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Infoseite // Filmstiftungen/ Stipendium o.ä.



Frage von Blackeagle123:


Hallo ihr Lieben,

ich bin seit einiger Zeit nun bei slashcam dabei und habe sehr viel in der Zwischenzeit dazugelernt. Ich bin 16 jahre alt, Schüler eines Gymnasiums und mache (neben Darstellendem Spiel) viel Zusätzliches im Bereich Grafik (u.a. Schülerzeitung Layout) aber vorallem Film (mehrere Reportagen, Trailer, Kurzfilme etc.). Ich gehe in Rheinland-Pfalz zur Schule, wohne in Hessen und Bayern. (Eltern getrennt)

Ich mache mir oft Gedanken, welche Filme ich gerne verwirklichen würde, habe viele Ideen, aber es scheitert meist an der finanziellen Unterstützung.

Deshalb die Frage, ob ihr Filmstiftungen kennt, die solche "jungen Filmer" gerne unterstützen! Sei dies durch Bereitstellung von Kamera(s) und Zubehör, durch Meetings zum Dazulernen oder ähnliches... Wenn man einmal in so einer Stiftung drin ist, dann fällt es einem vll auch später leichter, an ein Stipendium zu kommen! Ich bewerbe mich gerne und würde es als neue Aufgabe sehen, eine Stiftung zu begeistern ;-)

Mein Interesse ist sehr groß in diesem Bereich und ich plane schon jetzt, auf eine Filmschule zu gehen und dafür einen besonderen, professionellen Kurzfilm zu erstellen.

Ich habe schon ein paar Internetseiten gefunden, die Informationen dazu bieten, jedoch kenne ich nicht genau das richtige Vorgehen. (s. unten) Für Empfehlungen, Tipps u.ä. wäre ich sehr dankbar.

Ganz viele, liebe Grüße und in Hoffnung auf eurer Helfen!
Constantin

PS: Bisher gefundene Websites
http://www.filmbuero-nw.de/news.php
http://www.filmstiftung.de/
http://www.filmbuero-franken.de/
http://www.hessische-filmfoerderung.de/ (Hier erscheint nur Telefonnummer!?)

Mir ist bisher noch unklar, wie das Vorgehen ist! Bekommt man einmalig finanzielle unterstützung, um einen Kurzfilm zu produzieren, oder soll man mit vorhandenen Mitteln einen Kurzfilm produzieren und kann im Nachhinein u.U. Geld bekommen?


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Antwort von Bernd E.:

www.hessische-filmfoerderung.de (Hier erscheint nur Telefonnummer!?) Kein Logo zu sehen, kein Filmstreifen mit Fotos? Mit einem Klick darauf kommt man zum Menu und auf die weiteren Seiten.

Gruß Bernd E.

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Antwort von PowerMac:

(…)
Mir ist bisher noch unklar, wie das Vorgehen ist! Bekommt man einmalig finanzielle unterstützung, um einen Kurzfilm zu produzieren, oder soll man mit vorhandenen Mitteln einen Kurzfilm produzieren und kann im Nachhinein u.U. Geld bekommen?
Okay, alles dauert zu lange zum Beantworten. Deshalb nur diese Frage. Man kann Fernseh- und Filmproduktion studieren. Alles relativ wirr. Lade dir einen Antrag auf "Produktionsförderung" runter und lies ihn dir genau durch. Da steht drin, wie das abläuft und welche Bedingungen gegeben sein müssen. Es gibt verschiedene Arten der Förderung, wie Drehbuchförderung, Vorproduktionsförderung, Produktionsförderung, Postproduktionsförderung, Marketingförderung oder Vervielfältigungsförderung für Filmkopien. Normalerweise läuft es so ab: du hast ein Drehbuch. Dann planst du deinen Film. Suchst Darsteller, Mitarbeiter, Drehorte, überlegst dir die szenische Inszenierung usw. Jetzt kommst du und musst kalkulieren, was der Spaß kostet (Stichwort Kalkulation beispielsweise hier. Du musst wissen, wie lange du drehen wirst, wieviele Leute mitarbeiten, wer welche Postions ausübt, welche Technik ihr braucht usw. Personalkosten, Sachkosten und Reisekosten musst du aufstellen. Dann kommt ein Betrag raus. Jetzt musst du Geld dafür suchen. Sponsoren ansprechen, die leute kostenlos arbeiten lassen, Filmförderung kriegen… Mit einem ordentlichen Kalkulation, einem Finanzierungsplan und alles formal ausgearbeitet, kannst du dich dann für eine Produktionsförderung bewerben. Im Idealfall bekommst du dann einen Großteil der benötigten Summe.
Doch die Förderung klappt nicht? Das Geld fehlt? Du musst dich verschulden und alle arbeiten gestresst ohne Bezahlung und Nahrung?! Willkommen in der Filmbranche.

