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Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?



Anfänger bekommen hier Hilfe, außerdem: verlinkte Einführungen
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vs
Beiträge: 130

Re: Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?

Beitrag von vs »

TomMarvolo, du hast dir richtig Gedanken gemacht, rennst nicht blind in etwas herein, und dein Auftreten ist schon recht selbstsicher. Das sind gute Grundlagen. Aber du hast dir eine Branche ausgesucht, in der du nicht zimperlich sein darfst.

Da du hier in einem Forum für bewegte audiovisuelle Medien fragst, denke ich mal, dass du bei Medien die Bereiche Foto ud Printmedien eher ausschließt.

Es gibt vielleicht noch einige Bereiche der Medienbranche, die du garnicht bedacht hast. Vielleicht findest du ja in solchen Bereichen etwas, das du noch interessanter findest.

Wenn ich jetzt Beispiele nenne, die regional stark auf Köln (hier wohne und arbeite ich) und München (hier kenne ich einige Leute, die dort branchen-nah wohnen/arbeiten) beschränkt sind... Liegt auch daran, dass Köln und Münche zwei große Medienstandorte sind.

- Bodenstation/Teleport:
Hier kann ich aus eigener Erfahrung berichten, hier arbeite ich hauptberuflich. In diesem Bereich hast du je nach Bodenstation mit Fernseh- und/oder Internetdiensten zu tun. Bodenstationen/Teleports machen Sende- und Empfangsbetrieb auf Satelliten oder für Kabelnetze und haben, wenn es um den Bereich Fernsehen geht, nicht selten auch ein Playout-Center. Es gibt dabei verschiedene Arten von Bodenstationen: Die Teleports der großen Satellitenbetreiber (in Europa sind die bekanntesten Beispiele SES Astra in Chateau de Betzdorf/Luxemburg, APS Astra Platform Services in Unterföhring, Eutelsat in Rambouillet/Frankreich und Intelsat in Fuchsstadt), Branchen-Dinos (die weltweit verteilten Niederlassungen von Globecast oder z.B. Teleports, die aus privatisierten Ex-Monopolisten hervorgingen, wie z.B. Media Broadcast, ehemals Post/Deutsche Telekom in Usingen), sendereigene Teleports/Playout-Center (RTL-Gruppe mit CBC und dem RTL-Teleport in Köln und München, WDR Langenberg) oder privat betriebene, das heißt ohne Investoren oder Aktien finanzierte, Teleports (Stellar in Hürth oder TVS in Bonn und Berlin). Außerdem gibt es noch Playout-Center ohne eigenen Teleport (z.B. Smartcast in Unterföhring, in strategischer Nachbarschaft zu APS) und Headends von Kabelbetreibern wie Unitymedia, wo die Satellitenzuführungen zu neuen Bouquets gebündelt ins lokale Kabelnetz eingespeist werden.
Kreativen Videoschnitt wirst du dort nicht brauchen. Eher ein fundiertes Studium (z.B. Nachrichtentechnik, in dem du sowohl elektrotechnische alsauch informationstechnische Grundlagen wie IP-Netzwerktechnik lernst - auch mit Mathematik aber weniger als beim Rechenknecht dem Informatiker), und wenn du mit TV-Diensten in Berührung kommst, wäre es auch ganz vorteilhaft, die Werte eines Waveforms und Vectorscopes interpretieren zu können, zu wissen, wie ein technischer Vorspann einer MAZ aussieht und wie die MAZ-Karte zu lesen ist, und wo man Senderlogos platzieren kann und wo man es lieber sein lässt (Stichwort Safe Areas).
Den Arbeitsalltag würde ich als abwechslungsreich bezeichnen, die Arbeitszeiten als weitestgehend (abgesehen von eventuellen Überstunden, aber die gibt es ja überall) geregelt. Allerdings musst du je nach Bereich in dem du tätig bist mit Schichtdienst oder Rufbereitschaft rechnen. In TV-lastigen Teleports können typische Aufgaben das Erweitern der Videotechnik, Erstellen von Playlisten für die Sendeabwicklung nach Vorgaben der Kunden, das Koordinieren von Liveschaltungen oder eben auch Troubleshooting sein. In IP-lastigen Teleports versorgst du die Welt mit Internet (neue Routen etablieren, Troubleshooting, etc.)

