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Infoseite // Der nächste Schlag für die Filmindustrie



Frage von ruessel:


US-Präsident Trump will Filme, die im Ausland produziert werden, mit 100 % Zoll belegen.
Für den Produktionsstandort Los Angeles ist dies nach Covid, dem Writer’s Strike und den verheerenden Bränden im Frühjahr wohl der nächste Schlag. Die meisten Blockbuster, die jetzt und in den kommenden Monaten in die Kinos kommen, wurden weltweit gedreht.
https://www.film-tv-video.de/business/2 ... te-schlag/

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Antwort von GaToR-BN:

Ich denke, dass das auf Dauer eher negative Folgen für die USA haben und zu einer Isolation führen könnte. Wie auch die anderen, unwahrscheinlich hohen Zölle für leere Regale in den USA und hohen Preisen für die Bürger führen könnten.

Dazu finde ich das ältere Video von Ray Dalio interessant. Die USA sind dabei Ihren Führungsstatus in der Welt zu verlieren und durch Trump wird dieser Prozess aus meiner Sicht eher beschleunigt:

https://www.youtube.com/watch?v=xguam0TKMw8&t=2500s

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Antwort von Gabriel_Natas:

Ich frag mich grad, wie das funktionieren soll.
Ist es nicht so, dass ein US-Verleiher z.B. einen nicht-US-Kinofilm kauft, den er viel vielversprechend hält - sagen wir mal in Deutschland wird ein guter Film produziert - nenne wir ihn "Bier, Bratwurst und Liebe". Der Verleiher kauft sich die Vertriebsrechte für die US für 1 Million $ - in Europa ... muss er jetzt 100% = 1 Million $ extra an Steuern für den Kauf zahlen?
Weil, das ist irgendwie der einzige Punkt wo ein Zoll greifen könnte. Aber da gibt es so viele Möglichkeiten, das zu umgehen ...

Oder Netflix produziert einen Film in Deutschland, lässt den dann auf Netflix US laufen - das generiert ja erstmal keine direkten Einnahmen, wie soll das verzollt werden?

Aber das ist grundsätzlich so eine Frage - wie werden immaterielle Güter eigentlich überhaupt verzollt?

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Antwort von cantsin:

Es geht hier nicht primär um ausländische/internationale Filme, sondern um Filme, die Hollywood im Ausland dreht. Die Importzölle beziehen sich ja immer auf das Herstellungsland. Genauso, wie z.B. Apple jetzt von den Importzöllen auf in China produzierten iPhones betroffen ist, werden dann Importzölle auf Hollywood-Filme fällig, die z.B. in Kanada, in Asien oder auch in Europa gedreht wurden.

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Antwort von Gabriel_Natas:

cantsin hat geschrieben:
Es geht hier nicht primär um ausländische/internationale Filme, sondern um Filme, die Hollywood im Ausland dreht. Die Importzölle beziehen sich ja immer auf das Herstellungsland. Genauso, wie z.B. Apple jetzt von den Importzöllen auf in China produzierten iPhones betroffen ist, werden dann Importzölle auf Hollywood-Filme fällig, die z.B. in Kanada, in Asien oder auch in Europa gedreht wurden.
Ja, aber wie werden diese erhoben?
Anhand der Produktionskosten? Produktionskosten, die im Ausland angefallen sind? Am Box Office?
Bei einem iPhone ist die Sachlage ja noch relativ einfach, was Importkosten angeht.

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Antwort von cantsin:

Gabriel_Natas hat geschrieben:
Ja, aber wie werden diese erhoben?
Das weiß Trump wahrscheinlich auch selbst nicht, siehe u.a. hier: https://www.cined.com/trump-proposes-10 ... lly-means/

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Antwort von Frank Glencairn:

cantsin hat geschrieben:


Das weiß Trump wahrscheinlich auch selbst nicht, siehe u.a. hier: https://www.cined.com/trump-proposes-10 ... lly-means/

"Trump claimed that other countries are luring American filmmakers abroad with aggressive tax incentives"

Das ist allerdings auch genau das, was in den letzten Jahren (Jahrzehnten) passiert ist - Lockdowns und Gewerkschaften/Streiks, waren da nur noch der Brandbeschleuniger oben drauf.

Was wäre denn eure Lösung, um die US Studios wieder dazu zu bringen, zuhause zu drehen?

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Antwort von cantsin:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Was wäre denn eure Lösung, um die US Studios wieder dazu zu bringen, zuhause zu drehen?
Tax incentives - das Spiel also wohl oder übel mitspielen. Wobei Kalifornien sich das als reicher Staat auch leisten kann. Die tax incentives müssten nicht mal "aggressive" sein, wie an anderen Standorten, da Hollywood/LA ja auch andere Standortvorteile (= die massive Präsenz von personeller und technisch-logistischer Infrastruktur) hat.

