans Frage zu seiner Angewohnheit, Einstellungen 50 oder 100mal zu wiederholen, bis alles stimmte, Zusatzmaterial "Eyes Wide Shut".)
Entweder bist du voll bei der Sache und gibst alles, egal, ob du mit DV oder IMAX filmst, oder du läßt besser die Finger davon.
Um was du dich nicht kümmerst, das kann dich auch nicht bekümmern. Wenn dich dein Auge ärgert, reiß es heraus! (Ist nicht von Tarantino.)
Wenn wir so weitermachen, kriegen JeanTIER und die anderen Schöngeister doch bald ihre eigene Rubrik. Oder ihr eigenes Forum.
Antwort von jeantier:
So so "in der Kürze liegt also die Würze" und der alte/junge Hamlet muß wieder mal herhalten ...
"Therefore, since brevity is the soul of wit, and tediousness the limbs and outward flourishes, I will be brief..."
Aber genrell paßt"s doch. War es nicht Shakespeare, der meinte, das es nicht um das wie sondern das was geht in einem Stück.
Lieben Dank der wohlgemundeten Redeform und auch hier freue ich mich über den Comment.
Wenn wir so weitermachen, kriegen JeanTIER und die anderen Schöngeister doch bald ihre eigene Rubrik. Oder ihr eigenes Forum.
Da hast Du"s ich bin nämlich immer noch der Meinung, das Philosophie hier durchaus für interessierte dienlich und für Filmemacher thmenverfehlend sein könnte... q.e.d.
Aha?!?! "Das also war des Pudels Kern!"
obwohl ich Goethe nicht sonderlich mag.
In meinem Pro steht ja, alles Wissenwerte und Deine Berufsbezeichnung find ich fantastisch, zergeht verbal auf der Zunge und erinnert mich an
Zeiten von Eisenstein....
Ach ja, subtiler Weise vertrage ich Imax und Showscan nicht und
Wenn dich dein Auge ärgert, reiß es heraus!
könnte aus dem Film "Der Man mit den Röntgenaugen sein" .-)
Süffisant gelesen und erfreut
Antwort von jeantier:
Video hat einen eigenen Look. Wenn wir Video nicht lieben und auf Hollywood schielen, werden wir unsere Filme nicht lieben. Wir werden lieblos Stunde um Stunde Band durch die Kamera schleifen - kostet ja nichts. Wir werden keine Sorgfalt investieren. Videolook hat mit der Technik nicht zu tun. Wir meinen: Lieblosigkeit, Schlamperei, mangelnde Sorgfalt.
Ich habe die Befürchtung... nicht wir werden, wir sind...
Aber das wäre, wenn auch ganz schweren Herzens ein optimaler und liebreizender Schluß, der den Focus dessen trifft, was am ehesten mit Filmlook konfrom geht.
"Kunst ist immer auch Verantwortung und die muß meist erst verstanden und erarbeitet werden. " (vergessen von wem)
hochachtungsvoll
PS. Schöngeist ist so ein verazuberndes Wort ... ich wünschte manchmal ich könnt"es im Spiegel sehen, statt nur Rasierschaum und blutunterlaufende Augen...
Antwort von PowerMac:
Ich habe mir etwas Mühe gegeben und einige Seiten dazu geschrieben. Quasi als kleine Publikation 2006.
http://www.stud.uni-karlsruhe.de/~uobnk/Filmlook.pdf
Antwort von Schleichmichel:
Du hast vergessen, dass DV-Produktionen in der Regel einen schlechten Sound haben. Schliesslich greifen ja die meisten mangels Erfahrung auf das kamerainterne Mikro zurück.
Wie konnte Dir DAS passieren?! :)
Über den Teil mit den Farben und "Realismus" kann ich dann aber nicht mehr lachen. Das würde ich noch mal überschlafen. Lies vor dem schlafengehen mal Jean Baudrillard oder so.
Zum Thema Projektion, und man akzeptiert im Kino mehr, als vorm Fernseher.