Programmredaktion/Produktmanager:
Passend dazu möchte ich, aber ohne tiefgreifendere eigene Erfahrung, auch Programmredaktion in den Raum werfen. Das heißt du erstellst das Programmschema und gibst es an die Sendeabwicklung (Playout-Center) weiter. Wichtig hier dürfte ein medienpsychologisches Studium sein, also einerseits zu verstehen, was viele Zuschauer sehen wollen, andererseits zu wissen, wie man noch mehr Zuschauern beibringt, was sie sehen wollen sollen, oder wie Werbung im Rahmen bestimmter Programme wirkt. Etwas BWL kann auch nicht schaden, um den Sender nicht mit überteuerten Sendelizenzen und zu billigen Werbefenstern in den Ruin zu treiben. Die kreative Ader ist hier aber, wenn auch in einem ganz andere Zusammenhang als Videoschnitt, klar erkennbar.
Ähnlich sieht es mit dem Berufsbild des Produktmanagers bei Publishern aus: Wissen, wie der Markt tickt, evtl. etwas Mut, auch in unbekanntere Inhalte zu investieren, abwägen, ob man sich von eigenen Präferenzen leiten lässt (würde Serie XYZ gerne noch mal sehen und bei Wunschliste.de steht die ganz weit oben - bist du und Wunschliste der Markt? Wenn ja, Big Deal, wenn nein, nahe am Karriere-Aus), und neben den wirtschaftlichen Abwägungen, welche Inhalte sich lohnen, kommt auch künstlerische und technische Beurteilung der Abnahme-DVDs (Gestaltung des Menüs, Bild-/Tonqualität) dazu.
Programmredakteure und Produktmanager sind meistens wenigstens schon mal fest eingestellt, ich glaube von Beamten-Arbeitszeiten können sie auch nur träumen.

