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HD – Allein der Name macht schon schärfer



Kommentare / Diskussionen zu aktuellen Newsmeldungen auf slashCAM
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slashCAM
Administrator
Administrator
Beiträge: 11279

HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von slashCAM »



Bruno Peter
Beiträge: 4434

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von Bruno Peter »

Geh...
** S8-Hobbyfilmer seit 1970, Video seit 1988, Schmalfilmdigitalisierer seit 2007 **
** Aktuelle Hauptkameras: DJI Pocket 3 Gimbal-Kamera, Xiaomi 14T Pro und Sony ZV-1**
http://www.videoundbild.de/



beiti
Beiträge: 5192

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von beiti »

Einfach ein H vor das Logo des alten DV-Camcorders kleben, und weiterhin glücklich filmen.
Das ist natürlich Unsinn. Bei originärem Video ist der Unterschied sehr deutlich.

Dass jedoch filmbasiertes (von 35 mm abgetastetes) Material auf Blu-ray nicht immer besser aussieht als auf DVD, und dass gut gemachte DVDs in hochskalierter Form ziemlich gut aussehen können, ist hinlänglich bekannt.

Der Placebo-Effekt ist sowieso nichts Neues...



rainermann
Beiträge: 1722

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von rainermann »

Wie weit waren sie vom Screen entfernt? Wie groß war der Screen?
Damit steht und fällt so ein "Test". Ab gewissem Bildfeld kann kein Mensch mehr HD von DVD unterscheiden...



WeiZen
Beiträge: 566

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von WeiZen »

Wer die Aussage nicht glaubt geht einfach mal in einen Blödmarkt und lauscht den Kundengesprächen untereinander. Also nicht den "Beratergesprächen", sondern das was die Kunden sich so untereinander erzählen oder bei Beratergesprächen von sich geben.
Gruß
Ulrich



MarcBallhaus
Beiträge: 1145

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von MarcBallhaus »

Das geilste im Blöd-Markt sind die unglaublich hässlich geschärften Live Konzertbilder und ähnliches die dann auf 50" Assi Kisten laufen ... uuaaah.

Wenn man 4m vom Schirm (ca 1m Diagonale) wegsitzt kann man sowieso keinen Unterschied mehr erkennen. HD im macht im Heimkino-Segment sowieso hauptsächlich - wenn nicht nur - bei Pornos Sinn. Je realer desto geil. Aber sonst? HD Bilder sind selten ästhetischer als SD, die schlecht überschärften dreimal nicht.

MB
Ich will lieber mit Weisen irren, als mit Unwissenden recht zu behalten. (Cicero)



domain
Beiträge: 11062

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von domain »

MarcBallhaus hat geschrieben: Wenn man 4m vom Schirm (ca 1m Diagonale) wegsitzt kann man sowieso keinen Unterschied mehr erkennen.
So ist es. Und wenn der Inhalt passt, dann ist die Auflösung in Pixel gemessen mal sowieso ziemlich egal.
Aber selbst wenn der Inhalt Schrott ist, dann sehen ihn die Menschen u.U. noch gerne an, wie Youtube beweist und ich bin bin gar nicht mal sicher, ob sie die Videos auf Vollbildgröße aufziehen.
Kleines Bild genügt und ist putzig.



Wingis
Beiträge: 104

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von Wingis »

Leider eine Tatsache: Wenn mir jemand ein YouTube-Video zeigen will und ich mich erdreiste, auf Vollbild umzustellen, bekomme ich immer nur ein: "Hey, nicht großmachen - das sieht dann Scheiße aus!" zu hören...

Die Leute schauen also lieber verkorkstes Material so klein an, daß man die furchtbare Bildqualität und Kompression nicht bemerkt, als sich um vernünftige Quellen zu bemühen. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, werd ich nächste Woche nen 7" Fernseher mit aufgedrucktem Full HD & YT-Logo auf den Markt bringen - könnte der! Verkaufsschlager werden... ;-)

Was die neuen Fernsehgeräte an hochskaliertem DVD-Signal wiedergeben finde ich übrigens abgrundtief hässlich - da sieht selbst E.T. aus wie eine Folge der Lindenstraße. Bisher konnte ich aber noch keinen direkten Vergleich zu einer HD-Zuspielvariante ziehen - wenn das ähnlich aussieht, will ich so ne' Kiste nicht! *der alten Röhre mal ein Zuckerstück zuwirft*



beiti
Beiträge: 5192

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von beiti »