Ich habe mal eine Doku über die Wirkung des Fernsehens gesehen. Dort wurde ein Versuch durchgeführt:
Mehrere Probanden wurden zu einer Lehrfilmvorstellung eingeladen. In der Mitte des Raumes hing eine Leinwand. Die eine hälfte der Probanden wurde "vor" die Leinwand gesetzt, die andere hälfte "hinter" die Leinwand. So sahen die einen eine Rückprojektion (quasi TV), die anderen eine gewöhnliche Projektion.
Anschliessend wurden Fragebögen zum Inhalt verteilt, und es zeigte sich folgendes...
Diejenigen, welche die Projektion 'normal' gesehen haben, sind wesentlich kritischer mit den Inhalten umgegangen als diejenigen, die die Rückprojektion sahen. Diese haben tatsächlich weniger den Inhalt hinterfragt.
Die Mücke und die Glühbirne... Was meinst Du, warum Las Vegas so viele Glühbirnen verbraucht. Eine Reflexion scheint wohl besser für distanzierte Betrachtungen, als direkt ins Licht zu gucken.
@ Jeantier...sieh mal, worauf so ein Thread hinauslaufen kann.
http://www.regie.de/forum/viewtopic.php?t=4820
Antwort von Anonymous:
Wenn es Video historisch gesehen vor dem Silberfilm gegeben hätte, dann würden heute einige versuchen, den guten alten Videolook nachzuahmen. War schon immer so, das neuere Medium versucht das ältere zu imitieren.
Beweis: noch heute gibt es im Photoshop etliche Malfilter um den scheußlichen Fotolook in Malerei zu konvertieren.
Antwort von Axel:
Ich habe mal eine Doku über die Wirkung des Fernsehens gesehen. Dort wurde ein Versuch durchgeführt: (...)
So sahen die einen eine Rückprojektion (quasi TV), die anderen eine gewöhnliche Projektion. (...)
Diejenigen, welche die Projektion 'normal' gesehen haben, sind wesentlich kritischer mit den Inhalten umgegangen als diejenigen, die die Rückprojektion sahen. Diese haben tatsächlich weniger den Inhalt hinterfragt.
Salut,
ein schlecht gewähltes Beispiel. Rückprojektion hat technisch keine Ähnlichkeit mit TV. Die unterschiedliche Rezeption erklärt sich aus der stärkeren Streuung und dem geringeren Kontrastumfang bei der Rückpro, also einer simplen Verschlechterung der Bildqualität.
Eine Reflexion scheint wohl besser für distanzierte Betrachtungen, als direkt ins Licht zu gucken.
Völliger Fehlschluß! "Kritisch" ist nicht gleich "distanziert". Eine distanzierte Wahrnehmung würde keinem fürs Kino gedrehten Film gerecht. Menschen sind keine Versuchsaffen, die nicht in kurzer Abfolge erleben und reflektieren können. Ein Kinofilm wird im Gegensatz zu einer Lindenstraße-Folge hergestellt, um in erster Linie ERLEBT zu werden. Wird er es durch unangemessene Vorführbedingungen im geringeren Maße, kann auch die Kritik weniger differenziert sein. Grund beim Frontpro/Rückpro-Vergleich: Der durch den höheren Kontrastumfang stärkere Hell-Dunkel-Rhytmus bei der herkömmlichen Frontpro zieht den Zuschauer stärker ins Geschehen hinein.
Anderes Beispiel: Derselbe Film wird unter gleichen räumlichen Bedingungen einem Vergleichspublikum digital vorgeführt (ohne das Flackern der Umlaufblende). Das Ergebnis - immer wieder auch bei mir im Kino zu beobachten: Die digitale (technisch bessere) Projektion führt zu einer schlechteren Beurteilung des Films (nicht "kritischer", einfach weniger beeindruckt, d.h. der Film wurde schlechter wahrgenommen, so paradox das klingt.)
Kino (=Filmlook) ist ein Jahrmarkt-Vergnügen, das muß uns klar sein. Das ganze Prinzip beruht auf einer optischen Täuschung, einem billigen Taschenspielertrick wie beim Daumenkino.