Postproduction (im weitesten Sinne)
Der Bereich Postproduction, etwas, das ich als Nebengewerbe treibe, ist, wenn du nicht gerade in einer Gesamtproduktion tätig bist, eher ein Job für Selbstständige und Freelancer, die alleine oder mit wenigen Angestellten auf Rechnung arbeiten.
Einen Einstieg zu finden, gleich mit genug Kunden, es hauptberuflich machen zu können, dürfte ohne das nötige Vitamin B (schon im Vorfeld gepflegte Kontakte) nicht möglich sein. Außerdem fallen hier erst mal recht hohe Investitionen an. Ob du mit Magix Video Deluxe Ergebnisse erzielst, die deinen Kunden zufriedenstellen, ist äußerst fragwürdig (da gab es ja die schöne Diskussion um "was ist professionell" in einem Parallel-Forum hier). Klar, da man in der Regel eh nicht mit hundert Transistions arbeitet, macht der Cutter das Video und nicht die Software. Aber ohne SDI-Integration zum Einspielen von Rohmaterial von Digibeta, sowie eine objektive Kontrolle der Farben (auch Einhaltung des broadcast-sicheren Farbbereiches) per Waveform und Vectorscope geht nun mal nicht viel. Out of Range Farben oder schlecht eingepegelter Ton sind unprofessionell, egal wie gut das Video geschnitten und arrangiert ist. Deshalb entscheiden sich viele für den Einstieg für Vegas Pro oder Premiere CS in Kombination mit einer Aja oder Decklink-Karte, Final Cut Pro, ebenfalls mit Aja oder Decklink am Mac, oder ein Edius Hard/Software-Bundle für den preisgünstigen Einstieg. Langfristig wirst du je nach Kunde (z.B. wenn er Austauschbarkeit der Projektdateien wünscht) nicht um After Effects sowie ein wirklich ernstzunehmendes Schnittsystem (z.B. Media Composer oder Velocity) drumherum kommen (für den Einstieg und in der Regel auch für die ernsthafte Arbeit, sind Vegas, Premiere, Edius und Final Cut aber auch sehr gut). Rohmaterial wird häufig noch auf Band oder manchmal auch Disc angeliefert, also plane Kosten für eine gekaufte oder regelmäßig gemietete Digibeta oder mittlerweile auch XDCAM Professional Disc oder HDCAM (SR) ein.
Kreativ wirst du dich hier sehr wohl fühlen beim Schneiden von Videos und beim Zusammenpinseln von DVD-Menüs. Für den Kenntnisstand würde ich sagen, man muss nicht Kunst studiert haben, um tolle Gemälde zu malen, aber es hilft ungemein, und so ist es auch hier: Die Kreativität kommt von dir und hebt dich vom studierten aber völlig ideenlosen Akademiker ab - aber ohne Studium kennst fehlen dir einige "schnittpsychologische" Kniffe.
Höchstwahrscheinlich siehst du dich auch mit einigen sehr schlechten Quellmaterialien konforntiert, die regelrecht nach Filterung schreien. Das ist, neben der Verarbeitung von allen nur erdenklichen Quellformaten, mein Steckenpferd. Auch hier gilt: Man muss nicht Nachrichtentechnik studiert haben, um einen Filter einzustellen - aber es hilft ungemein. Und das hebt mich in dem Bereich halt positiv von den Mitbewerbern ab: Du musst deinen Gegner kennen, um ihn zu besiegen, und ich kenne die signaltheoretischen Eigenschaften von Rauschen, Schärfe/Unschärfe, Bewegungsschlieren, und was vor oder nach einer Rauschfilterung noch alles das Video ruinieren kann. Deshalb kann ich auch viel effizienter gegen Rauschen angehen, als jemand, der zwar (dank langer Ausprobier-Erfahrung) weiß, wie ein Filter wirkt, aber nicht, warum.
Fakten sind: Festeinstellungen in dem Segment sind selten, hier wird meist auf Rechnung gearbeitet. Freizeit hast du dann, wenn keine Aufträge da sind, und die solltest du zur Kundenakquise nutzen. Wer selbstständig ist, arbeitet erstens selbst, und zweitens ständig. Deinen Kunden interessiert es nicht, ob du schon vor einem halben Jahr für nächste Woche zwei Wochen Malediven gebucht hast. Außerdem ist dieser Markt schon sehr hart umkämpft, teilweise von richtig guten Leuten, aber teilweise auch von Scharlatanen, die alles über den Preis machen. Werbung muss auffallen, damit sie nicht zusammen mit dem DVD-Rekorder-Heim-Kopierdienst für 2 Euro pro Stunde (der natürlich seine professionelle Qualität auch DVD-Publishern und Fernsehsendern anbietet) in der Rundablage landet.
Am besten ist, du konzentriest dich auf deine Stärken. Ja, ich könnte eine DVW-790 schultern und damit filmend durch die Gegend rennen, mit dem Ergebnis sähe ich mich aber ganz schnell Plagiatsvorwürfen von den Machern von Blair Witch Project gegenübergestellt. Ja, ich könnte meine Fähigkeiten als Kameramann verbessern. Nein, ich habe es nicht vor, weil ich darin nie so gut werden würde, wie in meinen Spezialgebieten Signalaufbereitung (Filterung, Upscaling, Encoding - Vorteil Studium), Videoschnitt (es liegt mir einfach im Blut) und DVD-Menüs (Dito). Deshalb, wenn du vorhast, sowas nebenher oder hauptberuflich zu machen, lote aus, was du besonders gut kannst, und scheue nicht, Sachen, für die du keine Zeit hast, oder für die dir das Knowhow fehlt, an einen Konkurrenten, bei dem du dich sicher fühlst, weiterzugeben. Ein anderer Konkurrent wird dir später sicher was anderes zuspielen, was eher deinem als seinem Know-How entspricht oder für das er keine Zeit hat.

