Frage von jendi48:Liebe Gemeinde,
ich habe zum Digitalisieren von Video8-Kassetten einen abwärtskompatiblen Digital8-Camcorder, mit dem ich über Firewire direkt digitalisieren kann und einen Hi8-Camcorder, mit dem ich über den S-Video-Ausgang und einen Canopus ADVC 110 oder eine Pinnacle Box USB-700 (unkomprimiert oder verlustlos komprimiert) digitalisieren kann.
Die Frage ist, womit sich die bessere Qualität erzielen lässt.
Bei Wikipedia ist man der Meinung, dass der Weg über den Digital8-Camcorder der beste ist. Siehe hier:
Dabei ist zur Rettung von Video8- und Hi8-Aufnahmen durch Digitalisierung gerade die Wiedergabe in Digital8-Camcordern zu bevorzugen, da der Digital8-Camcorder das Video8- bzw. Hi8-Signal nahezu verlustfrei in handelsübliches digitales DV umwandelt, das über den Firewireausgang des Digital8-Camcorders ausgegeben wird, während Video8- und Hi8-Camcorder lediglich ein analoges Signal über eine Composite- oder S-Video-Verbindung (nur Hi8-Geräte) ausgeben. Allein schon durch die analoge Verbindung treten Verluste, u. a. durch Cross-Color- und Cross-Luminance-Fehler bei Compositeverbindungen, auf; zusätzlich ist hier noch eine je nach eingesetzter Hardware (Videokarte im Computer, etc.) in der Qualität recht schwankende Digitalisierung in Rechnung zu stellen.
Wie ist Eure geschätzte Meinung hierzu?
LG von Pawel
Antwort von thos-berlin:
Wenn Du beides hast, warum probiert Du nicht einfach aus, welches die besseren Ergebnisse bringt ?
Es gibt nämlich noch ein Teil, das eine nicht unwesentliche Rolle spielen kann: Der Videokopf - Zustand und mögliche Dejustage.
Antwort von jendi48:
...es geht mir ja mehr um den theoretischen Aspekt. Wie abgenudelt oder dejustiert einer der beiden Camcorder nun tatsächlich schon ist, kann ich ja als Laie schlecht abschätzen.
LG von Pawel
Antwort von beiti:
...es geht mir ja mehr um den theoretischen Aspekt. Theoretisch hat der Wikipedia-Artikel natürlich recht. Aber was nutzt Dir die Theorie, wenn z. B. Dein D8-Camcorder eine abgenutzte Kopftrommel oder einen schlechten AD-Wandler hat?
Ich würde an Deiner Stelle beide Varianten ausprobieren. Und sollte das Ergebnis für Deine "Laien-Augen" unentschieden ausgehen, kannst Du Dich immer noch an die Theorie halten.
Ich habe beim Digitalisieren alter Aufnahmen so manche Überraschung erlebt, besonders mit schlechten Bändern. Wenn das analoge Ausgangssignal instabil ist, braucht es sehr gutmütige Wandler. Am Ende verwendet man dann die Kombination von Geräten, die am wenigsten Signalabbrüche produziert - nicht unbedingt die Kombination mit der theoretisch oder praktisch besten Qualität.
Ich habe z. B. meine 20 Jahre alten Video-8-Bänder mit einem (gebraucht gekauften, vom Fachmann überholten) Video-8-Recorder zugespielt. Zwei oder drei der Bänder waren schon so geschädigt, dass das Signal am Analog-Eingang meines DV-Camcorders (der als AD-Wandler fungierte) ständig abbrach und ich hinterher nur ein Gestottere auf der Festplatte hatte. Dann habe ich es mit einem Terratec Grabster probiert; da setzte die Aufnahme zwar nur selten aus, aber das Bild lief mangels Synchronisation immer wieder von oben bis unten durch. Dann habe ich einen DVD-Recorder von Orion probiert: Da brach die Aufnahme noch häufiger ab als am AD-Wandler des Camcorders. Schließlich konnte ich einen DVD-Recorder von Panasonic besorgen, der zwar auch die Störungen nicht beseitigen konnte, aber wenigstens das Video komplett aufnahm.