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von freezer » So 05 Mär, 2023 19:08
Find das Video etwas unbefriedigend.
Blättere ich durch das Buch Lighting for Film & Electronic Cinematography (1993) von Dave Viera gibt es dort schon im ersten Kapitel die Einführung "Fundamentals of Lighting" mit den Unterschieden zwischen Hard and Soft Light, Light Source Directionality und Motivated Lighting.
"To establish the illusion of reality and give a naturalistic logic to the lighting, cinematographers utilize "motivated" lighting schemes."
"Um die Illusion der Realität zu erschaffen und der Beleuchtung eine naturalistische Logik zu verleihen, verwenden die Filmemacher "motivierte" Beleuchtungsschemata."
"When placed at camera level or slightly above, a frontal key produces a flat, straight-on illumination that de-emphasizes depth and creates a feeling of two-dimensionality. Such frontal lighting minimizes the effects of wrinkles, lines, and other marks on the face. As we elevate the key above camera level, we obtain positions that can be very flattering to certain faces. This is because cheek bones and noses cast pleasing shadows. The frontal key, from about 30 to 45 degrees above, is often used on film stars. It gives a bit of modeling to the face but still softens facial features and minimizes skin textures. Used in combination with diffusion, it is a very popular, Hollywood star lighting style."
"Wenn ein frontaler Key auf Kamerahöhe oder leicht darüber platziert wird, erzeugt er eine flache, geradlinige Beleuchtung, die die Tiefe unterstreicht und ein Gefühl der Zweidimensionalität erzeugt. Eine solche frontale Beleuchtung minimiert die Auswirkungen von Falten, Linien und anderen Spuren auf dem Gesicht. Wenn wir den Key über die Kameraebene bringen, erreichen wir Einstellungen, die für bestimmte Gesichter sehr schmeichelhaft sein können. Das liegt daran, dass Wangenknochen und Nasen angenehme Schatten werfen. Der frontale Key, etwa 30 bis 45 Grad über der Kamera, wird häufig bei Filmstars verwendet. Er verleiht dem Gesicht ein wenig Plastizität, glättet aber dennoch die Gesichtszüge und unterdrückt die Hauttexturen. In Kombination mit Diffusion ist dies ein sehr beliebter Beleuchtungsstil für Hollywood-Stars."
Im Kapitel Lighting Setups schreibt er:
"The natural light approach was in vogue during the 1960s and 1970s and was made possible by the introduction of high speed lenses and faster film emulsions. Prime examples would be cinematographer Raoul Coutard's work on the nouvelle vague films and Nestor Almendros's use of twilight in Days of Heaven. Philosophically, the natural light approach was a reaction against the glossy, overly fine-tuned studio lighting of the time with its large amount of "artificial" back light and "perfected" closeups.
Consider the following quote discussing the lighting of Claude Chabrol's film Madame Bovary by cinematographer Jean Rabier. "Prior to production, Rabier and Chabrol discussed lighting in great detail. 'Again, we wanted to be very true to the soft focal light, and wherever pssoible, we've shot in natural daylight with a minimum of lights,' says Rabier."
"Die Verwendung von natürlichem Licht war in den 1960er und 1970er Jahren in Mode und wurde durch die Einführung von hochempfindlichen Objektiven und schnelleren Filmemulsionen ermöglicht. Paradebeispiele sind die Arbeit des Kameramanns Raoul Coutard an den Nouvelle-Vague-Filmen und Nestor Almendros' Einsatz des Zwielichts in Days of Heaven. Philosophisch gesehen war der Gebrauch von natürlichem Licht eine Reaktion auf die glanzvolle, übermäßig fein abgestimmte Studiobeleuchtung der damaligen Zeit mit ihrem großen Anteil an "künstlichem" Gegenlicht und "perfektionierten" Nahaufnahmen.
Man beachte das folgende Zitat des Kameramanns Jean Rabier über die Beleuchtung von Claude Chabrols Film Madame Bovary. "Vor der Produktion besprachen Rabier und Chabrol die Beleuchtung in allen Einzelheiten: Auch hier wollten wir dem weichzeichnenden Licht treu bleiben, und wo immer es möglich war, haben wir bei natürlichem Tageslicht mit einem Minimum an Licht gedreht", sagte Rabier."