Produktion:
Alternativ, Studios, die von vorne bis hinten produzieren, stellen auch schon mal fest ein, arbeiten aber auch häufig mit Freelancern. Ein alter Klassenkamerad von mir hat es in einer Produktionsgesellschaft mit Umweg über Stuntman in die Postproduction/Visual-FX geschafft. Mit etwas Glück schaffst du es vielleicht sogar fest nach Köln-Bocklemünd oder nach Düsseldorf zum WDR (je nach Studiokomplex Serien oder Nachrichten), nach Hürth zu Action Concept (Action-Filme und Serien) oder nach Köln Ossendorf oder Hürth zu Magic Media Company oder Nobeo (jeweils Shows, Außenaufnahmen mit OB-Vans und Ähnliches). Dafür solltest du allerdings neben Talent (Arbeitsproben!) eine gute Ausbildung (vielleicht sogar dort gemacht) oder ein entsprechendes Studium (da ich mehr aus der technischen Seite komme, kann ich dir dazu weniger sagen) in der Tasche haben.

Synchron:
Hier ist Bild nur Beiwerk um zu wissen, wann man sprechen muss, dafür muss der Ton absolut sauber sein, lippensynchron angelegt oder je nach Film und Situation mit Effekten verfremded werden. Falls dich das aber reizen könnte, schau dich an den wichtigen Synchron-Standorten München und (unter den Münchenern eher verpöhnt) Berlin mal um, ob du irgendwo ein Praktikum nach Möglichkeit mit anschließender Ausbildung als Cutter oder Tonmeister machen kannst. Wenn du so kreativ übersetzt, wie du schneidest, vielleicht auch in der Übersetzung für die Dialogbücher, wo deine (in allen Berufsbildern ohnehin sehr wichtige) englische Sprachkenntnis hervorstechen würde. Synchronregie ist eher was für Sprecher, die ja eher eine schauspielerische Ausbildung haben.

Studioausstattung:
Das ist wieder etwas technischer, aber vielleicht ist es auch reizvoll, Studios mit Kameras, Monitoring-Systemen wie Multiviewern (z.B. zur Senderüberwachung), MAZen, Schnittsystemen oder Blueboxen/Virtual Studios auszustatten. Dann solltest du dich mal bei Broadcast-Ausstattern wie Wellen&Noethen in Köln oder Berlin, Logic Media Solutions in Bickenbach, Vietex in Köln, Teltec in Wiesbaden oder Berlin oder BPM in Berlin nach entsprechenden Ausbildungsplätzen umschauen (ohne Gewähr, ob die genannten Betriebe ausbilden, aber sie sind die wichtigen Branchengrößen). Selbst eine Schreinerlehre kann da helfen, schließlich müssen die Möbel für die Bildregie oder den OB-Van ja auch von irgendwem gebaut werden - maßgeschneidert auf Raum/Fahrzeug und Bedürfnisse. Aber den handwerklichen Bereich hast du ja für dich (und ich für mich auch) eher ausgeschlossen.

