iasi
Beiträge: 28604

4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

Jetzt muss ich doch mal fragen:

Leider gab es keinen Film in einem der drei 4k-Kinos hier im Raum Stuttgart, den ich hätte ansehen wollen.
"Verblendung" lief z.B. leider nicht.
Im Red-Forum wurde und wird viel über die 2k- und 4k-Projektion diskutiert - manch einer war sich nicht einmal sicher, ob er im 4k-Kino auch wirklich die 4k-Version gesehen hatte.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass bei einer 4k-Projektion etwas schief laufen kann und am Ende doch nur 2k auf der Leinwand landen (z.B. der Server ist auf 2k-Ausgabe eingstellt.)

Wie auch immer.
Wer hatte denn schon ein echtes Aha-Erlebnis in einem 4k-Kino?

Also vergleichbar z.B. mit "Lawrence of Arabia" in 70mm.

Letztlich sollte doch eine Epic die 70mm-Kamera der Cine-Digi-Cams sein.
(Und die Scarlet reiht sich dann dahinter zwischen 70 und 35mm ein.)



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von carstenkurz »

Man muss nen besseren Kontakt zu den dortigen Vorführern haben, um sich über 4k wirklich sicher sein zu können. Es gibt tatsächlich Umstände, unter denen auch über 4k Projektoren nur 2k zu sehen ist.


Grundsätzlich gilt 'single inventory' bei den digitalen Kopien, das heisst, wenn ein Film in 4k herausgebracht wird, dann haben ALLE Kinos ihn im 4k Format.

Diejenigen, die nur 2k Projektoren haben, spielen ihn dann eben in 2k ab.

Wenn man sicher ist, dass ein bestimmter Film in 4k herausgekommen ist, dann gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten - der konkrete Saal hat einen 4k DLP Projektor von Christie, NEC, oder Barco. Dann wird ein 4k DCP auch garantiert in 4k abgespielt, das kann dann selbst der Vorführer nicht beeinflussen. Von diesen 4k DLP Projektoren gibts bisher aber nur ne Handvoll in Deutschland.

Bei Sony, die schon viel länger 4k Projektoren verkaufen, ist die Situation leider so, dass ein Großteil der Projektoren überwiegend für 3D eingesetzt wird. Dabei sitzt ein spezielles 3D Objektiv vor dem Projektor. Durch dieses Objektiv können auch 2D Filme aus 4k DCPs gezeigt werden - allerdings mit maximal 2k Auflösung. Um echtes 4k zu sehen, müsste der Projektor auf die normale 2D Optik umgebaut werden - und das machen leider nur wenige Kinos aus personallogistischen oder schulungstechnischen Gründen oder weil eben der Vorführer keinen Bock hat, für eine Spät-2D den Projektor umzurüsten.

Daher kann es sehr gut sein, dass man ein 4k DCP auf einem 4k Projektor sieht, aber kein 4k auf die Leinwand kriegt.


Wenn man sieht, dass die meisten Kinobesucher mit 2k zufrieden sind, dann kann man sich auch die Umstände ausdenken, unter denen 4k lohnenswert sind - eher größere Leinwand und eher im vorderen Drittel des Saales, also Sichtwinkel, bei denen der Kopf der Handlung folgen muss. Zunächst wird einem dabei der perfekte Bildstand auffallen, der eben auch fundamental wichtig für die Schärfewahrnehmung ist.
In einer solchen Sitzposition würde man bei echter 2k Projektion auch sichtbare DLP Pixel wahrnehmen, das gibts bei 4k dann eben auch nicht mehr.

Am besten mal nachmittags ins Kino und mal nach nem Vorführer fragen.

- Carsten
and now for something completely different...



iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

70mm zu 35mm - da sieht man immer den unterschied
IMAX ... ebenfalls

was mich eben interessiert, ist, ob man von den red-cams auch etwas auf der leinwand bemerkt.

ist schon witzig: alle schreien nach 4k und in deutschland bekommt man es eigentlich gar nicht wirklich zu sehen (abgesehen von 3D).

was macht man dann eigentlich mit seiner scarlet?
ich werde wohl auch festplatten mit 4k-raw füllen - mehr wohl erstmal nicht.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von carstenkurz »

Naja, Du kannst immerhin Demomaterial für 4k produzieren. Im Unterschied zu üblichen Produktionen sogar einigermaßen konsequent ohne unnötige Nachbearbeitung.

