Frage von Olli OhneSorg:Hi,
wie ich schon in meinem Vorstellungs-Thread
viewtopic.php?t=101719
geschrieben habe, sind ein paar Leute und ich gerade dabei einen Horror-Kurzfilm zu entwickeln.
Wir wollen einen subtilen Grusel/Psychofilm machen, kein Splatter. Dennoch soll auch ein "Wesen" (bis jetzt recht klischee mäßiges, blasses Mädel mit langen Haaren und großen schwarz glänzenden Augen) zu sehen sein. Der Film soll ca 10min lang werden.
Ich fasse mal möglichst kurz zusammen:
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Ein junger Mann kommt mit der Bahn an einem belebten Bahnhof an, ist zunächst noch eher einer von vielen, nicht so sehr Hauptperson aber er sieht wie jemandem in der Bahn etwas runter fällt.
Er kauft Zigaretten, ist ab da im Mittelpunkt.
Er geht nach Hause, telefoniert dabei, die Verbindung bricht ab.
Es dämmert bereits.
Dem Zuschauer wird zwischendurch immer wieder die ruhige Wohnung gezeigt.
Mit Fotos usw, ein altes Portrait sticht dabei besonders heraus.
Der Protagonist kommt nach Hause, verausgabt sich beim Sport, Duscht und stellt das umgekippte, Portrait wieder hin.
Dann beginnt er Musik in seinem Heimstudio zu machen.
Draußen ist es jetzt völlig dunkel.
Es kommt zu selstsamen Geräuschen auf seinen Kopfhörern, auf der Aufnahme sind sie nicht.
Er macht weiter Musik, der Zuschauer sieht dass in den anderen Räumen seltsame Dinge passieren.
Eine Langsame Fahrt auf das alte Foto zu wird zwischengeschnitten, bis es groß eingestellt ist.
Wildes Gehämmer aufs Dach der Gesangskabinde, in der sich die Hauptperson befindet, gerüttel an deren Tür.
Stromausfall. Er muss nur mit einem Feuerzeug zum Sicherungskasten finden.
Er kippt den Sicherungsschalter, hinter ihm steht das Wesen, er bemerkt jedoch nichts, geht wieder ins Studio.
Da sieht er das Wesen am Ende des Raumes stehen, wie es hinter ihn zeigt.
Er dreht sich langsam zur Kamera um, Panik auf seinem Gesicht, Schwarz.
Er schreckt in der Bahn hoch, alles ist genau wie am Anfang, wieder fällt jemand anders etwas herunter.
Ende - Es wird eine Acht gezeigt, die sich langsam in die Horizontale dreht.
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Das ist so der grobe Plot, einige wichtige Dinge habe ich bestimmt noch vergessen, zum Beispiel dass man am Anfang eine Uhr am Bhf sieht auf der es 20:00 Uhr ist und, dass alle dann zu sehenden Uhren auch auf 20:00Uhr stehen, allerdings sind die immer nur im Hintergrund oder unscharf zu entdecken.
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Also die zentralen Elemente sind:
das unheimliche, alte Portrait
seltsame dinge/geräusche in der wohnung, wovon der Protagonist zunächst wenig mitbekommt.
Das Wesen, das am Ende den Protagonisten vor etwas schlimmeren warenen will, vieleicht die Frau von dem Foto?
Und die Tatsache, dass er scheinbar in einer Zeitschleife feststeckt, in der die Zeit still steht.
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Wenn ihr mögt lest euch bitte das Dokument im Anhang durch.
es ist sicherlich kein Drehbuch, aber ich habe mal die verschiedenen Szenen in ihrer Reihenfolge genauer aufgeschrieben.
Ich habe noch nie selbst eine Geschichte entwickelt oder einen Kurzfilm quasi alleine bzw mit ebenfalls unerfahrenen Leuten produziert.