Kleine Anekdote noch zum Schluss, es gibt auch interessante Zufallsprodukte. Die Medieningenieure (eher technischer Medien-Studiengang: Optik wie Linsen und Hologramme, Signaltheorie im Fernsehbereich) der FH Köln haben mal mit den Architekten zusammen ein Hologramm-basiertes Lichtlenksystem entwickelt, eine Folie, die feine holografische Strukturen (keine 3D-Bildchen, sondern einfache Quadrat- oder Waben-Muster) enthält und damit das Licht leitet. Ziel sollte sein, das Licht, welches normal gerade einfällt und am Schreibtisch blendet, nach oben an die Decke zu lenken und als passive Beleuchtung zu nutzen. Für große Flächen war das aber zu teuer. Mittlerweile verkauft sich diese Folie, zwischen speziell entspiegelte Glasplatten geklebt, unter dem Markennamen Holopro, an Banken, Fernsehstudios, alle, die Bedarf nach speziellem Look haben. Der Witz an Holopro ist: Du hast eine Glasscheibe, die, bis auf ein leichtes Regenbogenmuster an den Rändern der einzigen Hologrammstrukturen, absolut durchsichtig ist. Leuchtest du sie in einem sehr steilen Winkel mit einem Beamer an, ist sie auf der gleichen Seite des Beamers immer noch transparent, auf der anderen Seite siehst du das projizierte Bild, wenn auch leicht durchsichtig. Für Banken ist es toll, da der Bankberater (sitzt mit dem Beamer auf der gleichen Seite) ins Foyer gucken kann, während der Kunde bei hellen Bildern kaum bis garkeinen Durchblick durch die Scheibe richtung Berater und Beratungsgespräch hat und nur die Werbung sieht. Und im Fernsehstudio ist es der Traum eines jeden Beleuchters, da er den Moderator voll ausleuchten kann, ohne sich um Spiegelungen auf einem LCD oder Plasma TV kümmern zu müssen, denn für Scheinwerferlicht aus allen Richtungen ist das entspiegelte Glas 1:1 durchlässig und immun, nur das vom Beamer projizierte Licht (aus einem Winkel von ca. 30° wahlweise von unten oder von oben) wird von der Scheibe zu einem Bild umgesetzt. Was deine Frage angeht, vielleicht eher off-topic, es soll dir aber zeigen, wie breit das Spektrum ist, wenn wir von Medientechnik oder Mediendienstleistungen reden.

Ich hoffe, ich hab dich mehr inspiriert als überfrachtet.



crassmike
Beiträge: 325

Re: Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?

Beitrag von crassmike »

Wow, das is mal ne Bombe. Interessant geschrieben.

Das zeigt mal wieder, es gibt in diesem - tatsächlich wachsendem - Markt trotz aller Konkurrenz eine Menge Betätigungsmöglichkeiten. Hochspezialisierte Techniker sind ja sicher immer gesucht. Die haben Fähigkeiten, die einer der hunderten von normalen "Mediengestaltern" nicht hat, das kann ich schon nachvollziehen.

Ich wurde in der letzten Zeit mal bei einer Firma, die für RTL die Schaltungen macht, hier in München nach einer Bewerbung bezüglich eines Praktikums eingeladen. Ich weiß nicht, ob ich das Angebot für ein Praktikum dort nicht doch besser angenommen hätte - allerdings bin ich einer der Leute, die gerne eine Schultermühle rumschleppen und fremden Leuten Objektive ins Gesicht halten... ;)

Ist schon richtig, man sollte das Berufsziel verfolgen, in dem man am besten seine Talente einsetzen kann. Das dumme ist, dass man dadurch evtl. auch mal andere Angebote ausschlagen muss und dadurch ein Risiko eingeht. Wurde ja auch von vs im letzten Post genannt.

Ein guter Weg zur Erkennung deiner Stärken und Schwächen sind wirklich Praktika in unterschiedlichen Bereichen. Immer neugierig sein und Fragen stellen, dann kann man sich schon ein gutes Bild machen. Und man bekommt Beziehungen in die unterschiedlichen Branchen, die man unter Umständen später mal gebrauchen kann.

MfG



Pianist
Beiträge: 8999

Re: Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?

