Frage von jakson1958:Hallo !
Ich bräuchte dringend Hilfe und wäre dankbar, wenn mir jemand sagen könnte, wie ich das Problem lösen kann
und was ich dafür kaufen muß ?
Ich möchte ein Interview mit einer älteren Verwandten machen, die mir ihr Leben erzählt und ich filme sie dabei mit meiner SONY PJ780 VE.
Wir sitzen uns gegenüber und ich stelle Fragen, die sie beantwortet.
Dazu braucht
jeder von uns ein (Ansteck-) Mikrofon mit Kabel (oder Funk ?)
Meine Cam hat aber nur 1 x 3,5 mm Mikrofon-Eingang - wie geht das mit 2 Mikrofonen und funktioniert dann noch die autom. Aussteuerung ? Man soll später die Stimmen schon klar und in guter Qualität hören können.
Bitte einfache Lösungen, ich bin kein Technik-Freak. Auch von den Kosten her sollte es sich in Grenzen halten. Dachte so an ca. 100 € ( wenn es unbedingt sein muß bis aller höchstens 200 € ).
Vielen Dank für Eure Hilfe !
Grüße
jakson1958
Antwort von Pianist:
Ohne Mischpult kriegst Du keine zwei Mikrofone an Deinen einen Eingang. Einfachste Lösung: Mach an Deine Gesprächspartnerin ein vernünftiges Ansteckmikrofon. Das muss eins sein, welches sich selbst aus einer Batterie speist. Ich persönlich bin allerdings kein Fan von Ansteckmikrofonen. Du kannst auch mit einem beliebigen Mikrofon (alles, was kein Bühnen-/Handmikrofon ist) von einem Stativ von oben angeln. Auch da kommen nur Kondensatormikrofone mit eigener Batteriespeisung in Frage.
Wenn Du das hinterher vernünftig schneiden möchtest, ist es ganz egal, ob man Deine Fragen hört oder nicht. Du wirst sie eh irgendwie antexten oder die Dame für sich selbst sprechen lassen. Wichtig ist nur, dass sie immer in vollständigen Sätzen spricht und nicht etwa den halben Satz aus Deiner Frage aufnimmt und mit "weil" fortsetzt.
Hast Du Dir auch Gedanken über ein vernünftiges Setting und schöne Beleuchtung gemacht? Weißt Du, wie eine Dreipunkt-Ausleuchtung funktioniert? Das kann man hilfsweise auch mit simplen Baustrahlern machen, wenn man Styroporplatten oder eine weiße Wand als Reflektor benutzt. Das Spitzlicht musst Du dann aber weit runterdimmen. Und suche Dir irgendwo eine schöne lange Sichtachse und gehe mit der Kamera ein wenig weg von ihr, so dass Du etwas langbrennweitiger werden kannst und sie schön aus dem Hintergrund rauslöst.
Je nach Thema solltest Du dann auch passende weitere Aufnahmen mit ihr drehen, also wie sie vielleicht durch eine bestimmte Straße läuft, sich ein bestimmtes Haus anschaut, oder einen bestimmten Grabstein, oder in einem Fotoalbum blättert und so weiter.
Solche Zeitzeugen haben einen riesengroßen Erlebnisschatz, den man unbedingt der Nachwelt erhalten muss. Und Leute, die den Nationalsozialismus, die DDR oder den Aufbau der Bundesrepublik miterlebt haben, sind allesamt Zeitzeugen, auch wenn sie nicht prominent sind.
Matthias
Antwort von jakson1958:
Hallo Matthias !
Herzlichen DANK für Deine ausführlichen Tipps und der umfangreichen Beratung !
Du hast ja gleich alle wichtigen Punkte aufgegriffen.
Leider bin ich beim Video-Schneiden nicht versiert und der Film wird wohl so bleiben, wie ich ihn aufnehme. Deshalb wollte ich schon bei der Aufnahme den Ton möglichst fertig und gut.
Mit einem Mischpult habe ich noch nie gearbeitet, wenn notwendig, dann werde ich mir ein einfaches kaufen.
An die Beleuchtung hatte ich auch schon gedacht, aber .... kennst Du die Fraktion " kamerascheue Tanten " ? Die Dame ist 87 Jahre.
Wenn ich da mit Beleuchtung auftauche, kann ich gleich wieder einpacken. Ich muß da so vorgehen, daß die Kamera überhaupt nicht groß auffällt.
Ich weiß, das ist nicht ideal - aber besser als gar keine Aufnahmen. Ehrlich gesagt, ich bin ja schon überrascht, daß sie mir überhaupt zugesagt hat. Früher ließ sie sich nicht mal fotografieren.
Also nochmals vielen Dank für Deine Hilfe !
Grüße
jakson