Frage von HansMaulwurf:Hallo Leute,
nun muss ich leider mal zum "Bitte schnell helfen"-Schreihals werden.
Schneide an einem Großkundenauftrag und seit dem letzten Herunterfahren lässt sich das Projekt nicht mehr vollständig laden.
D.h. Er hängt sich irgendwann bei "840 Clips remaining" o.ä. auf, Festplatte erst auf Dauerbetrieb und dann nichts mehr. Premiere sagt Programm reagiert nicht mehr.
Hab versucht frühere Speicherstände aufzurufen, dort hängt er sich ebenso bei einer gewissen verbleibenden Clipzahl auf.
Media Cache habe ich gelöscht, nicht die Lösung.
Habe versucht, das Projekt in ein neues zu importieren, geht auch nicht.
Das letzte was ich in dem Projekt gemacht habe (letzter Speicherstand), war ein anderes großes in dieses zu importieren und recht ausführliche Color Correction. Wenn ich ihn dadurch überfordert hätte in irgendeiner Art und Weise müssten doch zumindest die früheren Speicherstände funktionieren, oder?
"Bitte helft mir schnell"....!
Antwort von Jörg:
Verzweifelungstat:
während das Projekt lädt, die letze, eingefügte Datei, also die colorcorrection versuchen rauszulöschen.
Danach diese getrennt rendern und als fertiges footage einfügen,
nicht optimaler workflow, eben Verzweifelungstat.
Option:
Wenn mehrere Sequenzen vorhanden sind, die Sequenzen EINZELN in ein neues Projekt importieren.
Antwort von HansMaulwurf:
So klappt"s leider auch nicht. Aber vielen Dank für deine Antwort!
Hab nun noch einen (älteren) funktionierenden Speicherstand gefunden und versuch den ganzen Scheiss nun bis morgen mittag durchzurödeln.
Scheiss Technik. Wenn es nur irgendwie logisch wäre...
Mal wieder ein ganzer Schnitttag (/-nacht), den mir niemand bezahlt. Von meinem erneut gestiegenen Herzinfarktsrisiko gar nicht zu reden. Murphy würde ich verprügeln, wenn er nicht schon tot wäre.
Antwort von dustdancer:
hatte mal nen ähnliches prob bei ae. hat damals geholfen, das ich das footage in einem anderen ordner gepackt habe und dann die verknüfung neu zuweise musste.
Antwort von HansMaulwurf:
Werde ich für zukünftige Situationen morgen ausprobieren, danke! Aktuell traue ich mich nichts mehr zu experimentieren, bis das Ding raus ist...
Das Schlimme dabei ist, dass man nicht mal mehr versucht, beim Adobe Support anzurufen, weil"s sowieso nichts bringt und das Problem im Zweifelsfall immer an inkompetenter Anwendung liegt... nicht am Programm.
Antwort von Jörg:
Wieviel Dateien welchen Formats lagen im Projekt?
Wie viel G hat das Quellmaterial?
So klappt"s leider auch nicht.
Was heißt das? Wird die betreffende Datei nicht gelöscht, warum lassen sich einzelne Sequenzen nicht in neues Projekt importieren.
Welche Fehlermeldung?
Antwort von HansMaulwurf:
Während das Projekt lädt geht gar nichts. Fass ich während des Ladevorgangs irgendwas an, stürzt das Teil komplett ab. Oder habe ich deinen Rat falsch verstanden?
In den "alten" gefundenen funktionierenden Speicherstand ließ sich kurioserweise nur das ganze andere Projekt importieren, bei einzelnen Sequenzen nur "Keine Rückmeldung".
Dieses Projekt besteht aus ca. 150 GB h264 movs einer 5D MK2 und 7D. Das dazuimportierte sind etwa 100 GB mpgs einer EX3.
Besonders bei erstem natürlich viele kleine Clips.
Antwort von Jörg:
Scheiss Technik. Wenn es nur irgendwie logisch wäre...
ich sehe da eine gewisse Logik...
Dieses Projekt besteht aus ca. 150 GB h264 movs einer 5D MK2 und 7D. Das dazuimportierte sind etwa 100 GB mpgs einer EX3.
Mein tip wäre, über ein gewisses Projektmanagement nachzudenken,
die einen so gigantisch hohen "Füllungsgrad" eines Projektes, noch dazu mit recht "anspruchsvollen"sprich hochkomprimierten Formaten, vermeiden.
Antwort von HansMaulwurf:
Das findest du derart gigantisch und per se ein mit Verlaub scheiss teures Programm wie Premiere überfordernd?
Was würdest du mir denn raten? Es geht um einen 5 Minuten Werbeclip. Sollte ich den auch im Schnitt nach Szenen aufdröseln und einzelne Projekte anlegen, einzeln im Intermediate herausrechnen und letztlich zusammenführen...? Kann doch nicht sein.
Das es viel komprimiertes klein klein ist, da hast du natürlich recht. Aber bisher hatte ich nie Probleme mit ähnlichen Kalibern.