Der größte Vorzug des Kinos gegenüber einem 50 Zoll HD-Plasma (mit der deutlich besseren Bildqualität) besteht in einem technischen Mangel. Andere Vorzüge hat der sonst schreibfaule Powermac in seiner Arbeit (gedacht wohl als Schlußpunkt unter diesen Thread) genannt:
a) Großes Bild. Auf einen gewöhnlichen 4:3 TV blicken wir aus einiger Entfernung. Wir haben die Röhre ganz im Blick und starren darauf. Starren ermüdet unsere Augen rein physiologisch. Unsere Aufmerksamkeit läßt nach. Wir fühlen uns nicht im Geschehen, aber wir werden auch unkritischer den Audio-Informationen gegenüber. Deshalb ist TV auch eine Meinungsmaschine. Ignorance is strength.
Im Kino dagegen werden die von der hintersten Reihe den Inhalt eines Films schlechter wiedergeben können als die Leute im Parkett (anderer Versuch). Im Rasiersitz muß man ständig den Kopf drehen, da man nie die gesamte Leinwand im Blick hat. Zusätzlich wird das Sehen durch die Verzerrung erschwert: Unten drei Meter groß der Mund, zehn Meter weiter oben rechts das Öhrchen. Diese Anstrengung wird belohnt durch eine höhere Aufmerksamkeit.
b) Lautstärke. Fast noch wichtiger als die Größe des Bildes ist die Präsenz des Tons. Laut ist gut, von allen Seiten ist besser. Auch hier der Vergleich der normalen Fernsehsituation mit seiner Zimmerlautstärke. Viele Leute lassen den Fernseher leise im Hintergrund laufen (sleep timer), um besser einzuschlafen. Dabei gilt wieder: Die Inhalte des unterbewußt wahrgenommenen Brabbelns müssen nicht mehr durch die Paßkontrolle.
Antwort von Axel:
Wenn es Video historisch gesehen vor dem Silberfilm gegeben hätte, dann würden heute einige versuchen, den guten alten Videolook nachzuahmen.
Gibt"s doch schon. Leih dir mal Natural Born Killers.
Antwort von jeantier:
WOW WOW WOW
Erstmal Guten Morgen,
und LIEBEN DANK @ POWERMAC
da steckt sicher eine ganze Menge Arbeit hinter.
Ich les"es mir in Ruhe durch - und bin gespannt.
Und Viva Las Vegas schleichmichel.
Konstruktive Kritik ist immer förderlich. Ich lese mir
den Link heute Abend mal durch, muss nämlich heute
auch mal wieder arbeiten :-)
Wenn ihr beide nicht so einen "rauhbeinigen" Ton zueinander
hättet, wär"s weniger befremdlich. Manchmal habe ich
das Gefühl, das ihr beide immer einen Schlüsselreiz
bei Euch beiden auslöst.
Bei beiden ist eine Menge Wissen und Erfahrung zwischen
den Zeilen zu lesen. Und wie zwei Seiten einer Medaille, ergebt
ihr beide einen großen Wert.
Ihr macht es mir gerade sehr schwer mein
"Enfant terrible - Image", mein Chaotikerdasein
aufrechtzuhalten. Ich könnt"jetzt erhaben und
richtig sagen: "danke für Eure Meinungen" -
ist ja eine Diskussion.
Aber wenn das, was als leichte, ironische Provokation
von mir angefangen wurde, nun Züge annimmt, so dass
wirklich wichtige Inhalte daraus entstehen,
ein Stoff für einen Leitfaden in Betrachtung auf Film und
neue Medien, dann fällt es mir unheimlich schwer so erhaben
zu sein.
tfp schrieb gestern in seinem Abschluß:
Also willst Du eine Art Standard für Film entwickel bzw. aufstellen? (Soll kein Sarkasmus sein ich mein die Frage ernst)
Nein wollte ich nicht, könnte ich auch nicht, da es soviele wichtige
Betrachtungen gibt, das es sehr arbeitsaufwendig ist eine goldene und vorallem objektive Mittellinie zu finden, die von Unbedarften viel zu leichtfertig angenommen, von Gönnern viel zu bejubelt und von Neidern viel sehr angegriffen als auch von Erfahrenen mit Sicherheit zerissen werden könnte. In dem Fall ist jeanTIER ein Faultier - und eh ich Müll
publiziere nur um zu publizieren, lass ich die Finger davon. Das hier ist öffentlich, es ist schnell und es ist von "vielen"korrigierbar.