Wingis hat geschrieben: Was die neuen Fernsehgeräte an hochskaliertem DVD-Signal wiedergeben finde ich übrigens abgrundtief hässlich - da sieht selbst E.T. aus wie eine Folge der Lindenstraße. Bisher konnte ich aber noch keinen direkten Vergleich zu einer HD-Zuspielvariante ziehen - wenn das ähnlich aussieht, will ich so ne' Kiste nicht!
Das liegt nicht am Hochskalieren, sondern an der Zwischenbild-Interpolation (meist im Rahmen der sogenannten 200-Hz-Technik). Gilt also für SD und HD gleichermaßen. Kino-Nostalgiker stören sich daran, aber die meisten Zuschauer finden geschmeidige Bewegungen schöner.
Kannst Dich ruhig schon mal umgewöhnen. Irgendwann wird es wohl auch im Kino 48 oder 60 fps geben (und zwar echt, nicht interpoliert).



Axel
Beiträge: 16814

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von Axel »

beiti hat geschrieben:(...) (meist im Rahmen der sogenannten 200-Hz-Technik). Gilt also für SD und HD gleichermaßen. Kino-Nostalgiker stören sich daran, aber die meisten Zuschauer finden geschmeidige Bewegungen schöner.
Kannst Dich ruhig schon mal umgewöhnen. Irgendwann wird es wohl auch im Kino 48 oder 60 fps geben (und zwar echt, nicht interpoliert).
Sehr unwahrscheinlich. Die "Kino-Nostalgiker" sind in Wirklichkeit alle Kinogänger, eine höhere Bildfrequenz bringt höchstens was für 3D. Und wie lange dieser Boom noch andauert, bleibt abzuwarten. Interessant übrigens, dass, sobald der Laden wieder brummt (jede Woche neue Rekorde), keine Rede mehr davon ist, dass man "dringend" alles digitalisieren müsse, weil die alte Technik ausgedient habe.

Von einer Verdoppelung der Bildfrequenz schwadronierte George Lucas schon vor 20 Jahren. Er produzierte Prototypen, aber die Resonanz war mau. Da ließ er sich den Schwachsinn wieder ausreden.

200 Hz Fernseher lassen sich damit nicht so ganz vergleichen. Da ohnehin die Dunkelphase fehlt, wird so ein noch ruhigeres Bild erzielt. Bewußt geringe Bewegungsauflösung (die typische "Trailer-Zeitlupe" etwa) bleibt erhalten. Die Filmprojektoren mit elektronisch gesteuertem Prisma (statt Maltheserkreuz-Getriebe) liefern eine Projektion ohne Dunkelphase ("Bildüberblendung"), mit perfektem Bildstand. Sieht echt scheiße aus. Man geht ins Kino, um einen Film zu ehen, keine TV-Sendung oder ein beschissenes Computerspiel.



beiti
Beiträge: 5192

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von beiti »

Axel hat geschrieben: Die Filmprojektoren mit elektronisch gesteuertem Prisma (statt Maltheserkreuz-Getriebe) liefern eine Projektion ohne Dunkelphase ("Bildüberblendung"), mit perfektem Bildstand. Sieht echt scheiße aus. Man geht ins Kino, um einen Film zu ehen, keine TV-Sendung oder ein beschissenes Computerspiel.
Und genau diese Auffassung macht Dich zum Kino-Nostalgiker. ;)

Ich persönlich glaube ja auch, dass der 3D-Boom bald wieder nachlässt. Die Technik mit den Brillen ist einfach zu umständlich und wegen der Fern-Fokussierung scheinbar naher Objekte auch augen-unfreundlich. Vielleicht bleibt uns die Technik in einigen Kinos erhalten, und ab und zu gibt es dann noch einen Animationsfilm in 3D. Aber die Mehrzahl der großen Filme wird zur augenfreundlichen 2D-Darstellung zurückkommen - bis es mal eine 3D-Technik ohne Brillenzwang gibt.

Danach werden aber höhere Bildfrequenzen wieder ins Gespräch kommen. Erstens sind sie mit digitaler Projektion sehr viel leichter umzusetzen als mit analoger (wo man ja doppelt so lange Filmrollen gebraucht hätte). Und zweitens werden die Produzenten, wenn sie das Scheitern von Brillen-3D eingesehen haben, wieder irgendein neues technisches Lockmittel suchen.

Wenn man durchschnittlichen Kinogängern eine schnelle Sequenz im Vergleich mit 24 fps und 60 fps vorführt, werden 90 % von ihnen die 60-fps-Version vorziehen - eben weil der Großteil der Kinogänger keine Kino-Nostalgiker sind und geschmeidige Bewegungen aus dem Fernsehen längst gewohnt sind. Gerade Actionfilme, wo mit heutigen 24 fps schnelle Schwenks etc. bis zur Unkenntlichkeit verwischen, werden mit 48 oder 60 fps erst richtig schön.

