Frage von Kerimas:Hallo liebe Forengemeinde,
ich habe eine EOS 550D und habe ein paar Filmaufnahmen gemacht, die ich jetzt zusammenfügen will. Allerdings liegen die Clips in 1080p 24fps und 720p 50fps vor für Slomo's vor.
In Philip Bloom's Clip "Dublins people" hat er die Szenen mit dem Jongleur in Slomotion wiedergegeben. In seinem Blog dazu schreibt er:
"I also shot some stuff 720p 50p with shutter at 1/100th to get the slow motion shots of the juggler which were conformed to 23.98p in Cinema tools to create the beautiful slow motion."
Das Video ist komplett in FullHD ausgegeben. Genau dies habe ich auch vor. Ich weiß außer der Möglichkeit die 720er Clips nach oben zu skalieren keinen anderen weg, was doch aber aus logischer Sicht zu einem sichtlichen Qualitätsverlust führt. Oder? In "Dublins people" jedoch ist von einem Qualitätsverlust nichts zu sehen.
Nun..., ich kenne Cinema Tools nicht und habe auch einen Windows-Rechner mit Premiere CS4. Gibt es für Windows eine ähnliche Software, die das kann wie "Cinema-Tools" (am Besten Freeware)? Oder gibt es dafür in Premiere eine bestimmte Funktion.
Ich hoffe, ihr könnt mir bei meinem Problem weiter helfen und danke euch schon im voraus.
EDIT: Ich vergaß den Link zum Video.
Gruß
Antwort von tommyb:
Einen Qualitätsverlust kann man nur erkennen, wenn man zwei Videos hat die man unter einander vergleich kann.
Du kennst nur eins, also kannst Du auch nicht vergleichen und darum auch keinen Qualitätsverlust sehen.
Und im übrigen:
Hochskalieren bringt keinen Qualitätsverlust so wie es einige meinen.
Antwort von Jörg:
Es gibt nicht wenige cutter, die lieber 720 p50 auf 1080 p25 aufblasen, als gleich in 1080p25 zu drehen.
Ich machs auch oft so.
Antwort von Kerimas:
Und im übrigen:
Hochskalieren bringt keinen Qualitätsverlust so wie es einige meinen.
Hmmm..., das ist doch, wenn ich es richtig verstanden habe wie beim digitalen Zoom einer Kamera. Da sind eigentlich schon Qualitätsverluste sichtbar. Aber vielleicht ist es ja zwischen 720 und 1080 nicht ganz so gravierend. Ich werde es auf jeden fall mal ausprobieren. Wenn Philip Bloom nichts anderes gemacht hat und das Ergebnis so gut ist, wie in "Dublin's people", dann bin ich mehr als zufrieden.
Vielen Dank an euch beide. Ich probiere es gleich mal aus und bin sehr gespannt.
Gruß
Antwort von tommyb:
Ein Qualitätsverlust ist ein Verlust von Qualität. Das ist kein Vergleich zwischen der vorhandenen Pixelmasse.
Wenn ich 1280x720 auf 1920x1080 aufblase, dann werden neue Pixel errechnet, bzw. interpoliert. Das macht ein Full HD Fernseher ja auch nicht anders und trotzdem sagt keiner: "Boah, was für ein Qualitätsverlust!"
Man kann es ja auch ein wenig präziser angehen:
Zu was ist es denn ein Qualitätsverlust?
Zum Original Material?
Nein. Man kann das Material auch wieder runterskalieren und es sieht genau so aus wie das Originalmaterial. Also kein Qualitätsverlust.
Zum 1080p Material?
Ja, vielleicht. Jedoch gibt es das gar nicht, weil man nur 720p gedreht hat. Man kann also nichts vergleichen.
Einen Qualitätsverlust hätte man, wenn man runterskalieren würde. Dann wäre dies ein Qualitätsverlust.
Alternativ kann man es auch auf die Spitze treiben:
Man skaliert das ganze auf 10-fache Auflösung. Gibt's da einen Qualitätsverlust?