Open Source der Gedanken und Erfahrungen sozusagen.
Ich hatte es wohl unterschätzt, es eher als ein ganz ganz fernes Ideal,
einen Wunsch gesehen - einen Leitfaden zu schaffen. Aber hier, wenn wir so weitermachen - entsteht einer!!!
Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber im Moment empfinde ich
das Milchbartverhalten in vielen Produktionen als "Pain in the Ass"!
Die Einen verschanzen sich hinter Ihrer Technik, die anderen hinter
Theaterwissenschaften, wieder andere gehen mir, mit verlaub, einfach
nur auf den Sack, weil sie auch keinen Deut" dazulernen wollen. Bloß keine andere Sichtweise mehr zulassen.
Da sitzt ein Operator bei House of Promotion und schneidet TV Beiträge und hält das Vectorscope neben sich für "ne Funzel die entspannen soll", da verschlingt eine Produktion Tag für Tag etliches Geld, nur weil der Kameramann nicht in der Lage war einzugestehen, das er keine Bluescreen Erfahrung hatte - und zu diesem Zeitpunkt gab"s keinen Anderen. Da sitzt ein Produktionsleiter neben mir und ist partout nicht davon zu überzeugen, das bestimmte Matrix- artigen Effekte nicht für 2Euro Fuffzig zu machen sind und vieles vieles mehr.
Doch es gibt auch die andere Seite. Da sitzt ein Duncan in einer Besprechung, in der ich plötzlich zum Art Director bestimmt wurde, hat 20 Jahre Bühnenerfahrung und setzt all" sein Können für das Projekt ein, statt Revierzupinkeln, ein Chris Laska zeigt mir, wie wunderbar Licht ist und was man damit machen kann - und ich denke idealistisch, das Profi auch kooperative Hingabe mit Humor sein kann.
Ich habe hier deswegen ausgeholt, weil es mich frustriert, das soviel Potenzial da ist und das man besonders in Deutschland in Stellungskriege gerät, die wie eine Sandburgschlacht an der Nordsee von Neckermann Touristen ausartet. Kritsche, wenn auch manchmal unangenehme oder rauhbeinige Kommentare sind - solange konstruktiv - dienlich. Und das Umfeld in dem wir Interesse und Tätigkeit haben, ist es wert.
Unser Projektionist Axel hat gestern eine sehr wesentliche Aussage gemacht: Muße die wir investieren sollen.
Zu leichtfertig gehen wir inzwischen durch die digitalen Medien mit dem um, was früher mal durchdacht war. Durch die kostensparende Wiederverwertbarkeit, Undos und ein preiswertes Potenzial an Möchtegern Computernutzern, die eine Software bedienen können - scheinen sich viele für einen Kubrik zu halten und wieder und wieder zu probieren, nur das ein Kubrik nicht probierte, sondern konkret formte (denke ich).
Stanley Kubrick hat folgendes geschrieben:
"Either you care - or you don"t."*
zitiert von AXEL gestern
Hingabe also. Müssen wir also wieder geben lernen? Die Liebe zur Materie und wie bei jeder funktionierenden Liebe auch das Engagement, die Fähigkeit zur Akzeptanz und ein möglichst großer Spielraum an Objektivität gemischt mit den eigenen Vortsellungen und Zielen.
Aber als "Schöngeist", wie nicht nur ich gestern bezeichnet wurde, schweife ich hier gerade weit weit ab und schildere gerade sehr subjektiv,
was mich bewegt.
In den letzten 24 Stunden füllt dieses Thread mehr und
mehr Lücken, die bei vielen Diskussionen aussen vor gelassen
werden und sich aus meiner Erfahrung wie ein roter Leitfaden
durch einige Produktionsstätten ziehen.