Auf die Idee, "echtes Kino" müsse etwas ruckeln, einen schlechten Bildstand haben und Filmkorn sowie den Dreck auf Einzelbildern abgenutzter Filmkopien zeigen, kommen "normale Kinogänger" nicht. Die sind längst im digitalen Zeitalter angekommen.



pilskopf
Beiträge: 4397

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von pilskopf »

beiti hat geschrieben:
Wingis hat geschrieben: Was die neuen Fernsehgeräte an hochskaliertem DVD-Signal wiedergeben finde ich übrigens abgrundtief hässlich - da sieht selbst E.T. aus wie eine Folge der Lindenstraße. Bisher konnte ich aber noch keinen direkten Vergleich zu einer HD-Zuspielvariante ziehen - wenn das ähnlich aussieht, will ich so ne' Kiste nicht!
Das liegt nicht am Hochskalieren, sondern an der Zwischenbild-Interpolation (meist im Rahmen der sogenannten 200-Hz-Technik). Gilt also für SD und HD gleichermaßen. Kino-Nostalgiker stören sich daran, aber die meisten Zuschauer finden geschmeidige Bewegungen schöner.
Kannst Dich ruhig schon mal umgewöhnen. Irgendwann wird es wohl auch im Kino 48 oder 60 fps geben (und zwar echt, nicht interpoliert).
Kann ich mir nicht vorstellen. Bis jetzt kenn ich niemand, der diesen Soupeffekt bei Filmen schön findet. Ich hab so einen TV bei meinem Vater gesehen, also die 6000€ die er dafür ausgegeben hat, hätte er auch mir schenken können, jeder Film verliert grandios seinen Reiz und sieht aus wie ne Lindenstraße Folge. Wenn sich das wirklich durchsetzen sollte, höre ich ganz auf mit Filmen oder kauf mir eine 72er Röhre.



beiti
Beiträge: 5192

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von beiti »

Man kann darüber streiten, ob die nachträgliche Generierung von Zwischenbildern im Fernsehgerät sinnvoll ist. Immerhin ist das ein Eingriff ins ursprüngliche Aussehen des Filmes, der vom Regisseur oder DOP nie gebilligt wurde. Da steht die Motion-Smooth-Funktion in einer Reihe mit automatischer Farbverstärkung, dynamischer Kontrastanpassung, Ton-Dynamikreduzierung, Pseudo-16:9 und ähnlichen unautorisierten "Verbesserungen".

Originäre 48 oder 60 Vollbilder pro Sekunde - sofern von den Filmemachern gewünscht und bewusst eingesetzt - halte ich jedoch für eine eindeutige Verbesserung im Kino und im TV.
Manche Leute verbinden Kino noch immer mit dem leicht ruckelnden "Filmlook", aber das kann sich schnell ändern. Die neuen Fernseher mögen (auch wenn dies nie beabsichtigt war) ihren Teil zu der Entwicklung beitragen, weil sich dadurch die Sehgewohnheiten ändern.

Das Motion-Smooth-Zeugs am Fernseher kann man (hoffe ich zumindest) auch abschalten, wenn es stört. Ist halt ein Ding mehr auf der Liste der Einstellungen, die man bei einem neuen Fernseher machen muss.



Axel
Beiträge: 16814

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von Axel »

Vielleicht hast du Recht. Film/Video bildet nicht die Wirklichkeit ab, das ist nicht deren Aufgabe. In einer Dokumentation kann es darum gehen, die Wirklichkeit darzustellen, 50 oder 60 fps können das unterstützen. Das mit der Wirklichkeit ist aber rein theoretisch, denn darum geht es auch in einer Doku bloß als Zitat. Eine Doku mit Edel-Optik ist heute in einem Maße Farbkorrekturen unterzogen worden, die den spezifischen Look wichtiger machen als den Eindruck von unmittelbarer Realität. Unmittelbare Realität ist vor allem für´s Kino unattraktiv, wo Realität überhöht werden soll. Wenn´s im Kino aussieht wie daheim vorm Fernseher, werden die Leute in Scharen zuhause bleiben, davon bin ich überzeugt. Das mit der Nostalgie stimmt trotzdem.



Morton
Beiträge: 37

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von Morton »

Ich verstehe nicht, was irgendjemand an 24fps besser findet, als an nativen 48, 50 oder 60 frames. da frage ich mich, ob diejenigen vor Freude jauchzen würden, würde man auf moderne 12 frames und vielleicht sw herunterregeln. :-D

Na gut, nostalgische Gefühle kann ich verstehen, auch die Langspielplatte oder die MC haben einen nostalgischen Reiz, aber klanglich doch nur Nachteile gegenüber einer CD. Die Masse findet Rauschen und Brummen eben nicht mehr so toll.