Ich würde jetzt anfangen ein StoryBoard zu erstellen, mit Anmerkungen zur Licht- und Soundstimmung und auch einer schriftlichen Beschreibung zur Handlung bei jedem Bild.
Allerdings bin ich zeichnerisch leider völlig unbegabt, habt ihr da vieleicht Tips?
Mir ist schon aufgefallen, dass das Skript nicht alle Punkte von Filmdramaturgie nach Wikipedia einhält.
Was sagt ihr zu dem Plot, wie würdet ihr jetzt weiter vorgehen?
Ich hoffe auf eine gute Diskussion und Anregungen.
Antwort von Zacki:
Zur Story: finde ich echt ganz gut! Freue mich schon auf den Film
Das einzige, das ich nicht ganz verstehe (aber ist jetzt nur meine Meinung!) ist das mit den Uhren, die immer auf 20:00 Uhr stehen sollen, da es sich um eine Zeitschleife handelt und die Uhren so ja eigentlich auf einen Zeitstillstand hindeuten würden. Oder soll die Szene am Bahnhof um 8 Uhr in der Früh spielen?
Aber wie gesagt, gute Idee und hoffentlich auch genau so gute Umsetzung
Viele Grüße
Antwort von Olli OhneSorg:
Danke für deine schnelle Antwort,
da muss ich sagen sprichst du gerade einen guten Punkt an.
Er sitzt im Zug, aber das gehört ja schon zu seinem Traum (in dem keine Zeit vergeht) aus dem er am Ende erwacht, aber eben zu dem gleichen Zeitpunkt an dem der Film beginnt
Konnte ich mich einigermaßen verständlich ausdrücken?
Antwort von Zacki:
Ah ok, ja das leuchtet ein!
Antwort von PatrickR:
Hi,
die Idee ist ganz gut, aber so wie du das Script geschrieben hast, werden das keine 10min. eher so 5 bis 6 Minuten.
Wirst du das Script noch zu einem "richtigen" Drehbuch umschreiben oder willst du das so lassen?
Denn wenn du das mit einem kleinem Team drehen möchtest, sollte es halbwegs konform sein.
Man sagt dann über den Daumen gepeilt, dass eine Drehbuch seite in etwa eine Minute des fertigen Film entspricht.
Eigentlich kommt in ein Script auch keine Regieanweisung oder Sachen bzw. Ereignisse, die die Kamera nicht einfangen kann. Bei dir wäre das z.B.: "Herzschlag Stark". Das wären Sachen die nachher in der Postproduction in zusammenarbeit mit dem Regieseur (du!?) entstehen. z.B. so: SlowMo aufnahme wie er gegen den Boxsack boxt und dabei ein Sound von einem schnell schlagenden Herz.
Als anhang habe ich mal ein Drehbuch von mir gepackt (Ist aber kein Horrorfilm ). Ich habe es auch nicht ganz regelkonform geschrieben, da ich es mit einem recht unerfahrenem Team drehen werde. Da kann dann doch die ein oder andere Regieanweisung oder ein Einstellungshinweis helfen, dass sich die Laiendarsteller besser und bildlich in die Situation versetzen können.
Viele Grüße
Patrick
Antwort von Olli OhneSorg:
Hi Patrick,
danke für die gute Antwort. Wir haben vor noch ein "richtiges" Drehbuch zu schreiben. Da wird uns deine Vorlage sicher helfen.
Allerdings kommen ja in unserem Film keine Dialoge vor, das müssten wir dann durch entsprechend genauere Beschreibung der Stimmung oder der Umgebung im Drehbuch kompensieren um auch auf ca eine Minute pro Seite zu kommen oder? - Die Regel kenn ich auch, aber ich kannte die Konventionen die dazu führen nicht.
Ich denke es schadet nicht, wenn man sich über die Musik/Geräuschkulisse gerade bei so einem Film voher schon Gedanken und ein gewisses Konzept macht um auch alles für die Post zu haben was man braucht.
Bitte fleißig weiter posten :)
Oliver