Daher meine Vermutung, dass wir mit dem technischen Niveau, das jetzt erreicht ist, wohl noch länger als gedacht leben werden
Das vermute ich auch. Gerade DSLRs mit "Fullframe"-Sensor wie die jüngste 5DIII haben es nicht leicht, weil die Technik für eine rundum gut funktionierende Automatik incl. pumpfreiem Autofokus noch nicht weit genug ist. (Wir älteren Filmer erinnern uns noch, wie unbrauchbar der Autofokus z. B. an den frühen Video-8-Camcordern von Sony war. Den konnte man absolut nicht benutzen, nur abschalten. So ähnlich ist es heute mit einigen DSLRs, die angeblich schon AF können.) Überhaupt ist der Sensor der 5DIII für viele allgemeine Zwecke zu groß; da überwiegen die Nachteile, solange man nicht einen speziellen Effekt anstrebt. Ja gut, man kann dann für die Videofunktion auf einen Teil der Sensorfläche verzichten, aber dann wird man als Filmer lieber gleich ein billigeres Modell mit kleinerem Sensor kaufen.
Für Eltern, die ihre Babys filmen wollen, sind klassische Camcorder mit kleinerem Sensor ohnehin noch die bessere Wahl. Für Profis mit Kino-Ambitionen gibt es ja inzwischen auch echte Großformat-Camcorder mit weniger Kompromissen. Insofern wird die Videofunktion der DSLRs auf absehbare Zeit einerseits ein Spielzeug für Amateure und eine zweitrangige Nebenfunktion für Fotografen bleiben, andererseits eine LowBudget-Alternative zu den Großformat-Camcordern. Gelegenheitsfilmer können mit den heutigen Einschränkungen leben, LowBudget-Kinofilmer wissen sie zu umgehen.
Es gibt noch keinen rechten Grund für die Hersteller, die DSLR-Videofunktionalität in hohem Tempo weiterzuentwickeln. Sie wird sich nur in dem Tempo verbessern, in dem sie als "Abfallprodukt" der Camcorderentwicklung ohne großen Mehraufwand integriert werden kann.