Frage von Chmee:Ihr habt einen gewissen Betrag, sagen wir mal 4000,-EUR zur Verfügung.
Ihr möchtet Videoclips und Kurzfilme drehen, die sendetauglich sind.
Die Auswahl ist groß:
Einerseits die Panasonic DVX-100A, andererseits die neue Sony HDR-FX1,
dann noch die JVC 500 und noch etliche weitere. uähh..heul..
1. Das DV-Format ist einfach bearbeitbar, das Kompressionsformat hinterlässt
keine derben Artefakte. Bei sauberer Lichtsetzung gelingen gute Bilder.
2. Das HDV-Bild-Format von Sony ist etwa 3,5 Mal so gross (1440*1080 i ).
Habe aber etwas gegen MPEG2-Blockartefakte bei Schwenks. Aber
wird mit etwa 3,5MB/sek --> 28MBit kodiert.
Ich teste in den nbächsten Tagen die 100A, mal schauen ob sie Gold ist
und glänzt. Helft mir !!
mfg chmee
Antwort von Chmee:
Vergessen, die Standard_Cams zu nennen, sind alle nicht ausm Rennen, aber zweitrangig.
XL1/XL2/XM2/VX2000/VX2100 etc..
Weitere Ausgaben stehen noch aussen vor, als da wären:
1. Sachtler/Manfrotto-Stativ
2. 4-6 Lampen und Stative ( Fluter/Spots )
3. Molton-Blenden
4. Mikrofon mit AllInOne Mixer/Compressor/Enhancer ( Fostex/Shure/etc )
mfg chmee
Antwort von Rasmus:
Moin chmee,
ich würde die Frage zweiteilen:
1. DV oder HDV
2. Welcher Camcorder in diesem Format
Zu 1. HDV ist meiner Meinung nach noch nicht ausgereift. (Siehe auch Berichte bei
http://www.Hackermovies.de" ) Ob dieses Format jemals im professionellen Einsatz genutzt werden kann, wage ich zu bezweifeln (Stichwort Kompression/Rekompression von MPEG 2 bei der Bearbeitung). Ebenso gibt es noch keine vernünftige Nachbearbeitungsmöglickeit dieses Formates. Ich befürchte, das um ein anständiges 'Amateur HD-Format' zu erzeugen, eine höhere Datenrate auf möglicherweise einem anderen Datenräger gefahren werden muß. Dies würde ein vollständig neues Format bedeuten. Meine eindeutige Empfehlung ist zur Zeit das DV-Format, wenn man damit arbeiten und nicht technisch experimentieren will.
Zu 2. Bei HDV heißt heute wohl die eindeutige Wahl SONY HDR-FX 1 oder das soeben erschienene Profimodell dazu. Nun kann man sagen, diese Kamera kann ja auch 'normales' DV.
Aufgrund der Optik kann diese Kamera jedoch nicht die Qualität der JVC GY-DV 500 mit vernünfitiger (z. B. CANON 18x oder Fuji 19x)Optik erreichen. Der Haken: Weder die JVC 500 noch die 5000 können echtes (anamorphes) 16:9, geschweige denn Progressiv (Vollbild) aufzeichnen. Für mich die einzige alternative: CANON XL 2. Ich habe letzte Woche meine DV 500 (mit CANON Optik) gegen die XL 2 getestet und werde mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die XL 2 umsteigen. Mein persönliches Ergebnis: Die optische Leistung (Auflösung und Farbe) beider Kameras im 'normalen' 4:3 Betrieb ist absolut vergleichbar. Nachteile der XL 2 sind eine erheblich geringere Lichtstärke (fast 2 Blenden!) sowie aufgrund der 1/3 Zoll CCD's eine erheblich größere Tiefenschärfe. Für meine Arbeit benötige ich jedoch die Möglichkeit, echtes 16:9 progressiv aufzeichnen zu können und hier gibt es zur Zeit keine Alternative. Einzig die von Dir erwähnte Panasonic DVX 100A (konnte ich auch schon testen) kann dieses noch, hat aber aufgrund der Optik nicht die Qualität der DV 500 oder XL 2. Darüber hinaus ist mit Kameras dieser Bauart, also auch den SONY Modellen szenisches Arbeiten von Schulter oder Stativ nur schwer möglich.
Fazit: Eine Entscheidung ist stark von den eigenen Bedürfinssen und dem geplanten Einsatzzweck abhängig.
P.S.: Meine JVC 500 Ausrüstung steht demnächst zum Verkauf...mit lachendem und weinendem Auge...