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Antwort von Blackeagle123:

Das hört sich ja sehr spannend an! ;-)
Kann man auch im Nachhinein eine Förderung auf Dauer (z.B. für ein Jahr) bekommen und monatlich einen bestimmten Betrag überwiesen kriegen? Oder immer wieder bestimmte kostenlose Schulungen?

Dafür müsste dann natürlich ersteinmal ein bestimmtes Projekt stehen...

Ich denke es ist leichter, an einem fertigen Projekt ein künsterlisches Können zu erkennen, als an einem Drehbuch. Was man am Ende draus macht, kann ja total variieren.
Ich denke dabei an so eine Art Bewerbung, (vergl. Filmschule Ludwigsburg), die viele selbstgemachte Filme sehen wollen.

Viele, liebe Grüße
Constantin

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Antwort von PowerMac:

(…) Kann man auch im Nachhinein eine Förderung auf Dauer (z.B. für ein Jahr) bekommen und monatlich einen bestimmten Betrag überwiesen kriegen? Oder immer wieder bestimmte kostenlose Schulungen? (…) Nein. Produktionsförderung gibt es nur für einzelne Produktionen, die in einem bestimmten festgelegten Zeitraum mit bestimmten Vorraussetzungen (formale Kiterien, Finanzierungsplan, Auswertungskonzept, Kalkulation, solide Planung, gutes Drehbuch, herausragende künstlerische Idee) einen Film drehen möchten; es darf also noch nicht begonnen worden sein, zu drehen und alles muss sich noch in der Vorproduktionsphase befinden. Rückwirkend gibt es prinzipiell nie etwas. Es gibt immer Geld für eine Produktion und niemals für Zeiträume, denn eine Produkion schließt auch immer einen Zeitraum mit ein. Kostenlose Schulungen? So etwas gibt es nicht. Das siehst du leider etwas zu naiv. Es mag spezielle Förderungen für Studenten geben, wie beispielsweise das Karl-Steinbuch-Stipendium, aber für Schüler kenne ich nichts. Solche Stipendien können dir monatlich gezahlt werden, um den Lebensunterhalt etwas "aufzubessern". Aber du wirst niemals großes Geld für dich oder einen Verdienst bekommen. Ale Förderungen haben eines gemein: es geht um den Film, eine künstlerische Leistung, nicht um dich.

Denk daran, dass du beispielsweise für Ludwigsburg auch ein ganzes Jahr (!) Praktika gemacht haben musst. Und zwar keine persönlichen Kurzfilme, denn die zählen nicht. Du musst bei Sendern/Produktionsfirmen gearbeitet haben. Für "Regie"-Aufnahmeprüfungen zählt hauptsächlich das Drehbuch. Inszenierung, technische Ausführung, Postproduktion, alles ziemlich egal. Ludwigsburg will nicht viele selbstgemachte Filme sehen. Quantität ist unwichtig. Es ist eher peinlich, sich mit schlechten Amateur-Filmen zu bewerben. Ein (!) Film mit guter Story und du bist drin. Ich würde mich mit Kranfahrten und technischen-Selbstzwecken zurück nehmen, denn das hat nichts mit Regie zu tun. Es geht nicht darum mit Technik zu beeindrucken.

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Antwort von Blackeagle123:

Hey,

das hört sich sehr interessant an und zeigt mir, worauf man achten oder sich so langsam spezialisieren sollte. Das man ein Jahr Praktikum gemacht haben muss, wusste ich bisher auch nicht. Habe mich für Stipendien oder Bewerbungen an Filmschulen noch nicht gekümmert, weils mir noch deutlich zu früh erschien... (11. Klasse Gymnasium)

Ich dachte, dass die Filmschulen vorallem sehen wollen, dass man schon im jungen Alter angefangen hat, sich für Filme zu interessieren.