Musst nur einen 4k fähigen DCP Konverter finden und mal ein bißchen sorgfältig fokussierte Testfootage herstellen. Gibt etliche Vorführer, die gerne selbst 4k Footage für Demos hätten. Allzuviele 4k Trailer gibt es nämlich auch nicht.

- Carsten
and now for something completely different...



Valentino
Beiträge: 4834

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von Valentino »

Das richtige Forum für solche Fragen:
http://www.filmvorfuehrer.de/

Ich finde es etwas schwer die Scarlet oder die EPIC mit 70mm vergleichen zu wollen, da die bekannten 70mm nicht nur von der hohen Auflösung,
sondern auch dem riesigen Produktionsaufwand leben.

Rein von der Auflösung sind die realen 4k der EPIC und die maximal 3,5k der Scarlet verdammt nah an einem 35mm Negativ und teilweise sogar etwas besser,
aber auf die vollen 6 bis 8k auf die ein 65mm Negativ kommt ist jetzt noch keine elektronische Kamera gekommen.

Dabei empfehle ich jeden einmal im Leben den Film BARAKA in 70mm an zu schauen um zu sehen was mit 65/70mm wirklich möglich ist.
Die älteren 70mm Film sind meistens auch sehr scharf, haben dafür aber ein starkes Fading.

Was die 4k Projektion angeht gibt es schon ein paar Kinos in Deutschland die auf 4k umsteigen, da jetzt auch Projektoren von anderen Firmen wie Christi und Barco gibt.
Hier in Karlsruhe hat die Schauburg "testweise" einen 4k Christi installiert, der mit dem 4k DCP von "the Dark Night" eingeweiht wurde.



iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

das stimmt natürlich: 4k kommt vielleicht an 35mm-negativ, aber eben nicht an 70mm-negativ heran.
andererseits ist eben das, was man dann auf der leinwand sieht, doch nochmal etwas anderes.
bei 70mm wird vielleicht mehr mühe aufgewendet, aber die 35mm-kinokopien ...

nicht zu vergessen: IMAX

aber um nochmal auf meine frage zurück zu kommen:

hat schon jemand red-material in 4k-projekton gesehen?


BARAKA - interessant - 70 mm Todd-AO - bemerkenswert auch: ursprünglich war das format auf 30fp ausgelegt.
bedenkt man, dass Koyaanisqatsi ene kameraarbeit von Ron Fricke war und der "nur" in 35mm gedreht wurde.
wobei diese doku-filme schon in richtung IMAX gehen.
das eigentliche problem wird wohl sein: wo bekommt man BARAKA in einem 70mm-kino noch zu sehen?
das beste (und wohl einzige) 70mm in stuttgart wurde schon vor einigen jahren dicht gemacht.



carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von carstenkurz »

Ein Negativ projiziert man ja nun üblicherweise nicht. Von daher ist erstmal ziemlich egal, welche Auflösung auf dem Negativ landet, entscheidend ist, was unter Berücksichtigung aller Faktoren auf der Kinoleinwand ankommt.

Unterm Strich wird man realistisch mit konservativer Nachbearbeitung sicher aus einer 4K RED mehr Auflösung auf die Leinwand kriegen als bei 35mm üblich sind.

Auf welche Zahlenvergleiche man das jetzt konkret umbricht - faktisch ist 4k die Ablöse für 70mm. Obendrein wird es schon sehr bald mehr 4k Projektionsmöglichkeiten geben als 70mm. Die wenigen 70mm Aufführungstermine können ohnehin schon nur noch von hartgesottenen Freaks ertragen werden, da die meisten Kopien in einem Zustand sind, dass vom Ruhm des Formats nur noch ausschnittweise geredet werden kann.

Deswegen reiten auch alle bevorzugt auf 'Baraka' als Referenzproduktion herum - die aber mittlerweile 20 Jahre alt ist. Zweifellos die letzte große Verbeugung vor dem Format. Aber wegen einer 20 Jahre alten Ausnahmeproduktion (mit einer klassischen Filmproduktion kann man das eh nicht vergleichen, schon allein von der Kameraführung her) sollte man nicht dauernd 4k kleinreden.

