Frage von popaj:Hallo zusammen,
sind eigentlich auch Hintergrundmelodien die man mit Soundprogrammen
erstellt, auch GEMA pflichtig? z.B. wenn man Kurzfilme verkaufen möchte.
Vielen Dank.
Antwort von Kevinovicz:
Solange du die Musik selbst "erstellst", keine Melodien "klaust", keine "unerlaubten" Samples benutzt
und nicht in der Gema bist - wieso sollte es dann Gema-pflichtig sein?
Antwort von Hans-Joachim:
Da mußt Du die Lizenbedingungen der Hersteller studieren. Bei Magix steht z.B. teilweise drin, dass "nicht-kommerzielle" Verwendung gebührenfrei ist. Die Formulierung ist aber nicht immer einheitlich, also bitte genau durchlesen.
Das hat aber nichts mit der Gema zu tun, sondern ist nur eine Absprache zwischen Dir und dem Hersteller.
Antwort von Steelfox:
Hi,
wenn du alles machst wie oben beschrieben, dann kein Problem.
Aber nicht vergessen:
Wenn du das Filmchen dann verhökerst, möchte die GEMA trotzdem
informiert werden. Sie haben schließlich einen Rechtsanspruch darauf.
Die entscheiden dann, dass nix bezahlt wird.
So machen wir das alle hier, stimmts?
;-)
Gruß
Antwort von popaj:
Aha ok, verstehe. Vielen Dank.
Was ist denn wenn ich eine kleine Band für mich
im Hintergrund spielen lasse?
Muss man der GEMA auch Bescheid geben?
Warum muss man das überhaupt machen, was ist das für
ein Verein?
Antwort von Steelfox:
Wer oder was im Hintergrund für die Musik verantwortlich ist, spielt
auch für "diesen Verein" keine Rolle. Für die Meisten von uns ist die Anmeldung ein notwendiges Übel. Selbst dann wenn kein GEMA-Material dabei ist.
Grundsätzlich muß jeder Datenträger zur Repertoireprüfung der GEMA gemeldet werden. Die wollen eben genau wissen was du machst.
Die Anmeldung kostet nix, die Prüfung auch nicht - sie ist eben nur ein wenig lästig.
Ich beziehe mich hier nur auf den Verkauf von Datenträgern. Wenn du den Film online als Datei verkaufst, sind die Bedingungen etwas anders. Hier kann es sein, das das niemanden interressiert.
Ist alles etwas kompliziert, eine Million Formulare gibts für jeden Anwendungsbereich. Lies dich bei denen mal durch.
Antwort von MarcBallhaus:
Was ist denn wenn ich eine kleine Band für mich
im Hintergrund spielen lasse?
Muss man der GEMA auch Bescheid geben?
Wenn du das, was die Band spielen soll, selbst komponierst und nicht Mitglied der GEMA bist, dann nicht. Da du das aber nicht kannst, wirst du wohl ne Coverversion von jemandem spielen müssen, der es besser drauf hat als du. Und damit ist die Frage klar beantwortet: NATÜRLICH! Denn du bedienst dich seinem geistigen Eigentum!
Warum muss man das überhaupt machen, was ist das für
ein Verein?
Aus dem gleichen Grund, weshalb du nicht willst das man deine Bilder ungefragt und ohne Erlaubnis in eigene Film kopiert und sich damit brüstet.
Auch Musiker haben Urheberrechte, stell dir vor, und sie sind durch die GEMA super vertreten, ein Privileg, das wir visuell arbeitenden Künstler - leider - nicht geniessen.
MB
Antwort von Kevinovicz:
Aber nicht vergessen:
Wenn du das Filmchen dann verhökerst, möchte die GEMA trotzdem
informiert werden. Sie haben schließlich einen Rechtsanspruch darauf...
Gruß
Ist das wirklich so?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass, wenn ich die Musik für meinen Film selbst komponiere und kein Gema-Mitglied bin, es die Gema irgendetwas angeht, an wen ich meinen Film für wie viele Mio. Euro verkaufe.
Das ist wohl der Irrglaube, dem hier viele aufsitzen - aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren, wenn es tatsächlich anders sein sollte.
Antwort von DWUA:
meinen Film für wie viele Mio. Euro verkaufe...
Selbst komponiert und gespielt:
Interessiert nur das Finanzamt.
;))
Antwort von Kevinovicz:
meinen Film für wie viele Mio. Euro verkaufe...
Selbst komponiert und gespielt:
Interessiert nur das Finanzamt.
;))
och nööö - Mist! ;-)
Antwort von Steelfox:
Ist das wirklich so?
Ja
Leider.