Antwort von Tiefflieger:
Vergrössere mal eine Vektorgrafik, wie beispielsweise in Adobe PDF ;-)
Es werden ja nicht einfach Pixel vergrössert, es wird skaliert.
Daher ist auf einem gut skalierenden FullHD Fernseher eine 1080p50 Aufnahme nicht von einer guten 720p50 Aufnahme zu unterscheiden.
Bei 2.5m Sitzabstand zu einem 42" Monitor ist sogar eine schlechtere Aufnahme detailreich und scharf.
Ein Problem gibt es erst, wenn Aufnahmen von hochwertigen und weniger hochwertigen Kameras gemischt werden und die Szenen z.B. Landschaften zeigen.
Gruss Tiefflieger
Antwort von WoWu:
Wenn ich 1280x720 auf 1920x1080 aufblase, dann werden neue Pixel errechnet, bzw. interpoliert.
(Wie Tiefflieger schon sagte.)
Es ist ziemlich egal, in wieviel Pixels Du das aufteilst. Wichtig ist die Menge an aufgenommenen Bilddetails und die sind aufgrund der mangelnden Objektivleistungen bei 1920 nicht selten identisch einer 720 Aufzeichnung. Oft sind sie sogar unschaerfer als bei einer 720er.
@Kerimas
Kann also gut sein, dass die 720er nicht nur nicht abfallen, sondern u.U. sogar besser sind. Kommt einwenig auf den Skaler an.
Antwort von Jörg:
Kann also gut sein, dass die 720er nicht nur nicht abfallen, sondern u.U. sogar besser sind
genau so ist es.
Deshalb habe ich immer so gute Laune, wenn ich die abwertenden Kommentare über 720 höre/lese, und das Geraune über fullHD,
gerade bei 1080 p50 und ner Datenrate von 28 mbit/s ;-))
Antwort von tommyb:
Vergrössere mal eine Vektorgrafik, wie beispielsweise in Adobe PDF ;-)
Es werden ja nicht einfach Pixel vergrössert, es wird skaliert.
Darum sind Vector-Grafiken ja auch Vector-Grafiken und keine Rastergrafiken.
Und wenn man es so aufspaltet, werden da auch neue Pixels erzeugt - nämlich auf dem Monitor ;)
Antwort von gast5:
Kann also gut sein, dass die 720er nicht nur nicht abfallen, sondern u.U. sogar besser sind
genau so ist es.
Deshalb habe ich immer so gute Laune, wenn ich die abwertenden Kommentare über 720 höre/lese, und das Geraune über fullHD,
gerade bei 1080 p50 und ner Datenrate von 28 mbit/s ;-))
Hurra ich stehe nicht allein da wie ich sehe..
Antwort von dienstag_01:
Man skaliert das ganze auf 10-fache Auflösung. Gibt's da einen Qualitätsverlust?
Nich?
Dann ist wohl die Entwicklung von HD nur ein Marketinggag und 4K die reinste Blödheit.
Antwort von tommyb:
Man skaliert das ganze auf 10-fache Auflösung. Gibt's da einen Qualitätsverlust?
Nich?
Dann ist wohl die Entwicklung von HD nur ein Marketinggag und 4K die reinste Blödheit.
Du hast meinen vorherigen Post nicht verstanden.
Antwort von WoWu:
Man skaliert das ganze auf 10-fache Auflösung. Gibt's da einen Qualitätsverlust?
Nich?
Dann ist wohl die Entwicklung von HD nur ein Marketinggag und 4K die reinste Blödheit.
Das stimmt, solange man knopfgrosse Objektive benutzt und Sensoren, deren "Pixels" so klein sind, dass sie nicht einmal den Zerstreuungskreis einer mittleren Lichtwelle abbilden können.
Antwort von dienstag_01:
@tommyb
Ich hab das schon verstanden. Der Gedanke ist auch sehr interessant.
Du gehst aber von der reinen Bildinformation aus, eine sehr theoretische, abstrakte Herangehensweise. Ich vergrößere mein Bild, vergrößere es weiter und weiter, Bildinformationen gehen dabei nicht verloren. Stimmt.
