nachtaktiv hat geschrieben:kann mir jemand mal sagen, was ein "infofilm" ist ? ... o.g. liest sich für mich wie image film ...
Zunächst mal zur Begriffsklärung: Auch ich nenne meine Filme überwiegend "Informationsfilme" und vermeide den Begriff "Imagefilm", weil es sich ja um Filme handelt, die nicht nur "Image" transportieren sollen, sondern die echte Inhalte haben, durch die der Zuschauer etwas erfährt. Ich gehe mal davon aus, dass er nicht nur schöne Bilder zeigen möchte, sondern auch Sachinformationen über die verschiedenen Studiengänge bringt, mal einen Professor was fragt und auch mal Studierende zu Wort kommen. Also eher journalistisch und weniger werblich geprägt. Daher wäre auch mir diese sprachliche Differenzierung wichtig.
Nun zur Technik: Weiter oben wurde ja schon festgestellt, dass man mit wenigen Klicks auf jedem Computer die nötigen Komponenten installieren kann, um jede Datei abzuspielen. In der normalen Büro- und Hochschulwelt werden aber wohl überwiegend Windows-Rechner stehen, so dass ich davon ausgehe, dass seine Auftraggeber mit WMV-Dateien am meisten anfangen können. Natürlich würde ich immer auch eine 1920x1080-Datei abliefern, falls doch mal entsprechende Wiedergabemöglichkeiten zur Verfügung stehen, irgendein Full-HD-Fernseher oder dergleichen. Auch für einen Youtube-Upload geeignet. Für normale Laptops liefere ich meistens 1024x576 ab, damit haben die am wenigsten Probleme. Und dann immer auch noch fragen, ob die das selbst ins Internet stellen wollen und welches technische Umfeld dort herrscht, da kann ja FLV oder Mpeg-4 mit h.264 relevant sein.
Natürlich das alles beim Codieren auch deinterlacen. Falls die aber zum Beispiel ganz genau wissen, dass sie im Foyer einen Full-HD-Fernseher mit eingebautem Player aufhängen wollen, dann kann es im Einzelfall auch sinnvoll sein, dort eine Mpeg-2-Datei mit Halbbildern einzuimpfen, das sieht zum Teil hervorragend aus.
Jetzt muss ich aber noch ein wenig Wasser in den Wein gießen. Der Ursprungsschreiber schrieb:
edi_the eagle hat geschrieben:Ich habe einen Auftrag in Aussicht, für eine kleinere Hochschule Infofilme über verschiedene Studiengänge zu drehen. Die sollen bei Studienberatungs Veranstaltungen auf Schulen gezeigt werden. Meist mit Beamer. Und im Internet will man die dann auch noch zeigen.
Der Auftraggeber hat aber keine Ahnung, was da im Normalfall für Equippement zur Verfügung steht. Bisher haben sie nur Powerpoint Präsentationen gezeigt.
In diesen beiden Absätzen sind drei heftige sprachliche Probleme drin, die in einem Hochschul-Umfeld sofort auffallen würden und zum Aussortieren führen. "Studienberatungs Veranstaltungen" verursacht Augenkrebs, es handelt sich entweder um "Studienberatungsveranstaltungen" oder um "Studienberatungs-Veranstaltungen". Gleiches gilt für "Powerpoint Präsentationen". Da würde ich allerdings niemals "Powerpointpräsentationen" schreiben, sondern ausschließlich die gekoppelte Variante "Powerpoint-Präsentationen" verwenden. Und das Wort "Equippement" wäre nicht mal dann erklärbar, wenn der Ursprungsschreiber aus Frankreich stammt, weil es dort "Equipement" heißt, während bei uns "Equipment" richtig wäre. Man kann auch einfach "Ausrüstung" oder in diesem Fall eher "Wiedergabemöglichkeiten" schreiben. Mir ist schleierhaft, warum so viele Leute nicht verstehen, dass es in der deutschen Sprache keine Leerzeichen zwischen zwei Substantiven gibt. Nominalkomposita werden zusammengeschrieben oder durchgekoppelt.
Damit will ich nur sagen: Wenn man einen Film für eine Hochschule machen möchte, muss man sprachlich extrem sattelfest sein. Das gilt zwar immer, aber in einem solchen Umfeld ganz besonders. Sonst hauen die einem die Texte um die Ohren. Üblicherweise wählt man bei einem Text für einen Informationsfilm alle entscheidenden Formulierungen deshalb, weil man fünf andere davor schon verworfen hat. Ob diese Textsicherheit beim Ursprungsfrager vorhanden ist, kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Oder einfach einen routinierten Autoren mit ins Boot holen. Man muss ja nicht immer alles selbst machen.
Matthias