Frage von Miene Baja:Hallo in die Runde,
ich habe ein Problem. Ich musste eben feststellen, dass ein Teil meiner Videos über Laptop-Lautsprecher völlig sch***** klingen, obwohl das ganze über mein reguläres Setup (Apogee Duet Interface + Adam A5 Studio Monitore) richtig gut klingt.
hier ein Beispiel
Vergleicht mal, wenn ihr einen Rechner mit Abhöre nehmt und dann einfach mal die internen Speaker zum Gegenhören. Klar klingen Laptopspeaker (in meinem Fall 2011er Macbook Pro) immer schlechter, aber hier stimmt definitv was nicht. So heftig kann der Unterschied doch nicht sein oder? Ich habe den Ton mit der Kamera und einem angeschlossenem SM58 aufgenommen (was ich jetzt mehr als bereue). Normalerweise nehme ich auch mit dem Apogee und StudioOnePro auf, aber in dem Fall sollte es zwecks mobiler Rumlauf-Geschichte die einfache Lösung sein.
Wo liegt der Fehler? Sind die Kameras einfach "so schlecht" oder sind das falsche Settings oder liegt das an falschen Einstellungen beim im- oder exportieren? Ideen?
hier kurz mein Equipment in diesem Video
Panasonic HDC-SD909, Shure SM58 Mikro, FinalCutPro X, Compressor zum exportieren
Vielen Dank für eure Hilfe!
PS: mit dem Equipment ist alles i.O., ich habe ein 2tes Video mit dem Apogee aufgenommen, da klingt alles wie es soll
http://youtu.be/j3k2Ylk1F6U
Antwort von carstenkurz:
Hört sich für mich nach nem Phasendreher/Verkabelungsproblem an. Eventuell auch Fehler beim Exportieren. Auf der Kamera selbst sollte der Ton doch in Ordnung sein, das kann man doch in der Originalaufnahme mit einem Kopfhörer prüfen, oder notfalls per Miniklinke Kabel auch über die Laptop-Lautsprecher anhören. Ich kenne keine Kamera, die mit einem externen dynamischen Mikro am Eingang so einen dünnen Sound liefert. Entweder hat die Kamera oder die Verkablung ne Macke, oder eben deine Weiterverarbeitung. Check der Originalaufnahme wird es erweisen.
- Carsten
Antwort von KSProduction:
Hallo! Das SM58 ist ein dynamisches Mikro und nicht für Tonaufnahmen geeignet. Die Eigenschaften eines dynam. Mikros kannst Du im Netz nachlesen. Jedenfalls ist dies ein Gesangsmikrofon und ab und an für die Bassdrum geeignet. Du hast damit bei Tonaufnahmen immer ein schwer einschätzbares Problem in der Dynamik. Deswegen: Kondensatormik. verwenden! War das nun das Problem? Bitte um Rückmeldung :-) Danke
Antwort von rush:
Hallo! Das SM58 ist ein dynamisches Mikro und nicht für Tonaufnahmen geeignet. Die Eigenschaften eines dynam. Mikros kannst Du im Netz nachlesen. Jedenfalls ist dies ein Gesangsmikrofon und ab und an für die Bassdrum geeignet. Du hast damit bei Tonaufnahmen immer ein schwer einschätzbares Problem in der Dynamik. Deswegen: Kondensatormik.
Uff... das ist aber auch eher als gefährliches Halbwissen einzustufen ;)
Ja - das SM58 ist primär ein Gesangsmikrofon und hat auch einen s.g. Nahbesprechungseffekt...
Dennoch gibt es auch dynamische Mikrofone die sich ausgezeichnit für Sprachaufnahmen eignen - insbesondere auch in lauten Umgebungen... genannt sei an dieser STelle z.b. das MD441 von Sennheiser.
Antwort von mov:
welches Kabel wird vom Mikro zur Kamera verwendet? Damit es korrekt funktioniert, muss es umgelötet werden (XLR Pin 3 auf Masse). Hatte das auch einmal, da war das Kabel symmetrisch, und es hat auf einem Kanal das normale Signal, auf dem andere das selbe Signal, aber invertiert aufgenommen. Wenn ich an meinem Mischpult auf mono umschalte, ist der Ton weg, lasse ichs auf stereo, ist er da, klingt aber auf meinen Abhören (Genelec 1029A) komisch wegen der Phasenverschiebung.
Dein Video kannst du retten, in dem du einen der beiden Tonkanäle rauswirfst, und den anderen als Mono für beide nimmst.
