Frage von mtd77:Nach langem Suchen habe ich eigentlich keine befriedigende Antwort auf folgendes Problem bekommen. Hat jemand ähnliches erlebt?
Ich habe mit meiner Canon XH-A1 25p-Footage in HDV aufgezeichnet (bei der Canon: 25F).
Nun capture ich das Material in Premiere Pro CS3 und hole es mir in die Timeline.
Ist das Projekt ein HDV 1080i25 (50i) ist alles ok.
Ist es hingegen ein HDV 1080p25 kommt ein roter Balken über dem Footage - also passt das Material nicht. In der Infobox wird es als 1440x1080, 25,00fps angezeigt.
Nun ist mir klar, dass es sich wohl um interlaced Material handelt. Wieso ist das aber so, obwohl ich mit der Canon progressive aufgenommen habe??
Wird hier das Progressivbild von Premiere wieder in ein Interlaced-Bild umgewandelt, oder wie ist das? Kann man irgendwie bei progressive bleiben?
Ich weiß auch, dass die Canon nicht wirklich progressiv aufnimmt sondern das interlaced Bild erst zum Progressivbild zusammenstöpselt, aber das kann ja nicht der Grund sein, weil das Material progressiv auf Band gespeichert wird...
Hat jemand Erfahrung, wie die Qualität am besten für einen Spielfilm ist?
Herzlichen Dank im Voraus!
Marko
Antwort von Axel:
Ich weiß auch, dass die Canon nicht wirklich progressiv aufnimmt sondern das interlaced Bild erst zum Progressivbild zusammenstöpselt, aber das kann ja nicht der Grund sein, weil das Material progressiv auf Band gespeichert wird...
Technisch gesehen eben nicht. Deswegen capturest du auch bloß als HDV, interlaced. Wenn Premiere das Material rendern möchte,
weil du die Timeline-Einstellung (gibt es bei Premiere einen Unterschied zwischen Timeline- und Projekteinstellungen? Sorry, FCPler) als 1080p angegeben hast, kann es logischerweise danach kein i sein. Ich sehe oft meinem Mitstreiter mit CS3 und A1-"F" Material über die Schulter. Es gab immer wieder Probleme mit CS
2 und dem Canon-25f-Preset-Plugin, auch CS3 möchte zwischendurch ohne erkennbare Ursache irgendwelche Anpassungen vornehmen (Fortschrittsbalken erscheint), aber ansonsten steht fest, dass es sich um echtes p-Footage handelt, sehr gut in Standbildern bei starker Bewegungsunschärfe zu unterscheiden.
Hat jemand Erfahrung, wie die Qualität am besten für einen Spielfilm ist?
"p" ohne Frage, ohne Ausnahme. Behauptungen, nachträglich deinterlacetes 1080 50i sehe besser aus, können wir nicht bestätigen. In der Gewichtsklasse unter 6000€ liefert sicherlich die Sony EX-1 bessere Ergebnisse, aber die A1 ist eine gute (und vor allem tatsächlich
die) zweite Wahl. Die Vorteile progressiven Materials liegen ja schon bei der Bearbeitung auf der Hand und der Nachteil - auch ehemaligen - i-Footages dann auf einer großen Leinwand direkt vor Augen. Diesbezüglich darf ich als Praxis-Experte gelten, da ich bereits seit 10 Jahren
auch digital vorführe und das Gejammer über die beschissen deinterlaceten Filme gut kenne (gibt keine anderen). Ob das mit dem Rendern für Premiere normal ist, werde ich gleich nochmal erfragen.
EDIT: Stunden später ...
Dass Premiere rendern will,
scheint normal zu sein. Drollig.
Antwort von mtd77:
Herzlichen Dank Axel für die ausführliche Antwort!
Komisch ist jedoch:
Nur bei einem Projekt mit HDV 1080p25 (Premiere kann es nicht auf Timlineebene) muss Premiere neu rendern. Bei HDV 1080i25 ist alles ok.
Habe mir beides im Vorschaumonitor zum Vergleich angesehen und bemerke keinen Unterschied im Footage - es ist ja auch das selbe progressive Material. Und progressiv ist das Canonmaterial - das sieht man ganz deutlich. Scheinbar checkt es Premiere aber nicht, oder?
Aber damit es nicht in interlaced durch die Projekteinstellungen umgewandelt wird, muss ich es wohl im HDV 1080p25-Projekt schneiden und trotzdem rendern, so wie ich das verstehe.
Ist nur die Frage, obdurch das erneute rendern ein Qualitätsverlust entsteht!
Das Thema mit den Fortschrittsbalken kenne ich gar nicht.
Danke Marko
Antwort von mtd77:
Habe hier noch eine Zusatzfrage:
Ich habe mein Premiere Projekt in 1080p25.
Verwende ich nun 1080i25, wird dann das progressive Material zunichte gemacht und ich habe wieder den "Interlacedeffekt".
Dürfte doch eigentlich nichr sein, oder?
Ich frage auch deswegen, weil ich bis dato kein Format gefunden habe, dass sich über den Mediaplayer auf der Playstation abspielen lies.
Bitte dringend um Hilfe!
Danke!
Antwort von mtd77:
Sorry für den nochmaligen Post, aber ich weiß hier wirklich nicht weiter und schneide bereits am Film - wäre äergerlich, wenn ich im Nachinein alles nochmal ändern müsste. Kann mir jemand helfen?
Antwort von domain:
So wie ich die Sache sehe, schneidest du zunächst in dem Format, welches sich problemlos beabeiten lässt und das wird wohl 1080i50 sein, welches in Wirklichkeit aber ein in zwei Halbbilder zerlegtes 1080p25 ist.
Beim Ausspielen kannst du dann ja: "Exportieren als..." wählen, z.B. 1080p25. Es kommt dann zu einem Zusammenführen der beiden Halbbilder durch Deinterlacing, welches aber keine Wirkung mehr hat.
Antwort von mtd77:
Danke!
Wenn das keine Auswirkungen auf die Qualität hat, werde ich es so machen.
Allerdings verwende ich über jedem Footage einen Farbfilter und somit muss ich das Bild ohnehin wieder rendern... daher keine Zeitersparnis.