OT
WideScreen hat geschrieben:Jo, so sehe ich das auch. Darum versuche ich halt möglichst wenig Massenproduktionsfähiges Material machen zu müssen.
Und mit verlaub...draum bin ich froh das es die GEZ gibt. Damit es eben nicht nur Mainstream billigschrott gibt. Aber mit der Einstellung stehe ich wohl ziemlich alleine da.
Alles klar...
Ich zahle GEZ, und würde sie sogar gerne zahlen, wenn man die Gebühren vernünftig verwenden würde. Leider wird der Anteil der Beiträge, die von den öffentlich-rechtlichen Sendern produziert und ausgestrahlt werden, den man als Schrott bezeichnen kann, immer größer.
Beispiel gefällig:
Die Dokumentation "Index - Die schwarze Liste des Vatikan", vor einigen Wochen im ZDF ausgestrahlt. Da "schauspielern" Wolf von Lojewski und der Kirchenforscher Wolf in einer Bibliothek auf unterstem Niveau herum, dass schon mal alles zu spät ist. Zu allem Übel wird die ganze "Tragödie" auch noch in niedrigstem "vermeintlichen" Zeitgeist-Doku-Mainstreamgeschmack in Szene gesetzt. Zwei Kameraleute hampeln da mit ihrem Werkzeug in bestem "Live-Action-Kamera-Gezappel" durch die Gegend, dass einem schier das Ko***n kommt. Da wird mit zwei (sehr teueren) Kameras wild um die "Akteure" herumgerannt, (absichtlich) die komplette Location mitgefilmt, inklusive Lichtset und anderem Kameramann. Vorgemacht haben es die privaten Sender wie RTL oder Pro7 mit ihren miesen "Pseudo-Dokus" im "Sensationshascherei-Stil", und da will man als "Öffentlich-Rechtlicher" ja nicht hinten anstehen im Buhlen um die Gunst der großen "Konsumentenmasse". Für derartige Machwerke gibt es aber nur eine einzige Beurteilung: Das ist schlichtweg schlechte Arbeit. - ...und das nur, um hohen Einschaltquoten zu erzielen. Bei Leuten mit Intelligenz, Geschmack und Niveau (und das sollte aufgrund des Bildungsauftrages und der kulturellen Ansprüche die eigentliche Haupt-Zielgruppe von ZDF und Co. sein...) erzielt man damit aber genau das Gegenteil, nämlich das Abschalten. (Gut, wenn es Intention der öffentlich-rechtlichen Sender ist mit derartigem Format die breite Masse zu erreichen und für Sendungen mit Bildungsinhalt zu begeistern, ist damit das Ziel des Bildungsauftrages erreicht, aber leider um den Preis, dass es dann kein Fersehen auf gehobenem Niveau mehr gibt, aber das ist ein anderes Thema...)
Beispiel Nummer zwei:
Wieder ZDF: Dokumentation "Terra X - Die Biblischen Plagen"
Nervig geschnittene und gefilmte Interviewbeiträge von Wissenschaftlern und Sachverständigen, einfallslos, monoton, nahezu komplett durch die ganze Doku, immer nach Schema f: Großaufnahme frontal und dann - der Höhepunkt - Großaufnahme (fast schon Detailaufnahme... irgendwie undefinierbar...) im Seitenprofil (!), schonungslos "realistisch"..., zurück Große frontal, dazwischen immerwieder innerhalb einer Eistellungsgröße unmotiviertes "Minimal-Gezoome" (mit "tollem" Sounddesign, yeah!!! - einfach lächerlich...), als hätte man schlecht kadriert und dann schnell korrigiert (und das wird einem dann als tolles Stilmittel verkauft - was soll das???), - immerhin wird die Dynamik innerhalb der Einstellungen halbwegs gewahrt, aber dann in der Hälfte des Bildes, in die die Person hineinspricht gespielte Szenen aus dem besagten Bibelthema eingeblendet... irgendwann wird's einfach langweilig.
Und das ganze Dilemma wirklich bei fast jedem einzelnen Kommentar in der gleichen Abfolge. Wie gesagt einfallslos und ohne jegliches kreatives Gefühl und Verstand. Hätte man derartige Einstellungsfolgen bewusst nur minimalistisch in geringer Zahl eingesetzt, wäre es auch nicht so ermüdent, nervig und einfach lächerlich rübergekommen. Wenigstens ist die Dokumentation im Ganzen recht informativ und interessant.
Soviel zum Thema "professionelle" Arbeit bei TV-Sendern. Profi ist eben nicht gleich Profi, da gibt es auch große Qualitätsunterschiede, auch wenn hier nicht in erster Linie die Kameraleute in der Kritik stehen, da sie oft schlechten Drehbüchern, oder besser Regieanweisungen, Folge leisten müssen.