Es vermengen sich hier sehr viele moralische, produktionstechnische
und ergonomische Gesichtspunkte. Praxis, Theorie gehen hier ebenso
Hand in Hand wie Idealismus und Realität.
Wenn wir hier so weitermachen - ob rauhbeinig oder nicht, wenn wir es zusammenfassen, dann entsteht wohlmöglich doch ein Leitfaden draus. Etwas das aus vielen Erfahrungen sich mischt und eine breite, aber nicht verzerrte Sichtweise geben könnte.
Da ward aus Licht und Dunkel der FILMLOOK. Und ER sah, daß es gut war.
(Axel)
Dies bitte mit einer zwinkernden Auge betrachten und nicht zu Bierernst nehmen.
An Slashcam. Liest es, es ist vielleicht kein Techniker-Thread, aber es ist wert eine eigene Rubrik zu bekommen. Auch die Amateurfilmer haben Interesse an das wie und nicht womit. Wer ein Forum öffentlich betreibt muß auch mit den Querdenkern und Schöngeistern leben.
Entweder bist du voll bei der Sache und gibst alles, egal, ob du mit DV oder IMAX filmst, oder du läßt besser die Finger davon.
(AXEL)
Obwohl ich gestern die Aussage getroffen hatte, das Axel einen wortmalerischen, schönen Schlußstrich gezogen hat, möchte ich diese hier wiederufen.
Bitte postet weiter, postet auch miteinander ohne dabei die Fehler der Anderen zu übersehen.
Lasst uns versuchen dem Baby mal einen vernünftigen Namen zu geben, owohl dieser wider erwarten funktioniert hat.
An alle Dank!
PS.
Wenn es Video historisch gesehen vor dem Silberfilm gegeben hätte, dann würden heute einige versuchen, den guten alten Videolook nachzuahmen.
Kann so sein, aber wenn dem so wäre, dann hätte ein Buster Keaton wie ein Jackass gewirkt - und das wäre mehr als bedauerlich.
Antwort von jeantier:
PS. @schleichmichel.
Wuah"dagegen ist der Leitfaden zur Folienwahrnehmung" ja ein Fliegenschiß. Sollten alle mal ein Bier oder ne Limo zusammen trinken gehen.
Da kommt bestimmt was bei raus....
Antwort von tfp:
Lordi klingt für mich ehr wie der Name eines Schlumpfes, passt doch irgentwie dazu: Hefti, Schlaubi, Torti, Handi und Lordi... auch wenn das Thema jetzt doch schon wieder ein wenig zurück liegt.
Beim Bier- und Limotrinken bin ich dabei, aber wir sollten versuchen vor den Tequillarunden zu einem Ergebnis zu kommen, sonst wirds villeicht etwas zu kreativ...
Antwort von Ivy:
Hi!
Also, dieser Thread hat sich mal richtig toll entwickelt. Diskussion, Diskussion! Und ich höre uns schon schreien nach Shakespeare, Nietzsche, Goethe und Besson!
Noch einmal zum Thema Symbolismus, an dessen Kritik meinerseits sich einige von euch gestört haben.
Natürlich gibt es Meister des Symbolismus'. Einige stehen da schon, ergänzen kann man die Liste denke ich auf jeden Fall noch mit Leone und Lynch. Bei diesen tollen Regisseuren glaube ich aber, dass der Symbolismus nicht Selbstzweck (wie bei Werbung und Sat.1-Weltpremieren) ist, sondern sich der Handlung unterordnet, im besten Fall subversiv wirkt. Soll heißen: Das Beispiel mit den Autos (Seite 1, 3. Post) würde weder bei Leone noch bei Lynch noch bei Kubrik etc. vorkommen. Niemals. Wenn, dann würde entweder dieses das Hauptthema des ganzen Films darstellen (Lynch , Besson) oder die Gleichheit der Autos würde so nebensächlich erwähnt werden, dass sie gar nicht auffiele, sich demnach also unterschwellig ins Hirn des Betrachters schleichen würde. Beide genannten Möglichkeiten sind für mich sinnvolle Umgehensweisen mit dem Symbolismus. Leider bilden sie dennoch die Ausnahme.