Wenn Du wirklich mal diesbezüglich vergleichsfähige Sichtungen haben willst, dann kann ich Dir eben die erwähnte Schauburg in Karlsruhe empfehlen. Der Betreiber Herbert Born ist selbst Großformat Fan und veranstaltet regelmäßig 70mm Festivals. Stuttgart-Karlsruhe ist ja nicht die Welt, und ich bin sicher, Herbert lässt Dich bei Gelegenheit auch mal mit Scarlet Material an den 4k Solaria. Der Herbert kann Dir eben auch garantiert sagen, wann bei ihm mal was wirklich in 4k läuft.

Nimm mal Kontakt auf, und dann wird sich da sicher was ergeben.

http://www.schauburg.de/


- Carsten
and now for something completely different...



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von Tiefflieger »

Ich kann nur als Amteur und Konsument sprechen, der etwas natives Material hat (4K Digital).

Meines wissens erreicht man mit 35mm Film ohne Rauschen bei Innenaufnahmen und wenig Licht 2K.
Bei Sonnenschein und besten Lichtverhältnissen 4K.
(Filme werden digitalisiert)

IMax (Seitenverhältnis) und 70mm sind es bestenfalls 7K Auflösung.

Der Vorteil von Film ist der Belichtungsumfang.
4K Digital ohne HDR ist nicht ganz so gut.

3D in 4K und IMax habe ich gesehen, aber die Auflösung nimmt man nicht so bewusst war.
Wichtiger sind Farbverläufe und erkennbare Farbnuancen (aus gezeichnetem Licht).

Gruss Tiefflieger



NEEL

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von NEEL »

Früher hieß es immer, Film kann unter Idealbedingungen 8K erreichen, die Kinokopie im Schnitt 4K (wobei Korn und Linien miteinander ins Verhältnis gesetzt wurden). Im Jahr 2000 (2K war der letzte Schrei) war ich bei einer Veranstaltung, auf der dies als Argument gebracht wurde, warum in 10 Jahren immer noch auf Film gedreht werden würde. Recht hatten sie;-) Allerdings bleibt hinzuzufügen: Im Jahr 2000 konnte man im Kino noch Filmkopien mit realen 3,4 und vielleicht sogar 5 K bewundern, weil es keine digitalen Intermediates gab. Film wurde einfach nur analog kopiert. Schärfeverlust gab es daher nur durch Kopierverlust. Die digitalen Intermediates sind meines Wissens nach heutzutage in magerer 2K-Auflösung fester Bestandteil der Postprokette. Also ein wirklicher Rückschritt, denn selbst wenn am Set 35mm zum Einsatz kam, dürfte der Film dadurch auf der Kinoleinwand unschärfer als früher sein. Wenn 4K-Projektionen als Neuheit gepriesen werden, ist das eigentlich ein Sprung zurück ins Jahr 2000...;-).



iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

eigentlich ging und geht es mir gar nicht um den vergleich digital zu gutem alten filmmaterial.
da kann man natürlich sehr viel dazu schreiben. allein schon, da 35mm nicht gleich 35mm ist. ich hatte vor jahren mal ein kino übernommen und wieder aufgepäpplet. da gibt es viele schrauben an denen man drehen kann/muss.
ich erwarte von einer epic auch sicherlich nicht die qualität von IMAX - da hab ich wahrlich beeindruckendes gesehen.
auch 70mm konnte ich genießen.

eigentlich interessiert mich euer eindruck was 4k aus einer red bei einer 4k vorführung betrifft.


@carsten
danke für den tip mit schauburg.
ich mag leute, die kino nicht nur als geschäft betrachten.
in nürnberg gibt es auch so einen.



Valentino
Beiträge: 4834

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von Valentino »

Der Schauburg Tipp kam ja auch von mir ;-)
Wollte hier aber nicht gleich groß Werbung machen,
aber wenn wir schon dabei sind in der Schauburg findet jedes Jahr das 70mm TOD-AO Festival statt:
http://www.in70mm.com/schauburg/index.htm

Das letzte mal lief BARAKA in der Schauburg Karlsruhe am 1. Januar 2012, um 15 Uhr, leider ein etwas schlecht gewählter Termin.
Sonst ist der alle halbe Jahr mal so Sonntags um 15 Uhr zu sehen.
Termine für Specials wie 70mm und 4k findest du auch hier:
http://www.schauburg.de/specials.php



iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

Valentino hat geschrieben:Der Schauburg Tipp kam ja auch von mir ;-)
Wollte hier aber nicht gleich groß Werbung machen,
ne ne - mach mal - ohne solche "werbung" entgehen einem schließlich sonst solche angebote.



iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

na - zum thema 4k bin ich auf dieses video gestoßen:


ein wenig sony-werbung, aber ...

immerhin muss man auch festhalten, dass sony mit der F65 schon auch ein geschoss im köcher hat, das ihnen auch etwas werbung erlaubt.