Du sprichst davon, dass ein Drehbuch sehr wichtig ist. Heißt das, die Schulen wollen das Drehbuch sehen, oder heißt das, die Filmschulen wollen den fertigen Film (das Resultat aus dem Drehbuch) sehen?

Bist oder warst du auf eine Filmschule oder bekamst schon Föderung für Projekte, weil du dich so gut damit auskennst? Mich würden auch so ein paar Erfahrungsberichte interessieren von verschiedenen Filmschulen. (Bisher kenne ich nur einen sehr zufriedenen "Filmschüler" aus Berlin)

Viele Grüße
Constatin

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Antwort von Blackeagle123:

Hallo nochmal,

wie sin denn die Erfahrungen mit Stiftungen. Werden dort für Kurzfilme eher 60.000€ oder eher 500€ gestiftet?

Ich gehe davon aus, dass das total unterschiedlich ist, aber ein ungefährer "Geldrahmen" wäre super für eine der ersten Kurzfilm-Produktionen, wofür ich eine Stiftung brauche.
Was für Vorschläge kann man dort ernsthaft einreichen? Wo sollte man sparen? 60.000€, dafür Kamerakran, Dolly, beste kamera, oder 6.000€ und kein Essen am Set ;-) (nur als ganz kleines Beispiel, wobei es ja nicht (nur) auf das Equipment, sondern die Idee ankommt)

Viele, liebe Grüße und danke im Voraus!
Constantin

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Antwort von Jan:

Der Betrag ist eher Richtung 50.000-100.000 €.

Aber !!! Rechne alles aus was du brauchst, und du kommst ganz leicht auf die Summe auch bei einem Kurzfilm.

Nehmen wir nur mal eine 16 oder 35 mm Filmkamera und das Entwickeln & Ausleihen - da sind 50000 € gar nichts.

Dann die Crew, der Dreh dauert meist mehrere Monate, es müssen bezahlt werden:

Kameramänner
Ausleuchter
Make Up
Effekte
Aufnahmeleitung
Cutter
Statisten
etc.

Dann noch Drehgenehmigung, je nach Ort kann das richtig teuer werden,
Polizei und Feuerwehr - bei Drehs mit Effekten (Rauch & Feuer) usw
das Geld ist schnell hin. Catering - die ganze Crew muss 2-3 Mahlzeiten zu jedem ! Drehtag bekommen - und nicht nur Wurstsemmeln und Mineralwasser.

Ein Bekannter von mir hat 50000 € für einen Kurzfilm erhalten (Bayern), hat in DV ( JVC DV 5000) gedreht und hat am Ende wirklich noch draufbezahlt aus dem eigenen Privatvermögen um den Film fertigzustellen.

Das Geld ist wirklich sehr schnell weg....

VG
Jan

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Antwort von PowerMac:

Durchlesen!

http://www.mfg.de/sixcms/media.php/729/ ... 362828.pdf
http://www.mfg.de/sixcms/media.php/729/ ... kblatt.pdf
http://www.mfg.de/film/archiv/3_foerder ... d_2006.pdf
http://www.mfg.de/film/archiv/forderent ... n_2-06.pdf

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Antwort von Sebastian Hahn:

