Frage von Stefan W.:Hallo zusammen!
Ich habe mir gestern das Making Of von Abraham Lincoln Vampirjäger angeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass die beim drehen nicht mit den üblichen Doppelrigs, auf denen 2 Kameras montiert sind, gearbeitet haben.
Die hatten stinknormale "Monocams"
Weiß jemand von Euch wie es möglich ist, mit nur einer Perspektive solch überzeugende 3D- Effekte hinzubekommen.
Wie wird das bei alten Sreifen die auf 3D gepimpt werden (z.B. Titanic etc.)
gelöst.
Leider sind Making Of's selten für technisch interessierte Zuschauer gemacht.
Danke schon im Vorraus!
Gruß, Stefan
Antwort von Kameramensch:
Hier ist es ganz kurz erklärt:
http://www.kinos3d.de/ueber-3d-kino/3d- ... onvertiert
Gedreht wird normal und dann nachträglich am Computer bearbeitet.
Antwort von Valentino:
Sieht aber meisten total beschi***en aus.
Alles sieht wie bei Caroline wie Papaufsteller bzw. nach einer großen Kulisse aus.
Für einen Menschen nimmst du eine Art Tonne und legst auf die dein 2D Bild darauf. Im Prinzip wie die ganzen Papiermasken die man sich vor das Gesicht hebt.
Das alles ist und wird auch mit dem besten Algorthymuss keine echtes S-3D werden, da die echte Tiefeninformation fehlt, die man nur durch eine zweite Kamera erhält und kein Programm der Welt nachträglich um die "Ecke" schauen kann.
Das bei den ganzen konvertierten Filmen irgendwas nicht so ganz stimmt fällt auch den meisten Kinozuschauern auf und so sind schon ein paar Kinobetreiber dazu übergangen die ganzen in S-3D Konvertieren Filme nur noch in 2D zu zeigen.
Einzige Ausnahme bei der Umwandlung sind Animationsfilme, da hier die Figuren leichter zu Mappen sind und teilweise nochmal neu gerendert wird.
Findet Nemo ist zur Zeit so ein Beispiel.
Antwort von Stefan W.:
Genau diesen Eindruck hatte ich bisher auch immer.
Bei diesem "Abraham Lincoln Vampirjäger" ist der 3D- Eindruck jedoch hervorragend. Wenn man die Brille ab nimmt, sieht man auch eine Stufenlose Staffelung der 3D- Ebenen ("Stufenlose Staffelung der 3D- Ebenen"=> Wiederspruch in Sich, aber Du weißt was ich meine).
Eben genau so, wie bei echter Stereoskopie.
Vielleicht sind im Making of die Kameras die tatsächlich für den Film verantwortlich sind einfach nicht zu sehen. Ist vermutlich die logischste Erklärung.
Danke für die Antworten.
Gruß, Stefan
Antwort von beiti:
Wenn man die Brille ab nimmt, sieht man auch eine Stufenlose Staffelung der 3D- Ebenen Wenn man die Brille abnimmt, sieht man Doppelbilder (linkes und rechtes Bild übereinanderprojiziert). Das ist immer so, egal ob echtes oder nachträgliches 3D. Daraus kann man keine Folgerungen ziehen.
Natürlich gibt es große Unterschiede in der Art und Weise, wie nachträgliches 3D erzeugt wird. Die meisten 3D-Fernseher haben dafür sogar eine automatische Schaltung - das ist dann die unterste Qualitätsebene. Wenn es fürs Kino schnell und preiswert gemacht wird (wie die beschriebene 3-Ebenen-Variante oder der Projektion von Gesichtern auf einen Zylinder) sieht es immer noch ziemlich billig aus. Aber wenn man deutlich mehr Zeit und Geld reinsteckt, kriegt man es natürlich auch viel besser hin, z. B. indem man für jedes bildwichtige Element (v. a. im Vordergrund) ein richtiges 3D-Modell erstellt.
Vielleicht gehört ja Abraham Lincoln zur letzteren Kategorie.
Mit sehr viel Aufwand kann man fast alles machen, nur rechnet es sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr; dann ist es billiger, gleich in 3D zu drehen. Daher ist es ungewöhnlich, wenn neue Filme so gemacht werden.
