Test Aktuelle Grafikkarten für die Videobearbeitung

Aktuelle Grafikkarten für die Videobearbeitung

Wir haben uns einmal aktuelle Grafikkarten von AMD und Nvidia unter Resolve Studio 12 angesehen -- nachdem Grafikkarten immer wichtiger für die Gesamtleistung eines Systems werden, vor allem (aber nicht nur) bei der Arbeit mit 4K-Material.

// 10:51 Mi, 21. Okt 2015von

In den letzten Jahren hat bei der Technologie für Videobearbeitungsprogramme ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Nicht mehr der Hauptprozessor sondern die Grafikkarte wird für die Berechnung vieler Effekte benutzt. Dies hat zur Folge, dass man bei der Zusammenstellung seines Schnittrechners auf diese Komponente besonderen Wert legen sollte. Wir haben uns exemplarisch einmal ein paar repräsentative Grafikkarten näher angesehen.



Für die Videobearbeitung in 4K-Auflösung kann an Leistung einiges zusammenkommen. Der Hauptprozessor (kurz CPU) wird im optimalen Fall nur noch zum Decoding der Videoströme benötigt. Die meisten relevanten Effekte über nimmt dann die Grafikkarte (kurz GPU). Die Leistung einer GPU lässt sich grob in so genannten TerraFLOPS ausdrücken. Diese Zahl beschreibt, wie viel Rechnenschritte eine GPU im optimalen Fall pro Sekunde ausführen kann.



Moderne Consumer-CPUs von AMD oder Intel kommen oft ebenfalls mit einer integrierten GPU-Einheit, deren Rechenleistung bislang immer noch unter der 1 TFLOPS Grenze bleibt. Für ein 4K-Schnittsystem würden wir als minimale Untergrenze 2-3 TFLOPS ansetzen. Diese Rechenleistung erbringen momentan nur separate Grafikchips von Nvidia oder AMD.



Es gibt diese Chips in praktisch allen Leistungsklassen, wobei Topmodelle mit einer GPU mittlerweile bis zu 8 TFLOPS erzielen. Sogenannte Dual-GPU Karten können sogar 15 TFLOPS oder mehr erreichen. Bei diesen Modellen sitzen zwei GPU-Chips auf einer Platine. Alternativ kann man jedoch auch zwei einzelne Grafikkarten in einen Rechner stecken und so ebenfalls die “Kraft der zwei Herzen” nutzen.



Lassen es Rechnergehäuse, Netzteil, Mainboard und Applikation zu, so können sogar bis zu drei GPUs ein Programm ohne größeren Hardwareaufwand beschleunigen, jedoch ist eine solche Konfiguration nach unserer Erfahrung nur mit der Vollversion von DaVinci Studio sinnvoll auszunutzen. Die TFLOPS sind übrigens nur ein grober Anhaltspunkt für die Geschwindigkeit in DaVinci Resolve, weil sich die Implementierung der Effekte stark in der Praxis unterscheidet. Die Schwankungsbreite kann man übrigens schön in unserer Testtabelle sehen.



Vielleicht auch noch ein Wort zu den Ressourcen: Als Mindestspeicher empfehlen wir für die 4K Bearbeitung 4GB RAM für jeden GPU-Prozessor. Diese Speichermenge haben wir Premiere noch niemals voll ausnutzen gesehen. DaVinci Resolve verlangt bei sehr komplexen Projekten dagegen gelegentlich auch 6GB oder mehr, wenn noch das Debayering sowie diverse GPU-Plugins “mitlaufen” sollen. Gleichzeitig sollte der Speicher mit mindestens 256 Bit an die GPU angebunden sein. Nicht nur um einen schnellen Datentransfer zwischen GPU und CPU zu ermöglichen, sondern vor allem um bei der Berechnung von komplexen Effekten schnellen Speicherzugriff zu haben. Dies ist besonders bei GPU-Effekten wichtig, die von vielen Nachbarpixeln beeinflusst werden.



Entsprechende 4GB-Karten mit 256 Speicherbus sind bei AMD ab ca.180 Euro zu haben (Radeon R7 370), bei Nvidia beginnt der Spaß aktuell bei ca. 320 Euro mit der GTX 970.



Wir haben uns jedoch für für diesen Test noch eine Klasse darüber umgesehen. Mit Karten wie der AMD R9 290/390X, den Fury Modellen oder Nvidias 980 Ti hat man in der Regel genügend Reserven für ausgefallenere Projekte. Außerdem dürfte deren Leistung auch im nächsten Jahr noch genügend Leistungsreserven für kommende Programmversionen und Effekte bieten.




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