Wow, erstmal ein recht herzliches Dankeschön an
alle, die sich hier Zeit genommen haben. Ich bitte um Verständnis, dass ich nicht auf jeden einzeln eingehen konnte, aber ich habe mir jeden Beitrag interessiert und dankbar durchgelesen, auch jene, die jetzt leider hier nicht im Zitat markiert sind.
Frank B. hat geschrieben:
Mach einfach das, was Dir am meisten zusagt. Habe keine Angst vor Aufgaben, die schwer werden könnten. [...] Dein größtes Problem ist die Angst zu versagen. Stell Dich dieser Angst und probiere es einfach.
Vielen Dank für diese aufmunternde Meinung!
markusG hat geschrieben:
Och also wenn du einfach in den Bereich möchtest gibt es sicher auch noch andere Studiengänge, die vielleicht weniger techniklastig* sind wie Medienwissenschaft, -wirtschaft, -pädagogik, -kommunikation, oder im Bereich Journalismus vielleicht?
Ich muss leider zugeben, dass ich jetzt nicht bei jedem dieser Medienberufe über deren Berufsfelder up-to-date bin; das muss ich erst noch genauer recherchieren.
Aber was mir Wikipedia zu "Medienwissenschaften" ausspuckt, geht so ein bisschen in die Richtung von Analysieren von Medien, sprich Erzählweise, Stilmittel, "Was will uns dieser Schnitt oder Blickwinkel sagen?" etc. Das erinnert mich sehr an meinen früheren Lateinunterricht, da galt es auch immer rhetorische Reden mit rhetorischen Stilmitteln zu analysieren und die Aussageintention des Autors auch 3000 Jahre nach seinem Tod zu deuten. Habe ich, um ehrlich zu sein, nie gerne gemacht und überzeugt davon, ob die Interpretationen denn wirklich stimmten, war ich auch nie richtig. Vielleicht kann man diese Art von Analyse und Interpretation nicht auf den Bereich der Medienwissenschaften übertragen, falls es aber in diese Richtung gehen sollte, dann wär das wohl eher nicht das passende.
Wenn jemand Erfahrungen in diesem Berufsfeld hat, wäre ich trotzdem sehr dankbar über Auskünfte.
peterli hat geschrieben:Wenn du eh mehr der sprachliche Typ bist, wie sieht's denn aus mit Redakteur, (Video)Journalismus, bzw. kreativem Schreiben?
PowerMac hat geschrieben:Ich dachte an Journalismus - bis ich las, dass du geregelte Arbeitszeiten möchtest.
OK, das mit den "geregelten Arbeitszeiten" muss ich wohl einsehen, dass es das nur in wenigen Berufen (vielleicht allerhöchstens noch im Beamten-Dasein) in der Form gibt. Wichtiger als geregelte Arbeitszeiten ist mir natürlich (und bei wem wäre das nicht so) ein sicheres und gutes Einkommen, wovon man (natürlich im besten Fall) gut und sorgenfrei leben kann.
Dass man das natürlich nicht gleich am Anfang nach Ausbildung oder Studium erreicht, ist logisch, dass es auch von der Arbeitshaltung und persönlicher Motivation abhängt, ist ebenfalls logisch. Nur muss eben von vorneherein der entsprechende Beruf vorhanden sein, der diese Möglichkeit zumindest in Aussicht stellt. Dieses Ziel zu erreichen ist natürlich wieder die andere Frage. Wenn ich aber jetzt beispielsweise Sozialpädagoge werde, ist die Möglichkeit vom Gut-Verdienen natürlich sehr begrenzt, mehr als 2000€ netto monatlich springt für die leider nämlich nicht raus.
Zum Thema Journalismus: Habe ich mir zuvor auch schon überlegt, bei meinen Recherchen kam allerdings heraus, dass alle von einem Journalismusstudium abraten, da es scheinbar völlig nutzlos und hinfällig sei und es viel vernünftiger wäre, direkt per Praktikum den Einstieg in diesen Bereich zu wagen. Kann ich jetzt natürlich nur so wiedergeben, ob es tatsächlich so ist, weiß ich nicht. Vielleicht könnte sich ja auch hierzu der ein oder andere von euch noch äußern.
gosfoskar hat geschrieben:Ich arbeite allerdings so, wie du beschrieben hast, es eben nicht zu wollen. Ich habe mein Equipment und wenn ich gebraucht werde, komm ich zum Einsatz. Auf diese Weise kommt es auch vor, das man von Zeit zu Zeit auch mal Ebben hat, aber dafür kommen dann Aufträge an denen man wieder Geld verdient.
Macht es dir nichts aus, auf (ich nenn es jetzt mal vorsichtig und keinesfalls negativ gemeint) einer so "unsicheren" Basis zu arbeiten bzw. davon zu leben? Wenn ich so in die Zukunft denke, kann ich mir momentan eher nicht vorstellen, dass ich auf Dauer mit einer so großen Unsicherheit was Einkommen und Berufstätigkeit anbelangt, leben könnte. Von geregeltem Familienleben ja ganz zu schweigen.
