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Frage von HoggeX:


Meine Frage ist folgende, was ist der Unterschied zwischen dem Bild was man über den S-Video-AUsgang der Graka auf einem Kontrollmonitor(-tv) erhält und dem über eine Videokarte bzw. Firewire->Camcorder(DV-in)-> Kontrollmonitor(-tv)?

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Antwort von Markus:

Kurz gesagt: Eine Videoschnittkarte, ein A/D-Wandler oder auch ein Camcorder liefern ein astreines Videosignal, eine Grafikkarte tut das nicht unbedingt.

Dazu ein Link:
2 Monitore + 1 Fernseher = geht das?

...und ein ziemlich umfangreicher Beitrag aus dem Videoforum:

"Natürlich sind die Zeiten für Schnittkarten nicht vorbei. Man kann zwar grundsätzlich ohne arbeiten, aber wer mit einer arbeitet, wird die Vorteile sicherlich nicht mehr missen wollen.

Gut kann man den Unterschied etwa sehen, wenn man eine Schtzeitschnittsoftware wie canopus EDIUS oder Adobe Premiere nutzt - einmal mit und einmal ohne Schnittkarte.

Die Vorteile, die etwa die relativ günstige Echtzeit (RT) Schnittkarte canopus DV Raptor RT2 max gegenüber einer einfachen OCHI Firewirekarte hat, sind enorm:

- gepufferte, intelligente DV Schnittstelle. Allein der DV Anschluss auf der DV Raptor RT2 max Platine entspricht keinem einfachen 1394 Anschluss, der auch für Festplatten usw zum Einsatz kommt, sondern ist eine DV Schnittstelle, wie in auch eine DV Kamera oder DV Rekorder einsetzt. Der Vorteil: Die Ansteuerung der Kamera muss nicht durch Windows Treiber erfolgen, Windows muss das Gerät nicht erkennen und verwalten, sondern das macht die Hardware der Karte. Das führt dazu, dass es hier generell keine Kompatiblitätsprobleme mit DV Geräten gibt, aber auch dazu, dass man jederzeit das DV Gerät ein und Ausstecken kann, oder dass der PC/die Software das Gerät an und abmelden muss. Weiter hat man den Vorteil, dass der DV Datenstrom direkt von der Karte gepuffert werden kann, was wiederum garantiert, dass keinerlei Frames bei der Ausgabe oder der Aufnahme verloren gehen. Weiter erfolgt auch die Gerätesteuerung durch einen Chip auf der DV Raptor RT2 max, den gleichen Chip der auch in DV Camcordern arbeitet. Das hat den Vorteil, dass selbst DVD Rekorder mit DV-in und oder out direkt angeschlossen werden können. Die Raptor RT2 max wird das DV Signal trotzdem es sich nun nicht um einen DV Rekorder handelt, direkt in Echtzeit ausgeben können - über Firewire/OHCI ist das nicht möglich, da sich der DVD Rekorder nicht als entsprechendes Gerät anmeldet. Das gilt auch für Exoten wie HD Rekorder oder D-VHS Geräte. Diese funktionieren mit der DV Raptor RT2 max ganz problemlos im Zusammenspiel mit einer Schnittsoftware.

