Frage von Tarazoe:Hallo liebe Experten :-)
ich bin auf der Suche nach einem geeignetn Objektiv für mein Filmprojekt und versuche hierfür die Wirkungsweise eines Objetktives zu verstehen. Seit einigen Tagen recherchiere ich intensiv über dieses interessante Thema und musste fetsstellen, dass im Netz völlig unterscheidliche Meinung und Aussagen vertreten sind. Doch jetzt bin ich auf der Suche nach der Wahrheit über dieses Thema und möchte hierfür Euch alle fragen.
Meine Fragen, die denke ich, auch für Andere interessant sein könnten:
- Welche Wirkung hat die Brennweite des Objektivs wirklich auf das Bild/Video ?
- Ist es Richtig, dass der Mythos, das sich Gesichter/Gegenstände bei einem Weitwinkel im Gegensatz zu einem "Normalobjektiv" verzerren, falsch ist, und die Verzerrung bzw. der Bildeindruck alleine an dem Abstand zur Person liegt und die Brennweite bei richtigem Abstand usw. keinerlei Einfluss auf das Bild hat? Bzw. könnte man bei dem richtigen Absatnd das exakt selbe Bild erhatlen, wenn man von einer 20mm und einer 100mm Aufnahme den selben Ausschnitt nimmt?
Mich beschäftigt das Thema, da ich gerade ein Projket verwirkliche, bei dem ich in einem Studio mit der Black Magic Cinema Camera filme. Es geht vorallem um ganzkörper Aufnahmen, ich habe allerdings nur maximal 8 Meter als Abstand zum Motiev zur verfügung.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir helfen könnt, dieses so oft diskutiere Thema für alle Interessierten zu klähren.
Vielen Dank im Voraus an Euch alle :-)
Antwort von Axel:
Ist es Richtig, dass der Mythos, das sich Gesichter/Gegenstände bei einem Weitwinkel im Gegensatz zu einem "Normalobjektiv" verzerren, falsch ist, und die Verzerrung bzw. der Bildeindruck alleine an dem Abstand zur Person liegt und die Brennweite bei richtigem Abstand usw. keinerlei Einfluss auf das Bild hat? Bzw. könnte man bei dem richtigen Absatnd das exakt selbe Bild erhatlen, wenn man von einer 20mm und einer 100mm Aufnahme den selben Ausschnitt nimmt?
Nein, das ist definitiv falsch. Um mit einem 20 mm etwa eine Großaufnahme von einem Gesicht mit Hals zu machen, müsstest du so nah rangehen, dass du eine karikaturartige Verzeichnung kriegtest (Nase zu groß). Als vorteilhaft für Portraits gilt 80mm KB, und das gilt für Video proportional ebenso.
Antwort von ruessel:
der Bildeindruck alleine an dem Abstand zur Person liegt und die Brennweite bei richtigem Abstand usw. keinerlei Einfluss auf das Bild hat?
Ja.
http://www.realfragment.de/blog/index.p ... nfluss-auf
Antwort von domain:
Stimmt. Würde aber voraussetzen, dass man beliebig starke Ausschnittvergrößerungen von den Weitwinkelaufnahmen machen könnte.
Nachdem das aber nicht der Fall ist, ist eine Diskussion um dieses Thema eigentlich entbehrlich.
Antwort von ruessel:
Das Problem in der Praxis ist halt, um mit einem Weitwinkel den Vordergrund genauso groß wie beim Tele zu haben, muss ich wesentlich näher heran - dadurch rückt der Hintergrund optisch weiter weg bzw. dann verändere ich die Perspektiven massiv.
Antwort von Tarazoe:
Vielen Dank für Eure Antworten :)
Dann scheint es so zu stimmen, wie ich es mir gedacht habe. Wenn ich also ein beliebig großen Ausschnitt von dem Bild/Video nehmen könnte, währe die Wirkung gleich. Danke.
Wenn ich also ein Weitwinkelobjektiv benutze, bin ich bei 8 Metern ja viel weiter entfernt, als bei einem Gesichtsportrait. Würde in diesem Fall die Aufnahme also realistisch sein?
Giebt es einen Grundsatz mit dem man bestimmen kann, wie weit die Entfernung zum Objekt bei welchem Weitwinkel sein muss, damit das Objekt normal abgebildet wird?
Oder welche Brennweite würdet Ihr für mein Vorhaben empfehlen um ein professionelles Ergebnis zu erziehlen?
Ich bin leider im Bereich Objektive noch kein Experte :)
Nochmals vielen Dank.
Antwort von Axel:
der Bildeindruck alleine an dem Abstand zur Person liegt und die Brennweite bei richtigem Abstand usw. keinerlei Einfluss auf das Bild hat?
Ja.
http://www.realfragment.de/blog/index.p ... nfluss-auf
Das ist zugleich richtig und falsch. Einen Ausschnitt aus einer Weitwinkelaufnahme herzunehmen, ist ja völlig praxisfern. Und dass Tele verdichten, ist in der Praxis ebenfalls gängig. Nehmen wir ein Liebespaar vor der untergehenden Sonne, Nahaufnahme. Mit einem entsprechenden Tele kriege ich die Sonne riesig groß. Bei extremem Weitwinkel (und dem Pärchen auf die Pelle gerückt) wird sie zum winzigen Centstück. Das sind solche Klugscheißer-Ausführungen, bei denen selbst Ranga Yogeshwar blass wird.
Antwort von ruessel:
Keine Ausreden ;-)
die Frage war: Die Brennweite hat keinen Einfluss auf die Perspektive, sondern alleine der Abstand zum Motiv?