Hey Constantin,
ich würde die Sache etwas langsamer angehen lassen. Du bist ja erst in der 11 und bis du dein Abi hast dauert noch ne Weile und das brauchst du ja auch immerhin. Ich habe auch mit nem Schulfreund zusammen während der Schulzeit verschiedene kleine Film(Video)projekte gemacht und bei unserem letzten waren wir so größenwahnsinnig, dass es uns fast die Zeit fürs Abi gekostet hat. Wir haben damals nen Dokufilm über unsere letzte Studienfahrt an den Gardasee gedreht und wollten das mit ein bischen mit szenischer Handlung auflockern, haben da dann spannende und effektreiche Scenen zum Teil im Matrixstil oder StarWars-Parodien eingebaut, für die wir wochenlang in den Ferien in unserer Schule gedreht haben (wir mussten sogar die Hausmeister bestechen, damit wir die Schlüssel bekommen, hätte der gewusst, was wir da machen...). Die Postproduktion hat viele Monate in Anspruch genommen, aber das schlimmste war, dass wir uns schon im Vorraus eines der größten Kinos in Kassel gemietet haben für die Premiere, obwohl der Film noch nicht fertig war!! Wir dachten halt, das wird schon, da ist noch genug Luft drin usw. Das war der größte Fehler meines Lebens, von da an hab ich erstmal gedacht, ich will nie mehr was mit Film zu tun haben. Naja, haben dann später, als der Film ganz fertig war nochmal ne kleine günstige Vorführung gemacht, aber die erste mit unvollständigem Film in schlechter Qualität, vor über 200 Leuten, war schon ne Blamage. Wir haben jetzt beide vor, uns für Filmhochschulen zu bewerben, mein Kumpel ist schon dabei, aber ich muss erst noch Praktika machen. Ich denke Filmförderung brauchst du erst wenn du aus der Filmschule raus bist und richtige Filme machst. Wie bereits erwähnt, die professionalität spielt bei der Bewerbung noch keine Rolle. Versuch dir lieber vielleicht schon etwas Wissen mittels Fachliteratur bezüglich Regiführen, Drehbuchschreiben o.ä. anzueignen und dann so viele Praktika wie möglich zu machen, achja und versuch ein paar Freunde zu finden, die das selbe Hobby teilen, um dich mit denen auszutauschen und kleinere Projekte nebenbei zu realisieren, aber nicht wie wir größenwahnsinnig werden ;-)
Es ist auch nicht immer ein riesen Budget nötig, Schau dir z.B. mal den Film "Happy End - Jede Geschichte braucht ein Ende" an. Ein volwertiger 90-Minüter, der für gerade mal 7.000 Euro von einem Kasseler Student und vielen Freiwilligen gedreht wurde, ohne Filmförderung. Du kannst den Film angeblich in jeder deutschen Videothek ausleihen, bei amazon gibts den auch. Und wenn du nur für dich selbst und deinen Lebensunterhalt Geld brauchst gibts wohl nur die Möglichkeit jobben zu gehen oder Oma zu fragen ;-)

MfG, Basti.

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Antwort von PowerMac:

Die "Filmhochschule" in Kassel mit 0 Film-Professoren… ;)

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Antwort von Jan:

Ja wenn es aber irgendwie professionell werden soll, wirds schon teuer.

Die 50.000 € von meinem Bekannten war sein Film der Abschluss seiner Studienzeit von der Uni München, frag mich nicht Welche.

Ja bei Angelernten & Freunden wirds schon deutlich günstiger, genau wenn man nicht auf Film dreht.

VG
Jan

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Antwort von Blackeagle123:

Hallo ihr alle,

danke für eure Antworten. Also Praktika hab ich schon mehrere hinter mir, ZDF, Pro7, Sat1, Filmdreh von "Der Fuchs" in Frankfurt, in 2 Wochen wieder beim ZDF (für 14 Tage). Ist wirklich sehr praktisch und ich kann es jedem empfehlen, da man dort einfach sieht, auf was man sich unter Umständen spezialisieren möchte oder ob der Job einem so wie er ist Spaß macht. (Ganz abgesehen von dem enormen Wissen, das man dort erhalten kann, wenn man will!)
Momentan habe ich eine Idee für ein Drehbuch, die Bilder im Kopf, in den Ferien (und manchmal am Wochenende) Zeit. Kurz vor dem Abitur werde ich das nicht mehr schaffen. Zeit möchte ich mich ansonsten so viel lassen, wie ich brauche und das sollte auch eine Bedingung sein beim Dreh. (Lockeres Arbeiten, Spaß, aber trotzdem ein professionelles Ergebnis!) Die Kontakte zu relativ berühmten deutschen Schauspielern (z.B. vom Dreh "Der Fuchs") und Kameramännern stehen, also mal schauen, was sich so ergibt.

