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Infoseite // Angriff in Köln: Bavaria Studios mischt Produktionsstandort auf



Frage von Frank Glencairn:


Der WDR vermietet Studio-Kapazitäten an Bavaria Studios - und damit ein ganz klein bisschen an sich selbst, denn der Studio-Betreiber gehört zu 62,4 Prozent Bavaria Film, zu 25,1 Prozent dem ZDF und 12,5 Prozent der LfA Förderbank Bayern. Und damit herzlich willkommen in den Untiefen öffentlich-rechtlicher Beteiligungen, denn der mit 33,35 Prozent größte Gesellschafter von Bavaria Film ist die WDR Mediagroup, die privatwirtschaftliche Tochter des WDR.


https://www.dwdl.de/nachrichten/94004/a ... 9WjdFIugUM

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Antwort von Pianist:

Ja, dieses Geflecht ist wirklich ein Dschungel, und ich (als Befürworter und Verteidiger des öffentlich-rechtlichen Systems) habe wirklich Zweifel, ob das heute so noch vermittelbar ist. Allerdings ist die Frage, ob es etwas bringen würde, sowas zu entflechten, weil solche Betriebe dann wohl von irgendwelchen Heuschrecken gekauft werden würden. Dann landet das Geld irgendwo auf der Welt, aber so bleibt es wenigstens im öffentlich-rechtlichen System. Also von daher: keine Ahnung, ob unter dem Strich der Schaden oder der Nutzen größer ist...

Entstanden ist das alles ja mal, weil Anstalten insolvente Studiofirmen übernommen haben, und damit Produktionskapazitäten und Arbeitsplätze erhalten wurden, die sonst vermutlich weggefallen wären.

Matthias

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Antwort von Frank Glencairn:

Allein die Tatsache das ÖR Anstalten "privatwirtschaftliche" Töchter betreiben dürfen, in die sie dann die Gebühren umleiten, halte ich für ein Unding - wahrscheinlich ist es sogar illegal.
Von Budgets die in die privaten Unternehmen von Friends & Family fließen ganz zu schweigen.

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Antwort von wolfgang:

Die Beauftragung von derartigen "Tochtergesellschaften" oder Subkontraktoren ist vermutlich selbst nicht illegal - solange die (Transfer)Preise halbwegs marktüblich sind. Außerdem werden doch die rechtlich-öffentlichen wohl auch geprüft - und da gäbe es wohl selbst bei dem Filz einen Aufschrei.

Das Problem ist doch eher, dass bei einer aufkommenden Rezession sich der Kostendruck noch mehr steigert - weniger Produktionszahlen, weniger Personal. Und auf das zu reagieren ist dann halt schwierig, immerhin sind es ja jobs.

Zumindest in Österreich sind die Gagen der im öffentlichen Bereich Angestellten noch immer extrem hoch... was man den Betroffenen persönlich wünschen kann, aber was Krisen noch verschärft. Damit hast auch mehr Subventionsbedarf (uff, darf man das überhaupt so klar aussprechen?).

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Antwort von macaw:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Allein die Tatsache das ÖR Anstalten "privatwirtschaftliche" Töchter betreiben dürfen, in die sie dann die Gebühren umleiten, halte ich für ein Unding - wahrscheinlich ist es sogar illegal.
Von Budgets die in die privaten Unternehmen von Friends & Family fließen ganz zu schweigen.
Wenn man sich näher damit beschäftigt, wo der ÖR über Tochterfirmen drinsteckt könnte man von einem Kraken sprechen. Alleine die Bavaria Film, die dem WDR, SWR, MDR, BR und der LfA gehört, also komplett in öffentlicher Hand ist, hält folgende Töchter:

Bavaria Entertainment
Bavaria Filmproduktion
Bavaria Media
Bavaria Media Italia
Bavaria Studios Holding
Bavaria Studios
D-Facto Motion
Enterprises Sonor Musik
Satel Film
Saxonia Media
Story House Pictures
Story House Productions

Die Askania gehörte auch mal dazu, wurde dann aber liquidiert. Dann gibt es ja noch Studio Hamburg, die dem NDR gehört, Degeto Film von der ARD oder auch so skurrile Beteiligungen wie dem Grimme Institut (ja, die mit dem Grimme Preis) oder der Firma ERTICO SC, Brüssel, Anbieter von Verkehrstelematik (?!?) usw usw usw - von der überbordenen Anzahl von regulären und Spartensendern für TV und Radio erst gar nicht zu reden...

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