Antwort von raketenforscher:
Vielen Dank für Eure Antworten :)
Wenn ich also ein Weitwinkelobjektiv benutze, bin ich bei 8 Metern ja viel weiter entfernt, als bei einem Gesichtsportrait. Würde in diesem Fall die Aufnahme also realistisch sein?
Wie war das noch Mal mit der Perspektive?
Falls du den Standort der Kamera nicht verändern kannst, dann brauchst du eben mehrere Brennweiten oder eben ein Zoom. Wie du dein Bild gestaltest ist ja primär nicht von der verwendeten Brennweite abhängig, sondern von der siehe oben. Aber durch den Einsatz verschiedener Brennweiten von einem Standort, kannst eben ganz andere Bildwirkungen erzielen.
Antwort von ruessel:
Aber durch den Einsatz verschiedener Brennweiten von einem Standort, kannst eben ganz andere Bildwirkungen erzielen.
Wenn ich mit Kamera auf einer hohen Leiter stehe auch....
Antwort von Tarazoe:
Ich kann die Kamera bewegen, das Problem ist nur, dass ich nur 8 Meter zur Verfügung habe. Ich erklähre am besten mal genauer, was mein Vorhaben ist :)
Ich filme eine Person mit der BMCC (Crop Faktor) in einm Studio vor einem Croma Key Hintergrund. Die Person sollte mit dem ganzen Körper abgebildet werden und noch etwas Bewegungsfreiraum haben. Nun ist meine Frage, welche Brennweite ich benötige, damit die Person auf das Bild passt. Ich kann wie gesagt nur maximal 8 Meter entfernt stehen, desshalb vermute ich, dass die Person nicht aufs Bild passt, wenn ich ein "Portraitobjektiv" benutze. Aus diesem Grund möchte ich verstehen, wie die Brennweiten sich auswirken, um beurteilen zu können, ob mein Motiv mit einem Weitwinkel aus dieser Entfernung natürlich aussieht oder verzeichnet wird.
Antwort von Predator:
Vielen Dank für Eure Antworten :)
Dann scheint es so zu stimmen, wie ich es mir gedacht habe. Wenn ich also ein beliebig großen Ausschnitt von dem Bild/Video nehmen könnte, währe die Wirkung gleich. Danke.
Ja klar, sonst wäre es ja nicht möglich mit einem kleinern Sensor -abgesehen vom DOF- dasselbe Bild zu machen.
Eine Arri Alexa erzeugt mit einem 50mm Objektiv genau den selben Bildinhalt wie eine Black Magic Cinema mit 35mm, abgesehen vom kleineren DOF der Alexa.
Antwort von Axel:
Durch den Crop wirst du ein um den Cropfaktor weitwinkligeres Objektiv benötigen, da es hier ja tatsächlich um einen Bildausschnitt geht.
Mit diesem Weitwinkel darfst du aber trotzdem nicht für ein Portrait einfach näher rangehen:
zum Bild
... denn selbst mit Crop bleibt die Charakteristik des Objektivs - im Falle jedes Weitwinkels, Proportionen zu verzerren - erhalten (wie das o.g. Beispiel mit der Sonne zeigt, verzerren auch Teleobjektive die Proportionen). Am besten ist es, ein Dreierset aus Objektiven zu haben, mit einer "Normaloptik", die einen Bildwinkel von 45-55° zeigt, in der Mitte.
Antwort von ruessel:
Ich kann wie gesagt nur maximal 8 Meter entfernt stehen,
Man kann das errechnen... aber mache es doch praktisch, nehme einen Fotoapparat mit Zoomobjektiv, stelle diesen so ein wie du es brauchst - und teile diesen (Brennweiten)Wert durch den Cropfaktor....
Mit diesem Weitwinkel darfst du aber trotzdem nicht für ein Portrait einfach näher rangehen:
Ich finde die Kuh sieht noch ganz hübsch aus......
zum Bild
Antwort von Valentino:
@Tarazoe
Nehme dir bitte mal ein Buch zur Grundalge der Physik(Strahlenlehre usw.) und Phototechnik zur Hand, dann wirst du nämlich festellen, das es kein Mythos sondern einfach nur Physik ist.
Mit dem Cropfactor darf man da auch erst gar nicht anfangen, da dies nur ein Eselsbrücke und keine "Echter" Wert ist.
Eine 35mm Objektiv bleibt auch auf der BMCC eine 35mm und wird nicht zu einer 100mm oder so.
Dazu dann noch diverse Optiken wie Fischaugen und Shift/Tilt die das Ganze noch mal auf den Kopf stellen.
Das die Brennweite einen Einfluss auf die Bildgestaltung hat, steht auch außer Frage.
Beim Film mit S35 Bildfläche wird aber meistens mit einer 32 bzw. 35mm gearbeitet.
Ein sehr guter Beweis für die Unterschiedliche Bildwirkung bei gleichem Bildausschnitt ist die Vertigo-Fahrt, die mit nachträglichem Zoomen nicht zur erreichen wäre:
Das Goodfellas Beispiel zeigt ganz gut die Intention, die hier Ballhaus aufzeigen will. So wäre seine Kreisfahrt ohne Teleobjektiv auch nur halb so gut.
Antwort von Tarazoe:
Vielen Dank für Eure Bemühungen und die Beispielbilder.
Das der Crop die Brennweite des Objektives nicht beeinflusst ist mir bewusst. Nur bin ich durch den Crop wiegesagt gezwungen, ein weitwinkligeres Objetkiv zu nehmen, weil ich ja durch den Crop sonst nicht alles auf das Bild bekomme :) Vielen Dank für den Tipp mit der Physik.
Auf meine Vermutung mit dem Mythos bin ich wegen diesem Artikel gekommen: http://www.realfragment.de/blog/index.p ... nfluss-auf