Valentino
Beiträge: 4834

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von Valentino »

Also mal wieder was gelernt, egal ob das Kino 2k oder 4k kann das DCP bei einer 4k Produktion wird auch immer in 4k angeliefert.

Noch eine kleiner Vergleich am Rande.
Der Film "Verblendung" wurde in Seitenverhältnis 2,4:1 gedreht, dabei hat man auf anamorphe Objektive verzichtet.
Hätte man auf Film gedreht und eine 4k DI mit 4k Ausbelichtung auf CS , kommt man nochmal auf die 1,5 Fache Auflösung von 4k(Nach DCI Standard)



wenzel chris

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von wenzel chris »

iasi hat geschrieben:na - zum thema 4k bin ich auf dieses video gestoßen:


ein wenig sony-werbung, aber ...

immerhin muss man auch festhalten, dass sony mit der F65 schon auch ein geschoss im köcher hat, das ihnen auch etwas werbung erlaubt.
das ist ja schon fast klassisch :-)....pixelzähler diskutieren high end technik, aber den ton am video schaffen sie nicht...entweder man verkabelt beide oder sonst muss mikrofon hin und her schwenken



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

iasi hat geschrieben:..... allein schon, da 35mm nicht gleich 35mm ist. ich hatte vor jahren mal ein kino übernommen und wieder aufgepäpplet. da gibt es viele schrauben an denen man drehen kann/muss.
ich erwarte von einer epic auch sicherlich nicht die qualität von IMAX - da hab ich wahrlich beeindruckendes gesehen.
auch 70mm konnte ich genießen.
4K aus 35mm Film hat auch nichts mit 4K aus Einchipkameras zu tun.
Gegenüber digitalisiertem Film haben Kameraproduktionen (1-Chip) nur eine deutlich geringere Auflösung weil, anders als beim Scan, durch die Interpolation keine weitere Bildauflösung hinzu kommt. Man darf nicht vergessen, dass Film pro Bildpunkt 3x gescanned wurde, der Sensor aber eine Information auf 4 Pixels verteilt, sie also lediglich up-scaled.
Da wundert es nicht, dass Film deutlich gegenüber 1-Chip Produktionen punkten kann.
Gute Grüße, Wolfgang

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B.DeKid
Beiträge: 12585

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von B.DeKid »

Frage WoWu

Mit dem Scannen von Bildern muss ich mir das so vorstellen wie wenn ich hier nen Negativ oder DIA mit sagen wir 1200dpi einscan?

Obwohl mir ne DSLR halt nur 300dpi gibt ?

MfG
B.DeKid



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

Die ganze Bezeichnung 4k und 2k ist ja eigentlich von den von den Kameraherstellern nur übernommen und kommt aus dem Bildscan von Filmen.
Analoge Filme werden pro Zeile dreimal gescaned, dabei werden je 4.096 Werte für R, für G und für B ermittelt (nicht errechnet).
Das sind bei einem 35mm Bild 12 Mill Abtastpunkte oder 36 Mill Werte.
Jeder dieser RGB Bildpunkte entspricht einem optischen Bildpunkt. Die reale Auflösung eines Objektives wurde also mit 12 Millionen Bildpunkten wiedergegeben.
Bei 3-Chip Kameras war das ebenso, weil das Verfahren identisch ist.
Bei Ein-Chip kameras existieren aber aber 2 von 3 Werten gar nicht. Nimmt man nur mal Grün, da sind statt 4.096 Abtastpunkten 2.731 in jeder Zeile, das gibt 8,193 Mill (statt 12 Mill) für das ganze Bild. Und bei den Farben eben nur jeweils 1.363 (und auch nur in jeder zweiten Zeile). Das gibt 2,052 Mill statt je 12 Mill.
Macht also insgesamt nur 12 Mill, statt der 36 Mill wie bei Film.
Errechnet man jetzt die restlichen, fehlenden Werte, so entstehen sie aus bestehenden Pixels und werden im Grunde genommen nur (abgeändert) vervielfältigt. Das Pixel wird also lediglich hochscaliert und beinhaltet keine Information vom Objektiv, trägt also nicht zur Bildauflösung bei.
Daher haben 35mm Analogfilm, Filmscans und digitale E-kamera Filme von 3-Chip Kameras eine deutlich höhere Bildauflösung als E-Kamera-Filme von 1-Chip Kameras.
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

na - ganz so einfach ist es dann aber eben doch nicht.

