Frage von bArtMan:Bisher habe ich mit der Cam nur in AVCHD gedreht, weil mein Vegas Pro 10 XAVC nicht verarbeiten kann. Für ein grösseres Projekt wollte ich jetzt mal testen, ob XAVC S eine Verbesserung der Qualität bringt. Also eine schnelle Karte in die CX900 rein und Testaufnahmen in XAVC S und in AVCHD gemacht. Die Dateien wurden ca. doppelt so gross bei gleicher Bildrate von 50.
Die Dateien vom XAVC S Codec werden ja im MP4 Container abgelegt. So war es nicht verwunderlich, dass Vegas 10 Pro die Dateien importieren kann. In der Timeline sahen XAVC S und AVCHD gleich aus. Muss dazu sagen, dass es im Prinzip ein Standbild im Garten mit paar Bäumen, Häusern und blauem Himmel war.
Dann habe ich die Testversion von Magix Vegas Pro 14 installiert. Auch dort sehen beide Clips der verschiedenen Codecs in der Timeline gleich aus. Ein exportiertes Video als MP4 sah auch bei beiden Szenen gleich aus. Was mich wundert, denn es waren auch dunkle Bereiche vorhanden. Es wird ja gerne behauptet, dass XAVC S mehr Duchzeichnung hat.
Nach diesem Test würde ich mit der CX900 weiter mit AVCHD drehen. Bringt denn der Consumer XAVC S in HD überhaupt einen Vorteil?
Antwort von Jott:
Bei einem Standbild im Garten wohl nicht.
Antwort von beiti:
Die beiden Formate unterscheiden sich ausschließlich in der Kompression bzw. deren Artefakten - also nicht in Farben, Kontrasten und dergleichen. Von daher sieht man die Unterschiede nicht so schnell und bestimmt nie auf den ersten Blick. Am ehesten kann man in unruhigen/verrauschten Szenen oder in Szenen mit schnellen Bewegungen Unterschiede sehen - wenn man sehr systematisch testet und gezielt danach sucht. Auch bei stärkerer Nachbearbeitung (Farb- und Kontrastkorrekturen), wo Kompressionsartefakte deutlicher hervortreten können, mag es Unterschiede geben. Aber unterm Strich sind die Unterschiede tatsächlich nicht groß und dürften für 99,9 % aller Anwendungen keine Rolle spielen.
Ich bin sowieso der Meinung, dass Datenraten oft überschätzt werden. Echte Vorteile gibt es erst, wenn sich mit dem Dateiformat auch Grunddaten der Aufnahme ändern (z. B. höhere Auflösung als HD, höhere Farbauflösung als 4:2:0, höhere Bittiefe als 8 Bit). Das bringt dann tatsächlich mehr nutzbare Nachbearbeitungsreserven. Aber bei XAVC-S gegenüber AVCHD sehe ich das nicht.
Immerhin hat XAVC-S einen kleinen praktischen Vorteil: Lange durchgehende Aufnahmen (z. B. wenn man Konzerte, Theater und dergleichen filmt) werden nicht mehr wie bei AVCHD gestückelt, sondern als einzige Datei auf die SDXC-Karte geschrieben. Das spart einen umständlichen Import ins Schnittprogramm.
Antwort von bArtMan:
Vielen Dank für die super Erklärung.
Antwort von Darth Schneider:
Also wenn das Enprodukt eine DVD ist sieht man gar keinen Unterschied, ausser bei den Renderzeiten und beim Speicherplatz, bei Blu Rays merke ich bei schnellen Bewegungen und bei dunklen Szenen einen sehr kleinen Unterschied. Beim Orginalmterial in der Kamera sind die Details natürlich schon ein Stück schärfer. Ich benutze aber nur eine Rx10 Mark1. Also ich Filme meine Tanzaufführungen nur im AVC Vormat mit niedriger Bitrate, weil man auf der DVD nicht mal einen Unterschied zwischen 50, oder 17 mips sehen kann. Also spielt es für mich keine Rolle.