Antwort von carstenkurz:
Ja - das SM58 ist primär ein Gesangsmikrofon und hat auch einen s.g. Nahbesprechungseffekt...
Dennoch gibt es auch dynamische Mikrofone die sich ausgezeichnit für Sprachaufnahmen eignen - insbesondere auch in lauten Umgebungen... genannt sei an dieser STelle z.b. das MD441 von Sennheiser.
Korrekt.
In keinem Fall rechtfertigt IRGENDEIN Mikrofon, egal wie billig es ist, per se so einen merkwürdigen Ton. Selbst eine Telefonkapsel klingt voluminöser.
Für dieses Problem gibt es eine andere Erklärung als den Mikrofontyp. Konkret wäre hier ein dynamisches Gesangsmikrofon sogar eher voluminöser als ein Kondensator. Die meisten klassischen Reportermikros sind üblicherweise dynamisch.
- Carsten
Antwort von KSProduction:
Ja - das SM58 ist primär ein Gesangsmikrofon und hat auch einen s.g. Nahbesprechungseffekt...
Dennoch gibt es auch dynamische Mikrofone die sich ausgezeichnit für Sprachaufnahmen eignen - insbesondere auch in lauten Umgebungen... genannt sei an dieser STelle z.b. das MD441 von Sennheiser.
Korrekt.
In keinem Fall rechtfertigt IRGENDEIN Mikrofon, egal wie billig es ist, per se so einen merkwürdigen Ton. Selbst eine Telefonkapsel klingt voluminöser.
Für dieses Problem gibt es eine andere Erklärung als den Mikrofontyp. Konkret wäre hier ein dynamisches Gesangsmikrofon sogar eher voluminöser als ein Kondensator. Die meisten klassischen Reportermikros sind üblicherweise dynamisch.
- Carsten
naja aber das voluminöse kommt dann aber auch erst dann je besser man in dieses gesangsmikro reinspricht....hält man es weiter weg hat man weniger bässe und druck....und drum dachte ich halt es sei das falsche mikro. wir hatten früher in der band auch mit gesangsmikros im proberaum mitgeschnitten und diese aufnahmen waren total verwaschen und drucklos. weil man so sehr auf die ausrichtung der aufnahmequelle achten muß.
Antwort von carstenkurz:
Aber beide oben verlinkten Aufnahmen wurden mit demselben dynamischen Mikrofon gemacht. An der 2. Aufnahme gibt es überhaupt nichts auszusetzen.
Bei der ersten hört man auch deutlich die AGC Effekte der Kamera, aber die sind nicht das eigentliche Problem. Der Verlust an Bässen und unteren Mitten ist so drastisch, dass das nur irgendeine Phasengeschichte sein kann, wenn nicht krudere Sachen im Rechner geschehen sind.
Aber wie bereits geschrieben, sowas lässt sich ja ohne lange Spekulationen verifizieren durch Check der Originalaufnahme oder schlichte Wiederholung. Auch ein Kabelproblem Mic-Camcorder ist vorstellbar. Der Camcorder hat manuelle Tonaussteuerung (offenbar im Beispiel nicht verwendet) und auch einen Kopfhörerausgang. Genug Möglichkeiten, eine saubere Aufnahme hinzukriegen.
- Carsten
Antwort von carstenkurz:
Also gut, etwas Zeit investiert und das Video runtergeladen...
Hmm, sehr strange, in der Tat. Über die Lautsprecher meines MacBook abgespielt extrem dünn, hauchig. Über Kopfhörer aus dem gleichen Notebook fast normal, mit zu erwartendem Spektrum. Also für mich eindeutig ein Phasendreher. Klares Indiz dafür ist im Übrigen, dass die separat reingemischte Funk-Bläsernummer ab 0m30s ganz normal klingt und nur das Micro so extrem dürr ist. Über Kopfhörer oder Lautsprecher mit größerer Stereobasisbreite, mehr Bass und ohne akustische Kopplung=Auslöschung wie im Laptopgehäuse wirkt sich die Phasenauslöschung eben nicht so drastisch aus.
Ja, eindeutig, ich habe mal in einem Teil der Aufnahme einfach nur den linken Kanal gelöscht und sofort wird der verbleibende rechte Kanal über Laptoplautsprecher wieder fett.
Eindeutiger kann man den Phasenfehler nicht demonstrieren. Bei einer anderen Passage mal eben einen Kanal invertiert - ebenfalls sofort voller Sound.
