Frage von chris80:Hallo,
in unserem Haushalt haben sich in den letzten 40 Jahren über zwei Generationen zahlreiche Hobbyfilmer-Videos angesammelt (HI-8, VHS-C, MiniDV, Super8 etc.). Private Erinnerungen mit für uns hohem Wert. Die sollen nun nach und nach (grob) geschnitten und digital archiviert werden. Dazu einige elementare Fragen an die Experten hier:
1. Das Digitalisieren machen wir bisher über einen JVC MiniDV Camcorder mit Analog-In auf miniDV Band. Einiges ist schon digitalisiert auf miniDV, vieles nicht. Meines Wissens sollen die Analog-Digital Wandler der Camcorder i.d.R. eine gute Qualität bieten?
2. Über das Archivieren von miniDV habe ich mich schon erkundigt, da gibt es ja wohl nur die sichere Alternative, alle paar Jahre die Bänder neu zu kopieren?
3. Deswegen suche ich nach einen besseren Alternative, und meiner Meinung nach führt kein Weg an redundanter Speicherung auf (externen) Festplatten vorbei. 1 Terabyte gibt es inzwischen für ca. 100€, Tendenz fallend. Das bietet Platz für ca. 79h reines DV-AVI. Natürlich kann eine Platte auch mal kaputtgehen, deswegen soll alles auf eine 2. identische ext. Platte archiviert werden, die an einem anderen Ort aufbewahrt wird. So entfällt lästiges Umkopieren von miniDV Bändern alle paar Jahre, und wenn es in einigen Jahren neue digitale Speichersysteme gibt, kann das mühelos umkopiert werden. Zusätzlich sollen die wichtigen Filme auch noch auf miniDV Band erhalten bleiben. Was meint ihr zu diesen Gedanken?
4. Zusätzlich zur digitalen Archivierung soll das Material (davor) ganz grob geschnitten werden, d.h. zum Bsp. komplett verpatzte Szenen, Szenen in denen die Kamera 5 Minuten ne Wand gefilmt hat etc. rausgeschnitten werden. Das würde ich gerne auf dem PC (Intel Dual-Core 3 Ghz, 4 GB RAM, Vista) machen mit einem Programm wie Adobe Premiere Elements oder Magix Video Deluxe. D.h.: Via miniDV Camcorder auf den PC, dort überflüssige Szenen entfernen, dann auf externe Festplatten zur Achivierung. Verstehe ich das richtig, dass damit absolut verlustfrei gearbeitet werden kann? D.h. bei der Ausgabe aus dem Videoprogramm kommt 100% verlustfreies miniDV? Es erfolgt keinerlei "neu-Komprimierung" in miniDV? Ich habe mal wo gelesen, dass auch miniDV die Videos in gewisser Weise komprimiert. Geschieht das nur bei der "ersten Aufnahme" im Camcorder oder auch, nachdem die AVI Datei in einem Programm geschnitten wurde und dann neu ausgegeben wird?
5. Was wäre, wenn ich im Videoschnittprogramm auch einige Texttitel hinzufüge und das Video dann als miniDV ausgeben will. Erfolgt auch hier keinerlei Komprimierung? Muss der Texttitel nicht irgendwie in das Video "reingerechnet" werden?
Vielen Dank vorab.
MfG,
Chris
Antwort von joerg-emil:
Hi Chris,
die DV-AVI kannst du verlustfrei schneiden, solange du nur harte Schnitte einsetzt. Willst du Titel, weiche Überblendungen oder Farbkorrekturen machen, dann werden beim Export die bearbeiteten Stellen neu berechnet. Achte darauf, dass du in den Exporteinstellungen zu DV-AVI "Smart-Rendering" ausgewählt hast, sonst wird auch das ansich unbearbeitete Material neu berechnet. Bei kurzen Titeleinblendungen ist der Qualitätsverlust aber nicht wahrnehmbar, darüber würde ich mir keinen Kopf machen.
Gruß Jörg-Emil
Antwort von chris80:
Hallo Jörg-Emil,
danke für die Infos. Dazu noch ein paar Rückfragen:
- Das Smart-Rendering hört sich gut an. Mit einem minimalen Qualitätsverlust bei den Stellen mit Titeleinblendungen o.ä. könnte ich leben, das sind ja nur Hobbyfilmereien von Sport und Urlaub :) Ist das eine Standardfunktionalität oder ein Feature von einem best. Programm?