Ich hätte nicht gedacht, dass Stiftungen so viel Geld dazugeben können. Ich denke aber, dass ist von Film zu Film sehr unterschiedlich, WER ein Drehbuch einreicht, wie GUT es geplant ist und vor allem WIE die Story ist.
Bei meiner Story habe ich momentan kaum bedenken, viel eher bei der Planung. Aber wie schon geschrieben, ich möchte mir Zeit lassen, und zwar so viel, wie ich brauche. Erst wenn ich ein gutes Gefühl habe, an die Sache ranzugehen, werde ich es verwirklichen. Außerdem verstehe ich mich mit ein paar Lehrern am Gymnsium sehr gut und wurde von 40 Bewerbern im Jahrgang ausgewählt für das neue Fach "Darstellendes Spiel". Dort wird großteils das Hobby geteilt.

Bei meinem Film würden zwar weder Feuerwehr noch Polizei benötigt werden, dafür aber Dolly, ein Porsche, jede Menge heller Videostrahler für Szenen an einem Strand und Fahrtkosten für 3 Tage an der Nordsee. Ist momentan mit der gesamten Familienunterstützung (und euer natürlich) in der Planung und vielleicht wird ja in einem halben Jahr, Sommerferien o.ä. was drauß.

Danke für eure Unterstützung, ich freue mich über weitere Erfahrungsberichte mit Filmschulen/ Stiftungen etc.

Viele, liebe Grüße
Constantin

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Antwort von Blackeagle123:

Was mir eben noch so einfällt zum Kurzfilm.

ich spreche natürlich von einem "Film", aber es ist geplant auf digitalem Material aufzunehmen und dem ganzen in der Postproduktion einen gewissen filmischen Touch zu geben. Meine Erfahrungen sind - und können - gar nicht gut sein, da ich bisher nur Erfahrungen mit DV gemacht habe. Film ist wieder ein ganz anderes Kapitel an das ich mich (noch) nicht ran trauen würde. Muss ja auch erstmal nicht sein, wenn dei Kameras durch gute Objektive und super Qualität herausstechen. Das gleiche wird wahrscheinlich für SD gelten (müssen), da meine HD Erfahrungen nicht ausreichen.

Viele Grüße noch einmal
Constantin

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Antwort von PowerMac:

Erfahrungsgemäßg sagen oder denken die Filmstiftungen bei Porsche/Strand/teuer in Kombination mit einem Anfänger: fang doch erstmal klein an. Teure Drehorte sind da ungern gesehen. Die Frage ist, braucht dein Film das? Macht es dramaturgisch Sinn oder geht es nur darum, dass ein Strand halt toll ist? Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen, aber vor dir selbst und vor den Stiftungen. Denn du willst ja schließlich deren Geld. Bedenke, dass die auch kaufmännisch denken: dein Kurzfilm mag unter Umständen künstlerisch unglaublich anspruchsvoll und toll sein, bringt aber kein Geld ein. Da fördern die lieber einen Kinofilm mit soliden Auswertungskonzept (TV, Kino, DVD), mit möglichst vielen Koproduzenten (SWR, HR, Arte, ORF, Förderungen, Hochschulen usw.) und viel redaktionellem Einfluss. Der bringt nämlich eher Geld wieder rein und das Geld geht direkt an Filmschaffende zurück.

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Antwort von Blackeagle123:

Hallo PowerMac,

ganz genau darauf bezieht sich auch meine nächste Frage. Nämlich was mit dem Film machen, wenn er fertig produziert ist?

Mit einem Musikstück geht man danach zu einer Plattenfirma. Wie gehts man beim Film vor? Nimmt man an Wettbewerben teil? Schickt man den Film an bestimmte Fernsehanstalten? Klärt man das mit Fernsehanstalten vorher oder nacher ab? Wie kommt wieder möglichst viel Geld REIN?

Es wäre sicherlich eine Idee mit Arte bzw. vielleicht noch eher mit KikA (Dokumentation über den Dreh wegen der jungen Regie ;-) ) zusamen zuarbeiten, und Unterstützung zu bekommen. (Über das ZDF)


Habe heute mit dem Lehrer für Darstellendes Spiel gesprochen, der jahrelange professionelle Theatererfahrung hat. Mit ihm zusammen werde ich das Drehbuch in etwa einem Monat nach grober Fertigstellung überarbeiten und Förderung die über ihn läuft mit ihm das Projekt beginnen. Bis dahin dauert es aber noch lange (wenn es dazu jemals kommt, was ich sehr hoffe...)