Umgekehrt heisst höhere Auflösung aber eben auch, dass mehr Informationen abgebildet (aufgenommen) werden. Ein HD-Bild ist nicht einfach nur ein hochskaliertes Pal-Bild.
Antwort von WoWu:
Umgekehrt heisst höhere Auflösung aber eben auch, dass mehr Informationen abgebildet (aufgenommen) werden.
So die Theorie und der Wunsch.
Die Wirklichkeit sieht aber leider ganz anders aus.
Die geringen Objektivleistungen (und die kleinen Sensoren) zwingen dazu, relativ unscharfes Material an den Kontrastkanten zu verstärken, um Schärfe zu erzeugen. Da das mit Hochpassfiltern 2. Ordnung gemacht wird, entsteht dadurch zusätzliches Rauschen, das mit entsprechenden Filtern wieder unterdrückt werden muss. Weil solche Rauschunterdrückungen aber nicht zwischen Bilddetail und Rauschartefakt unterscheiden können, leiden selbst vorhandene Details noch darunter und Farbdetails beispielsweise werden zur homogenen Farbfläche.
Das, was bleibt, sind die scharfen Kanten der künstlichen Schärfe und nicht die (nicht vorhandenen) Bilddetails.
Skaliert man also ein 720er Bild, bei dem solche Effekte nicht so ausgeprägt sind, mit einem guten Skalierer hoch, erhält man hinterher u.U. mehr Bilddetail.
Antwort von Jörg:
WoWu schreibt
Das stimmt, solange man knopfgrosse Objektive benutzt und Sensoren, deren "Pixels" so klein sind, dass sie nicht einmal den Zerstreuungskreis einer mittleren Lichtwelle abbilden können.
Wolfgang, Wolfgang,
noch solch paar kleine Einwürfe, dann könnte es sein, dass irgendwann mal wieder der Auflösungs/und Megapixelwahn auf die richtige Bedeutung gestutzt wird, und die Leute sich wieder mehr Gedanken um ihre Objektive und deren Abbildungseigenschaften machen...da sind die VDSLRler schon weiter.
Antwort von WoWu:
@ Jörg
Ich hab da wenig Hoffnung, weil die meisten ihre Bilder nach der Menge der Kontraste bei kleinen Ortsfrequenzen (Heynacher Theorem) und nach knalligen Bonbonfarben beurteilen.
Die Meisten wissen gar nicht, wie ein detailreiches, hoch aufgelöstes Bild aussieht. Und halten ihre Camcorder für HD, weil 1080p draufsteht.
Antwort von Tiefflieger:
Was Hochskalieren bedeutet kann jeder sehen der sauberes SD-TV (Digital) empfangen kann.
Rauschfreie gute Farben und Kontraste sehen bei Personenportraits fast wie HD aus. Man sieht jede Wimper und die Haarstrucktur.
Gute 720p50 Aufnahmen zeigen auf FullHd skaliert Bäume mit Blättern und nicht Blumenkohl.
Bei Landschaftsaufnahmen sind einzelne Bäume bis fast zum Horizont zu erkennen.
Aus 1080i50 saubere Vollbilder zu machen und diese höher zu skalieren ist anspruchsvoll, wenn nicht unmöglich. Ggf. sieht man Sägezähne.
Bei 1080p50 gibt es zwar keine Sägezähne, dafür geht es bei Vergrösserung in Richtung Aliasing und man sieht bei schlechten Kameras verwischte Pixelwolken.
Das schöne an HD ist eigentlich nicht die Schärfe sondern die fantastischen Farbverläufe und Musterung, man vergisst dass es Bilder sind weil sie klar, plastisch und real aussehen.
Wenn eine Kamera reales 1080p50 FullHD aufnehmen kann, dann wird der Effekt auf einem 4K2K Fernseher oder höher, dem heutigen Erlebnis von SD/HD auf FullHD Fernsehern entsprechen.
Realistisch gesehen werden wir vermutlich noch mind. 10-15 Jahre HD Bilder sehen, wenn auch skaliert.
Dies hat meiner Meinung nach nichts mit Pixelwahn zu tun, sondern Genuss.
Gruss Tiefflieger