Lg,
Ivy
Antwort von jeantier:
Also, dieser Thread hat sich mal richtig toll entwickelt.
Find"ich auch Ivy, lieben Dank.
an dessen Kritik meinerseits sich einige von euch gestört haben
Nö gestört hat sich eigentlich keiner daran. Aber jetzt denke ich, meinten wir dann doch eigentlich alle das gleiche... mit den Symbolismen
Antwort von Ivy:
[Nö gestört hat sich eigentlich keiner daran.
Na, umso besser... ;-)
Lg,
Ivy
Antwort von jeantier:
Kommt schon, ne dritte Seite kriegen wir, gerade bei den tollen Themen von heute auch noch hin.
Antwort von Acer:
Willst wohl deine Postingquote hochdrücken? Wurde mir von steveb auch schon vorgeworfen...;.)
Antwort von jeantier:
Meine Posting ist mir wurscht, mir geht"s um"s thema...
Antwort von tfp:
Kommt schon, ne dritte Seite kriegen wir, gerade bei den tollen Themen von heute auch noch hin.
Gut, dann müssen wir aber den look der verschiedenen Genes einzeln besprechen...
Ich persönlich liebe die alten Film Noirs und deren Look, die klare Bildgestaltung ohne irgentwas, der düsterniss und beengtheit der Sets und die extravaganten Kameraperspektiven, die mittlerweile wieder in Mode gekommen sind (Dank Tarrentino, Fragezeichen).
Antwort von jeantier:
Noir ist auch gan mein Metier, die alten Alan/Ladds oder Malteser Falke sind doch wohl nen Hit.
Nebenbei freue mich tierisch auf ANGELA, egal ob der schlechte Kritiken bekommen hat und eigentlich auch kein Noir ist, aber Besson.
Antwort von Anonymous:
Du tust so schön und gscheit schreim jeantier, ich lieb dich. Bist du auch groß und hasst schwarze Harre?
Antwort von jeantier:
:-)
wie hieß es in shrek2 so schön.... "für dich kann ich alles sein" :-)
Aber irgednwie verlieren wir das Thema mehr und mehr... Schade.
Gerade heute war so ein toller start. Na denn...
Lieben Dank an alle ...
Antwort von tfp:
Die Spur des Malteserfalken ist auch einer meiner Lieblingsfilme (Sam Spade ist einfach cool), hoffen wir nur, dass es nicht zu einem schrecklichen Remake wie bei der Rosarote Panther kommt, der einem die Lust auf den Film erfolgreich ein-für-alle-mal vermiest (Ok, der Rosarote panther ist kein Film Noir, aber das Remake ist einfach beschissen, was ich einfach mal Loswerden wollte).
Angel-A läuft bei uns so weit ich weiß in keinem Kino, von da her muss ich wohl warten, bis der Film mal im TV kommt oder es ihn auf DVD gibt.
Antwort von jeantier:
Boah dreimal auf Holz geklopft, bei uns schon.
Ich freu mich riesig drauf. Rie Rasmussen ist ja wohl (den Damen hier ein süffisantes Verzeihung rübergeworfen) ein Tier. Jezz... das ist wirklich ein großes, großes, goßes - sehr großes ... Bildmotiv... ;-)
Und ich denke keiner wie Besson konnte das Wesentliche besser an ihr einfangen, ... ok ok zumindest was den Trailer betraf..
Rosarote Panther war wirklich eine Katastrophe, obwohl ich Steve MArtin liebe, aber sein "Amürger" - war doch eigentlich sehenswert, wenn auch das Einzige - leider...
Ich muss mir mal wieder einen heißen Cup echten Java Kaffee machen und Tote tragen keine Hosen, pardon Karos reinziehen...
Antwort von jeantier:
@powermac
jezz... ich les"immer noch dran...
Antwort von tfp:
Ich mag Steve Martin nicht sonderlich (Obwohl er als Rigby Reardon nicht übel ist) und Java Kaffee hab ich noch nie getrunken, mir reicht Insant Cupoccino, ist schnell gemacht und mit viel Milch und noch mehr Zucker gerade Perfekt für mich...