Gruß Rasmus
Antwort von Markus:
Hallo chmee,
ich arbeite mit einer DSR-PD170 von Sony, dem professionellen Ableger der VX2100. Wenn Du im Internet nach Händlern recherchierst, findest Du die Kamera oft für den gleichen Preis wie das Consumermodell. Ich bin übrigens sehr zufrieden mit dem Gerät. XLR-Anschlüsse mit zuschaltbarer 48V-Phantomspeisung machen die Kamera ebenso interessant wie die hohe Lichtempfindlichkeit durch 3 CCDs mit je 1/3" und den Sony Silver Support.
Wenn Du Fragen dazu hast, melde Dich einfach mal.
Viele Grüße
Markus
www.behrendt.tv
Antwort von Rasmus:
Hallo Florian,
hab schon gekauft...
Gruß Rasmus
Antwort von florian:
hallo rasmus!
ich verkaufe zufällig eine neue xl2 mit voller garantie und rechnung für ca 4250,- euro . bei interesse melde dich doch einfach unverbindlich bei mir ( ). das ist jetzt ein absoluter zufall dass ich das hier lese...
gruss florian
Antwort von Rasmus:
Moin aus Hamburg.
Wenn Du jetzt soweit bist, bleiben eigentlich noch 3 Kameras übrig: Die Panasonic 100A, die CANON XL 2 und die JVC DV 500.
Also zuächst wieder eine Grundsatzfrage: Beabsichtigst Du in erster Linie Kinoauswertung, TV-Auswertung oder 'privaten' Einsatz?
Für die TV-Auswertung ist die JVC DV 500 immer noch die erste Wahl: Bestes Handling, höchste Lichtstärke (entscheidend bei z. B. Doku) bei maximaler Bildqualität und höchster Kompatibilität (Nachbearbeitung auf DVCPro und DVCam Systemen möglich, gilt natürlich auch für die anderen beiden), 1/2 Zoll CCD's, bei in diesem Rahmen optimalem Preis. Der Haken: Extrem hohe Kosten für Zubehör. Empfehlung: Kauf wenn eine gute gebrauchte komplette Ausrüstung.
Bei hauptsächlichem Einsatz für Kinoauswertung (Szenischer Dreh) würde ich die XL 2 vorziehen. Hervorragende Qualität bei der anamorphen 16:9 Darstellung mit echtem Progressive, nach der JVC die beste Optik (hervorragender Optischer Bildstabilisator!). Die Haken: 1/3 Zoll CCD, geringe Lichtstärke, Standardoptik sehr Telelastig. Schultereinsatz sehr gewöhnungsbedürftig.
Als Zweitkamera/Handkamera für beide o. a. Auswertungszwecke leistet die Panasonic sicher gute Dienste: Kompakte Kamera, die man auch nur mal so mitnehmen kann (Urlaub etc.), 'Amateurlook' (kann bei Dokus sehr hilfreich sein), gute Bildqualität, Hervorragendes Handlig aus der Hand sehr gutes Preis/Leistungsverhältins. Kann von allem etwas aber leider nichts wirklich 'optimal'. Die Haken: Kein echtes 16:9 (470.000 Pixel CCD!!!) Bedienung hauptsächlich Menügeführt, feste 'Billigoptik', kein vernüftiger Einsatz von der Schulter (nur mit behelfsmäßigen Zubehör), zu leicht und zu 'fummelig' für Stativeinsatz (Schärfe nachziehen etc.).
Das Cinegamma sollte eine Voreistellung für die FAZ sein, um bei der Ausbelichtung mehr Spielraum für Farbkorrketur etc. zu haben. Beim Einsatz für die Mattscheibe wird das Bild 'Flau'. Nützt also eigentlich nur in Verbindung mit anamorphen 16:9 und das kann die Kamera nicht!
So lieber Kandidat, jetzt hast Du die Wahl
Ein Tip: Leih Dir die Kameras alle mal für einen Tag und probier sie aus, oder spiel wenigstens mal kurz damit rum...
Gruß aus Hamburg
Rasmus
Antwort von Chmee:
Rasmus.
Alle die von Dir genannten Kritikpunkte betreffs der FX1 unterstreich ich und
meine auch, dass die FX1 die erste HDV, aber mind. 2 Generationen von einem
ausgereiften nachbearbeitbaren Aufnahmeformat entfernt ist.
FX1 fällt also weg.
Ich muss es ja sagen, mein Favorit ist bis jetzt die 100A und ich freu mich aufs
testen. Mal gucken, was der progressiv.Modus mit 1/25-Shutter und manueller Blende
und diesem Cinema-Gamma bringt.
Und bezüglich der 16/9-Sache. Vielleicht gibt es eine anamorphe Optik zum Draufschrauben ?
Wie ist denn der progressiv-Mode bei der XL2 ?
Logisch ist auch, dass bei 4000EUR 1/3"-CCDs drin sind.