Sowie Musik im Spiel ist - egal woher - haben die das Recht zu erfahren
wer musikalisch, wie lange dort drauf vertreten ist.
Bei Musik von Künstlern die Mitglied bei der GEMA sind hat das auch seine Berechtigung.
Warum das allerdings auch gemeldet werden muß wenn GEMA-freie Musik verwendet wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Hier greift aber die von der GEMA ins Leben gerufene "GEMA-Vermutung".
(ein Thema was hier und anderswo auch schon heiß diskutiert wurde)
Fakt ist (so steht es auch in den Richtlinien der GEMA) es muß immer
dann etwas gemeldet werden wenn du Musik verwendest.
Das hat auch nix damit zu tun, ob du oder derjenige, der die Musik macht dort Mitglied ist.
Antwort von Kevinovicz:
Ist das wirklich so?
Ja
Leider.
Sowie Musik im Spiel ist - egal woher - haben die das Recht zu erfahren
wer musikalisch, wie lange dort drauf vertreten ist.
Bei Musik von Künstlern die Mitglied bei der GEMA sind hat das auch seine Berechtigung.
Warum das allerdings auch gemeldet werden muß wenn GEMA-freie Musik verwendet wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
Hier greift aber die von der GEMA ins Leben gerufene "GEMA-Vermutung".
(ein Thema was hier und anderswo auch schon heiß diskutiert wurde)
Fakt ist (so steht es auch in den Richtlinien der GEMA) es muß immer
dann etwas gemeldet werden wenn du Musik verwendest.
Das hat auch nix damit zu tun, ob du oder derjenige, der die Musik macht dort Mitglied ist.
"Gema-Vermutung" (?!) - Wieder was gelernt.
Noch ein Grund mehr, gegen dieses Monopol vorzugehen und eine Verwertungsgesellschaft für CC zu forcieren...
Kann ich auch mal so einen Verein gründen, der sich anschickt die Rechte von Filmemachern zu vertreten, so eine "Kevinovicz-Vermutung" aufstellen und mir erstmal jeden Film vorlegen lassen, um zu prüfen, dass da auch ja keine (Urheber-)Rechte Dritter verletzt werden? Wär ja mal ein Geschäftsmodell.
Sachen gibt's...
Antwort von Steelfox:
Kann ich auch mal so einen Verein gründen, der sich anschickt die Rechte von Filmemachern zu vertreten, so eine "Kevinovicz-Vermutung" aufstellen und mir erstmal jeden Film vorlegen lassen, um zu prüfen, dass da auch ja keine (Urheber-)Rechte Dritter verletzt werden? Wär ja mal ein Geschäftsmodell.
Sachen gibt's...
öhm, kann ich da auch mitmachen?
:-))
Möchte dort gern im Vorstand sitzen!
Tja, wenn das so einfach wär.
Von Monopolstellung kann man, glaube ich, nicht reden. Es gibt auch noch andere Verwertungsgesellschaften. Zumindest im Ausland.
Aber wie MB schon meint, etwas für die visuelle Zunft wär doch auch mal was.
Antwort von DWUA:
Ist das wirklich so?
Ja
Leider.
Sowie Musik im Spiel ist - egal woher - haben die das Recht zu erfahren
wer musikalisch, wie lange dort drauf vertreten ist...
Unn wenn die Gäns in Buxtehude
dann nur noch mit dem A...loch tuute!
;))
Antwort von Kevinovicz:
Von Monopolstellung kann man, glaube ich, nicht reden. Es gibt auch noch andere Verwertungsgesellschaften. Zumindest im Ausland.
Klar, das mit der Monopolstellung war nur auf Deutschland gerichtet.
Ich habe die Gema schon immer für einen komischen Verein gehalten, da die Abrechnungssysteme sehr merkwürdig einseitig und schwer durchschaubar sind. Es gibt ja auch nicht umsonst immer mal wieder eine Petition, die es dann hoffentlich auch mal bis in den Bundestag schafft.
Dass aber erst einmal die Vermutung ausgesprochen werden darf, dass
jeder, der irgendein Stückchen Musik zusammenfriemelt auch Mitglied der Gema ist, schlägt ja wohl dem Fass den Boden aus. Deutscher Bürokratiekram hoch zehn!
Wenn es nicht sogar gegen internationales und deutsches Recht verstößt
http://de.wikipedia.org/wiki/Unschuldsvermutung
http://de.wikipedia.org/wiki/Beweislast, aber ich bin kein Jurist ;-)
P.S. Suche noch Mitglieder für Steelfox' und meinen Verein
DWUA? M.B.?
