ruessel hat geschrieben:Wenn der Sender etwas unbedingt haben möchte, geht so manches.
Das sehe ich auch so: Im Stern hat es sogar mal ein Handy-Foto zum Halbseiter gebracht (Mordfall van Gogh).
Und diverse Handyvideos sind auch schon über den Sender gegangen, wenn der Inhalt brisant oder tagesaktuell genug war.
Wenn das Motiv ein aktueller Tsunami ist, dann ist sicherlich das größte Problem nicht die erzielte absolute Qualität, sondern das eigene Überleben und die anschließende Logistik für eine Veröffentlichung.
Ansonsten muss sich natürlich immer die Qualität am Genre orientieren. Eine Doku über Straßengangs in Puerto Rico wird andere Ansprüche an das Abwägen von Qualität und Authentizität stellen, als eine über das Stammesleben der Sibirischen Waldameise.
Leider wird oft die Diskussion über inhaltliche Mängel auf eine leichter zu führende äußere Qualitätsebene gelegt. Das ist aber meiner Erfahrung nach in allen publizierenden Bereichen so.
So war ein Mittelformatdia nicht allein deshalb gut, weil es größer war als Kleinbild. Und so sind heute die Ergebnisse einer DSLR nicht automatisch besser, als die Ergebnisse einer DigiCam. Dennoch geht manches ab einer bestimmten Mindestqualität nicht mehr und die inhaltliche Diskussionsebene bleibt verschlossen. Ausnahmen bestätigen die Regel...
Wenn Zeit, Geld und Vorbereitung keine Rolle spielen, nimm das beste Verfügbare. Ansonsten wäge ab, mit welcher Kamera das Ergebnis realisierbar ist. (In manchen Situationen würde ich eine Schultercam zuhause lassen, selbst wenn ich sie problemlos verfügbar hätte...)
Und wie immer: Der Dialog bringt es oft an den Tag. Rede mit dem, dem Du das Ergebnis eventuell verkaufen möchtest. Oft ist sind Probleme bereits vom Tisch, wenn sich die Zuständigen frühzeitig eingebunden fühlen.
Generell denke ich aber, dass ab DV-1-Chip-Highend genügend Reserven im Material vorhanden sein sollten, wenn man wohlwollend an die Sache rangeht. Reserven nach oben sind nie verkehrt, deshalb würde ich (vorbereitet) zu einem der beiden (drei) 3-Chipper greifen, deren Verfechter sich hier wilde Diskussionen liefern.
Das sehe ich so für DV - Und bei HDV und der künftigen Bedeutung bin ich selbst noch am Schwanken... (Vielleicht kommt ja doch die Tape lose Revulotion mit an DSLR orientierten Sensorengrößen für progressive Frames.)