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Antwort von dienstag_01:

"American Filmmakers" - ja, ja, Hollywood ist international. Und das Geld, was die ausgeben (und einnehmen), ist es auch.

Also ich biete schon mal meine Schwarzarbeit an ;)

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Antwort von Frank Glencairn:

cantsin hat geschrieben:


Tax incentives - das Spiel also wohl oder übel mitspielen. Wobei Kalifornien sich das als reicher Staat auch leisten kann.


Das wurde schon letztes Jahr versucht - hat's offensichtlich auch nicht gebracht.

Hollywood, California – Governor Newsom today announced a proposal to expand California’s Film & Television Tax Credit Program to $750 million annually, a massive increase from the current $330 million annual allocation. This ambitious expansion would position California as the top state for capped film incentive programs, surpassing other states like New York. Newsom hat übrigns genau das selbe gesagt wie Trump:
Newsom and other industry advocates argue that the state needs to expand the tax credits to compete with other states and countries that have aggressively courted film productions over the past few decades.

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Antwort von cantsin:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Hollywood, California – Governor Newsom today announced a proposal to expand California’s Film & Television Tax Credit Program to $750 million annually, a massive increase from the current $330 million annual allocation. This ambitious expansion would position California as the top state for capped film incentive programs, surpassing other states like New York.
750 Millionen Dollar sind doch eher lächerlich für Kalifornien als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt. Geteilt durch alle Produktionen Hollywoods bleiben da nur symbolische Beträge pro Produktion. Und nur mal zum Vergleich: Die früher geplante (und mittlerweile abgesagte) Intel-Chipfabrik in Magdeburg sollte mit 10 Milliarden EUR gefördert werden - und das ist nur die Subvention für eine einzelne Fabrik/Firma, nicht für eine gesamte Industrie.

Newsom hat übrigns genau das selbe gesagt wie Trump: Nee, eben nicht dasselbe. Vom ersten Teil des Zitats weicht Trump ja komplett ab, weil er Einfuhrzölle statt Steuererleichterungen für die Lösung hält. Außerdem geht es Newsom, wie ebenfalls in diesem Zitat deutlich, in erster Linie um die Konkurrenz mit anderen US-Bundesstaaten ("other states"), während es Trump natürlich nur um die USA als ganzes geht. U.a. konkurriert ja Atlanta seit einigen Jahren heftig mit Hollywood als Standort für Filmproduktionen.

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Antwort von macaw:

Kalifornien transformiert sich halt, weg von Branchen mit manueller Arbeit und hin zu Silicon Valley. Die haben dort halt vermutlich erkannt, daß Film in seiner bisherigen Form ein Auslaufmodell ist. Soll doch eh alles in Zukunft KI generiert werden...

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Antwort von Darth Schneider:

100% Zoll wenn sie im Ausland drehen, ist schon viel.
Was viele womöglich ja müssen weil entweder das Studio abgebrannt ist oder weil das Budget nicht reicht um in Amerika zu drehen.
Ist das nicht irgendwie alles etwas doof ?
Gruss Boris

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Antwort von Bluboy:

Alles Gewohheitssache,

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Antwort von macaw:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Was viele womöglich ja müssen weil entweder das Studio abgebrannt ist oder weil das Budget nicht reicht um in Amerika zu drehen.
Das machen sie nicht weil sie es müssen, sondern weil sie es können und wollen. Immerhin wäre man ja auch blöd nicht das schöne Gratisgeld von bescheuerten, filmischen 3. Welt Ländern wie Deutschland und Co. anzunehmen, da kann man auch nochmal schön tricksen was Ausgaben und Einnahmen angeht. Ok, Deutschland ist nun vorbei, jetzt hat man noch dümmere Länder gefunden...

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Antwort von iasi:

Trump setzt auf Peitsche statt Zuckerbrot.

Wie er das dann konkret umsetzen will, bleibt abzuwarten.

Sieht man sich die Einspielergebnisse an, sieht man ziemlich deutlich, dass US-Produktionen sehr stark von den Kartenverkäufen im Ausland abhängig sind, während ausländische Produktionen vor allem im eigenen Markt Kasse machen.

A Minecraft Movie hat im Ausland 54.4% seiner Einspielergebnisse erzielt.
Ne Zha 2 hingegen hat nur 1,1% seiner Einnahmen in den USA generiert.

Trump provoziert Gegenzölle, auch wenn er auf die US-Studios abzielt, die im Ausland produzieren.

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Antwort von ruessel:

Ausländische Produktionen, schrieb er auf der Plattform Truth Social, seien eine Bedrohung für die nationale Sicherheit.
Das Ausland ziehe amerikanische Filmemacher nicht nur auf seine Märkte, sondern importiere auch „Propaganda“ in die USA.
https://rp-online.de/kultur/film/trump- ... -127010417

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Antwort von cantsin:

macaw hat geschrieben:
Kalifornien transformiert sich halt, weg von Branchen mit manueller Arbeit und hin zu Silicon Valley. Die haben dort halt vermutlich erkannt, daß Film in seiner bisherigen Form ein Auslaufmodell ist. Soll doch eh alles in Zukunft KI generiert werden...
Ich sehe das auch so, dass Newsom bzw. die kalifornische Staatsregierung Hollywood nicht als große wirtschaftliche Priorität sieht.