Antwort von Steelfox:
Hoffen wir doch mal, das der TS trotz aller Bürokratie nicht die Freude am Filme machen verloren hat, bzw. sich sein Problem geklärt hat.
i.ü. gibt es irgendwo im Netz eine Aussage von einem Vorsitzenden des oben genannten Vereins, die besagt Sinngemäß, das eben diese Unschuldsvermutung lt. deutschen Recht für sie keine Bewandnis hat.
...
Antwort von Kevinovicz:
Amen.
Over and out!
Antwort von DWUA:
Die GEMA ging einmal so weit, dass sie bei "unserem" Komponisten,
der selbstverständlich seit eh und je dort eingetragen ist,
aufgrund von 4 Takten "Musikzitat" (von 1000) versucht hat, aus
"E" Musik "U" Musik zu machen.
Scherereien ohne Ende. Nach vielen Telefonaten hat man sich einigen
können.
(U/E = unterschiedliche Bewertung, weil unterschiedliche Tantiemen.
Etwas, das ständig im Radio "U" dudelt bekommt gerechterweise weniger
als ein "E-Opus", das selten bis gar nicht gesendet wird.)
Urheberrechtsverletzungen?
Da würde das "Bürgerliche Gesetzbuch" aber anfangen zu glühen...
;))
Antwort von Steelfox:
@DWUA
Jeder (z.B Komponist, Texter etc.) der bei der GEMA Mitglied werden möchte hat sich das vorher sicher reiflich überlegt und tut dies letztendlich auch aus gutem Grund. Und das ist auch ok so.
Wenn man den zahlreichen ähnlich gelagerten Berichten aus dem Netz glauben schenkt, dann ist dein geschilderter Fall leider keiner dieser bedauerlichen Einzelfälle, sondern symtomatisch für die chaotische Abrechnungs- und Verteilerpolitik dieser Institution. Schon allein aus diesem Grund ist eine grundlegende Reform dieser "Geschäftspraktiken" notwendig.
Damit all jene besser davon profitieren können, die eben aus guten Grund
dort Mitglied sind.
Und für all diejenigen, die GEMA-freie Musik verwenden, sollte mit dieser Reform auch gleich dieser oben thematisierte bürokratische Unsinn abgeschafft werden.
...s"ist ja bald Weihnachten, da wünsch ich mir schonmal was.........
Antwort von MarcBallhaus:
99,99% aller Musiktitel, die kommerziell erfolgreich sind, werden durch die GEMA vertreten. Etwa 100% dessen was im Radio oder TV gespielt wird, zumindest öffentlich rechtlich, ist durch die GEMA vertreten, der Rest von den Privaten liegt sicher wieder bei jenen 99,99%.
Infolge dessen ist es absolut gerechtfertigt, dass hier nicht so etwas wie eine "Unschuldsvermutung" gelten kann. Weiterhin würde es bedeuten, dass ein zeitlicher und finanzieller Aufwand in einem Maße betrieben werden müsste, der in keinem Verhältnis zum Ergebnis steht.
Es ist nunmal eine Tatsache, dass GEMA-freie Musik meistens minderwertig ist und sehr oft einfach nur dem Zweck dient, für kleine, billige Produktionen der GEMA aus dem Weg zu gehen - und das hört man leider auch.
Die GEMA ist aber auch garnicht das Problem, im Gegenteil, sie erleichtert doch all jenen die Bürokratie, die Musikstücke anderer verwenden wollen, weil man sich nur an eine einzige Adresse wenden muss und nicht erst nen Detektiv beauftragen muss, um den Urheber herauszufinden.
Hand aufs Herz: Was die meisten aber wollen, die die GEMA verteufeln, ist nichts zahlen für das was sie verwenden, man möchte doch am liebsten den Diebstahl an fremdem Eigentum legalisiert wissen, sonst nix. Denn was die Ausschüttung angeht, die GEMA gibt fast 100% dessen was sie titelbezogen konkret einnimmt, an die Urheber weiter.
Was also ist daran schlecht? Das es kostet, ja, aber das sind Peanuts und es ist nicht für die GEMA, sondern für die, die das Stück geschrieben haben.
U und E Klassifizierung ist allerdings Mist, das ist aber auch das einzige.
MB
Antwort von stefangs:
bevor ich gema mitglied war, habe ich ein album produziert und musste es der gema melden (bzw. das presswerk, die erledigen den schreibkram fuer einen, wenn man will). ein paar grundsaetzliche infos zum inhalt und urheber wurden ausgefuellt und das war's. war eigentlich recht schmerzlos, muss ich sagen.
stefan
Antwort von Kevinovicz:
...Etwa 100% dessen was im Radio oder TV gespielt wird, zumindest öffentlich rechtlich, ist durch die GEMA vertreten...