lichtempfindliche pixel haben die 1-chip-sensoren ja durchaus wie angegeben - dass nun vor jedem pixel ein farbfilter sitzt, ändert ja dran erstmal nichts. Aber ...

zudem spielen auch beim abscannen allerlei faktore mit hinein - negativfilm ist nicht gleich negativfilm - 35mm ist nicht gleich 35mm - ...

im 35mm-film steckt zudem noch mehr als das bisher herausgescannte:
http://motion.kodak.com/motion/Hub/nRodriguez.htm


ICH WÜRDE ABER DENNOCH GERNE WISSEN, WIE 4K IM VERGLEICH ZU 2K DENN NUN WIRKT - GANZ PRAKTISCH - HAT Z.B. JEMAND "VERBLENDUNG" IN 4K GESEHEN?



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

Die IMEX Ingenieure haben einmal anlässlich eines Large Film Format Seminars im Universal Studios IMAX Theater in Los Angeles einen Test gezeigt, in dem sie die MTF einer solchen 4K Projektion gezeigt haben.
Die verlief oberhalb von 3k gegen NULL.
Es waren also keine Bilddetails mehr zu erkennen.
Ab 6. Reihe ohnehin nicht mehr.
Die Frage muss also sein, wer hat in welchem Abstand welchen Unterschied gesehen.

Edit: Danke für den Link. Ich habe mir das mal durchgelesen und es unterstreicht exakt das, was ich oben geschrieben haben und geht sogar noch einen ganzen Schritt weiter:
So the simple answer is that today's best film technology enables you to record 5 to 10 times more picture information on a single frame than the best contemporary digital cameras."
Betrachtet man nämlich dass ein echtes 4K Scaning noch ein Maximum davon auf elektronischem Weg transportiert, dann findet das in 1-Chip Kameras schon nicht mehr statt. Die Differenz wird also eher grösser, als kleiner.
Gute Grüße, Wolfgang

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Valentino
Beiträge: 4834

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von Valentino »

@WOWU
Muss man aber um ein echten 4k Filmscann zu bekommen nicht auch mit einer höheren Auflösung scannen, also ein Oversampling machen?
Die Ausnahme bei den 1Chip Kameras ist Sony mit ihren RGB Line CCDs,
die in der F35, F65(CMOS) und der SRW9000PL(die sehr wahrscheinlich nie in Serie gehen wird).
Bild
Deswegen wird die F65 auch als 8k Kamera verkauft, wobei mit vollem RGB Raster "nur" natives 4k erreicht wird.

Wenn ARRI eine echte 4k Kamera heraus bringen wird, wird auch diese echtes 4k auflösen und nicht wie bei RED nur ein 4k Bayer-Muster Sensor aufweisen.



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von pilskopf »

In unserem größtem Saal haben wir nun auch einen 4K Projektor und ich hoffe das Ding fetzt, bin sehr gespannt darauf.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

@ Valentino
Es muss immer unterschieden werden, was mit 4k gemeint ist.
Das ursprüngliche Film 4k waren eben 4K Bildpunkte (jeder Punkt hat RGB Werte).
das war die technische Möglichkeit, 4K vom analogen Film (der mehr kann) abzunehmen. So hat man auch 4k in 3-Chip Kameras realisiert, also alles noch 4K Bildpunkte (Details).
Und daher sind es technisch natürlich nicht 4k sondern 12 k.