- Erkenne ich schon vor Ausgabe des Videos, ob gewisse Stellen neu berechnet werden müssen? "Sagt" mir das Programm das?
Danke,
Chris
Antwort von joerg-emil:
Hi Chris,
das Smard-Rendern ist eine Standardfunktion, die sowohl Magix als auch Premiere beherrschen.
Bei Magix gehst du nachdem du deinen Film in der Timeline geschnitten hast auf
Datei - Film exportieren - als DV-AVI
hier findest du unter den Exporteinstellungen auch das Kästchen für Smard-Rendern...
Das Programm "sagt" dir nicht, welche Bereiche es neu berechnen wird, aber du weißt ja, dass es nur die bearbeiteten Bereiche sind, also z. B. über die Länge einer Titeleinblendung.
Wenn du allerdings einen Effekt für den ganzen Film anwendest, wie z. B. die Helligkeit anhebst, wird natürlich das ganze Material neu berechnet.
Während des Exports wird dir im oberen Bereich bei Magix ein Laufbalken angezeigt, da kannst du sehen, wie sich die Geschwindigkeit ändert, wenn er auf die neu zu berechnenden Bereiche trifft....
Gruß Jörg-Emil
Antwort von chris80:
Hallo nochmal,
das Smard-Rendern ist eine Standardfunktion, die sowohl Magix als auch Premiere beherrschen.
habs gefunden, danke. Ich habe mir das heute Abend auch mal bei Premiere Elements 7 angeschaut. Dort kann man beim Export sehr viel mehr einstellen, als Laie verwirrt mich das etwas.
- Als Dateityp ist wohl Microsoft DV Avi das richtige?
- Als Kompressor wähle ich DV PAL?
- Im Bereich Datenrate kann ich "neu komprimieren" aktivieren oder deaktivieren. Leide findet sich nirgends eine genaue Dokumentation, was diese Option bewirkt. Entspricht das der Smart rendering Funktion? Was passiert mit von mir hinzugefügten Texttiteln, wenn ich diese Option beim Export nicht aktiviere?
- Was ist in den Bereichen Keyframe und Rendern und Audio einzustellen, wenn das Original-Material nicht verändert werden soll?
Danke,
Chris
Antwort von wolfgang:
3. Deswegen suche ich nach einen besseren Alternative, und meiner Meinung nach führt kein Weg an redundanter Speicherung auf (externen) Festplatten vorbei. 1 Terabyte gibt es inzwischen für ca. 100€, Tendenz fallend. Das bietet Platz für ca. 79h reines DV-AVI. Natürlich kann eine Platte auch mal kaputtgehen, deswegen soll alles auf eine 2. identische ext. Platte archiviert werden, die an einem anderen Ort aufbewahrt wird.
So habe auch ich dieses Problem gelöst - zwei Platten und als DV Material abgelegt. Qualitätsfanatiker würden aber eher zu anderen Codecs raten, vor allem wenn das Material später digital massiv aufbereitet werden soll (weil DV halt 4:2:0 Farbsampling hat, in anderen Codecs könnte man bei 4:2:2 bleiben, aber der Speicherbedarf wird auch massiv höher).
Antwort von chris80:
3. Deswegen suche ich nach einen besseren Alternative, und meiner Meinung nach führt kein Weg an redundanter Speicherung auf (externen) Festplatten vorbei. 1 Terabyte gibt es inzwischen für ca. 100€, Tendenz fallend. Das bietet Platz für ca. 79h reines DV-AVI. Natürlich kann eine Platte auch mal kaputtgehen, deswegen soll alles auf eine 2. identische ext. Platte archiviert werden, die an einem anderen Ort aufbewahrt wird.
So habe auch ich dieses Problem gelöst - zwei Platten und als DV Material abgelegt. Qualitätsfanatiker würden aber eher zu anderen Codecs raten, vor allem wenn das Material später digital massiv aufbereitet werden soll (weil DV halt 4:2:0 Farbsampling hat, in anderen Codecs könnte man bei 4:2:2 bleiben, aber der Speicherbedarf wird auch massiv höher).
Ich denke, da kommt es drauf an, um was für Videos es sich handelt und in welcher Form das Rohmaterial vorliegt. Bei mir sind das wie gesagt zig Jahre alte Hobbyaufnahmen mit Hobbykameras (weitgehend analog). Teilweise liegt das Material auch schon digitalisiert auf miniDV Bändern vor. Deswegen sollte diese Qualität für diese Videos mehr als ausreichend sein :)
MfG,
CHRIS