Allerdings bezweifle ich ernsthaft, dass mehr als 10% der Kinogänger überhaupt einen Unterschied zwischen 24 oder mehr fps feststellen würden. wenn ich meine Mutter, Oma, Onkel oder Freunde fragen würde: "Was meint ihr, hatte der Film irgendwie mehr Bilder pro Sekunde? Wie seht ihr Vollbilder im Vergleich zum interleaved Material? Und wie denkt ihr über 16:9 im Vergleich zu 2,35:1?" würde keiner vestehen, was ich meine und es wäre auch noch keinem etwas dazu aufgefallen.
Wer sich nicht mit Film- und Videoproduktion beschäftigt sieht sowas halt mit ganz anderen Augen viel unbewusster (nicht wertend gemeint).

Grüße
Martin



beiti
Beiträge: 5192

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von beiti »

Morton hat geschrieben: Wer sich nicht mit Film- und Videoproduktion beschäftigt sieht sowas halt mit ganz anderen Augen viel unbewusster (nicht wertend gemeint).
Ich störe mich z. B. massiv daran, wenn innerhalb eines vollbildbasierten (auf 16 mm gedrehten) Fernsehfilmes plötzlich ein kurzer Zwischenschnitt in halbbildbasiertem Video kommt (z. B. von einer ergänzend eingesetzten Kamera). Aber da stelle ich auch fest, dass niemand in meinem Familien- und Bekanntenkreis sowas überhaupt wahrnimmt.

Als Medienschaffender hat man für solche Details einen anderen Blick, keine Frage. Normale Zuschauer (mit Ausnahme weniger Technifreaks) denken nicht so viel darüber nach.
Ich vertrete sogar die These, dass die Mehrzahl der Kinobesucher es nicht merken würden, wenn man den Kinofilm in Mono statt in Mehrkanalton vorführen würde. :)

Die Regel dürfte ungefähr die sein: Wenn etwas gut gemacht ist, fällt es nicht auf und wird als selbstverständlich hingenommen. Die meisten Zuschauer haben z. B. keine Ahnung, welcher Aufwand bei Film und Fernsehen für einen guten, verständlichen O-Ton getrieben werden muss. Es gilt als normal, dass man die sprechenden Personen kristallklar versteht. Erst wenn mal ein Ansteckmikro ausfällt oder Amateuraufnahmen mit Kameraton gezeigt werden, also wenn die Technik richtig schlecht ist, fällt es den Leuten auf.
So geht das auch mit der Bildfrequenz: Ein dialoglastiger Film, der weder hektische Kamerabewegungen noch große Bewegungen der Schauspieler zeigt, wird an 24 fps nicht sonderlich leiden. Aber Actionfilme mit rasanten Kamerafahrten etc. sind heute oft stellenweise stark verwischt, so dass das Auge überfordert ist und man "abschaltet". In Verbindung mit schnellen Schnitten können dann wichtige Detailinfos verloren gehen, die die Handlung verständlicher machen würden. Hier würden 48 oder 60 fps viel klarere Bilder liefern, und der Zuschauer würde gleich mehr kapieren.

Ein Beispiel, das mir hierzu gerade einfällt, ist die Anfangs-Actionsequenz von "Ein Quantum Trost". Hier hätten Kameramann und Cutter mal lieber auf die Grenzen der Technik Rücksicht genommen; dann hätte der Zuschauer mehr davon.

Oder noch ein anderes prominentes Beispiel, wo mehr fps toll gewesen wären: Die verschwenkte Steadycam-Aufnahme in Pulp Fiction, wo John Travolta und Uma Thurman in das Filmstar-Restaurant gehen. Im Kino war das nur noch ein verwisches Durcheinander, und selbst am kleineren Fernsehschirm sieht es nicht viel besser aus.

An solchen Negativbeispielen sieht man auch, wie sehr Kameraleute normalerweise die Grenzen der Technik beachten müssen, damit es eben keine zu starken Wischer gibt.