Mit alten Filmen (z. B. Titanic) sieht die Rechnung anders aus. Die sind längst "abbezahlt", so dass man mit den neuen Einnahmen nur noch die 3D-Umwandlung finanzieren muss. Und bei Getriebenen wie James Cameron steht sowieso nicht mehr das Geld im Vordergrund, sondern der Ehrgeiz, das Machbare zu zeigen.
Antwort von aerobel:
Hallo,
"Und bei Getriebenen wie James Cameron steht sowieso nicht mehr das Geld im Vordergrund, sondern der Ehrgeiz, das Machbare zu zeigen."
Ja, und er zeigt auch auf, was alles machbar ist, ohne viel Beschiss und auf ganz grandiose Art... Das nenne ich 3D, alles andere ist bloss Beilage... oder Beschiss...
Rudolf
Antwort von Stefan W.:
Wenn man die Brille abnimmt, sieht man Doppelbilder (linkes und rechtes Bild übereinanderprojiziert). Das ist immer so, egal ob echtes oder nachträgliches 3D. Daraus kann man keine Folgerungen ziehen.
Kann man schon: Wenn ich den Film bei einem komplexen Frame pausiere, kann ich bei genauer Betrachtung der Doppelbilder anhand deren Abstände zueinander feststellen, ob es sich hier um 3 oder 4 Tiefenebenen handelt, oder ob sich die Abstände eben "Stufenlos" verringern/erhöhen. Bei der von Dir beschriebenen Cameronschen Methode, mit der Projektion auf echte 3D- Modelle ist das natürlich nicht mehr möglich.
Antwort von otaku:
das konvertiertes stereo schlechter aussieht als gedrehtes ist leider ein absolutes vorurteil, das nicht im ansatz stimmt.
das gedrehtes stereo plastisch aussieht und konvertiertes flach ist sogar komplett falsch und das gegenteil richtig.
stereo ist ja kein neues verfahren, das gibts schon seit anfang des letzten jahrhunderts, und es funktioniert auch immer noch genau so. ob ich den augen nur die aufnahme einer seite mittels schachtbrille wie halt um 1900 oder per computer gesteuerter shutterbrille zufuehre ist dabei total egal.
erst der einsatz der computer umwandlung von mono zu stereo hat den look wirklich veraendert.
real mit 2 kameras gefilmte szenen haben den nachteil, das man sich direkt am set entscheiden muss mit welchem augen abstand und mit welchem augen winkel man dreht. das funktioniert manchmal ganz ok und je geringer der augenabstand und der winkel ist desto besser (weil der stereo effect dann geringer ist) aber es geht auch extrem oft total nach hinten los, gerade bei closeups. ich habe jetzt bei mehreren 3d kino filmen mitgearbeitet und da gab es so einige aufnahmen die so verhunzt waren, das wir die entscheidung getroffen haben nur ein auge zu benutzen und das zu konvertieren anstatt beide augen so wie sie gedreht wurden.
natuerlich kann man auch bei der konvertierung fehler machen, und es gibt auch regie wuensche denen man nicht immer zustimmen muss. grundsaetzlich sind alle aufnahmen und konvertierungen problematisch bei denen etwas aus der leinwand heraus kommt, weil das bedeutet das sich die sichtlinie der augen nicht kreuzt wie normal sondern beide augen nach aussen schielen. bei solchen dingen wird vielen zuschauern schlecht oder sie bekommen kopfschmerzen oder sehen den effekt schlicht garnicht sondern ein doppeltes bild.
moeglichkeiten stereo zu verhunzen gibt es zahlreiche, sowohl bei der konvertierung als auch bei der aufnahme und generell verstehe ich auch das viele menschen stereo einfach grundsaetzlich bloed finden, das ist ja ok, ist halt geschackssache.
aber zu sagen wirklich gedreht sieht besser aus als konvertiert ist schlicht und einfach kompletter unsinn und sagt eigendlich nur das derjenige der sowas sagt komplett gar keine ahnung hat.
Antwort von klaramus:
Und ich hatte mich schon geärgert, daß ich MIB3 in 3D gekauft habe, weil der Verkäufer behauptete, es wäre in 3D gedrehtes Material.
Gruß, K.