Dann sind aber einige Marketingabteilungen hergegangen und haben nur die Pixels auf den Sensoren gezählt, egal, was sie da für eine Signal heraus bekommen und einfach die identische Bezeichnung benutzt.
Da liegt der Fehler.
Natürlich gibt es 4k Kameras und auch die ganze 4K Bearbeitungsstrecke.
(Ob man das hinterher noch sieht, ist eine andere Frage)
Aber das Einzige, was 4K ausmacht sind die nötige Menge Bilddetails, nicht die Menge der Pixels.
Und solche Herausgezogenen Mengen, wie Canon das bei der C300 gemacht hat sind natürlich Augenwischerei, weil fehlende Werte auch innerhalb einer Zeile bereits eine Unterabtastung sind. was also für Chroma gilt, gilt auch für Luma. Und dass sich aus Unterabtastungen kein vollwertiges Bild rekonstruieren lässt, sehen wir bei Chroma.

Und diese ganze 8K Geschichte ist schon zwangsläufig, denn wie will sich eine Firma mit einer echten 4K Kamera noch von einer "pseudo" 4K unterscheiden.
Das Einzige was hilft ist wirklich genau hin zu sehen und nicht nur auf den Aufkleber oder die Reklame-Headline.
Gute Grüße, Wolfgang

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carstenkurz
Beiträge: 5080

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von carstenkurz »

Witzlos, wenn man pausenlos Aquisition, Postproduktion und Präsentation durcheinanderschmeisst.


http://www.cst.fr/IMG/pdf/35mm_resolution_english.pdf


- Carsten
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WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

Nee, gar nicht, hier geht es ja zunächst nur um die Definition des Begriffes. Und, obwohl Du die Vermengung der unterschiedlichen Stufen kritisierst, bringst Du einen zusätzlichen Aspekt, nämlich die MTF bei der Präsentation mit hinein, also einen weiteren Punkt, den ich oben nur am Rand angesprochen hatte.
das ändert aber nichts daran, dass 4K, wie es seit der Digitalisierung im Cinema-Bereich benutzt wird, bei 1-chippern mit Bayer Filter nicht dasselbe ist.
Gute Grüße, Wolfgang

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dienstag_01
Beiträge: 14491

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von dienstag_01 »

Helft mir mal, ist denn 4k nicht einfach ein FORMAT? Und ist das nicht definiert? Ich dachte.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

Das ist durch Digital Cine definiert und ja auch über Jahre so gehandhabt worden, bis dann eine Firma nur noch die Anzahl der Pixels auf dem Sensor gezählt und als 4K ausgegeben hat.

Siehe oben
Gute Grüße, Wolfgang

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dienstag_01
Beiträge: 14491

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von dienstag_01 »

Aber ist das nicht so üblich? FullHD beschreibt doch auch nur die Auflösung (Pixelanzahl) und nicht, ob mit 1- oder 3-Chip-Camera aufgenommen.



iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

theorie und praxis

man kann wirklich viel über die theoretischen aspekte schreiben und doch nur schwer zu einem klaren ergebnis kommen.

ganz praktisch interessiert mich jedoch, welchen eindruck denn nun das 4k-red-material in einem 4k-kino hinterlässt.


ein rundumschlag von 35mm über IMAX, 70mm und 4k-filmabtastung bis 2k und 4k-digital führt doch etwas zu weit.
es gibt ja allein ein dutzend 35mm-filmformate.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

Tja, nur die Frage ist ja, wie verhält sich solch ein "pseudo" 4k zu echtem 4K ? Das ist ja der einzige springende Punkt, also inwieweit fällt es gegen 4k vom Film ab und inwieweit fällt es gegen Alexa und F65 ab.
Um nichts anderes geht es ...
Gute Grüße, Wolfgang

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TheBubble
Beiträge: 2033

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von TheBubble »

dienstag_01 hat geschrieben:FullHD beschreibt doch auch nur die Auflösung (Pixelanzahl) und nicht, ob mit 1- oder 3-Chip-Camera aufgenommen.
Das beschreibt eine Auflösung mit 3 mal 1920 Sub-Pixeln in der Horizontalen und 1080 in der Vertikalen.

Ersetzt man nun das Wort "Sub-Pixel" durch "Pixel mit Farbfilter", dann könnte man auch behaupten, dass es sich um 5760 Pixel in der Horizontalen handelt. Diese Sichtweise ist bei PC-Monitoren/Fernsehern nicht unbedingt üblich, da sich hier immer drei Sub-Pixel zu einem "Pixel" gruppieren lassen, kann aber bei anderen Displays auch schon mal vorkommen. Da muss man genau hinsehen.