Im Jahr 2024 betrug der Gesamtumsatz von Hollywood 30 Milliarden Dollar, der von Silicon Valley 1700 Milliarden (also das knapp 57fache), wozu Apple und Amazon allein 383 sowie 574 Milliarden Dollar beitrugen...

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Antwort von iasi:

https://www.filmstarts.de/nachrichten/1000142451.html

Trump will offensichtlich nicht in den Subventionswettbewerb einsteigen, sondern die Zoll-Keule schwingen.

Es scheint ihm vor allem um die US-Produktionen zu gehen, die im Ausland gedreht werden.

Die Filmförderung in D macht es im Prinzip ja ähnlich: Unterstützt werden Drehs in D.

Trump könnte durchaus bei Filmen, die nicht nachweisen können, dass ein großer Teil des Drehs bzw der Produktion in den USA stattgefunden hat, einen "Zoll" auf jede Kinokarte erheben.
Ob er dazu rechtlich befugt wäre, bliebe die Frage.

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Antwort von macaw:

cantsin hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Kalifornien transformiert sich halt, weg von Branchen mit manueller Arbeit und hin zu Silicon Valley. Die haben dort halt vermutlich erkannt, daß Film in seiner bisherigen Form ein Auslaufmodell ist. Soll doch eh alles in Zukunft KI generiert werden...
Ich sehe das auch so, dass Newsom bzw. die kalifornische Staatsregierung Hollywood nicht als große wirtschaftliche Priorität sieht.

Im Jahr 2024 betrug der Gesamtumsatz von Hollywood 30 Milliarden Dollar, der von Silicon Valley 1700 Milliarden (also das knapp 57fache), wozu Apple und Amazon allein 383 sowie 574 Milliarden Dollar beitrugen...
Und dann so eine Meldung:
https://stadt-bremerhaven.de/google-set ... gestartet/

Kurz: Google will mit "100 zeros" (übrigens eine Anspielung auf "Google", denn eine 1 mit 100 Nullen dahinter nennt man "Googol") in die Produktion/Coproduktion (?) von Filmen einsteigen. Sozusagen der Hybrid aus dem o.g. Ausstieg der Filmemacher aus Hollywood und dem Aufstieg von Tech Unternehmen. Allerdings, wenn ich mir den im Artikel als Beispiel genannten Trailer zum Film "Cuckoo", bei dem Google die Vermarktung unterstützte so anschaue wird mir mulmig, weil da offenbar auch genau die Agenda mit drinsteckt, die eine der vielen Ursachen für den langsamen Untergang Hollywoods verantwortlich ist...

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Antwort von cantsin:

Nachtrag zu diesem Thema:
https://nofilmschool.com/bringing-produ ... ack-tricky

Dieser Artikel, geschrieben aus der Perspektive eines LA/Hollywood/Kalifornien-Filmindustrie-Insiders, zählt auf, was alles nötig wäre, um Filmproduktionen in LA und Kalifornien zu halten.

Wenn man den liest, denkt man aber, dass der Zug schon weitgehend abgefahren ist (und der Drehbuchautoren-Streik sowie die Großbrände dem Standort den Rest gegeben haben). Money quote: "Only 20% of all USA movie and TV production occurs in California now, down from 66% in 2003."

Kalifornien ist zwar reich, aber der Bundesstaat ist hochverschuldet und kann daher über Steuergeschenke bzw. Standortförderung nicht viel reißen. Und Netflix baut sein neues Studio in New Jersey. (Steht auch alles in dem Artikel).

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Antwort von macaw:

cantsin hat geschrieben:
Wenn man den liest, denkt man aber, dass der Zug schon weitgehend abgefahren ist (und der Drehbuchautoren-Streik sowie die Großbrände dem Standort den Rest gegeben haben). Money quote: "Only 20% of all USA movie and TV production occurs in California now, down from 66% in 2003."

Kalifornien ist zwar reich, aber der Bundesstaat ist hochverschuldet und kann daher über Steuergeschenke bzw. Standortförderung nicht viel reißen. Und Netflix baut sein neues Studio in New Jersey. (Steht auch alles in dem Artikel).
Die haben es halt verpennt rechtzeitig was zu machen. Sieht man hier in D ja auch. Einerseits suchen sich die Leute vom Set dann Jobs in anderen Branchen, auf der anderen Seite gehen auch Filmrelevante Firmen den Bach herunter bis hin zu Überlegungen, sogar traditionsreiche Studios wie die in Babelsberg zum Teil abzureißen und dort Wohnungen zu bauen...

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