- deutliche Steigerung der Echtzeitleistung.
Eine OHCI Firewirekarte ist nicht intelligent. Sie überträgt Daten, analysiert und puffert diese aber nicht. Eine Echtzeitschnittkarte zerlegt das Signal und bereitet es für die Weiterbearbeitung gleich auf. Spezielle Filter und Effekte sind so angepasst, dass die Signalverarbeitung der Schnittkarte hier unterstützend mitarbeiten kann, und da, wo es sinn macht, die CPU entlasten kann. So muss der Prozessor etwa nicht das Vorschaubild für die Wiedergabe am PC Monitor berechnen, da dies der HardwareCodec, der auf der Schnittkarte enthalten ist, ohne jedliche Belastung des Systems gleich miterledigt. Und zwar in bester Qualität, das Signal muss dann nur noch als Overlay per Grfikkarte eingeblendet werden, was auch der Grafikkarte keine besondere Leistung abverlangt. Gleichzeitig liegt das Signal aber an den analogen Ausgängen (Audio, Video (F-BAS), S-Video (Y/C), evtl. auch noch Komponente (YUV)) in voller Qualität an - nicht zu vergleichen mit dem matschigen Bild einem TV-out einder Grafikkarte. So ist es möglich, während der Bearbeitung, beim Schnitt, beim Einstellen von Farbkorrekturen, Weißabgleich, Effekten, usw., beim Erstellen von Titeln, Animationen, Effektblenden sofort das Endergebnis auf dem Endgerät zu betrachten, nämlich dem Fernseher. Gerne wird hier übersehen, dass die (Echtzeit) Vorschau am PC Monitor nicht dem Endergebnis entspricht, da ein PC Monitor weder das Halbbildflimmern (interlaced) noch den Overscanbereich (als das Bild in der Größe, die tatsächlich später sichtbar sein wird), das richtige Seitenverhältnis (DV und DVD sind ja keine Quadratpixel) oder die korrekten Farben darstellen kann. Auf dem Kontrollmonitor, den ich am analogen Ausgang anschließe, sehe ich immer das korrekte Endergebnis - in Echtzeit und keine pseudo Vorschau.

Natürlich kann ich so eine Vorschau auch ohne Echtzeitkarte über eine einen Wandler (DV Camcorder mit DV-in oder A/D Wandler) erreichen. Mit einem wesentlichen Unterschied: Einem deutlichen Delay zwischen PC Wiedergabe und Wiedergabe am Kontrollgerät. Denn das DV Gerät, dass ich als Wandler einsetze, muss das Signal während der Wadlung puffern, das sorgt für eine Verzögerung, die sich z.B. dann auswirkt, wenn ich den Ton über den PC als Mischung abhöre und das Bild am Kontrollmonitor ansehe - dann ist nämlich alles plötzlich asynchron und man erstellt Korrekturen, die eigentlich nur durch das System verursacht werden. Gleiches passiert einem bei der Voice-over Nachvertonung, aber auch schon beim Bildschnitt, wenn man bedingt durch die Verzögerung immer ein noch kurzes Weiterlaufen des Filmes hat, obwohl man schon schneiden wollte. Das System wird folglich durch den Einsatz einer Schnittkarte weit weniger fehleranfällig und reagiert immer blitzschnell.
Parallel zu dem analogen Signalen kommt das Endergebnis aber auch gleich noch als fertiges DV Signal über die DV Buchse aus der Schnittkarte - wieder ohne Mehrbelastung des PCs. Und der Codec, der hier zum Einsatz kommt ist auch voll auf Qualität optimiert, während SoftwareCodecs für die Echtzeitausgabe auch die Geschwindigkeit berücksichtigen müssen, da sie ja, wenn sie aufwendiger arbeiten, die Gesamte Echtzeitleistung reduzieren. Nicht so bei einer Schnittkarte.

- zusätzliche Anschlüsse.
Neben dem schon erwähnten DV Anschluss für das DV Gerät und dem analogen Ausgang für den Kontrollmonitor, bieten viele Schnittkarten noch weitere Anschlüsse wie etwa einen analogen Eingang (Audio, Video (F-BAS), S-Video (Y/C), evtl. auch noch Komponente (YUV mit RS-422 Ansteuerung z.B EDIUS SP)) um auch analoges Material zuspielen zu können, sowie einen HardwareMPEG Encoder, der es ermöglicht, in excellenter Qualität direkt in MPEG2 aufzunehmen oder aus der Timeline zu encodieren (etwa eine Matrox RT.X100 Xtreme Pro). Auch für neuere Technologien wie etwas für HDV oder HDTV sind hochwertige Anschlüsse wie etwa HD-YUV notwendig, die nur von einer Schnittkarte geliefert werden können (etwa canopus EDIUS NX für HDV).