Bei 1-Chip Sensoren mit Bayer-Muster ist es nun so, dass sich das, was den Sub-Pixeln von Monitoren entspricht, aufgrund des Musters gar nicht so einfach zu Gruppen aus je drei Stück zusammenfassen lässt. Daher hat es sich hier durchgesetzt, von Pixeln zu sprechen, dabei aber keine Gruppen aus Sub-Pixeln sondern einzelne Pixel mit Farbfilter zu meinen.

Theoretisch kann man mit einem 1-Chip system auch die volle Auflösung erreichen: Wenn man etwas aufnimmt, wo nur Grauschattierungen vorkommen und die Farbfilter vor den Pixeln somit keine Rolle spielen. Erst bei Farbaufnahmen muss interpoliert werden.

Aber auch bei (alten) 3-Chip-Kameras wurde nicht immer die volle Auflösung vom CCD erfasst: Eine geringere Sensorchipauflösung jeder Grundfarbe als eigentlich für die volle Auflösung nötig kann dadurch kompensiert werden, dass z.B. der für den Grünanteil zustädige Wandler um einen halben Pixelanstand horizontal versetzt wird.



iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

WoWu hat geschrieben:Tja, nur die Frage ist ja, wie verhält sich solch ein "pseudo" 4k zu echtem 4K ? Das ist ja der einzige springende Punkt, also inwieweit fällt es gegen 4k vom Film ab und inwieweit fällt es gegen Alexa und F65 ab.
Um nichts anderes geht es ...
ne - das ist nicht die frage.
die frage ist: wie sieht denn das 4k-red-material in der realität aus?

wo ist denn ein echter vergleich zwischen 4k-red, 4k-filmabtastung, alexa und f65? nirgends! denn so einen vergleichstest gibt es nicht.
allein schon weil es nicht DIE 4k-abtastung von film gibt.



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von Tiefflieger »

Dazu kommt noch, dass die Bilder progressive aufgenommen werden müssen.
Man kann sich also vorstellen wie die Qualität bei SingleChip und Interlaced abfällt.
Da können auch mit 10 Bit und mehr Farbauflösung Codec mit 422 chroma subsampling keine "detaillierten" Bilder entstehen.

Meine Kamera hat 3x3.05 MPixel brutto und das aktuelle Nachfolgemodell "Pixelschift" um FullHD zu machen (intern 4xFullHD).
Und glaubt es mir, die Bilder vom aktuellen Modell sehen skaliert auf 4K immer noch phantastisch und "lebendig" aus.

Gruss Tiefflieger
Zuletzt geändert von Tiefflieger am Mi 18 Jan, 2012 17:45, insgesamt 1-mal geändert.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von WoWu »

@iasi
Jetzt verstehe ich, Du willst nur wissen, ob die RED 4k überhaupt verwertbar sind ... und gar nicht, ob sie eine ähnliche Qualität wie Filmscanns haben.
Alles klar.
Das war allerdings nicht mein Ansatz.
Wir sind daran interessiert zu erforschen, wie die einzelnen Formate sich von 35mm Film, egal ob Scan oder Analog, abheben.
Denn uns geht es darum eine möglichst hohe Qualität zu erzeugen.

@Tiefflieger
Interlaced gibt es in der Cine-Welt gar nicht, hat es noch nie und wird es wohl; auch nicht mehr geben .... Thank goodness
Gute Grüße, Wolfgang

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iasi
Beiträge: 28604

Re: 4k Film in 4k Kino

Beitrag von iasi »

nebenbei:

die bilder, die man letztlich hat, haben eine bestimmte auflösung - wie diese erzeugt wird, ist zweitrangig.

vielmehr ist doch interessant: wie sieht das bild aus!

bayer-sensoren haben sich schließlich nicht ohne grund durchgesetzt - da muss doch etwas an der technik dran sein, das über die reine pixelzählerei herausgeht.
was man physikalisch messen und was man wahrnehmen kann, ist ja nicht unbedingt deckungsgleich.

wenn ich höre: "man kann aus dieser oder jener entfernung diese oder jene auflösung nicht mehr wahrnehmen", denke ich an 2D-IMAX und sage mir: "wow - welch eine bildqualität! theoretisch soll ich sie nicht zwar gar nicht sehen können und doch bin ich davon begeistert."



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