Beitrag von Pianist »

Alf_300 hat geschrieben:Mit 11 Riesen per Anno ist man steuerfrei, kann ein Mindergrwerbe betreiben, das hat was für sich - 0bs dann zum schluß stimmt soll eine andere Studie feststellen
Und wer soll davon seine Miete, die Krankenversicherung und das nötige Essen und Trinken bezahlen? Und Rücklagen fürs Alter bilden? Das ist ja dann auf SGB-II-Niveau oder sogar noch drunter... Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass diese Zahl stimmt. Daher würde mich echt interessieren, wie sie zustandekommt.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



domain
Beiträge: 11062

Re: Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?

Beitrag von domain »

Naja 11 reale Riesen liegen wahrscheinlich wirklich nur knapp über der Armutsgrenze, da verdienen ja schon Hofer-Verkäuferinnen netto deutlich mehr pro Monat.
Weiter oben habe ich meinem Unmut über Ratschläge mal Ausdruck verliehen. Ratschläge sind meistens unnütz und kontraproduktiv, man kann nur Informationen oder ev. Erlebnisse aus dem eigenen oder näheren Umfeld schildern.
Ich kenne nur zwei Arten von Medienprofis aus meinem Bekanntenkreis: die einen sind selbständig und hatten mit ca. 40 schon einen Herzinfarkt oder zumindest ein astreines Burnoutsyndrom. Einer davon repariert heute Rasenmäher, die wenigen Jahre noch bis zum Erreichen des Pensionsalters.
Die anderen waren bzw. sind bei maximal sicheren Großunternehmen als Angestellte beschäftigt und schieben eine vergleichsweise ruhige Kugel z.B. beim ORF, wobei der Verdienst in der Hierarchie sehr unterschiedlich ausfallen kann. € 3000.- netto und weit mehr (14 mal im Jahr) sind aber keine Seltenheit.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?

Beitrag von Alf_300 »

@Pianist
Mußt dich mal mit den jungen Unternehmertum befassen, dann wirst Du gleich feststellen, dass von Krankenkasse, Rente, oder Buchführung keine Rede ist, drum gehen auch 95% nach kurzer Zeit Pleite und sind Anwärter für das neue PrivatInsovenzrecht.



TomMarvolo
Beiträge: 87

Re: Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?

Beitrag von TomMarvolo »

Guten Abend liebe Slashcamer,

Sorry, dass ich mich erst so spät wieder melde, ich habe euch nicht vergessen, hatte nur viel um die Ohren.

Wow, während meiner Abwesenheit ist hier ja ganz schön viel los gewesen. Ich danke jedem für die nützlichen Beiträge, ganz besonders "vs", der sich ja mit seinem Beitrag sehr große Mühe gegeben hat!

@ Domain: Ich kann deine Haltung leider nicht ganz nachvollziehen. Ich weiß nicht wie du darüber denkst, aber ich für meinen Teil fand die ganzen Kommentare hier sehr hilfreich. Keinesfalls möchte ich hier den Eindruck erwecken, ich fragte nach dem ultimativen Berufs-, oder Studienrezept. Die letztendliche Entscheidung liegt und bleibt ganz allein bei mir. Ich wollte hier lediglich Meinungen, Informationen und auch eure Ratschläge hören und die habe ich auch bekommen!

Trotz den ganzen Kommentaren, die ja auch sehr unterschiedlich ausgefallen sind, hat sich bei mir der Eindruck gebildet, dass es im Medienbereich heutzutage eigentlich optimalerweise nur über gute Beziehungen und gerade am Anfang der Berufslaufbahn fast nur über freiberufliche Basis geht. Das wird wohl seine Richtigkeit haben, aber obwohl ich doch sehr Interesse an dem Bereich (besonders Video/Audio) habe, sehe ich darin leider eine für mich zu große Unsicherheit und auch beträchtliches Risiko.

Was, wenn man es nicht schafft, sich einen "Namen" aufzubauen?
Der Medienbereich dürfte doch auch zunehmend von jungen Arbeitern geprägt sein? Was, wenn ich mal jenseits der 40 bin? Ist da überhaupt noch eine gute Arbeitsmöglichkeit garantiert? Einer etwaigen Familienplanung steht das ja, wie ich von euch erfahren habe, auch im Weg, zumindest wenn man selbst für sich zu schauen hat, wie man über die Runden kommt.