Antwort von Jörg:
Das findest du derart gigantisch und per se ein mit Verlaub scheiss teures Programm wie Premiere überfordernd?
Ich hab so ein verdammt scheiß teures Auto, das weigert sich permanent 7 Personen einzuladen.....2 Personen und Schluss ists.
Vielleicht liegt mein Argwohn daran begründet, dass wir früher, als 1G große HDD eine Sensation waren, sehr bewusst auf ein striktes Projektmanagement achten mussten.
Ich weiß nicht, ob der Preis eine relevante Größe für Deine Erwartungen rechtfertigt, es war nur ein tip von mir, mit solch Dateien wie avc in mov containern etc, kritischer umzugehen.
Die reinen 250 G schocken mich nicht, da habe ich deutlich größere
Datenmengen verarbeitet, das waren aber nicht solche Formate.
Interessant wären noch deine Rechnerdaten, wie Dein Premiere konfiguriert ist,allein dabei werden Fehler gemacht, die zu solch Problemen führen können.
Antwort von HansMaulwurf:
Lieber Jörg, so ganz neu bin ich - wie blöd"s auch klingt - im Geschäft nun auch nicht. So muss ich den leicht despektierlichen Autovergleich dann doch von mir weisen...
Ich benutze Premiere seit CS2. Mein PC ist ein Q6600 bei 3.2 GHz mit 8GB RAM und Win7. Nicht taufrisch, aber wohl auch nicht die letzte Krücke.
Wenn du mir mit "strikterem Projektmanagement" oder "kritischerem Umgang" mit solch stark komprimierten Dateien etwas konketer etwas auf den Weg geben willst, lerne ich aber gerne dazu und bin dir für jede Verbesserung meines Workflows dankbar. - Sollte ich aus deiner Sicht alles vorab in z.B. DNxHD wandeln oder wohin ginge die Empfehlung?
Antwort von dustdancer:
ich denke, das jörg meint, das man entweder vorher die dateien sichtet, z.b. mit einer shootlist und dann eben nur die clips importiert, die gebraucht werden oder die clips, die nicht geraucht werden nach dem ersten sichten aus dem projekt zu löschen.
Antwort von HansMaulwurf:
Ist ja prinzipiell auch richtig, dass man nicht jeden Müll ins Projekt wirft. Nur wenn man die ungeduldigen Marketingdamen des Konzerns "zur Abnahme" neben sich hat, ist"s angenehmer, alternative Clips nicht erst importieren, indizieren blabla zu müssen, sondern ruckzuck auszutauschen - um am Ende dann doch alles beim alten zu lassen...
Danke euch beiden für die Tipps! Hab"s glücklicherweise geschafft, das Verlorene nachzuarbeiten.
Antwort von Jörg:
Dustdancer gibt einen Weg vor.
Wozu ist es nötig, das Programm mit tausenden clips zu füllen, vielleicht noch Vorschaubildchen zu generieren , die timeline Dauerlauf rennen
zu lassen, eventuell jeden frame dort als thumb zu haben...
Dein Rechner ist beileibe nicht taufrisch, schon gar nicht für diese gewaltige Aufgabe.
Ich würde ihn schon als alte Krücke bezeichnen, wenn ich in EDV Zeiteinheiten
rechne ;-))
Wie ist Dein Plattenmanagement, wie sind die scratchdisks aufgeteilt?
Mach mal einen screenshot Deines Resourcemonitors bei vollem Programm.
Warum werden die clips eingeladen, nicht im Mediabrowser selektiert,
also nur zur Sichtung in das Quellfenster gezogen, nur der brauchbare Bereich eines clips als Clipkopie ins Projekt geladen?
Das spart dermaßen viel Resourcen, das sollte ständiger Arbeitsablauf werden. Gerade
" alte Hasen " vernachlässigen diese gewaltige Möglichkeit des Programms, da lädt man kein ganzes Tape mehr um dreißig Sekunden zu nutzen.
Sollte ich aus deiner Sicht alles vorab in z.B. DNxHD wandeln oder wohin ginge die Empfehlung?
Aus meiner Sicht gibt es hier nur eine Antwort:
Selbstverständlich,
vor allem bei Deiner Rechnerconfig.
Vor allem bei CC und keying, und anderen compositings.
Du reduzierst dadurch enorme Last, Dein Rechner muss nicht mehr jedes Bild decodieren,
er hat intraframes vor sich, er wird aufatmen.
Die entstehende Datenmenge wird Premiere nicht mal mit der Wimper zucken lassen. Es sind die überaus komplexen Strukturen der Formate, die Schweißperlen erzeugen, nicht nur beim Rechner....
Zum Autovergleich:
Das ist natürlich lediglich als Metapher zu verstehen.
Wir Käufer versuchen immer, den hohen Preis einer Ware mit enormen Erwartungsdruck zu koppeln, mitunter ohne die Abläufe so zu optimieren, das die Produkte auch in die Lage versetzt werden, ihr Optimum an Leistung zu bringen.
Versuche mal das nächste Projekt in diesem Sinne zu planen und zu verwirklichen.