Lustiges Phänomen, das sich in der Tat nur beim Anhören von Webvideos über Notebooks so dramatisch auswirkt - weil die Phasendrehung eben im gekapselten kleinen akustisch wirksamen Volumen des Notebooks so drastisch zur Auslöschung führt. Schon mit billigen externen Brüllwürfeln im Abstand einiger dezimeter würde es sich wieder halbwegs normal anhören.
Jetzt müsste man nur noch rauskriegen, wo das passiert ist. Tippe unter diesen Umständen - XLR-Mic an Camcorder Stereoeingang, in der Tat wie mov auf eine falsche Kabelbelegung. Passiert gerne bei der Verwendung von XLR->6.3mm Stereoklinke->3.5mm Stereoklinke Standardadaptern.
Da liegen dann NF+ und NF- auf Links und Rechts und schon hat man eine 'Stereophasendreheraufnahme'
Beheben kann man das auch im Endprodukt noch sehr einfach durch entweder eine Invertierung eines Kanals nur in den Mikrofonparts, oder durch Löschen eines Kanals und Kopieren des anderen Kanals in diese Stellen.
- Carsten
Antwort von Miene Baja:
vielen Dank für eure Hilfe! Na dann werde ich mich noch mal an die entsprechenden Videos setzen... sind leider noch einige mehr betroffen.
Antwort von Miene Baja:
ach ja und zwecks Mikrofonwahl. Ich bin viel auf (Musik-)Messen unterwegs und da ist das SM58 eigentlich perfekt. Die Anforderungen entsprechen ja im Prinzip der, eines Sängers auf der Bühne: Die Stimme soll klar und sauber klingen und es sollen möglichst wenig Geräusche aus dem Umfeld mit aufgenommen werden. Musikmessen sind laut :) Ein Kondensatormikro würde in so einem Umfeld nicht funktionieren, außer man benutzt es zusätzlich um Athmo aufzunehmen (was in diesem Umfeld aber niemand ernsthaft haben möchte)
Per Kopfhörer hatte ich den Ton übrigens gecheckt und da war alles gut, Phasenprobleme fallen aber nur auf, wenn die beiden Tonspuren eine Chance haben, sich gegenseitig auszulöschen. Hätte ich selbst drauf kommen können :)
VIELEN DANK noch mal und einen schönen Sonntag an die Filmergemeinde!
Antwort von rush:
Ein Kondensatormikro würde in so einem Umfeld nicht funktionieren, außer man benutzt es zusätzlich um Athmo aufzunehmen (was in diesem Umfeld aber niemand ernsthaft haben möchte)
Nicht unbedingt - es gibt auch Supernieren-Kondensatormikrofone für Sprach/Gesangszwecke in lauten Umgebungen...
Solche Kondensator-Kapseln sind oftmals bei hochwertigen Drahtlosmikrofonsystemen zu finden.
Antwort von carstenkurz:
Das mit dem Mikro ist auch richtig so. Nur der Adapter auf Miniklinke taugt nicht, und die manuelle Aussteuerung in der Kamera solltest Du verwenden und dabei sehr konservativ aussteuern. Ein bißchen mehr Rauschen kümmert nicht, genug Headroom lassen, dann geht das mit einem fixen Setting. Noch besser wäre ein Adapter mit integriertem einkanaligem PAD.
Die Kamera hat ja einen Stereoeingang, Du gehst aber mit einem Monomikro parallel auf beide Kanäle. Du kannst das Signal vom Mikro über zwei geeignete Widerstände auf einen Kanal schicken, der dadurch eine automatische Absenkung um z.B. 12 dB verursacht. Somit nimmst Du das gleiche Signal auf einem Kanal grundsätzlich 12dB leiser auf als auf dem anderen. Später kannst Du dir in der Nachbearbeitung den Kanal aussuchen, der am besten ausgesteuert ist bzw. nicht übersteuert.
Kostet nur ein paar cent. In Verbindung mit einem genau passenden XLR-Miniklinkeadapterkabel eine sehr preiswerte Lösung für diese Art Job.
- Carsten
Antwort von Miene Baja:
ich habe mich jetzt mal rangesetzt. leider finde ich in keinem meiner Programme (StudioOne Pro, Garage Band, FinalCut ProX) eine Möglichkeit die Stereospuren zu splitten, eine davon zu entfernen und auf 2-Kanal Mono umzustellen.
Ist diese Funktion ausserordentlich gut versteckt oder können die das einfach nicht? Wenn ja, was kann ich stattdessen benutzen?
UPDATE: Audacity kann's!