Leute wie Kurosawa, die immer eine sehr hohe Schärfentiefe nutzen, hatten dann also einen Videolook produziert?pillepalle hat geschrieben: ↑Do 30 Dez, 2021 02:24Das müssen sie auch nicht, sofern man nicht Testcharts oder Ziegelwände filmt. Mit höher auflösendem Sensor wird die Abbildungsleistung eines Systems nie schlechter werden, als mit niedriger auflösendem Sensor. Wenn das Bild in 12K also etwas wird, dann bestenfalls detailreicher, sofern man den Vorteil nicht wegcroppt.
Was hier oft vergessen wird ist, dass in der Filmpraxis mit keiner Optik die maximale Auflösung erreichen wird. Zum Einen ist die Anzahl der Motive bei denen alles von vorne bis hinten scharf ist schon mal recht gering (aka Videolook) und sobald Bewegung ins Spiel kommt (durch die Kamera oder das Motiv), ist es mit der maximalen Auflösung ohnehin schon vorbei. Zum Anderen zoomt man beim betrachten eines Films auch nicht in eine 100% Ausschnittsvergrößerung, oder betrachtet Framegrabs 50 cm vom dem Display entfernt, um Details ausmachen zu können. Darin unterscheiden sie sich auch zu Stills, bei denen die Kamera meist statisch ist und die gelegentlich wie Museumsprints betrachtet werden.
Unabhängig davon bringt die hohe Auflösung und das Mehr an Details auch ein paar Nachteile mit sich. Jeder der schon mal Menschen gefilmt hat wird wissen, dass Realismus selten schmeichelhaft, oder ästhetisch, ist. Und ich kann aus eigener Erfahrung mit 100 MP PhaseOne Fotos berichten, dass sie gefühlt doppelt so lange in der Post brauchen, weil man wirklich alles sieht. Vor allem das was man eigentlich gar nicht sehen möchte (Spinnweben in der Zimmerecke, Flusen, Makel in Wänden, usw...). Qualität wird in der Post eher zum Fluch als zum Segen. Aber mit Hollywood-Budget ist der Mehraufwand natürlich kein Thema :)
VG
Es stimmt schon, auch wenn keine Bilddetails mehr vom Objektiv abgebildet werden können, ist auch die feinere Auflösung der Unschärfe von Vorteil.
Deine PhaseOne liefert nicht wegen den 100 MP merklich mehr Details, sondern auch wegen der Sensorgröße. Schon zu Negativ-/Diazeiten musste man schon die höchstauflösenden Niedrig-ISO-KB-Filme bei optimaler Blende nutzen, um einer 6x6-Auflösung nahe zu kommen. Das hat eben auch mit dem Vergrößerungsfaktor zu tun.
Auch die Alexa LF profitiert davon - weit mehr, als von den größeren Sensel.
Leider habe ich bisher noch keine Objektiv-Tests mit der Ursa 12k gefunden. Das wäre schon sehr interessant gewesen.
Auch einen Vergleich zwischen Red Helium und Monstro konnte ich kurioser Weise nicht finden.