Axel
Beiträge: 16814

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von Axel »

Morton hat geschrieben:Na gut, nostalgische Gefühle kann ich verstehen, auch die Langspielplatte oder die MC haben einen nostalgischen Reiz, aber klanglich doch nur Nachteile gegenüber einer CD. Die Masse findet Rauschen und Brummen eben nicht mehr so toll.
Alles Analoge ist mit Fehlern behaftet. Das Digitale dagegen ist ohne Makel. Ich habe gar nichts gegen die digitale Technik, wir können ja nicht so einfach wieder zurück. Andererseits sind wir auf der materiellen Ebene analoge Klappergestelle, unser Sinnesapparat ist so analog wie nur was. Nullen und Einsen machen nicht glücklich. Das Kino hat seinen Ursprung einerseits in einer optischen Täuschung, andererseits aber auch in der Eigenart des menschlichen Geistes, aus ein paar schlechten Schattenspielen eine Geschichte mit tiefen Ängsten und Sehnsüchten weiterzuspinnen. In letzter Konsequenz mündet die stetige "Verbesserung" der Technik in einer komplett virtuellen Umwelt, wie sie die an Tröpfen hängenden Menschen in "Matrix" wehrlos erleiden. 50 oder 60 fps sowie 3D sind der Anfang vom Ende interaktiven audiovisuellen Erlebens, genannt "Kino" (und nicht digitales Kino, die CD war auch nicht der Untergang des Jazz, ich bin kein Technik-Feind).

Technik wird zum selbstzweckhaften Ungeheuer, wenn wir sie nicht unserer eigenen Sicht der Welt unterordnen. Multifunktions-Handys beschäftigen schon jetzt ihre Besitzer über Gebühr. Die Funktionen verweisen bloß auf sich selbst. Bei zunehmender Verblödung werden die Menschen gegenüber der Technik Minderwertigkeitsgefühle entwickeln und sich nutzlos fühlen. Zu Recht.

HD - Allein der Name macht schon dümmer.



jogol
Beiträge: 779

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von jogol »

Viele Audiophile schwören auf analoges Equipment, viele Musiker nehmen wieder analog auf. In Anbetracht der vielen CDs aus den 90gern, die jetzt schon nicht mehr lesbar sind, kann man anfangen sich Gedanken zu machen, wie man seine Werke über die Zeit rettet.
Die Vielzahl der zu allem Überfluss stark komprimierten Codecs, entfernt das Abbild immer weiter vom Original. Einzige Rettung wäre ein standartisiertes 4:4:4 Raw Format auf einem Datenträger, der wenigstens so lange hält wie Film.



DWUA
Beiträge: 2126

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von DWUA »

Oder ganz einfach:
Es gibt seit jeher Menschen, die vor lauter Bäumen den
Wald nicht mehr sehen.
Macht nix, war immer schon so. Jetzt halt mal auch ein bisschen digital.
Na und?

;))



Wingis
Beiträge: 104

Re: HD – Allein der Name macht schon schärfer

Beitrag von Wingis »

Also ich glaube nicht, daß die Zuschauer sooo wenig von diesen Veränderungen bemerken - sie können es nur meist nicht so präzise benennen. Mein Vater z.B. (an die 70) hat sich in einem Elektronik-Fachgeschäft, dem nur geistig elitäre vertrauen ;-), ein paar Fernsehgeräte zeigen lassen und meinte trocken zu mir: "Das sieht aber irgendwie komisch aus. ...Gefällt mir nicht!"

Ich habe sujektiv das Gefühl, daß die digitale Technik mir den Film mehr als hergestelltes Produkt entlarvt, als daß ich einfach in eine andere Welt eintauchen kann/ eine Geschichte erzählt bekomme. Digital gefilmtes, aber auch analog gefilmtes und dann zu Tode geschöntes Material (künstliche Schärfung, fps, etc) wirkt auf mich immer wie eine Hand voller Darsteller in Kulissen, die Requisiten schwingen und Texte wiedergeben. Auf analogem Film gedreht, erwachen dieses hergestellten Universen zu einem Eigenleben. Natürlich schaue ich mir auch solche Filme mal auf Kameraführung oder Lichtsetzung an - dennoch kann ich sie (besonders beim Erstkontakt) anders wahrnehmen und mich auf die Geschichte einlassen. Bisher gesehene, digitale Filme vermochten das nicht/deutlich weniger.

Natürlich kommen da viele Faktoren zusammen und noch kann ich nicht wirklich ausmachen woran es liegt - sollte es tatsächlich reine Nostalgie sein, fröhne ich dieser aber gern noch ein paar Jährchen und lasse mich von Kollegen als Dinosaurier bezeichnen.

Reine Animationsfilme wiederum schaffen es aber merkwürdigerweise meine Höhenangst auszulösen, mit einer "Höhe", die ja nicht einmal als Modell oder optischer Trick existiert, sondern tatsächlich nur aus Nullen und Einsen (und dem Sadismus eines kranken Filmemacher-Hirns) hervorgeht.



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