- Echtzeit-Plug-ins mit zusätzlichen Filtern und Effekten.
Die zusätzlichen Plug-ins erlauben es einer Schnittkarte nicht nur, sich in Programme wie Adobe Premiere Pro 1.5 einzuklinken, sondern erweitern diese Programme auch um Funktionen, die vorher nicht möglich gewesen sind. Etwa bei der DV Raptor RT2 max: automatische Weißabgleichfilter, ein Bewegungsunschärfenfilter, Bereichsfilter, umfangreiche 3D Effekte usw.
Zudem kann die Engine von Premiere durch die des Kartenherstellers ausgetauscht werden, was in Premiere Pro in Verbindung mit einer DV Raptor RT2 max etwa bedeutet, dass der höherwertige canopus DV codec zum Einsatz kommt, der das gesamte Signalspektrum in 4:2:2 Farbsubsampling bearbeitet. Der canopus Codec hat zudem eine deutlich bessere Nutzung von Multiprozessorsystemen, das heißt, bei Systemen mit Hyperthreading oder sogar Dual Prozessorsystemen bekomme ich hier nochmals eine deutliche Mehrleistung.

- zusätzliche Software.
Neben den Plug-ins mit weiteren Filtern und Effekten, enthalten die Pakete oftmals aber noch weitere Programme. Um beim Beispiel der DV Raptor zu bleiben: Hier wird zusätzlich noch Ulead DVD PowerTools SE zur DVD Erstellung mit eigenen(Bewegungs-)Menüs und Kapitelmarken, Ulead Cool 3D Studio SE für animierte 3D Titel, DV Capture für die Aufnahme von bis zu 3 DV Datenströmen gleichzeitig (!) sowie weitere Software und bei www.digitalschnitt.de sogar noch ProDAD Adorage Magic PC Vol 7 Effekte, Literatur, Kabel und Lernkurs-CDs mitgeliefert.

- Günstige Pakete.
Und dann lohnt sich eine Schnittkarte auch deshalb, weil es interessante Pakete gibt, die aus mehreren hochwertigen Komponenten bestehen, aber nur einen Bruchteil der Einzelpreise kosten.
Beispiel: canopus DV Pack besteht aus: canopus DV Raptor RT2 max Echtzeitschnittkarte, canopus ADVC-50 A/D Wandler (Erweitert die DV Raptor RT2 max um einen analogen Eingang) sowie canopus EDIUS 2.51 deutsch (Echtzeitschnittsoftware) für nur 698.-EUR (statt: 498+178+298.-EUR).
Nimmt man Adobe Premiere Pro 1.5 Vollversion mit hinzu, zahlt man nur 150.-EUR mehr (statt ca. 800.-EUR)!
Ein weiteres gutes Beispiel ist die Matrox RT.X100 Xtreme Pro Collection, die neben der Matrox Schnittkarte (mit analog-in/out und HardwareMPEG Encoder) die komplette Adobe Video Collection (Adobe Premiere Pro 1.5, Encore DVD 1.5, Audition 1.5 und After Effects 6.5 Standard) im Wert von über 1500.-EUR enthält, aber nur 1198.-EUR kostet.

Das alles sollten durchaus gute Argumente für eine Schnittkarte sein. Nactürlich geht vieles auch ohne, aber mit macht es deutlich mehr Spaß. Der Unterschied, ob man mit oder ohne Echtzeitschnittkarte arbeitet, macht beim Arbeiten mit EDIUS ca. 1,2GHz an Leistung aus, bei Premiere Pro sogar ca. 3GHz. Das heißt, um die gleiche Echtzeitleitung mit einem normalen PC ohne Schnittkarte zu erreichen, müsste ich den PC entsprechend aufrüsten, hätte dann aber immer noch nicht die anderen Vorzüge, wie Anschlüsse, Zusastzfilter und Effekte, sowie die bessere Softwareausstattung."


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Antwort von HoggeX:

Kurz gesagt: Eine Videoschnittkarte, ein A/D-Wandler oder auch ein Camcorder liefern ein astreines Videosignal, eine Grafikkarte tut das nicht unbedingt. Herzlichen Dank erstmal für diese umfassende Zusammenstellung!

Noch eine Frage zum Verständnis, der S-Video-Ausgang der Graka liefert also ein schlechtes und wenn ja wie schlechteres Videosignal?

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Antwort von Markus:

Klick mal auf den Link nach "Dazu ein Link" (obiges Posting) und lies den zitierten Beitrag von Udo. ;-)

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Antwort von HoggeX:

Also ich glaube ich werde auf einen Datavideo DAC-6 sparen! ;) danke

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