dienstag_01 hat geschrieben:Was macht der "könnende" Kameramann? Z.B. bei einem Schwenk über die Landschaft.
Langsam?!
Drehen wir den Spieß doch mal um: Anstatt zu theoretisieren, was ein guter Schwenk ohne verfolgtes Motiv ist, fordere ich dich auf, einen wirklich guten aus dem Netz herauszusuchen und hier zu verlinken. "i" dürfte bei Webfilmen schwer zu finden sein, aber 30p ist keine Seltenheit und bei Vimeo kann man oft 50p-Originalclips runterladen, die wir hier als 50i akzeptieren. Also: Völlig ungeachtet der Framerate einen technisch und ästhetisch guten Schwenk. Dann sehen wir uns gemeinsam an, was dessen Merkmale sind. Ach so, eine Bedingung hätte ich doch noch: Es darf nicht nur Landschaft (Wiesen und Felder) sein, ein paar Häuser o.ä. müssen drin sein!
Meine Frage hatte sich auf folgende Aussage bezogen:
Jott hat geschrieben:Das Können eines Kameramanns besteht übrigens darin, durch bewusste Kameraführung vom immer vorhandenen Ruckeln bei 25p/24p abzulenken. Das geht wunderbar, wenn man seinen Job beherrscht. Nur deshalb meinen wir, dass Kinofilme nicht ruckeln: da sind Könner am Werk! Die Basics dazu kann man nachlesen.
Die Antwort, die ich bekommen habe, finde ich nicht zu theoretisch. Man könnte vielleicht sagen, dass es weniger Können als Wissen, mit dem Medium umzugehen, ist. Aber, jetzt nicht zu kleinlich denken.
dienstag_01 hat geschrieben:
Was macht der "könnende" Kameramann? Z.B. bei einem Schwenk über die Landschaft.
Langsam?!
Warum sollte er bei einem Schwenk über eine Landschaft schnell schwenken? Was ist der Sinn eines Schwenks?
Nee, es ist schon so, Kameraleute sind sich der Vorteile und Einschränkungen von 24p halt bewusst, das gehört zu deren Ausbildung. Natürlich geht's gelegentlich mal schief, speziell wenn Szenen maßgeblich von irgendwelchen VFXern am Monitor gebaut werden, aber in der Regel hört der Regisseur auf seine Fachleute. Meistens sind die Sichtwinkel bei der Kinoauswertung auch viel größer und müssen auch entsprechend berücksichtigt werden. Und dann sind wir schon fast wieder bei Dogma/Bourne Wackelkamera und hoffentlich bereits geleerten Jumbo-Popcorn-Tüten...
In der Regel geht beim Kinodreh so ein Schwenk mit niedriger Bildrate eben auch einher mit vergleichsweise langen Beichtungszeiten mit entsprechenden maskierender Bewegungsunschärfe - aus traditionellen, lichtöknomischen und gestalterischen Gründen. Es macht natürlich visuell nur in Ausnahmefällen Sinn, einen Schwenk in 24p bei 1/500s zu machen ;-)
Das ganze ist komplexer als man denkt. Schwenks sind in der Regel Ausnahmefälle und im Falle schneller Schwenks halt auch 'meistens' schnell vorbei, so dass die Aufmerksamkeit des Betrachters da eh nur im Nachhinein mit umgeht.
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