2. Frage: Kann mir jemand mal ein Drehbuch schicken, damit ich sehe, was dort so alles hineingehört. Ich schreibe mir oft Anmerkungen auf meine "Notizen" dazu, die eben nur für mich als Regie wichtig sind und den Schauspieler nicht interessieren. Wie genau sollte der Subtext im Drehbuch erklärt werden, der durch bestimmte Mimik/ Gestik ausgedrückt werden soll, wie genau sollte man Mimik/ Gestik erklären?
Dafür ist es sicherlich von Nutzen, ein ausführliches Buch zum Thema Drehbuchschreiben zu lesen und ein fertiges Drehbuch von einem Kurzfilm zu lesen. Ich hoffe ihr könnt für beides (weitere) Empfehlungen aussprechen.

Viele, liebe Grüße
Constantin

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Antwort von PowerMac:

Kauf dir dieses Buch: "Vor dem Dreh kommt das Buch - ein Leitfaden für das filmische Erzählen; Michael Schneider, Gerlingen 2001".
Dann lies dir alle Unterpunkte hier durch:
http://www.movie-college.de/filmschule/ ... /index.htm

Empfehlenswert ist auch diese Literatur zum Exposé/Drehbuch/Treatment:
http://regie.de/literatur.php

Hier hast du etwa 80 (Original-)Drehbücher berühmter/guter Filme:
http://www.ta7.de/txt/drehbuch/index.htm

Ich helfe dir gerne, aber der nächste Schritt ist deiner! Lies alles, was du zu diesem Thema kriegen kannst, analyisere Filme, schreib jeden Tag eine Kurzgeschichte, recherchiere zu Produktionsvoraussetzungen, telefoniere mit Profis. Investiere Geld! Bücher kosten Geld, aber du lernst eine Menge. Und sieh viele Filme an, kauf dir die Zeitschrift "Kameramann", (auch ältere Ausgaben!), lies alle Interviews usw. Dann weißt du, wie Filme (abgesehen vom Dreh) zustande kommen.
Dein Theaterlehrer mag nett sein, aber Theater und Film unterscheiden sich m. M. nach stark. Gestik und Mimik (Regieanweisungen) gehören eigentlich gar nicht in das Drehbuch. Oft sind sie aber hilfreich und gar erforderlich. Eigentlich sind die aber Erfindungen und Bestandteil des szenischen Inszenierung des Regisseurs. Sprich der Regisseur liest ein eher allgemeines Drehbuch und platziert Setting und Story in seine Welt. Seine Vorstellung von Location, Akteuren, Darbietungen werden umgesetzt. So wie er es sich vorstellt; nicht unbedingt so wie es sich der Drehbuchautor vorstellt. Das macht den Regisseur aus!

(D)Ein Film braucht ein Auswertungskonzept. Das kann eine TV-Auswertung sein (Arte darf den Film im Herbst 2007 zeigen, der WDR im Januar und im Sommer zuvor läuft er auch in ausgewählten Kinos, beispielsweise und du bekommst pro TV-Ausstrahlung 50.000 Euro), Kino, DVD-Erlöse, Festival-Teilnahmen, Merchandising usw. Das musst du in der Vorproduktion klären. Wie du mit dem Film Geld machen willst (=Auswertungskonzept) muss zuvor klar sein. Du musst Redaktionen (RTL, Pro7, alle Öffentlich-Rechtlichen) ansprechen, Produzenten (=Geldgeber, Investierende) finden und Deals machen. Ohne ein solches Auswertungskonept wirst du NIE eine Förderung bekommen. Die wollen auch sehen, wie du den Film anschließend finanziell "auswürgst". Da muss Geld bei rum kommen. Nur wie du es schaffst, dass dein Film z. B. im ZDF läuft, wie du an erfolgreiche Geldgeber, Sponsoren und Produzenten herankommst, das ist deine Sache. Dafür musst du dir eben den Arsch aufreissen (manchmal sogar im wörtlichen Sinne).

Space


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