Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten
Das finde ich auch. Es muss sich allerdings weiter entwickeln, mit der Sprache Shakespeares oder Schillers könnte man ja auch nicht gut zeitgenössische Stoffe auf die Bühne bringen. Und "Bühne" war damals ebenfalls nicht fern vom Jahrmarkt, man kann sich Shakespeare durchaus vorstellen, wie er sich vor der Queen verneigt: "We love to entertain Thee!" Wie wenig die heutige Kulturveranstaltung Theater noch mit dem Leben und den Bedürfnissen der Menschen zu tun hat, lässt sich z.B. am eigentlichen Preis einer Theaterkarte für die Stadt Duisburg beziffern: 300 Euro! Die Subventionen aus Steuergeldern betragen das Zehnfache des Kaufpreises. Da ist der Fördereuro an der Kinokasse ja wirklich noch maßvoll. Ob er gerechtfertigt ist, darüber kann man streiten. Mein meistgehasster Filmkritiker, Uwe Mies (n.e.o.) nahm es in seiner Kritik zu Zeiten ändern dich, dem Autor Bernd Eichinger und dem Regisseur Uli Edel übel, dass sie einen Film ganz offenbar aus Gewinnsucht gemacht haben. Wenn man die ersten Minuten durchsteht, möchte man ihm Recht geben. Was muss man aber dann zu den vielen selbstverliebten Filmschulabsolventen sagen, die Filme unverfroren an der Wahrnehmung des Publikums vorbei inszenieren, von Förder- und damit Steuergeldern gedeckelt? Ich meine, wer sich ignorant verhält, den sollte man ignorieren.Die Frage ist eher, inwiefern das Kino als Kunstform tatsächlich auf das Kino als Ort angewiesen ist - oder ob es nicht auf anderen Kanälen auch überleben und sich vielleicht sogar weiterentwickeln kann.
Da bin ich wohl die Ausnahme. Die Intensität selbst einer technisch schlechten Kinovorführung übertrifft die vorm TV. Heute kann sich das Verhältnis umkehren, wenn man sich mehr oder weniger Heimkino einrichtet. Ich bin in der seltenen Lage, neue Filme als erster und alleine im Kino sehen zu können, und regelmäßig brauche ich Stunden, um mich selbst bei mittelmäßigen Filmen wieder einzukriegen. Für einen Mythos halte ich, dass Kino zwingend ein Gemeinschaftserlebnis sein muss. Fernsehen, auf der anderen Seite, hat stets zur Auflage, ein ausgewogenes Programm zu bieten. Selbst großartige Filme werden durch die Art der Veröffentlichung (die freiwillige Verbannung eines kontroversen Films in die Nachtstunden z.B.) nivelliert, von Werbeunterbrechungen oder Kürzungen ganz zu schweigen.... wenn man sich aufrichtig prüft, wird man feststellen, dass man oft genug erlebt hat, dass man einen Film im Fernsehen gesehen hat und dessen Wirkung kaum geringer schien. Das war nicht Kino, aber Fernsehen wollte man es auch nicht nennen. Das Bild war kleiner, es sah schlechter aus, aber die Faszination war dieselbe. Ein Film ist ein Film ist ein Film.