Das ist der Grund, warum ich ein Freelancer-Leben eher ablehnen würde. Die Vorstellung, dass ich auf Dauer keine solide Grundlage habe und in ständiger Unsicherheit leben müsste, behagt mir leider nicht, was aber trotzdem nicht das allgemeine Interesse von mir für diesen Bereich mindert.
Blackeagle123 hat geschrieben:Mach ein Praktikum, arbeite bei einem Film mit, irgendwo, und finde es raus. Die Filmakademie in Ludwigsburg ist doch grad ums Eck, oder? ;-)
Naja, "um's Eck" ist was anderes. Ich komme ja nicht direkt aus Stuttgart, Karlsruhe läge näher, nur 30 Minuten per Auto. Bei der Filmakademie durfte ich mal ein Praktikum als Setrunner machen. Es war interessant, aber für mich (wahrscheinlich lag es an den Tätigkeiten als Setrunner) viel zu stressig und anstrengend von früh morgens bis spät in die Nacht zu arbeiten. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich vom szenischen Filmemachen an sich eher abgekommen bin.
Pianist hat geschrieben:Von daher: Sehr ähnliche Basis, deshalb meine Idee: Wenn Du Dich für gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge interessierst und das Medium Film als Ebene betrachtest, um den Leuten diese Themen rüberzubringen, dann solltest Du Dich mal für Politikwissenschaft interessieren.
Dein Grundkonzept gefällt mir ziemlich, wobei ich mich jetzt leider nicht unbedingt für Politik, oder Politikwissenschaften begeistern kann.
Wenn es noch andere Bereiche gäbe, wo ich, wie du, sagen könnte "Ich mach das Ganze nicht direkt hauptberuflich, sondern auf einer Art nebenberuflichem Ast" und ich dann trotzdem die Sicherheit hätte, dass, wenn es nicht klappt, ich trotzdem einen soliden Grundstock hätte, wäre das super zu wissen.
0711video hat geschrieben:
wenn du frustrationsbereit, arbeitswillig bis zum umfallen bist, speichel- und popolecken dir nichts ausmachen, und du bereit bist für wenig geld (3 euro pro stunde) sehr viel und vor allem zu den unmöglichsten zeiten arbeiten, in einem personenkreis, in dem es ausgeprägte persönlichkeiten, viele eitelkeiten und allürenhafte befindlichkeiten gibt, dann geh in die medienbranche. sonst rate ich dir dringend davon ab.
Also ich muss ehrlich sagen:
wenn das alles die üblichen Bedingungen im Medienbereich sind, dann zieht es mich trotz meines Interesses nicht da hin.
0711video hat geschrieben:vorschlag: lern eine andere arbeit, und filme nebenher. damit ersparst du dir viel zeit und nerven, und vestehst video als interessantes hobby, aber nebenberuflich.
Was halten die anderen von diesem Vorschlag? Ich habe mir auch überlegt, ob ich das ganze nicht einfach hobbymäßig, nebenberuflich betreiben soll, sodass ich, falls es in dem Bereich nichts werden sollte, weiterhin trotzdem eine solide Grundlage habe. Die Gefahr, die ich hier allerdings sehe, ist, dass ich je nach Berufsfeld den Fuß nicht mehr genug im Medienbereich haben und nicht mehr arg viel Zeit haben werde, diesem Interesse hobbymäßig nachzugehen, womit es dann wohl irgendwann komplett einschlafen wird.
Ganz kurz und knapp gesagt suche ich, falls ich doch den Schritt in den Medienbereich wagen soll, einen Studiengang, oder auch eine Ausbildung, die ziemlich breitgefächert ist und mir ein breites Spektrum bietet, sodass ich nicht auf einen kleinen Teilbereich festgelegt sein muss.
Falls einer von euch gute Anlaufstellen für Studienberatungen kennt, die speziell auf den Medienbereich allgemein ausgerichtet sind, wäre es super, mir die zu nennen.
Da ich ja Sprachen gern gemacht habe, besonders Englisch und Spanisch, habe ich mir mal den Studiengang "British and American Studies" angeschaut, der erfordert als Nebenfach z.B. Spanisch und die späteren Tätigkeitsbereiche schließen auch den Medienbereich mit ein, so zumindest die Info auf der Homepage. Inwiefern ich mit diesem Studiengang später jedoch überhaupt noch den Fuß im Medienbereich haben werde, kann ich leider nicht abschätzen und wird sich erst nächste Woche zeigen, nachdem ich eine Studienberatung zu diesem Studiengang wahrgenommen haben werde.
Vielleicht hat ja dazu jemand Erfahrungen, Meinungen, Informationen.
Ansonsten: Recht herzlichen Dank an ALLE bisher, und noch schöne, erholsame Osterfeiertage!