Vermutlich wird wohl dieser von euch genannte Ratschlag sinnvoller und auch vernünftiger sein:

Lieber einen sicheren Standfuß hauptberuflich aufbauen und mein Interesse am Medienbereich zum Hobby machen, oder (je nach Zeit und Möglichkeiten) vielleicht auch nebenberuflich.
Falls es dann nicht klappen sollte, womit man ja eigentlich rechnen sollte, bin ich davon nicht abhängig und habe noch einen hauptberuflichen Anker.

Außer des Medienbereiches bleibt für mich aber nun nicht mehr viel, was sonst noch meinen Interessen entspricht. Ich erwähnte, dass ich in der Schule Sprachen immer gerne gemacht habe. Mittlerweile schwanke ich zwischen folgenden zwei Optionen:

Gymnasiallehramt (auf Sprachen)

oder

http://www.studium.uni-freiburg.de/stud ... id_stud=31

"English & American Studies - Anglistik/Amerikanistik" mit Nebenfach Spanisch auf Bachelor oder eventuell Master. Letzteres lässt mir noch breitgefächerte Optionen und gewisse Hintertürchen offen, denn laut Studienbeschreibung könnte ich damit auch unter anderem in den Medienbereich starten:

Perspektiven nach Abschluss des Studiums:

Absolvent/innen des Bachelorstudiengangs steht ein breites Einsatzspektrum offen.
Sie werden überall dort Betätigungsfelder finden, wo solide Sprach- und Kulturkenntnisse des Englischen gepaart mit einer fundierten wissenschaftlichen Ausbildung gebraucht werden.
Nachdem Englisch mittlerweile als lingua franka in Wissenschaft, Technik, Handel, Wirtschaft und Politik fest etabliert ist, sind überall Mitarbeiter/innen unentbehrlich, welche die Kommunikationsfähigkeit einer
Firma oder Institution in dieser Sprache gewährleisten. Insbesondere kommen dafür der Medien- und Informationstechnologiebereich als Wachstumsbranchen in Frage, aber auch alle Firmen und Einrichtungen mit internationaler Ausrichtung.

Folgende Berufsfelder kommen für Absolvent/innen dieses Studiengangs
vor allem in Frage:
Kommunikationsschnittstellen (Öffentlichkeitsarbeit, Werbung und PR-Bereich, Printmedien, elektronische Medien, innerbetriebliche
Kommunikation), Übersetzen, Technische Redaktion (Informationstechnologie- und Software-Branche), Recherche und Dokumentation, Tätigkeiten im Kultur- und Kunstbereich.


An für sich finde ich diese Tätigkeitsfelder vielversprechend und ich hätte noch halbwegs einen Fuß im Medienbereich, wenn ich mich nicht irre?!
Fraglich ist allerdings wie tief ich damit noch mit dem Medienbereich zu tun habe, damit ich noch halbwegs Möglichkeiten hätte mein Hobby nebenberuflich unterzubringen?! Ebenso habe ich keinerlei Informationen finden können, wie die finanzielle Situationen speziell für diesen Studiengang in diesen Bereichen aussehen könnte...

Aber das waren soweit meine Gedankengänge... Eine passende Entscheidung zu treffen ist für mich sehr schwer, vor allem weil ich ungern das Falsche wählen möchte und nachher merken muss, dass ich einen falschen Weg eingeschlagen habe. Trotz des Politikwechsels sind die Studiengebühren ja noch nicht abgeschafft und spielen für mich noch eine Rolle.

Viele Grüße



handiro
Beiträge: 3259

Re: Einstieg in die Medienbranche - Segen oder Fluch?

Beitrag von handiro »

Tolles posting vs! 1+!



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