Das ist nicht verwunderlich, denn das bei den Radiostationen verwendete Erfassungssystem sieht das Spielen von Musik von Nicht-Gema-Künstlern gar nicht vor. Sprich: Wer nicht Gema-Mitglied ist, wird nicht gespielt! Von einigen Nischensendungen, die dann ausschließlich CC-Musik spielen, einmal abgesehen.
Deshalb finde ich es auch durchaus gerechtfertigt hier von einem in den freien Markt eingreifenden Monopol zu reden.
Ich habe vor einigen Wochen im Rahmen der Berlin Music Week ein paar Diskussionsrunden zu dem Thema besucht und dort wurde deutlich zum Ausdruck gebracht, dass eine Gema-Mitgliedschaft auch durchaus Probleme mit sich bringt. Vor allem deswegen, weil es nur eine personenbezogene Mitgliedschaft gibt (ist ja ein Verein) und man nicht einzelne Werke durch die Gema "schützen" lassen kann.
Beispiel: Künstler A macht Musik, die er durch die Gema vertreten wissen möchte. Künstler A schreibt aber auch Jingles, Hintergrundmusik usw., die er im Auftrag für Unternehmen produziert, die nach einmaliger Zahlung der Arbeit des Künstlers A für deren weitere Verwendung aber keine Gebühren zahlen möchten...
Dann gibt es noch erfolgreiche Fernsehserien, bei denen bei der Zweitverwertung auf DVD usw. auf die Originalmusik verzichtet wird, da die hierfür anstehenden Gema-Kosten nicht mehr kalkulierbar sind.
Es ist nunmal eine Tatsache, dass GEMA-freie Musik meistens minderwertig ist und sehr oft einfach nur dem Zweck dient, für kleine, billige Produktionen der GEMA aus dem Weg zu gehen - und das hört man leider auch.
Die meisten deiner Beiträge schätze ich ja, weil sie direkt aber auch ehrlich sind. Hier schießt du meiner Meinung nach aber übers Ziel hinaus. Du hast dich ja mal selbst als "Medienhure" bezeichnet und einige können sich ja durchaus denken, für wen du so produzierst.
Aber diesen zwar kommerziell erfolgreichen "Künstlern" per se mehr Qualität zu bescheinigen als den vielen Künstlern, die weitaus innovativer und ehrlicher Musik machen, finde ich schon sehr herablassend.
P.S. Wie sagte ein englisches Podiumsmitglied auf der a2n so schön: "Ich frage meine (Musik-)Studenten als erstes, ob Sie kommerziell erfolgreich im Musikbusiness sein wollen. Wenn sie das mit JA beantworten, schmeiß ich sie aus der Vorlesung und empfehle ihnen, Jura zu studieren"...
Antwort von Steelfox:
Da Musik immer irgendwo auch Geschmackssache ist, ist es doch schon anmaßend zu sagen, das nur die Künstler gute Qualität abliefern, die auch durch die Gema vertreten werden.
Sowas mögen nun Hobbymusiker die auch erfolgreich hier und da auftreten nicht gern hören.
Vor Jahren hatte ich mal ein Kurzbericht von einer Veranstaltung gemacht,
in der permanent irgendwelche Blasmusik gespielt wurde. Für diesen Bericht wurden alle Lieder recherchiert, bei den entsprechenden Verlagen und Urhebern Genemigungen eingehohlt, Gema benachrichtigt und dann bezahlt.
So.
Soweit so gut. Qualitativ war die Musik, ähm, nicht mein Fall.
Aus meiner Sicht größerer Mist als die Musik die ich bei dem einen oder anderen freien Musiker zu hören kriege.
Aber es wurde angemeldet damit eben auch die Urheber ihren (verdienten) Anteil bekommen.
Da keiner von uns hier die Gesetzte ausheckt, kann man ja auch niemanden zur Rechenschaft ziehen.
Hm, schade.
Natürlich ist das ein unsinniger Aufwand sich trotzdem bei der Gema zu melden auch wenn ich nichts aus ihrem Repertoire verwende. Jedoch mache ich die Gesetzte nicht.
Mich würde aber mal interessieren was passiert wenn jemand seine Produktionen (z.B. DVDs) ständig versucht zu verkaufen ohne dies der Gema zu melden - weil es ja nichts anzumelden gibt?
Welche rechtlichen Auswirkungen hätte das denn?
Man kann (trotz dieser Gema-Vermutungs-Klausel) ja auch im nachhinein
niemanden haftbar machen.
Eine kuriose Welt....